Mein Leben / Leo Koenigsberger

Personenregister     K - O

Kant, Immanuel
Philosoph,
* Königsberg (heute Kaliningrad) 22.4.1724, † ebd. 12.2.1804; Studium in Königsberg; 1746-55 Hauslehrer; 1755 Promotion und Habilitation, danach als Privatdozent und ab 1770 als Professor für Logik und Metaphysik in Königsberg tätig. Kant verbrachte sein ganzes Leben im Raum Königsberg.
      Quellen:
      Brockhaus 11, S. 449-451
      ADB  Bd. 15 S. 81-97
      NDB Bd. 11, S. 110-125
      Pogg. I. Sp. 1222-1223
LK-Leben: Kap. 7

Kappel, Sophie
→ Koenigsberger, Sophie

Kappeler, Karl
Staatsmann und Schulmann,
* Frauenfeld (Kanton Thurgau) 28.3.1816, † Zürich 28.3.1888; Karl Kappeler studierte in Zürich, Heidelberg und Berlin Jura und arbeitete danach als Anwalt im Kanton Thurgau. 1843 wurde er in den Großen Rat des Kantons gewählt und gehörte ab 1848 der schweiz. Bundesversammlung an.
1857 wurde Kappeler zum Präsidenten des schweiz. Schulrats ernannt; in dieser Funktion leitete bis zu seinem Tod das 1854 gegründete Eidgenössische Polytechnikum in Zürich.
      Quellen:
      ADB  Bd. 51 S. 38-40
LK-Leben: Kap. 3

Karlowa, Otto
Rechtshistoriker,
* Bückeburg 11.2.1836, † Leipzig 3.1.1903; nach dem Jurastudium 1862 in Bonn promoviert und habilitiert wurde O. Karlowa 1867 als ordentl. Professor nach Greifswald berufen. 1874 wechselte er nach Heidelberg. Von 1889 bis zu seinem Tod wohnte er in der Kaiserstr. 4 und somit direkt neben Leo Koenigsberger (Kaiserstr. 2a).
      Quellen:
      HGL S. 131-132
      Chronik der Stadt Heidelberg. - 12.1904 (1906), S. 150
LK-Leben: Kap. 3, 4, 6

Kelvin
(Lord) → Thomson, William

Kießling, (Friedrich Wilhelm) Gustav
Gymnasialdirektor,
* Zeitz 13.6.1809, † Königsbrunn (Sächsische Schweiz) 15.9.1884; nach dem Studium der Philologie und Geschichte lehrte G. Kießling ab 1830 an der Stiftsschule in Zeitz und ab 1835 als Gymasialprofessor in Meiningen. 1843 wurde er Direktor des Friedrich-Wilhelms-Gymnasiums in Posen. 1850 wurde er als Prov. Schulrat nach Berlin versetzt, wo ihm 1857 die Leitung des Joachimsthaler Gymnasiums übertragen wurde.
      Quellen:
      ADB  Bd. 51 S. 514-516
LK-Leben: Kap. 1

Kirchhoff, Gustav (Robert)
Physiker
* Königsberg (heute Kaliningrad) 12.3.1824, † Berlin 17.10.1887. Bereits als Student in Königsberg (1845/46) entdeckte K. die Gesetze der Stromverzweigung. 1850 wurde K. nach Breslau berufen, wo er im folgenden Jahr R. Bunsen kennen lernte, dem er 1854 nach Heidelberg folgte. Zus. mit diesem entwickelte K. die Spektralanalyse (1859/60). In diesen Zeitraum fällt auch die Formulierung des kirchhoffschen Strahlungsgesetzes (1859) und die Definition des schwarzen Strahlers (1862). Mithilfe des von ihm entdeckten Gesetzes gelang es K., die fraunhoferschen Linien zu erklären. Andere Beiträge betrafen die Mechanik, die Akustik (Erklärung der Chladni-Figuren) und die Elektrozitätsleitung, wobei er erkannte, dass diese annähernd mit Lichtgeschwindigkeit erfolgt (1857). 1875-86 war K. Prof. in Berlin.
(aus Brockhaus)
      Quellen:
      Brockhaus 12, S. 24
      Gottwald S. 247
      DSB 7, 379-383
      HGL  S. 135
      ADB  Bd. 51 S. 165-167
      NDB Bd. 11, S. 649-653
      Pogg. I. Sp. 1260-1261, III. S. 720-721, IV. S. 750-751
      //histmath-heidelberg.de/homo-heid/kirchhoff.htm
      //www-history.mcs.st-and.ac.uk/history/Mathematicians/Kirchhoff.html
      //de.wikipedia.org/wiki/Gustav_Robert_Kirchhoff
    
Hübner, Klaus: Gustav Robert Kirchhoff : das gewöhnliche Leben eines außergewöhnlichen Mannes. - Ubstadt-Weiher [u.a.] : Verlag Regionalkultur, 2010. - 311 S.
ISBN 978-3-89735-606-1       (Signatur UB Heidelberg: 2010 H 389)
LK-Leben: Kap. 3, 4, 5, 6, 7

Kirchhoff, Clara geb. Richelot
1834 - 29.04.1869, Tochter von Friedrich Julius Richelot; heiratete Kirchhoff im Jahr 1857. Das Paar hatte 5 Kinder, von denen das dritte nach knapp 9 Monaten bereits verstarb.
      Quellen:
     Hübner, Klaus: Gustav Robert Kirchhoff : das gewöhnliche Leben eines außergewöhnlichen Mannes. - Ubstadt-Weiher [u.a.] : Verlag Regionalkultur, 2010. - S. 106-107, 151-153
LK-Leben: Kap. 3

Kirchhoff, (Genovefa Karolina Sophie) Luise geb. Brömmel
* Goslar 1838, † Berlin um 1906, heiratete Kirchhoff am 6.12.1872.
      Quellen:
     Hübner, Klaus: Gustav Robert Kirchhoff : das gewöhnliche Leben eines außergewöhnlichen Mannes. - Ubstadt-Weiher [u.a.] : Verlag Regionalkultur, 2010. - S. 165-167, 228, 270
LK-Leben: Kap. 4

Klein, (Christian) Felix
Mathematiker, * Düsseldorf 25. 4. 1849, † Göttingen 22. 6. 1925; ab 1872 Professor in Erlangen, 1875 in München, 1880 in Leipzig und ab 1886 in Göttingen. Kleins Arbeitsgebiete waren v.a. die Funktionentheorie und die Geometrie. Sein 1872 vorgelegtes Erlanger Programm schuf, gestützt auf den bei seinem Lehrer C. Jordan entlehnten Gruppenbegriff, Ordnung in der Vielzahl der Geometrien. 1871 und 1873 publizierte Klein zwei wichtige Arbeiten zur nichteuklidischen Geometrie, in denen er das heute nach ihm benannte projektive Modell derselben entwickelte. Die nachfolgenden Jahre galten der Auflösung der Gleichung fünften Grades mit transzendenten Mitteln sowie der Entwicklung der Theorie der elliptischen und der automorphen Funktionen. In den 90er-Jahren setzte sich Klein verstärkt mit den Anwendungen der Mathematik auseinander und schrieb mit A. Sommerfeld ein Werk über den Kreisel. Zunehmend wurde Klein auch wissenschaftsorganisatorisch tätig. Nach 1900 setzte er sich für die Modernisierung des mathematischen Unterrichts an Schule und Hochschule ein.
(aus Brockhaus)
      Quellen:
      Brockhaus 12, S. 73
      Gottwald S. 248-249
      Meschkowski S. 140-144
      DMV  Bd. 34, S. 89 und 197-213
      NDB Bd. 11, S. 736 f.
      Pogg. III. S. 724-725, IV. S. 756-757
      //www-history.mcs.st-and.ac.uk/history/Mathematicians/Klein.html
      //de.wikipedia.org/wiki/Felix_Klein
    
Sitzungsberichte der Berliner Mathematischen Gesellschaft, 25. Jahrgang, 1926:
  • Lorey, Wilhelm (1873-1955): Felix Kleins Persönlichkeit und seine Bedeutung für den mathematischen Unterricht. S. 54-68
  • Hamel, Georg (1877-1954): Felix Klein als Mathematiker. S. 68-80
  • Prandtl, Ludwig (1875-1953): Klein und die angewandten Wissenschaften. S. 81-87
    
Tobies, Renate: Felix Klein. - 1. Aufl. - Leipzig : Teubner, 1981. - 104 S. : Ill. - (Biographien hervorragender Naturwissenschaftler, Techniker und Mediziner ; 50)
LK-Leben: Kap. 7

Köchly, Hermann
Klassischer Philologe,
* Leipzig 5.8.1815, † Triest 3.12.1876; Hermann Köchly war nach dem Studium zunächst am Progymnasium in Saalfeld tätig, bis er 1840 an die Dresdener Kreuzschule wechselte. Von 1846 bis 1848 arbeitete er auch für eine Reorganisation des Schulwesens. Nach der Beteiligung an der 48-Revolution in Dresden ging er ins Ausland. 1851 wurde er Professor für klassische Philologie in Zürich; 1856 wechselte er nach Heidelberg. Sein Grab auf dem Heidelberger Bergfriedhof ist noch erhalten.
      Quellen:
      ADB  Bd. 16 S. 410-414
      NDB Bd. 12, S. 294
      HGL S. 143-144
      //de.wikipedia.org/wiki/Hermann_K%C3%B6chly
LK-Leben: Kap. 5

Koehler, Carl
Mathematiker,
* Mannheim 6.3.1855, † Heidelberg 16.4.1932; Köhler studierte Mathematik und Chemie. Nach der Promotion 1879 erfolgte 1882 die Habilitation in Heidelberg; 1888 erreichte er die Stellung eines außerordenlichen Professors. Koehler publizierte relativ wenige mathematische Arbeiten, hielt aber sehr erfolgreiche Lehrveranstaltungen ab.
      Quellen:
      DMV  44, S. 199-210
      HGL  S. 144
      Pogg. IV. S. 774-775
     Kern, Kap. IV.10
LK-Leben: Kap. 7

Koenig, Julius
ungar. Mathematiker,
* Raab 16.12.1849, † Budapest 8.4.1914; Prof. in Budapest, entwickelte in der Algebra die Methoden L. Kroneckers (Theorie der Ideale in einem Polynomring, Diskriminaten, Eliminationstheorie) weiter und beschäftigte sich nach 1905 mit der Mengenlehre und ihren Antinomien, die er durch ein logizistisch orientiertes Programm überwinden wollte (»Neue Grundlagen der Logik, Arithmetik und Mengenlehre«, hg. 1914).
(aus Brockhaus)
      Quellen:
      Brockhaus 12, S. 148
      Gottwald S. 254
      Pogg. III. S. 735, IV. S. 777
      //histmath-heidelberg.de/homo-heid/koenig-j.htm
      //de.wikipedia.org/wiki/Julius_K%C3%B6nig
LK-Leben: Kap. 4, 5

Koenigsberger, Anna [Ani]
Tochter von Leo Koenigsberger,
* Dresden 18.7.1876, † ca. 1960 in der Schweiz
Ani Koenigsberger heiratet am 12.12.1919 den Nervenarzt Max Pfister. Mit ihm zieht sie am 25.3.1921 nach Shanghai und im Frühjahr 1923 weiter nach Peking. Ihr letztes Lebenszeichen ist eine Postkarte vom 12.1.1928 aus Kambodscha. 1838/39 verlässt sie nach der Ermordung ihres Gatten China und zieht in die Schweiz.
      Quellen:
      //histmath-heidelberg.de/txt/koenigsberger/pfister-koenigsb.htm
LK-Leben: Kap. 5, 6

Koenigsberger, Henriette
Mutter von Leo Koenigsberger, 1816-1900, geb. Kantorowicz
      Quellen:
      HGL  S. 145
LK-Leben: Kap. 1

Koenigsberger, Jakob K.
Vater von Leo Koenigsberger, 1807-1881, Kaufmann
      Quellen:
      HGL  S. 145
LK-Leben: Kap. 1

Koenigsberger, Johann Georg
Physiker, Sohn Leo Koenigsbergers
* Heidelberg 7.5.1874, † Freiburg/Br. 3.12.1946; 1904-36 Prof. der Physik an der Univ. Freiburg, Pionier der Halbleiterphysik, arbeitete über elektr., opt. und therm. Eigenschaften von Mineralien. Er entwickelte eine Theorie der Dissoziation von Atomen in »metall.« Leitern in Ionen und Elektronen und erklärte damit als Erster die Temperaturabhängigkeit der elektr. Leitfähigkeit. 1911 prägte er zus. mit seinem Schüler J. WEISS den Begriff »Halbleiter«.
(aus Brockhaus)
Johann Koenigsberger übergab die Briefe aus dem Nachlass seines Vaters Leo der Universitätsbibliothek Göttingen.
      Quellen:
      Brockhaus (21. Aufl) 15, S. 429
      Bad. Biogr. NF 5, S. 149-151
      Pogg. IV. S. 781
LK-Leben: Kap. 4, 6

Koenigsberger, Leo
Mathematiker
* Posen 15.10.1837, † Heidelberg 15.12.1921
1857-60 Studium der Mathematik in Berlin; 1861-63 Lehrer der Berliner Kadettenanstalt; 1863-69 Mathematikdozent in Greifswald; 1869-75 Professor der Mathematik in Heidelberg; 1875-77 Professor am Polytechnikum Dresden; 1877-84 Professor an der Wiener Universität; 1884-1918 Professor der Mathematik an der Universität Heidelberg; 1918 Emeritierung; 1921 Tod in Heidelberg.
      Quellen:
      Gottwald S. 254
      HGL  S. 145
      NDB Bd. 12, S. 355 f.
      Bad. Biogr., NF 5, S. 151-153
      Pogg. III. S. 735-736, IV. S. 780-781
      //histmath-heidelberg.de/homo-heid/koenigsberger.htm
      //www-history.mcs.st-and.ac.uk/history/Mathematicians/Konigsberger.html
      //de.wikipedia.org/wiki/Leo_Koenigsberger
LK-Leben: Kap. 1-7

Koenigsberger, Sophie geb. Kappel
Ehefrau von Leo K., 1848 Charkow - 1938 Freiburg
      Quellen:
      HGL  S. 145
LK-Leben: Kap. 4

Kohn, Gustav
Mathematiker,
* 22.5.1859 Reichenau, † 15.12.1921 Wien; studierte 1877-81 in Wien und lehrte dann als Dozent daselbst. Er beschäftigte sich vorzugsweise mit Geometrie.
      Quellen:
      ÖBL 4, S. 5
      Pogg. IV. S. 786, V. S. 662
      //de.wikipedia.org/wiki/Gustav_Kohn
LK-Leben: Kap. 6

Kolbe, Josef
Mathematiker,
* Wien 11.5.1825, † Wien 27.2.1897. Nach dem Studium der Mathematik lehrte K. 1850-53 an Gymnasien, danach bis 1896 als ordentl. Prof. am Polytechnikum Wien.
      Quellen:
      ÖBL 4, S. 75-76
LK-Leben: Kap. 6

Kopp, Hermann (Franz Moritz)
Chemiker, * Hanau 30.10.1817, † Heidelberg 20.2.1892; Prof. in Gießen (1843-63), danach in Heidelberg; arbeitete über den Zusammenhang der physikal. Eigenschaften (bes. Siedepunkt, Dampfdichte, spezif. Wärme) mit der Konstitution organ. Verbindungen und veröffentlichte wesentl. Beiträge zur Chemiegesch. (u.a. »Gesch. der Chemie«, 4 Bde., 1843-47).
(aus Brockhaus)
      Quellen:
      Brockhaus 12, S. 367
      HGL S. 145-146
      ADB  Bd. 55 S. 820-826
      NDB Bd. 12, S. 567 f.
      Pogg. I. Sp. 1304-1305, III. S. 742, IV. S. 792
      //de.wikipedia.org/wiki/Hermann_Kopp
LK-Leben: Kap. 4, 6

Kosegarten, Gottfried
Orientalist,
* Altenkirchen 10.9.1792, † Greifswald 18.8.1860; Studium der Geschichte und Theologie in Greifswald. Nach Aufenthalten in Paris und Jena ab 1823 ordentl. Prof. für Theologie und orientalische Sprachen in Greifswald. Ab 1840 widmete K. sich der pommerschen Geschichte und Literatur.
      Quellen:
      ADB  Bd. 16 S. 742-745
      Wer war wer in Mecklenburg-Vorpommern / Grete Grewolls. - 1995, S. 240
      //de.wikipedia.org/wiki/Johann_Gottfried_Ludwig_Kosegarten
LK-Leben: Kap. 3

Kowalewskaja, Kovalevskaja, Sofja Wassiljewna
russ. Mathematikerin,
* Moskau 15.1.1850, † Stockholm 10.2.1891; nach mathemat. Studien in Berlin (Schülerin von K. Weierstraß), Heidelberg und Göttingen 1889 (als erste Frau) Prof. der Mathematik in Stockholm. Sie arbeitete v.a. auf dem Gebiet der Analysis, insbesondere über Existenz und Eindeutigkeit der Lösungen von Differenzialgleichungen. Daneben verfasste sie auch Arbeiten zur Physik und schilderte in literar. Form u.a. ihre Kindheit (»Vospominanija detstva«, 1890; engl. »A Russian childhood«) und ihre Situation als Frau. Sie gilt als wichtigste Vorkämpferin der Frauenemanzipation in den Wiss.en.
(aus Brockhaus)
      Quellen:
      Brockhaus 12, S. 437
      Gottwald S. 257
      Meschkowski  S. 146-147
      Pogg. III. S. 745, IV. S. 797
      //histmath-heidelberg.de/homo-heid/kowalewsky.htm
      //www-history.mcs.st-and.ac.uk/history/Mathematicians/Kovalevskaya.html
      //de.wikipedia.org/wiki/Sofja_Wassiljewna_Kowalewskaja
LK-Leben: Kap. 4

Krause, Martin
Mathematiker,
* Wildknit, Ostpr. 29.6.1851, † Dresden 2.3.1920; prov. 1873 bei Koenigsberger in Heidelberg und habilitierte sich dort 1875 und in Breslau 1876 für Mathematik. Von 1878 bis 1888 Professor in Rostock, dann in Dresden.
      Quellen:
      NDB Bd. 12, S. 683 f.
      Petschel  S. 496
      Pogg. IV. S. 801
      //de.wikipedia.org/wiki/Martin_Krause_(Mathematiker)
LK-Leben: Kap. 4

Kronecker, Leopold
Mathematiker,
* Liegnitz 7.12.1823, † Berlin 29.12.1891; seit 1861 Mitgl. der preuß. Akad. der Wiss.en in Berlin; ab 1883 Prof. an der Berliner Universität. K. leistete wichtige Beiträge zu Algebra und Arithmetik. Er lehnte die damals aufkommende mengentheoretisch orientierte Grundlegung der Analysis ab und übte u.a. heftige Kritik an G. Cantor.
(aus Brockhaus)
      Quellen:
      Brockhaus 12, S. 569
      Meschkowski S. 147-148
      DMV  Bd. 2, S. 5-31
      ADB  Bd. 51 S. 393-395
      NDB Bd. 13, S. 82 f.
      Pogg. I. Sp. 1321, III. S. 752, IV. S. 807-808
      //de.wikipedia.org/wiki/Leopold_Kronecker
LK-Leben: Kap. 2, 3, 4, 6

Kühne, Wilhelm
* Hamburg 28.3.1837, † Heidelberg 10.1.1900, dt. Physiologe.
Ab 1871 Professor in Heidelberg; bed. myo- und neurophysiolog. sowie physiolog.-chem. Untersuchungen. K. entdeckte die motor. Endplatte („Über die peripheren Endorgane der motor. Nerven“, 1862) und isolierte das Trypsin. 1878 führte er den Begriff „Enzym“ ein, um damit extrazelluläre gegen intrazelluläre („Fermente“) Wirkstoffe abzugrenzen. Diese Unterscheidung wurde durch E. Buchners Entdeckung der zellfreien Gärung gegenstandslos.
(aus Meyer)
      Quellen:
      Meyer 14, S. 431
      HGL S. 151-152
      NDB Bd. 13, S. 202 f.
      Pagel  Sp. 922-923
      Chronik der Stadt Heidelberg. - 8.1900 (1901), S. 107
      Pogg. IV. S. 813
      //de.wikipedia.org/wiki/Wilhelm_Kühne
LK-Leben: Kap. 4, 6, 7

Kummer, Ernst Eduard
Mathematiker,
* Sorau (Lausitz) 29.1.1810, † Berlin 14.5.1893; 1842 Prof. in Breslau, ab 1855 in Berlin. K. beschäftigte sich mit Problemen der Analysis (Integrationstheorie, hypergeometr. Reihe) und mit der Zahlentheorie sowie mit der Geometrie (u.a. Entdeckung der kummerschen Fläche, einer Fläche vierter Ordnung).
(aus Brockhaus)
      Quellen:
      Brockhaus 12, S. 628
      Gottwald S. 262-263
      Meschkowski S. 149-150
      DMV  Bd. 3, S. 13-28
      ADB  Bd. 51 S. 438-440
      NDB Bd. 13, S. 282 f.
      Pogg. I. Sp. 1329-1330, III. S. 757, IV. S. 817
      //www-history.mcs.st-and.ac.uk/history/Mathematicians/Kummer.html
      //de.wikipedia.org/wiki/Ernst_Eduard_Kummer
LK-Leben: Kap. 2, 3, 4

Kundt, August (Adolph Eberhard)
Physiker,
* Schwerin 18.11.1839, † Israelsdorf (heute zu Lübeck) 21.5.1894; Prof. in Zürich, Würzburg, Straßburg und Berlin, erfand 1866 ein Verfahren, mithilfe von Staubfiguren im kundtschen Rohr die Schallgeschwindigkeit in festen Körpern und Gasen und damit das Verhältnis ihrer spezif. Wärmekapazitäten zu bestimmen. So bewies er 1876 mit E. WARBURG die Einatomigkeit des Quecksilberdampfes. 1871 entdeckte K. die Dispersion bei Gasen und 1879 mit W.C. RÖNTGEN die magnet. Drehung der Polarisationsebene des Lichtes für Gase; 1866 stellte er erstmals Metallspiegel durch Kathodenzerstäubung her. Der nach ihm benannte K.-Effekt ist die sehr starke Drehung der Polarisationsebene des Lichtes in ferromagnet. Substanz (Eisen, Nickel).
(aus Brockhaus)
      Quellen:
      Brockhaus 12, S. 632-633
      NDB Bd. 13, S. 291
      Pogg. III. S. 757-758, IV. S. 818
      //de.wikipedia.org/wiki/August_Kundt
LK-Leben: Kap. 7

Ladenburg, Albert
Chemiker,
* Mannheim 2.7.1842, † Breslau 15.8.1911; war seit 1874 Prof. in Kiel, 1889-1909 in Breslau. L. arbeitete über organ. Verbindungen des Siliciums und Zinns, über Alkaloide (1879 Konstitutionsermittlung des Atropins, 1886 Synthese des Coniins), über Derivate des Pyridins und stellte 1869 eine prismat. Formel für Benzol auf.
(aus Brockhaus)
      Quellen:
      Brockhaus 12, S. 718
      HGL S. 154-155
      NDB Bd. 13, S. 390 f.
      Pogg. III. S. 763, IV. S. 825-826
LK-Leben: Kap. 4

Lagrange, Joseph Louis de, eigtl. Giuseppe Ludovico Lagrangia
frz. Mathematiker und Physiker ital. Herkunft,
* Turin 25.1.1736, † Paris 10.4.1813. L. lehrte bereits mit 19 Jahren an der Königl. Artillerieschule in Turin. Von 1766 bis 1786 war er als Nachfolger Eulers Direktor der math. Klasse der Preußischen Akademie der Wissenschaften in Berlin; danach lebte er in Paris.
      Quellen:
      Brockhaus 13, S. 5-6
      Gottwald S. 267-268
      Meschkowski S. 151-152
      Pogg. I. Sp. 1343-1346
      //www-history.mcs.st-and.ac.uk/history/Mathematicians/Lagrange.html
      //de.wikipedia.org/wiki/Joseph-Louis_Lagrange
LK-Leben: Kap. 2

Landau, Edmund (Georg Hermann
Mathematiker,
* Berlin 14.2.1877, † ebd. 19.2.1938; ab 1909 Prof. in Göttingen, 1933 aus rass. Gründen entlassen. L. bevorzugte als Arbeitsgebiete die (anal.) Zahlentheorie und die (komplexe) Analysis. Seine dreibändigen »Vorlesungen über Zahlentheorie« (1927) blieben lange Zeit ein Standardwerk. Aufsehen erregten seine »Grundlagen der Analysis« (1930) durch ihre streng axiomat. Behandlung der Arithmetik.
(aus Brockhaus)
      Quellen:
      Brockhaus 13, S. 32
      Gottwald S. 272
      Meschkowski S. 154-156
      DMV  Bd. 54, S. 55-62
      Pogg. IV. S. 834
      //www-history.mcs.st-and.ac.uk/history/Mathematicians/Landau.html
      //de.wikipedia.org/wiki/Edmund_Landau
LK-Leben: Kap. 7

Landsberg, Georg
Mathematiker,
* Breslau 30.1.1865, † Berlin-Charlottenburg 14.9.1912. L. habilitierte sich 1893 in Heidelberg und lehrte hier zunächst als Privatdozent und ab 1897 als a.o. Prof. bis 1904. Ab 1906 wirkte er an der Universität Kiel.
      Quellen:
      Gottwald S 272
      HGL  S. 155
      Pogg. IV. S. 835
      //histmath-heidelberg.de/homo-heid/landsberg.htm
      //www-history.mcs.st-and.ac.uk/history/Mathematicians/Landsberg.html
      //de.wikipedia.org/wiki/Georg_Landsberg
LK-Leben: Kap. 7

Lanz, Heinrich
Landmaschinenfabrikant
* Friedrichshafen 9.3.1836, † Mannheim 1.2.1905. Der sehr erfolgreiche Unternehmer verfügte testamentarisch soziale und wissenschaftl. Stiftungen, aus denen 1909 die Heidelberger Akademie der Wissenschaften finanziert werden konnte. 1956 wurde die Landmaschinenfabrik an die amerikanische Firma John Deere verkauft.
      Quellen:
      NDB Bd 13, S. 622ff
      //de.wikipedia.org/wiki/Heinrich_Lanz
LK-Leben: Kap. 7

Laur, Eugen
Romanist (Univ. Heidelberg: Privatdozent 1869-1875, außerordentl. Professor 1876-1885)
* Breslau? 1825, † Heidelberg? 1885/86?
Eugen Laur wohnt von 1870 bis 1885 in der Sophienstr. 15 in Heidelberg; danach ist er nicht mehr im Heidelberger Adressbuch nachgewiesen. In den Matrikeln der Heidelberger Universität findet sich am 28. April 1844 ein Eintrag für einen 20-jährigen Eugen Laur aus Breslau (Jura-Studium). Die Identität mit dem Heidelberger Romanisten ist jedoch nicht gesichert.
E. Laur ist Mitglied der Heidelberger Freimaurerloge Ruprecht zu den 5 Rosen. Er ist 1873-1879 und 1880-1884 Meister vom Stuhl der Loge.
      Quellen:
      Adressbuch der Stadt Heidelberg
      Adressbuch der Universität Heidelberg
      Romanische Philologie im 19. und frühen 20. Jahrhundert / von Alexandert Kalkhoff
LK-Leben: Kap. 4

Leber, Theodor
Augenarzt,
am 29.2.1840 in Karlsruhe in Baden geboren, studierte und promovierte 1862 in Heidelberg. 1862-63 war er Assistent an der Heidelberger Augenklinik und begab sich dann zu weiterer Ausbildung nach Wien, Berlin und Paris. Hauptsächlich dem Einfluß Graefes, dessen Assistent er 1867-70 war, ist es zuzuschreiben, daß er sich ganz der Augenheilkunde widmete und sich 1869 in Berlin für dieses Fach habilitierte (1871 a.o. Professor). 1873 wurde er als Ordinarius nach Göttingen, 1890 nach Heidelberg berufen, wo er 1910 in den Ruhestand trat. Hier starb er am 17.4.1917.     . . .
(aus Fischer)
      Quellen:
      Fischer Bd. 2, S. 876
      HGL S. 157-158
      NDB Bd. 14, S. 19 f.
      Pagel  Sp. 969-970
      //de.wikipedia.org/wiki/Theodor_Carl_Gustav_von_Leber
LK-Leben: Kap. 4

Legendre, Adrien-Marie
frz. Mathematiker,
* Paris 18.9.1752, † ebd. 10.1.1833; ab 1775 Prof. an der École militaire in Paris, ab 1794 an der neu gegründeten École normale. L. leistete wichtige Beiträge zur analyt. Zahlentheorie (u.a. zur Verteilung der Primzahlen) und zur Funktionentheorie, in der er die heute übl. Klassifikation der ellipt. Integrale einführte. Im Bereich der Geometrie gelang es L., zahlreiche Beweise Euklids zu vereinfachen und zu zeigen, dass die Winkelsumme im Dreieck nicht größer als 180° sein kann, vorausgesetzt, alle euklid. Axiome außer dem Parallelaxiom gelten. L. bemühte sich auch, das Parallelaxiom zu beweisen und förderte damit die Entwicklung der nichteukl. Geometrie.
(aus Brockhaus)
      Quellen:
      Brockhaus 13, S. 226
      Gottwald S. 278
      Meschkowski S. 159-160
      Pogg. I. Sp. 1406-1407
      //www-history.mcs.st-and.ac.uk/history/Mathematicians/Legendre.html
      //de.wikipedia.org/wiki/Adrien-Marie_Legendre
LK-Leben: Kap. 2

Lenard, Philipp
Physiker,
* Preßburg 7.6.1862, † Messelhausen (heute zu Lauda-Königshofen) 20.5.1947; Schüler von Heinrich Hertz, Prof. in Breslau, Aachen, Kiel und Heidelberg. L. schuf mit der durch Hertz angeregten Fensterröhre (L.-Fenster) erstmals die Möglichkeit, Kathodenstrahlen als freie Elektronen unabhängig von ihren Entstehungsbedingungen zu untersuchen. Er war führend an der Klärung der Natur dieser Strahlen beteiligt und wurde 1905 für seine Kathodenstrahluntersuchungen mit dem Nobelpreis für Physik ausgezeichnet. L. untersuchte u.a. die Wechselwirkungen zw. Elektronen und Licht (Photoeffekt, Phosphoreszenz) und schuf damit die experimentelle Grundlage für das von A. Einstein aufgestellte photoelektr. Grundgesetz. Sein Dynamidenmodell (Atommodell) war ein Vorläufer des rutherfordschen Kernmodells des Atoms. Von L. wurde das Elektronenvolt (eV) als Energiemaß in die Physik eingeführt. - Als Antisemit und Gegener der Relativitätstheorie verfasste L. später eine 4-bändige »Dt. Physik« als Gegenstück zur »jüd. Physik«.
(aus Brockhaus)
      Quellen:
      Brockhaus 13, S. 281
      HGL S. 160
      NDB Bd. 14, S. 193-195
      Bad. Biogr. NF 2, S. 184-187
      Pogg. IV. S. 865
      //de.wikipedia.org/wiki/Philipp_Lenard
LK-Leben: Kap. 7

Lenbach, Franz von (seit 1882)
Maler,
* Schrobenhausen 13.12.1836, † München 6.5.1902. Malte über 80 Bildnisse von O. von Bismarck.
      Quellen:
      Brockhaus 13, S. 282
      NDB Bd. 14, S. 198-200
      //de.wikipedia.org/wiki/Franz_von_Lenbach
LK-Leben: Kap. 4

Lewicki, Leonidas
Ingenieur,
* Wien 5.11.1840, † Dresden 27.8.1907. Nach dem Studium des Maschinenbaus in Zürich, wurde er Dozent an verschiedenen Technischen Hochschulen. 1874 wurde er als ordentlicher Professor für Maschinenbau an das Polytechnikum Dresden berufen. In Dresden übte er 1903/04 das Amt des Rektors aus.
      Quellen:
      Petschel  S. 553
LK-Leben: Kap. 5

Lie, (Marius) Sophus
norw. Mathematiker,
* Nordfjordeid (Prov. Sogn og Fjordane) 17.12.1842, † Kristiania (heute Oslo) 18.2.1899; 1866 Prof. in Leipzig, 1898 in Kristiania; entwickelte die Theorie der kontinuierl. Transformationsgruppen, die heute L.-Gruppen genannt werden. Seine Erkenntnisse legte er in dem monumentalen Werk »Theorie der Transformationsgruppen« (1888-93, 3 Bde.) nieder.
(aus Brockhaus)
      Quellen:
      Brockhaus 13, S. 397
      Meschkowski S. 168
      DMV  Bd. 8, S. 30-46
      ADB  Bd. 51 S. 695-698
      NDB Bd. 14, S. 470-472
      Pogg. III. S. 808-809, IV. S. 882
      //www-history.mcs.st-and.ac.uk/history/Mathematicians/Lie.html
      //de.wikipedia.org/wiki/Sophus_Lie
LK-Leben: Kap. 7

Lieber, Heinrich
Mathematiklehrer
* Züllichau (Brandenburg) 26.6.1835, † Stettin 10.11.1896; studierte in Halle und Berlin und wurde 1861 Lehrer am Gymnasium in Pyritz. Seit 1871 arbeitete er als Gymnasialprofessor in Stettin.
Lieber war Opponent bei der Disputation Koenigsbergers in Berlin.
      Quellen:
      Pogg. III. S. 809-810, IV. S. 884-885
LK-Leben: Kap. 2

Liebig, Justus Freiherr von(seit 1845)
Chemiker,
* Darmstadt 12.5.1803, † München 18.4.1873; ab 1824 Prof. für Chemie in Gießen, ab 1852 in München. Neben Arbeiten zur techn. und zur analyt. Chemie sind bes. seine Forschungen auf dem Gebiet der organ. Chemie wichtig, das er u.a. durch die Entdeckung neuer Stoffe (Aldehyde, Chloral, Cloroform u.a.) erheblich erweiterte. Viele seiner Entdeckungen fanden industrielle Anwendung (u.a. Herstellung von Fleischextrakt). L. gilt auch als Begründer der modernen Düngelehre und der Agrikulturchemie.
(aus Brockhaus)
      Quellen:
      Brockhaus 13, S. 403
      ADB  Bd. 18 S. 589-605
      NDB Bd. 14, S. 497-501
      Pogg. I. Sp. 1455-1460, III. S. 811
      //de.wikipedia.org/wiki/Justus_von_Liebig
LK-Leben: Kap. 4

Lippmann, Gabriel
frz. Physiker luxemburg. Herkunft,
* Hellerich 16.8.1845, † auf einer Seereise 12.7.1921; studierte an der École Normale Supérieure in Paris. Erste Arbeiten, die 1873 in Heidelberg im Umkreis von G.R. Kirchhoff entstanden, beschäftigten sich mit der Elektrokapillarität; 1883 wurde L. an die Sorbonne berufen. Neben experimentellen Untersuchungen v.a. zur Elektrizitätslehre widmete sich L. der Entwicklung und Verbesserung von Messgeräten. Berühmt wurde er durch die Entdeckung des auf Interferenzerscheinungen beruhenden L.-Verfahrens, das erstmals eine befriedigende Farbfotografie ermöglichte und die Existenz stehender Lichtwellen experimentell belegte; in der Praxis erlangte es jedoch keine Bedeutung. Für seine Entdeckung erhielt L. 1908 den Nobelpreis für Physik.
(aus Brockhaus)
      Quellen:
      Brockhaus 13, S. 453
      Pogg. III. S. 819-820, IV. S. 895-896
      //de.wikipedia.org/wiki/Gabriel_Lippmann
LK-Leben: Kap. 4

Lipschitz, Rudolf(Otto Sigismund)
Mathematiker,
* Königsberg (heute Kaliningrad) 14.5.1832, † Bonn 7.10.1903; Prof. in Breslau (ab 1832) und Bonn (ab 1864); arbeitete v.a. über Funktionentheorie, Algebra sowie Hydrodynamik und verfasste ein »Lehrbuch der Analysis« (1877-80, 2 Bde.).
(aus Brockhaus)
      Quellen:
      Brockhaus 13, S. 454
      Gottwald S. 292-293
      Meschkowski S. 171
      DMV  Bd. 15, S. 56-59
      NDB Bd. 14, S. 673 f.
      Pogg. I. Sp. 1475, III. S. 820, IV. S. 897
      //de.wikipedia.org/wiki/Rudolf_Lipschitz
LK-Leben: Kap. 3, 7

Littrow, Karl Ludwig von
Astronom,
* Kasan 18.7.1811, † Venedig 16.11.1877; arbeitete nach dem Studium in Wien und Krakau ab 1831 an der Wiener Sternwarte, deren Leitung er 1842 übernahm. Er setzte sich für einen Neubau der Sternwarte ein, der allerdings erst nach seinem Tod fertiggestellt wurde.
      Quellen:
      ADB  Bd. 19 S. 2-4
      Pogg. I. Sp. 1480-1481, III. S. 821
      //de.wikipedia.org/wiki/Karl_Ludwig_von_Littrow
LK-Leben: Kap. 6

Lobatschewskij, Lobacevskij , Nikolaj (Iwanowitsch)
russ. Mathematiker,
* Nischnij Nowgorod 1.12.1792, † Kasan 24.2.1856; seit 1814 Prof. in Kasan; einer der Entdecker der nichteukl. Geometrie. In seinen frühen Arbeiten zu diesem Thema bediente sich L. synthet. Methoden, ab 1835 entwickelte er mithilfe der Trigonometrie auch analyt. Modelle, die die Unabhängigkeit des Parallelenaxioms von den andern Axiomen der Geometrie bewiesen.
(aus Brockhaus)
      Quellen:
      Brockhaus 13, S. 499
      Gottwald S. 296
      Meschkowski S. 172-174
      Pogg. I. Sp. 1482, IV. S. 900
      //www-history.mcs.st-and.ac.uk/history/Mathematicians/Lobachevsky.html
      //de.wikipedia.org/wiki/Nikolai_Iwanowitsch_Lobatschewski
LK-Leben: Kap. 2

Loschmidt, Joseph
österr. Chemiker und Physiker,
* Putschirn (bei Karlsbad) 15.3.1821, † Wien 8.7.1895; ab 1856 Lehrer in Wien und von 1872-91 Prof. für physikal. Chemie an der dortigen Univ.; arbeitete u.a. über kinet. Gastheorie, Thermodynamik, Elektrodynamik, Optik und Kritallographie. 1856 berechnete L. erstmals die Größe der Luftmoleküle und ihre Anzahl pro Volumeneinheit.
(aus Brockhaus)
      Quellen:
      Brockhaus 13, S. 566
      ADB  Bd. 52 S. 82-84
      NDB Bd. 15, S. 195 f.
      Pogg. III. S. 835, IV. S. 916
      //de.wikipedia.org/wiki/Johann_Josef_Loschmidt
LK-Leben: Kap. 4

Ludwig, Carl (Friedrich Wilhelm)
Physiologe,
* Witzenhausen 29.12.1816, † Leipzig 24.4.1895; Prof. in Marburg (1846-49), Zürich, Wien (1855-65) und Leipzig. Seine »Physiolog. Anstalt« in Leipzig erlangte Weltruf. L. verstand die Physiologie als Wiss. von der Physik und Chemie des lebenden Organismus. Mit seinen das gesamte Fach umspannenden Forschungen und seinem »Lehrbuch der Physiologie des Menschen« (1852-56, 2 Bde.) begründete er die quantitativ-exakte Richtung der Physiologie. L. befasste sich v.a. mit Kreislaufphysiologie (u.a. Hämodynamik, funktioneller Anatomie der Organkreisläufe), Physiologie der Atmung und des Stoffwechsels, Neurophysiologie und physiolog. Chemie. Darüber hinaus entwickelte er Methoden des physiolog. Experimentierens am isolierten Organ. Er erfand (1860-70) das Kymographion und führte die Autographie (Dermographismus) in die Experimentalphysiologie ein.
(aus Brockhaus)
      Quellen:
      Brockhaus 13, S. 608
      ADB  Bd. 52 S. 123-131
      NDB Bd. 15, S. 429 f.
      Pagel  Sp. 1055-1058
      Pogg. I. Sp. 1514-1516, III. S. 840
      //de.wikipedia.org/wiki/Carl_Ludwig_(Physiologe)
LK-Leben: Kap. 6

Lüroth, Jakob
Mathematiker, * Mannheim 18. 2. 1844, † München 14. 9. 1910.
Der Sohn eines Brauereibesitzers studierte Astronomie in Bonn, Mathematik in Heidelberg, Berlin und Gießen und wurde 1865 promoviert. 1867 habilitiert, wurde er 1868 a.o. Prof. an der TH Karlsruhe und lehrte seit 1880 an der TH München, 1883 an der Univ. Freiburg/Breisgau, deren Prorektor er 1889/90 war. L. arbeitete über algebraische Geometrie, projektive Geometrie und Vektorrechnung und wirke am Beweis der Invarianz der Dimensionszahl mit. 1833 wurde L. in die Deutsche Akademie der Naturforscher Leopoldina aufgenommen.
(aus DBE)
      Quellen:
      Gottwald S. 299
      DBE (2. Aufl.) 6, S. 613
      DMV  Bd. 20, S. 279-299
      NDB Bd. 15, S. 474
      Pogg. III. S. 842, IV. S. 923
      //histmath-heidelberg.de/homo-heid/lueroth.htm
      //www-history.mcs.st-and.ac.uk/history/Mathematicians/Lueroth.html
      //de.wikipedia.org/wiki/Jacob_Lüroth
LK-Leben: Kap. 2

Magener, Albert
Realschulprofessor,
* Berlin 15.8.1824, † Posen 31.12.1889; studierte nach dem Besuch des Posener Friedrich-Wilhelms-Gymnasiums von 1845-48 in Berlin Mathematik und Naturwissenschaften, arbeitete dann am Gymnasium in Bromberg, im Friedrich-Wilhelms-Gymnasium in Posen und ab 1853 in der Posener Berger-Oberrealschule.
      Quellen:
      Friebe, S. 37
      Koessler, S. 20
      Pogg. III. S. 854
LK-Leben: Kap. 2

Magnus, (Heinrich) Gustav
Chemiker und Physiker,
* Berlin 2.5.1802, † ebd. 4.4.1870; seit 1834 Prof. in Berlin, wo er erstmals in Dtl. physikal. Kolloquien einführte. Seine physikal. Arbeiten galten u.a. der Wärmeausdehnung von Luft und Wasserdampf sowie den Strömungen von Gasen und Flüssigkeiten (1852 entdeckte er den Magnus-Effekt), seine chem. betrafen v.a. Tellus, Selen und Platin.
(aus Brockhaus)
Bildnis: ♦ Portraitbüste von Eduard August Luerssen, 1874, Humboldt-Universität, Berlin (Foto: Gabriele Dörflinger, 2013)
      Quellen:
      Brockhaus 14, S. 43
      ADB  Bd. 20 S. 77-90
      Pogg. II. Sp. 14-15, III. S. 856
      //de.wikipedia.org/wiki/Heinrich_Gustav_Magnus
LK-Leben: Kap. 2, 4

Mancini, Pasquale Stanislao
ital. Jurist,
* Castel Baronia 17.3.1817, † Rom 26.12.1888; war Jurist und Politiker. Er lehrte an den Universitäten Turin und Rom und war mehrfach italienischer Minister.
Die Ehrenpromotion Mancinis in Heidelberg wird auch im dritten Band der Memoiren Johann Caspar Bluntschlis Denkwürdiges aus meinem Leben erwähnt.
      Quellen:
      Meyers Konversationslexikon (4. Aufl., 1885-1892), Bd. 11, S. 177-178
      //de.wikipedia.org/wiki/Pasquale_Stanislao_Mancini
      //www.1911encyclopedia.org/Pasquale_Stanislao_Mancini
LK-Leben: Kap. 4

Mannheim, Amédée
17.7.1831 - 11.2.1906
Studium an der École Polytechnique in Paris. Artillerieoffizier. 1864 Professor für descriptive Geometrie an der École Polytechnique.
Arbeiten zur Differentialgeometrie (Mannheimsche Kurve) und zur Kinematik.
(aus Meschkowski)
      Quellen:
      Gottwald S. 307
      Meschkowski S. 177
      Pogg. III. S. 865, IV. S. 952
      //www-history.mcs.st-and.ac.uk/history/Mathematicians/Mannheim.html
LK-Leben: Kap. 3

Manteuffel, Edwin Freiherr von
preuß. Generalfeldmarschall (seit 1873),
* Dresden 24.2.1809, † Karlsbad 17.6.1885, Vetter von 3) [Otto von Manteuffel]; wurde 1857 Chef des Militärkabinetts, unterstützte die Heeresreform König Wilhelms I. von 1860. Am Dt. Krieg von 1866 und am Dt-Frz. Krieg von 1870/71 nahm er als Kommandierender General teil; seit 1879 Reichsstatthalter in Elsass-Lothringen.
(aus Brockhaus)
      Quellen:
      Brockhaus 14, S. 181
      ADB  Bd. 52 S. 176-186
      NDB Bd. 16, S. 86-88
      Priesdorff, Bd. 7, S. 150-168
      //de.wikipedia.org/wiki/Edwin_von_Manteuffel
LK-Leben: Kap. 2

Marquardt, Karl Joachim
Lehrer, Historiker, Hofbibliothekar,
* Danzig 10.4.1812, † Gotha 30.11.1882; wurde 1833 Lehrer am Friedrich-Wilhelms-Gymnasium in Berlin und bereits 1836 nach Danzig berufen. Von 1856 bis 1859 wirkte er als Direktor des Friedrich-Wilhelms-Gymnasium in Posen. Dann folgte er dem Ruf nach Gotha, wo er neben seiner Leitungstätigkeit am dortigen Gymnasium die Sammlungen für Kunst und Wissenschaft auf Schloss Friedenstein betreute.
      Quellen:
      ADB  Bd. 20 S. 413-416
      NDB Bd. 16, S. 245 f.
      //de.wikipedia.org/wiki/Karl_Joachim_Marquardt
LK-Leben: Kap. 1, 2

Martin, Friedrich J.
Lehrer für klass. Philologien,
* Halle 21.1.1797, † Posen 14.4.1870; wirkte nach seinem Studium in Halle von 1822 bis 1825 am Domgymnasium in Halberstadt und von 1825 bis 1865 am Marien- bzw. Friedrich-Wilhelms-Gymmnasium in Posen. Er publizierte mehrere Schriften über Horaz.
      Quellen:
      Eckstein, Friedrich A.: Nomenclator philologorum. - 1871
LK-Leben: Kap. 1

Maxwell, James Clerk
brit. Physiker,
* Edinburgh 13.6.1831, † Cambridge 5.11.1879; Studium in Edinburgh und Cambridge, 1856-60 Prof. für Physik in Aberdeen, dann am King's College in London. 1871 folgte M. dem Ruf nach Cambridge, wo er das »Cavendish Laboratory« gründete. Seine Beiträge zur Physik beziehen sich v. a. auf drei Gebiete: die Theorie des Elektromagnetismus, die kinet. Gastheorie und die physiolog. Farbenlehre. Ausgehend von der durch M. FARADAY eingeführten Idee des elektr. Feldes formulierte M. die vier Grundgleichungen der Elektrodynamik ( → maxwellsche Gleichungen, → maxwellsche Theorie), aus denen sich die Existenz elektromagnet. Wellen, die sich mit Lichtgeschwindigkeit ausbreiten, ergibt. Hieraus schloss M., dass Licht eine elektromagnet. Strahlung darstelle. Diese Ideen regten zahlr. Forscher (u. a. H. HERTZ) zu eigenen Untersuchungen an. In der physiolog. Farbenlehre entwickelte M. die von T. YOUNG stammende Dreifarbenlehre weiter. Die heute übl. Vorstellungen der kinet. Gastheorie, insbesondere die Auffassung, Gase seien Ansammlungen von sich bewegenden Molekülen, wurde entscheidend von M. gefördert. Angeregt durch die Arbeiten von R. CLAUSIUS, begann er ab 1860, statist. Verfahren in die Gastheorie einzuführen. Das bekannteste Ergebnis dieser Bemühungen ist die → maxwellsche Geschwindigkeitsverteilung. - M. wird in seiner Bedeutung für die Physik häufig mit I. NEWTON und A. EINSTEIN auf eine Stufe gestellt.
(aus Brockhaus)
      Quellen:
      Brockhaus 14, S. 367
      Gottwald S. 318-319
      DSB 9, S. 198-230
      Pogg. III. S. 889-890, IV. S. 977
      //www-history.mcs.st-and.ac.uk/history/Mathematicians/Maxwell.html
      //de.wikipedia.org/wiki/James_Clerk_Maxwell
LK-Leben: Kap. 4

Mayer, Adolph
Mathematiker, * 15. 2. 1839 Leipzig, † 11. 4. 1908 Gries bei Bozen.
M., Sohn eines Kaufmanns, Bankiers und Kammerrats, studierte Chemie, Mineralogie und vor allem Mathematik in Heidelberg, Göttingen und Leipzig, wurde 1861 in Heidelberg promoviert und setzte seine Studien in Königsberg fort. 1866 in Leipzig habilitiert, wurde er dort 1871 a.o. Prof., 1881 ordentlicher Honorarprofessor, 1882 Mitdirektor des von Felix Klein gegründeten Mathematischen Seminars und war 1890-1900 o. Professor. M. befaßte sich vor allem mit partiellen Differentialgleichungen, Variationsrechnung und analytischer Mechanik.    ...
(aus DBE)
      Quellen:
      Gottwald S. 319
      DBE (2. Ausg.) Bd. 6, S. 818
      DMV  Bd. 17, S. 345-355
      NDB Bd. 16, S. 532 f.
      Pogg. III. S. 892, IV. S. 978
      Leipz.Berichte 60 (1908), S. 353-373 / von O. Hölder
      //histmath-heidelberg.de/homo-heid/mayer-a.htm
      //www-history.mcs.st-and.ac.uk/history/Mathematicians/Mayer_Adolph.html
      //de.wikipedia.org/wiki/Adolph_Mayer
      //en.wikipedia.org/wiki/Christian_Gustav_Adolph_Mayer
LK-Leben: Kap. 4

Mayer, (Julius) Robert von(seit 1867)
Arzt und Physiker,
* Heilbronn 25.11.1814, † ebd. 20.3.1878; nach Studium in Tübingen Schiffsarzt, danach Arzt in Heilbronn. M. begründete in seinem 1842 erschienenen Aufsatz »Bemerkungen über die Kräfte der unbelebten Natur« und ausführlicher in seiner 1845 erschienenen Schrift »Die organ. Bewegung in ihrem Zusammenhange mit dem Stoffwechsel« das Gesetz von der Erhaltung der Energie. M.s Prioritätsansprüche u.a. gegenüber J.P. Joule (1843) und H. von Helmholtz (1847) hinsichtlich der Entdeckung des Energieprinzips, wurden erst seit 1862 anerkannt.
(aus Brockhaus)
      Quellen:
      Brockhaus 14, S. 373
      ADB  Bd. 21 S. 126-128
      Pagel  Sp. 1110-1112
      Pogg. II. S. 94, Pogg. III. S. 890, IV. S. 977
      //de.wikipedia.org/wiki/Julius_Robert_von_Mayer
    
Schmolz, Helmut: Robert Mayer : sein Leben und Werk in Dokumenten / Helmut Schmolz ; Hubert Weckbach. - Weißenhorn : Konrad, 1964. - 186 S. - (Veröffentlichungen des Archivs der Stadt Heilbronn ; 12)     (Signatur UB Heidelberg: 65 B 891)
LK-Leben: Kap. 4

Mayer, Johann Tobias
Physiker,
* Göttingen 5.5.1752, † Göttingen 30.11.1830; lehrte Mathematik und Physik an den Universitäten Göttingen, Altdorf und Erlangen. 1799 wurde er an die Universität Göttingen als Ordinarius für Physik zurückberufen. M. verfasste auch ein Lehrbuch der Differentialrechnung.
      Quellen:
      ADB  Bd. 21 S. 116-118
      NDB Bd. 16, S. 530
      Pogg. II. Sp. 92-93
      //de.wikipedia.org/wiki/Johann_Tobias_Mayer
LK-Leben: Kap. 1

Mayer, (Johann) Tobias
Mathematiker und Astronom,
* Marbach am Neckar 17.2.1723, † Göttingen 20.2.1762; Autodidakt; erfand u.a. den Spiegelkreis (eine Verbesserung des Spiegelsextanten), entwarf eine Mondkarte, wies das Fehlen einer Mondatmosphäre nach und stellte 1760 die Eigenbewegungen einiger Sterne fest. Für seine Theorie der Mondbewegung erhielt seine Witwe den von der brit. Admiralität ausgesetzten Preis von 60.000 Shilling.
(aus Brockhaus)
Tobias M. war der Vater von Johann Tobias Mayer, der ein Lehrbuch der Differentialrechnung verfasste.
      Quellen:
      ADB  Bd. 21 S. 109-116
      NDB Bd. 16, S. 528-530
      Pogg. II. Sp. 91-92
      //www-history.mcs.st-and.ac.uk/history/Mathematicians/Mayer_Tobias.html
      //de.wikipedia.org/wiki/Tobias_Mayer
LK-Leben: Kap. ¬=1

Meineke, (Johann Albrecht Friedrich) August
Altphilologe,
* Soest 8.12.1790, † Berlin 12.12.1870; Meineke war von 1826 bis 1856 Direktor des Joachimthal'schen Gymnasiums in Berlin. 1834 wurde er in die wissenschaftliche Prüfungskommission für das Examen pro facultate docendi berufen.
      Quellen:
      ADB  Bd. 21 S. 220-224
      //de.wikipedia.org/wiki/August_Meineke
LK-Leben: Kap. 2

Metternich, Klemens Wenzel Fürst von (seit 1803)
österr. Staatsmann, * Koblenz 15.5.1773, † Wien 11.6.1859, Vater von [Paul Fürst von M.]; trat nach umfangreichem Studium in österr. Dienste und wurde 1801 Gesandter in Dresden, 1803 in Berlin und 1806 Botschafter in Paris. Der schon früh als Gegner der Frz. Revolution und des mit ihr einhergehenden nat. Gedankens hervortretende M. trug durch seine Berichterstattung aus Paris wesentlich zum Kriegsentschluss Kaiser FRANZ' I. von Österreich (1809) bei. Nachdem die Niederlage 1809 (Deutsch-Wagram; Frieden von Schönbrunn) das Scheitern der auf eine nur nat. Erhebung (u. a. Tiroler Aufstand) hinzielenden Politik offenbart hatte, wurde M. zum Leiter der auswärtigen Angelegenheiten berufen. Mit seiner vom Realismus geprägten Politik verschaffte er Österreich eine Atempause im Kampf gegen Frankreich, die er zur Besserung der österr. Ausgangsposition zu nutzen suchte. So unterstützte er aus Opportunität die Heirat der österr. Kaisertochter MARIE LOUISE mit NAPOLEON L, stellte diesem im Russlandfeldzug 1812 ein Hilfskorps, verhandelte aber gleichzeitig mit Zar ALEXANDER L, zu dem er, wie auch zu den übrigen Monarchen, den Kontakt nie hatte abreißen lassen, über ein mögl. Zusammengehen gegen NAPOLEON. Im Sommer 1813 vollzog M. die Hinwendung zur antifrz. Koalition und übernahm die diplomat. Führung während der letzten Phase der Befreiungskriege. Im Interesse des europ. Gleichgewichts bemühte er sich auf dem von ihm geleiteten und weitgehend bestimmten Wiener Kongress (1814-15), die territorialen Verluste Frankreichs möglichst gering zu halten und die Einbindung des bourbon. Staates in das europ. Mächtesystem vorzubereiten. …
(aus Brockhaus)
      Quellen:
      Brockhaus 14, S. 573-574
      ADB  Bd. 23 S. 777-802
      //de.wikipedia.org/wiki/Klemens_Wenzel_Lothar_von_Metternich
LK-Leben: Kap. 7

Meyer, Viktor
* Berlin 8.9.1848, † Heidelberg 8.8.1897, dt. Chemiker.
1872-85 Professor in Zürich, danach in Göttingen, ab 1889 in Heidelberg; arbeitete u.a. über aliphat. Nitroverbindungen, Oxime, Thiophen und über die ster. Hinderung bei Benzolderivaten. M. entwickelte eine Methode zur Dampfdichtebestimmung.
(aus Meyer)
Bildnis: ♦ Portrait am Grabstein auf dem Heidelberger Bergfriedhof (Foto: Gabriele Dörflinger, 2005)
      Quellen:
      Meyer 16, S. 177
      HGL S. 179-180
      ADB  Bd. 55 S. 833-841
      Chronik der Stadt Heidelberg. - 5.1897 (1898), S. 88-89
      Pogg. III. S. 908-909, IV. S. 998-1000
      //de.wikipedia.org/wiki/Viktor_Meyer
LK-Leben: Kap. 7

Michaelis, Adolf
Archäologe * Kiel 22.6.1835, † Straßburg 12.8.1910; wurde 1862 als Professor für Archäologie nach Greifswald berufen, wechselte 1865 nach Tübingen und 1872 nach Straßburg.
      Quellen:
      NDB Bd. 17, S. 429-430
      //de.wikipedia.org/wiki/Adolf_Michaelis
LK-Leben: Kap. 3

Mie, Gustav (Adolf Ludwig)
Physiker,
* Rostock 29.9.1868, † Freiburg im Breisgau 13.2.1957; Prof. in Greifswald, Halle (Saale) und Freiburg im Breisgau. Nach Arbeiten über Lichtstreuung am kleinen Teilchen (Mie-Effekt) entwickelte M. 1912/13 eine Theorie der Materie, in der er durch Erweiterung der maxwellschen Theorie eine Vereinheitlichung des elektromagnet. Feldes und seiner materiellen Quellen zu erreichen suchte.
(aus Brockhaus)
      Quellen:
      Brockhaus 14, S. 609
      NDB Bd. 17, S. 465 f.
      Pogg. IV. S. 1009
      //de.wikipedia.org/wiki/Gustav_Mie
LK-Leben: Kap. 7

Mieroslawski, Ludwik
poln. Revolutionär,
* Nemours 17.1.1814, † Paris 22.11.1878; als Führer des für 1846 geplanten gesamtpoln. Aufstandes im Februar 1846 verhaftet, in Berlin 1847 zum Tode verurteilt und im März 1848 befreit. Im April/Mai war er militär. Führer des Posener Aufstandes, im März 1849 Kommandeur der Aufständigen in Sizilien, im Juni 1849 der Aufständischen in Baden; 1863 kurzfristig »Diktator« im poln. Januaraufstand.
(aus Brockhaus)
      Quellen:
      Brockhaus 14, S. 610
      //de.wikipedia.org/wiki/Mieroslawski
LK-Leben: Kap. 1

Mohr, (Carl) Friedrich
* Koblenz 4.11.1806, † Bonn 28.9.1879, dt. Pharmazeut.
Apotheker in Koblenz, ab 1867 Professor in Bonn; gehört zu den Begründern der volumetr. Analyse; konstruierte verschiedene Laborationsapparate (u.a. die nach ihm benannte Mohrsche Waage).
(aus Meyer)
      Quellen:
      Meyer 16, S. 385
      ADB  Bd. 22 S. 67-69
      NDB Bd. 17, S. 708 f.
      Pogg. II. Sp. 171-172, III. S. 927-928
      //de.wikipedia.org/wiki/Karl_Friedrich_Mohr
LK-Leben: Kap. 4

Mohr, (Christian) Otto
* Wesselburen (Kreis Dithmarschen) 8.10.1835, † Dresden 3.10.1918, dt. Bauingenieur.
Mohr wurde nach zehnjähriger Tätigkeit für die hannoverschen und oldenburg. Staatsbahnen 1867 Professor in Stuttgart, 1873 in Dresden. Er förderte die Anwendung graph. Methoden in der Baustatik und entwickelte u.a. das Mohrsche Verfahren.
(aus Meyer)
      Quellen:
      Meyer 16, S. 384
      NDB Bd. 17, S. 702 f.
      Petschel  S. 638
      //de.wikipedia.org/wiki/Christian_Otto_Mohr
LK-Leben: Kap. 5

Mommsen, Theodor
Historiker,
* Garding 30.11.1817, † Charlottenburg (heute zu Berlin) 1.11.1903; … studierte in Kiel Jura und Philologie und hielt sich 1844-47 in Italien auf. Frühzeitig an den polit. Bewegungen seiner Zeit interessiert, nahm er 1848 als Redakteur in Rendsburg an der Märzrevolution teil. Im gleichen Jahr wurde er aufgrund seiner ersten Arbeiten zum röm. Recht Prof. in Leipzig, aber 1850 wegen seiner Kritik an der sächs. Reg. entlassen. 1852 wurde M. Prof. des röm. Rechts in Zürich, 1854 in Breslau, 1858 Beamter (später Sekr.) der Preuß. Akad. der Wiss.en und 1861 Prof. der alten Geschichte in Berlin. …
(aus Brockhaus)
1886 nahm er als Ehrengast an der 500-Jahrfeier der Universität Heidelberg teil.
      Quellen:
      Brockhaus 15, S. 56
      NDB Bd. 18, S. 25-27
      //de.wikipedia.org/wiki/Theodor_Mommsen
LK-Leben: Kap. 7

Monge, Gaspard Graf von Péluse
frz. Mathematiker und Politiker,
*Beaune 10.5.1746, † Paris 28.7.1818; Prof. an der Militärschule in Mézières und später maßgeblich am Aufbau der École Polytechnique in Paris beteiligt. Wichtigstes Arbeitsgebiet von M. war die darstellende Geometrie, die er systematisch aufbaute. 1783 synthetisierte er (unabhängig von A.L. de Lavoisier) Wasser aus Wasserstoff und Sauerstoff. M. war einer der prominentesten Anhänger der Revolution unter den Intellektuellen, er war 1792/93 Marine-Min. und Mitorganisator der »Levée en masse«. Er begleitete Napoléon Bonaparte nach Ägypten, um das »Institut d'Égypte« aufzubauen.
(aus Brockhaus)
      Quellen:
      Brockhaus 15, S. 75
      Gottwald S. 330
      Meschkowski S. 186
      Pogg. II. Sp. 184-186
      //www-history.mcs.st-and.ac.uk/history/Mathematicians/Monge.html
      //de.wikipedia.org/wiki/Gaspard_Monge
LK-Leben: Kap. 2

Mühler, Heinrich von
preußischer Kultusminister,
* Brieg 4.11.1813, † Potsdam 2.4.1874; der Jurist Heinrich von Mühler wurde 1862 zum Preußischen Minister der Geistlichen, Unterrichts- und Medicinalangelegenheiten ernannt. Ihm wurde die Verhinderung von Reformen und eine zu geringe Besoldung der Lehrer vorgeworfen. 1872 bat er um seine Entlassung, die ihm gewährt wurde.
      Quellen:
      ADB  Bd. 22 S. 469-475
      //de.wikipedia.org/wiki/Heinrich_von_Mühler
LK-Leben: Kap. 2, 3, 7

Müllensiefen, Julius
Prediger in Berlin,
* 28.4.1811 Iserlohn, † 1893 Wernigerode; war Pfarrer an St. Marien in Berlin und ein bekannter Prediger.
      Quellen:
      Hauck. Bd 13, S. 514-515
LK-Leben: Kap. 2

Müller, Felix
Mathematiker,
* 27.4.1843 Berlin, † 31.3.1928 Dresden; 1867 Promotion bei Karl Weierstraß und Ernst Kummer, 1868 Teilnehmer in Schellbachs Seminar und ab 1869 Lehrer in Berlin bis zu seinem Ruhestand 1897. Sein besonderes Interesse galt der Geschichte der mathematischen Terminologie.
Felix Müller gründete gemeinsam mit seinem Freund Carl Ohrtmann 1868 das Jahrbuch über die Fortschritte der Mathematik und schrieb zahlreiche Rezensionen für dasselbe.
      Quellen:
      Pogg. III. S. 946, IV. S. 1039
      //de.wikipedia.org/wiki/Felix_Müller_(Mathematiker)
LK-Leben: Kap. 2

Müller, Hans
(Kurator der Peter-Wilhelm-Müller-Stiftung)
LK-Leben: Kap. 7

Müller, Johannes (Peter)
Physiologe und Anatom,
* Koblenz 14.7.1801, † Berlin 28.4.1858; 1826 Prof. in Bonn, 1833 in Berlin; universaler Forscher auf anatom., embryolog. und physiolog. Gebiet, philosophisch in einer Goethe verwandten Denkart gebildet. In ihm vollzog sich der Umschwung von der an die dt. romantik anklingenden, naturphilosoph. Heilkunde zur modernen, naturwissenschaftlich fundierten Medizin. Aus seiner Schule gingen T. Schwann, R. Virchow, H. von Helmholtz, E. du Bois-Reymond, E.W. von Brücke u.a. Forscher hervor. Er gilt als Begründer der neuzeitl. Physiologie.
(aus Brockhaus)
      Quellen:
      Brockhaus 15, S. 201
      ADB  Bd. 22 S. 625-628
      NDB Bd. 18, S. 425 f.
      Pagel  Sp. 1166-1169
      Pogg. II. Sp. 227
      //de.wikipedia.org/wiki/Johannes_Peter_Müller
LK-Leben: Kap. 7

Müller, Peter Wilhelm
* 5.10.1788 Mülheim/Ruhr, † 5.10.1881 Frankfurt/M.
verfügte testamentarisch die Errichtung einer Peter-Wilhelm-Müller-Stiftung für Wohltätigkeit, Kunst, Wissenschaft und Gewerbe. Die Stiftung verlor aufgrund der Inflation fast ihr gesamtes Vermögen und ging 1938 in der Heussenstammstiftung auf.
      Quellen:
      Frankfurter Biographie / hrsg. v. Wolfgang Klötzer. - Bd. 2, 1996, S. 71
      //de.wikipedia.org/wiki/Peter-Wilhelm-Müller-Stiftung
LK-Leben: Kap. 7

Munk, Hermann
* 3.2.1839 Posen, † 1.10.1912 Berlin, Physiologe
Nach dem Studium der Medizin in Berlin und Göttingen, ab 1862 Privatdozent und ab 1869 Professor an der Universität Berlin. M. war ein hervorragender Physiologe; er wurde 1880 ord. Mitglied der Berliner Akademie der Wissenschaften.
      Quellen:
      NDB Bd. 18, S. 595
      Pagel  Sp. 1177-1178
      //de.wikipedia.org/wiki/Hermann_Munk
LK-Leben: Kap. 1

Natani, Leopold
Mathematiker
* 1819, † Bernau 19.6.1905; Lehrer an der Artillerie- und Ingenieurschule in Berlin. Er erstellte mehrere Artikel für die Encyklopädie der mathematischen Wissenschaften mit Einschluss ihrer Anwendungen.
Natani war Opponent bei der Promotion von Paul du Bois-Reymond.
LK-Leben: Kap. 2

Neumann, Carl (Gottfried)
* Königsberg (Pr.) 7.5.1832, † Leipzig 27.3.1925, dt. Mathematiker.
Sohn von Franz Ernst N.; Professor in Basel (1863-65), Tübingen und (ab 1868) in Leipzig; bed. Arbeiten zur Theorie der Bessel- und Kugelfunktionen sowie zur mathemat. Physik, insbes. zur analyt. Mechanik und zur Potentialtheorie (Einführung des logarithm. Potentials; Neumannsches Problem). 1868 begründete er zusammen mit A. Clebsch die „Mathemat. Annalen“.
(aus Meyer)
      Quellen:
      Meyer 17, S. 119
      Gottwald S. 341
      Meschkowski S. 190
      DSB 10, S. 25
      DMV  Bd. 36, S. 174-178
      NDB Bd 19, S. 133-134
      Pogg. II. Sp. 275-276, III. S. 963-96, IV. S. 1066-1067l
      //de.wikipedia.org/wiki/Carl_Gottfried_Neumann
LK-Leben: Kap. 3

Neumann, Franz Ernst
Physiker und Mineraloge,
* Joachimsthal (Landkreis Barnim) 11.9.1798, † Königsberg (heute Kaliningrad) 23.5.1895; Prof. in Königsberg; begründete nach dem Vorbild von J.B. Fourier die mathemat. Physik in Dtl., arbeitete über Wellenlehre des Lichtes, Elektrodynamik und Kristallographie (»Zonengesetz«). N. gelang es, die von C.G.J. Jacobi begründete bedeutende Stellung des Königsberger Mathemat. Seminars zu stärken und auszubauen.
(aus Brockhaus)
      Quellen:
      Brockhaus 15, S. 538
      Gottwald S. 341
      Meschkowski S. 190
      DSB 10, S. 26-29
      DMV  Bd. 4, S. 54-68
      ADB  Bd. 52 S. 680-684
      Pogg. II. Sp. 275, III. S. 963, IV. S. 1066
      //de.wikipedia.org/wiki/Franz_Ernst_Neumann
LK-Leben: Kap. 4, 7

Neumayer, Georg (Balthasar) von
Hydrograph,
* Kirchheimbolanden 21.6.1826, † Neustadt an der Weinstraße 24.5.1909; Gründer des Flagstaff-Observatoriums für Geophysik, Magnetismus und Nautik (1857) in Melbourne; dort Direktor bis 1864. 1865 Rückkehr nach Dtl.; 1876-1903 erster Direktor der Seewarte in Hamburg, deren Mitbegründer er war. Neben geophysikal. und meereskundl. Arbeiten Förderung der Südpolarforschung. Ab 1879 Vorsitz der Internat. Polarkommission und maßgeblich beteiligt am Zustandekommen des 1. Internat. Polarjahres 1882-83 und des Antarkt. Jahres 1901 mit der dt. Antarktisexpedition mit dem Forschungsschiff »Gauß«.
(aus Brockhaus)
      Quellen:
      Brockhaus 15, S. 541
      NDB Bd. 19, S. 166-168
      Pogg. III. S. 964-965, IV. S. 1068
      //de.wikipedia.org/wiki/Georg_von_Neumayer
LK-Leben: Kap. 4
Koenigsberger schreibt Neumayr.

Newton, Sir (seit 1705) Isaac
engl. Mathematiker, Physiker und Astronom,
* Woolthorpe (bei Grantham) 4.1.1643, † Kensington (heute zu London) 31.3.1727; Sohn eines Landwirts; studierte ab 1661 an der Univ. Cambridge, wo er bahnbrechende theoret. Ansätze über die Natur des Lichtes, über die Gravitation und die Planetenbewegung sowie über die mathemat. Probleme, die mit Tangenten-, Flächen- und Schwerpunktsberechnungen zusammenhängen, entwickelte. Er wurde 1669 als Nachfolger seines Lehrers I. BARROW Prof. der Mathematik in Cambridge und 1672 Mitgl. der Royal Society. 1689 entsandte ihn die Univ. Cambridge als ihren Vertreter in das engl. Parlament; 1699 wurde er Vorsteher der königl. Münze in London, 1703-27 auch Präs, der Royal Society. …
(aus Brockhaus)
      Quellen:
      Brockhaus 15, S. 587-588
      Gottwald S. 344-345
      Meschkowski S. 193-196
      DSB 10, S. 42-103
      Pogg. II. Sp. 277-279
      //www-history.mcs.st-and.ac.uk/history/Mathematicians/Newton.html
      //de.wikipedia.org/wiki/Isaac_Newton
LK-Leben: Kap. 2, 7

Niebuhr, Barthold (Georg)
Historiker,
* Kopenhagen 27.8.1776, † Bonn 2.1.1831, Sohn von [Carsten N.]; trat 1800 in den dän., 1806 auf Veranlassung des Freiherrn VOM UND ZUM STEIN als Direktor der Seehandlung in den preuß. Staatsdienst. Er nahm nach dem Sturz STEINS 1810 seinen Abschied und hielt an der neuen Berliner Univ. grundlegende Vorlesungen über röm. Geschichte, durch die er die histor. Quellenkritik begründete. Aus den Vorlesungen ging sein Hauptwerk (»Röm. Geschichte«, 5Bde., 1812-45; bis 241 v. Chr. reichend) hervor. Während der Befreiungskriege verteidigte er in Flugschriften die preuß. Politik. 1816-23 war er preuß. Gesandter beim Vatikan, seit 1823 lehrte er an der Univ. Bonn. Er hatte starken Einfluss auf L. VON RANKE und T. MOMMSEN.
(aus Brockhaus)
      Quellen:
      Brockhaus 15, S. 617
      ADB  Bd. 23 S. 646-661
      //de.wikipedia.org/wiki/Barthold_Georg_Niebuhr
LK-Leben: Kap. 3

Noether, Max
Mathematiker,
* Mannheim 24.9.1844, † Erlangen 13.12.1921, Vater von 1) [Emmy Noether]; ab 1875 Prof. in Erlangen, arbeitete über die Theorie der algebraischen Funktionen, die Invariantentheorie und die Thetareihen; Wegbereiter der algebraischen Geometrie.
(aus Brockhaus)
      Quellen:
      Brockhaus 15, S. 703
      Gottwald S. 350
      NDB Bd. 19, S. 319-320
      DMV  Bd. 32, S. 211-233
      HGL  S. 194
      Pogg. III. S. 977, IV. S. 1080-1081
      //histmath-heidelberg.de/homo-heid/noether-m.htm
      //www-history.mcs.st-and.ac.uk/history/Mathematicians/Noether_Max.html
      //de.wikipedia.org/wiki/Max_Noether
LK-Leben: Kap. 4, 7

Nokk, Wilhelm
badischer Minister
* Bruchsal 30.11.1832, † Karlsruhe 12.2.1903; der Jurist W. Nokk wurde 1867 zum badischen Ministerialrat ernannt und übernahm 1881 das Justiz-, Kultur- und Unterrichtsministerium.
      Quellen:
      NDB Bd. 19, S. 325 f.
      Chronik der Stadt Heidelberg. - 11.1903 (1905), S. 153-154
      //de.wikipedia.org/wiki/Wilhelm_Nokk
LK-Leben: Kap. 4, 6

Nostiz-Wallwitz, Hermann von
sächsischer Minister
* Oschatz 30.3.1826, † Dresden 10.1.1906; der Jurist H. v. Nostitzwar von 1866 bis 1891 sächsischer Innenminister, von 1876-1882 auch Außenminister. Er war 1874-1876 Reichstagsabgeordneter und seit 1876 im Bundesrat.
      Quellen:
      NDB Bd. 19, S. 353 (Familienartikel)
      //de.wikipedia.org/wiki/Hermann_von_Nostitz-Wallwitz
LK-Leben: Kap. 4

Nothnagel, Hermann
* Alt-Lietzegöricke (Brandenburg) 28.9.1841, † Wien 7.7.1905, dt. Internist.
1872-74 Professor in Freiburg, danach in Jena und ab 1882 in Wien. N.s Forschungen betrafen hpts. die Arzneimittellehre, die Funktionen und Krankheiten des Gehirns sowie die Physiologie und Pathologie des Darms. Er war Begründer und Hg. des monumentalen Werks „Specielle Pathologie und Therapie“ (24 Bde., 1894-1905).
(aus Meyer)
      Quellen:
      Meyer 17, S. 457
      Pagel  Sp. 1213-1214
      Mecenseffy  S. 92-97
      //de.wikipedia.org/wiki/Hermann_Nothnagel
LK-Leben: Kap. 6

Ohm, Martin
Mathematiker
* Erlangen 6.5.1792, † Berlin 1.4.1872; Doktorand von Carl Christian von Langsdorf, wirkte ab 1821 an der Berliner Universität und wurde dort 1839 ordentlicher Professor. Er war der Bruder des Physikers Georg Simon Ohm.
      Quellen:
      Gottwald S. 352
      ADB  Bd. 24 S. 203-204
      Pogg. II. Sp. 318, III. S. 984
      //de.wikipedia.org/wiki/Martin_Ohm
LK-Leben: Kap. 2

Ollech, Karl Rudolf von
General
* Graudenz 22.6.1811, † Berlin 25.10.1884; lehrte an verschiedenen Militärschulen. Von 1861 bis 1865 war er Kommandant des Kadettenkorps und somit Koenigsbergers Vorgesetzter. 1865 übernahm er das Kommando der 17. Infanteriebrigade in Glogau, wurde im Feldzug 1866 schwer verwundet und wirkte ab 1870 als Direktor der Kriegsakademie.
      Quellen:
      ADB  Bd. 24 S. 311-312
      Soldatisches Führertum / hrsg. von Kurt von Priesdorff. - Bd. 7 (1939), S. 174-178
      //de.wikipedia.org/wiki/Karl_Rudolf_von_Ollech
LK-Leben: Kap. 2

Olshausen, Justus
Orientalist
* Hohenfelde 9.5.1800, † Berlin 28.12.1882; lehrte in Kiel und Königsberg. Er war von 1858 bis 1874 vortragender Rat im Berliner Kultusministerium. Seit 1860 war er Mitglied der Akademie der Wissenschaften zu Berlin.
      Quellen:
      ADB  Bd. 24 S. 328-330
      Hauck Bd. 14, S. 368-371
      //de.wikipedia.org/wiki/Justus_Olshausen
LK-Leben: Kap. 2

Oppenheimer, Zacharias
Medizinprofessor
* Michelfeld 7.1.1830, † Heidelberg 25.6.1904; studierte in Heidelberg und Würzburg Medizin, habilitierte sich 1855 in Heidelberg und wurde 1863 Direktor der Medizinischen Poliklinik und der Universitätskinderklinik.
Von Ostern 1883 bis zu seinem Tod wohnte Oppenheimer in der Märzgasse 1 in Heidelberg.
      Quellen:
      HGL S. 198
      Pagel  Sp. 1233
      Chronik der Stadt Heidelberg. - 12.1904 (1906), S. 153-154 und 64b (Foto)
      //de.wikipedia.org/wiki/Zacharias Oppenheimer
LK-Leben: Kap. 6

Oppolzer, Theodor von
Astronom
* Prag 26.10.1841, † Wien 26.12.1886; wandte sich nach seinem Medizinstudium an 1865 der Astronomie zu und wurde bereits 1866 in diesem Fach in Prag habilitiert. 1875 nahm er einen Ruf der Universität Wien an und lehrte dort bis zu seinem Tod.
      Quellen:
      ADB  Bd. 52 S. 710-712
      Pogg. III. S. 988-989, S. 1097
      //de.wikipedia.org/wiki/Theodor_Oppolzer
LK-Leben: Kap. 5, 6, 7

Osthoff, Hermann
Sprachwissenschaftler,
* Billmerich (heute zu Unna) 18.4.1847, † Heidelberg 7.5.1909; wurde 1877 Professor in Heidelberg; Mitbegründer der Schule der Junggrammatiker; grundlegende Forschungen zu den indogermanischen Sprachen (zum Teil mit K. Brugmann, »Morphologische Untersuchungen ...«, 6 Bände, 1878-1910).
(aus Brockhaus)
Mehr Informationen zum Konflikt mit Leo Koenigsberger → Verdächtigung — Beleidigung — Genugtuung / die Osthoff-Affäre
      Quellen:
      Brockhaus 16, S. 395-396
      HGL S. 199
      NDB Bd. 19, S. 627-628
      Bad.Biogr. Bd. 6, S. 56-64
      //de.wikipedia.org/wiki/Hermann_Osthoff
LK-Leben: Kap. 7

Overbeck, Johannes (Adolf)
* Antwerpen 27.3.1826, † Leipzig 8.11.1895, dt. Archäologe.
Professor in Leipzig. Verfaßte u.a. „Die antiken Schriftquellen zur Geschichte der bildenden Künste bei den Griechen“ (1868, Nachdr. 1959), „Griech. Kunstmythologie“ (3 Bde., 1871-89; Atlas 1872-87).
(aus Meyer)
      Quellen:
      Meyer 18, S. 30
      ADB  Bd. 55 S. 852-854
      //de.wikipedia.org/wiki/Johannes_Overbeck
LK-Leben: Kap. 5
Literaturverzeichnis zum Personenregister

Anmerkungen und Personenregister: Gabriele Dörflinger, 2004-2013


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