Mein Leben / Leo Koenigsberger
Auszug aus
Geschichte der Königlichen Berger-Oberrealschule zu Posen
während ihres fünfzigjährigen Bestehens 1853–1903
Von dem früheren Direktor der Anstalt
Dr. Moritz Friebe
Posen, 1903, 95 S.
Signatur UB Heidelberg: N1178::1904,199-215
Ordentliche Lehrer bzw. Oberlehrer
S. 36
4.
Dr Naumann Löwenthal, jüdisch, geboren am
25. Februar 1819 zu Schmiegel, vorgebildet auf dem Gymnasium zu Lissa,
studierte von 1837–1841 in Berlin und Breslau vorzugsweise
Philosophie, Mathematik und Naturwissenschaften und bestand im
Jahre 1844 in Berlin die Lehramtsprüfung. Sodann privatisierte er
in Berlin, Posen und Triest bis zum Juli 1848, legte am
Friedrich Wilhelms-Gymnasium zu Posen bis zum Juli 1849 sein
Probejahr ab und verblieb als Hilfslehrer an dieser Anstalt, bis er
zu Michaelis 1853 an unsre Anstalt berufen wurde. Seine feste
Anstellung wurde den damaligen Zeitverhältnissen entsprechend von
der Königlichen Regierung für unzulässig erklärt, dagegen
genehmigt, daß er gegen Bezug des für die vierte
Oberlehrerstelle ausgesetzten Gehaltes an der Realschule
beschäftigt werde. Am 27. Februar 1855 schied er aus dem Leben.
— Er schrieb außer mehreren Abhandlungen in verschiedenen
Zeitschriften: Die Physiologie des freien Willens. 1843.
S. 37
7.
Dr. Albert Magener, evangelisch, geboren am
15. August 1824 zu Berlin, vorgebildet auf dem
Friedrich Wilhelms-Gymnasium zu Posen, studierte von 1845–1848 in
Berlin Mathematik und Naturwissenschaften und bestand am 9. Mai 1849
die Lehramtsprüfung. Er trat im Mai 1849 am
Friedrich Wilhelms-Gymnasium zu Posen ein Probejahr an, verwaltete von
Michaelis 1849 bis Ostern 1850 eine freie Stelle am Gymnasium zu
Bromberg und trat dann wieder am Friedrich Wilhelms-Gymnasium zu
Posen als Hilfslehrer ein. Michaelis 1853 wurde er erster
ordentlicher Lehrer an unsrer Anstalt, rückte hier allmählich bis
zum 1. deutschen Oberlehrer auf und starb im Amte am 31. Dezember
1889. — Schriften: Kubatur des Fußpunkten-Körpers eines
Elipsoides[sic!]. 1858. — Das Klima von Posen. 1868.
— Resultate der meteorologischen Beobachtungen auf der
meteorologischen Station zu Posen in den Jahren 1848–1865 und
1866–1870.
Am 4. Juli 1877 erhielt er den Charakter als Professor. Der Rote
Adlerorden 4. Klasse wurde ihm am 29. Januar 1887 verliehen, dem
Tage des 50jährigen Jubiläums des Naturwissenschaftlichen Vereins
zu Posen, an dessen Spitze er lange Jahre gestanden hat.
S. 38
10.
Dr. Friedrich Brüllow, evangelisch, geboren am 2. Februar
1811 zu Berlin, vorgebildet auf dem Berlinischen Gymnasium zum
Grauen Kloster und Schullehrer-Seminar zu Berlin, bestand die
Volksschullehrerprüfung am 21. März 1834. Später beschäftigte
er sich vorzugsweise mit den Naturwissenschaften und erlangte
1853 zu Leipzig die Doktorwürde. Er unterrichtete vom 6. Mai
bis Michaelis 1834 an verschiedenen Schulen Berlins und ging
Michaelis 1834 als technischer und wissenschaftlicher
Hilfslehrer an das Friedrich-Wilhelms-Gymnasium zu Posen. An dieser
Anstalt wurde er 1852 als Gymnasiallehrer angestellt. Michaelis
1853 wurde er ordentlicher Lehrer an unserer Anstalt und
Michaelis 1858 Erziehungsinspektor im Kornmesserschen Waisenhause
zu Berlin. Von Michaelis 1868 bis Ostern 1891 leitete er eine
höhere Töchterschule zu Berlin (Köpenikerstraße 31a). Er starb
am 25. September 1891 zu Berlin. — Er gab Leitfäden für
Zoologie, Botanik, Mineralogie und Erdkunde, eine botanische,
eine geognostische, eine Alpen-Wandkarte, eine Wandkarte für
Heimatkunde und eine Sternkarte heraus.
Bei seinem Übertritt in den Ruhestand erhielt er am 25. März 1891
den Kronorden 4. Klasse.
Letzte Änderung: Juli 2016 Gabriele Dörflinger
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