Julius König

Julius König immatrikulierte sich am 24. April 1869 in Heidelberg. Er gab an, dass er vorher die Universität Berlin besucht habe und sein Vater Kaufmann in Raab sei. Im Juli 1870 erhielt er mit der von Leo Koenigsberger betreuten Arbeit Zur Theorie der Modulargleichungen der elliptischen Funktionen und ihrer Diskriminante den Doktorgrad und verließ die Universität im Winter 1870/71.

1904 nahm Julius König am III. Internationalen Mathematiker-Kongress in Heidelberg teil. Hier erregte er großes Aufsehen, als er ankündigte, dass die Kontinuum-Hypothese falsch sei. Leider enthielt sein Beweis einen Fehler, weshalb er in der Kongresspublikation 1905 seine Annahme ausdrücklich zurück nahm.


König, Julius    (16.12.1849 - 8.4.1914)
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Das nebenstehende Bild aus Wikipedia zeigt Julius König etwa im Alter von 30 Jahren.

Lexika

Brockhaus - Die Enzyklopädie. - 20. Aufl. - Leipzig
Bd. 12 (1996), S. 148

Koenig, Julius, ungar. Mathematiker,
* Raab 16.12.1849, † Budapest 8.4.1914; Prof. in Budapest, entwickelte in der Algebra die Methoden L. KRONECKERS (Theorie der Ideale in einem Polynomring, Diskriminanten, Eliminationstheorie) weiter und beschäftigte sich nach 1905 mit derr Mengenlehre und ihren Antinomien, die er durch ein logizistisch orientiertes Programm überwinden wollte (»Neue Grundlagen der Logik, Arithmetik und Mengenlehre«, hg. 1914).

Lexikon bedeutender Mathematiker / hrsg. von Siegfried Gottwald ... - Thun [u.a.], 1990. - S. 254

König, Julius (Gyula):geb. 16. 12. 1849 Raab (Györ), gest. 8. 4. 1913 Budapest. — K. studierte Mathematik in Wien, Berlin und Heidelberg, wo er 1870 auch promovierte. 1874 wurde er Prof. an der TH Budapest.

Neben Beiträgen zur Analysis und Zahlentheorie waren vor allem K.s Arbeiten zur Algebra und Mengenlehre von Einfluß. So wurde er mit seiner „Einleitung in die allgemeine Theorie der algebraischen Größen“ (Leipzig 1903) zu einem Vorläufer der modernen Algebra. Zu intensiven Diskussionen führte sein 1904 auf dem Internationalen Mathematikerkongreß in Heidelberg vorgetragener Beweis, daß das Kontinuum nicht wohlgeordnet werden könne der aber auf einer falschen Formel von F. BERNSTEIN beruhte. Der als Satz von König bekannte positive Kern jenes Beweises, daß für Kardinalzahlen mi, ni mit mi < ni für i∈I auch i∈ I mi < ∏i∈ I ni gilt, hat als Folge die im wesentlichen einzige im Axiomensystem von ZERMELO-FRAENKEL beweisbare Einschränkung für die Kardinalzahl des Kontinuums: 2r0 kann nicht mit 0 konfinal sein.

Dictionary of Scientific Biography — Siegfried Gottwald


Biographische Informationen

WWW-Biographien

Biographie vom St.Andrews Archiv

Julius König aus Wikipedia, der freien Enyzklopädie

  Julius König in den Erinnerungen seines Doktorvaters Leo Koenigsberger.

Portrait Julius Königs in seinem letzten Werk Neue Grundlagen der Logik, Arithmetik und Mengenlehre. - Leipzig, 1914.

Die Schrift erschien nach dem Tod Königs; der Herausgeber fügte das Bildnis hinzu.

Die Heidelberger Wohnungen Julius Königs

Julius König wohnt in seiner Heidelberger Zeit in jedem Semester in einem anderen Haus. Die Wohnungen befinden sich sämtlich in der südlichen Altstadt bzw. Vorstadt. Alle vier Häuser sind noch erhalten.

SS 1869

Leopoldstr. 48 jetzt Friedrich-Ebert-Anlage 58

bei Alten, Privatmann

WS 1869/70

Zwingerstr. 11 1/2

bei Schlechter, Schneider

SS 1870

Gaisbergweg 6

bei Frl. Diehl

WS1870/71

Dr. Julius König
Grabengasse 2

bei Burgweger, Uhrmacher

Print-Biographien

Dictionary of scientific biography
Vol. 7 (1973), p. 444
UB-Signatur: LSN B-AE 014

Koenig studied at Vienna and Heidelberg, where he earned his Ph.D. in 1870.
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Koenig's two years at Heidelberg (1868-1870) were of decisive importance for his scientific development. Helmholtz was still active there, and under his influence Koenig began working on the theory of the electrical stimulation of the nerves. But the mathematician Leo Königsberger, who was very well known at that time, soon persuaded Koenig to devote himself to mathematics; Koenig therefore wrote his dissertation on the theory of elliptic functions.

Werk

Digitalisierte Publikationen

Göttinger Digitalisierungs-Zentrum / Beiträge von Julius König

  Zum Kontinuum-Problem (HeiDOK) Der Vortrag Julius Königs beim Internationalen Mathematiker-Kongress 1904 in Heidelberg.

In Heidelberg vorhandene Monographien Julius Koenigs

Suche nach Autor Julius König in HEIDI mit Buchausgabe in

Literatur über das Werk Julius Königs

Miriam Franchella: Julius Koenig: Storia di un paradosso
(XVI Incontro di Logica Matematica, 24-26 October 1996, Genova)


Bibliographien

Biographisch-literarisches Handwörterbuch / J. C. Poggendorff. - Leipzig
Bd. 3 (1898), S. 735
Bd. 4 (1904), S. 777
Bd. 5 (1925), S. 651
    UB-Signatur: LSN B-AE 002     und     LSA Nat-A 001

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Letzte Änderung: 24.11.2023     Gabriele Dörflinger   Kontakt

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