Adolph Mayer

Studium (teilweise) und Promotion in Heidelberg

In den Adressbüchern der Universität Heidelberg ist Adolph Mayer mit folgenden Adressen verzeichnet:
      WS 1857/58 - SS 1858: Dreikönigstr, 4
      WS 1859/60: Dreikönigstr. 25
      SS 1860 - WS 1860/61: Kettengasse 12
      WS 1861/62: Steingasse 6


Adolph Mayer Mayer, Christian Gustav Adolph (15.2.1839 - 11.4.1908)
Lebensdaten
Biographische Informationen
    im Internet
    gedruckte Biographien
Werk
    im Internet
    in Heidelberg
    Literatur über das Werk
Bibliographien

Lebensdaten und Lexika

* 15.2.1839
1857/65 Studium in Heidelberg, Göttingen und Leipzig
1861 Prom. in Heidelberg
1866 Habilitation in Leipzig
1871 ao. Professor
1881/97 o. Hon. Professor
1890 o. Professor in Leipzig
1900 i.R.
† 11.4.1908

Deutsche biographische Enzyklopädie : (DBE). - 2. Ausgabe. - München
Bd 6 (2006), S. 818
Mayer, (Christian Gustav) Adolph, Mathematiker, * 15. 2. 1839 Leipzig, † 11. 4. 1908 Gries bei Bozen.
M., Sohn eines Kaufmanns, Bankiers und Kammerrats, studierte Chemie, Mineralogie und vor allem Mathematik in Heidelberg, Göttingen und Leipzig, wurde 1861 in Heidelberg promoviert und setzte seine Studien in Königsberg fort. 1866 in Leipzig habilitiert, wurde er dort 1871 a.o. Prof., 1881 ordentlicher Honorarprofessor, 1882 Mitdirektor des von Felix Klein gegründeten Mathematischen Seminars und war 1890-1900 o. Professor. M. befaßte sich vor allem mit partiellen Differentialgleichungen, Variationsrechnung und analytischer Mechanik.    ...

Lexikon bedeutender Mathematiker / hrsg. von Siegfried Gottwald ... - Thun [u.a.], 1990. - S. 319

Mayer, Christian Gustav Adolph: geb. 15.2. 1839 Leipzig, gest. 11. 4. 1908 Gries (Oberitalien). — M. studierte 1857-1861 Mathematik und Naturwissenschaften in Heidelberg und Göttingen und wurde dabei von O. HESSE mathematisch beeinflußt. 1861 promovierte er in Heidelberg und setzte 1862-1865 die Studien in Königsberg (Kaliningrad) bei F. NEUMANN und F. RICHELOT fort. 1866 habilitierte er sich in Leipzig mit „Beiträge zur Theorie der Maxima und Minima der einfachen Integrale“ und war dort Privatdozent, 1871 a. o. Prof., ab 1881 o. Honorar-Prof, und ab 1890 o. Prof.

M.s Arbeitsgebiete waren: Variationsrechnung, partielle Differentialgleichungen und theoretische Mechanik. M. hat eine Theorie der 2. Variation entwickelt und dabei im Anschluß an C. G. J. JACOBI die Theorie der konjugierten Punkte auf Extremalen (Berührungspunkte der Extremalen mit der Hüllkurve) entscheidend gefördert; er lieferte erste Ansätze zu einer Extremalenfeldtheorie, (Mayersche Determinante, Mayersche Extremale, Mayersches Feld). Bei der Erweiterung des Hilbertschen Unabhängigkeitssatzes auf Lagrangesche Variationsprobleme kam er zum sog. Mayerschen Variationsproblem, bei dem die Grundfunktion ein totales Differential ist, und korrigierte einen Fehlschluß von J. L. LAGRANGE beim Beweis der bekannten Multiplikatorenregel. M. gilt auch als Vorläufer der heutigen Steuerungstheorie. Aus den Arbeiten über Differentialgleichungen ragen die Mayersche Integrationsmethode für ein System partieller Differentialgleichungen 1. Ordnung und der allgemeine Mayersche Reziprozitätssatz heraus.

Poggendorff, Dictionary of Scientific Biography — Fritz König

Lit.: 100 Jahre Mathem. Sem. d. Karl-Marx-Univ. Leipzig. Berlin 1981, S. 102-110


Biographische Informationen


WWW-Biographien

Adolph Mayer aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Biographie vom St.Andrews Archiv

The Mathematics Genealogy Project

  Nachruf auf Adolf Mayer von Heinrich Liebmann, 1908
      Mit einem Schriftenverzeichnis

    Das Haus Dreikönigstr. 25, in dem Adolph Mayer im Wintersemester 1859/60 wohnte, wurde Anfang des 18. Jahrhunderts für den Geschäftsmann Wilckenhausen von Johann Adam Breunig errichtet.

(Foto von Helmut Dörflinger, 2004)


Print-Biographien

Nachruf im Jahresbericht der deutschen Mathematiker-Vereinigung Bd. 17, 1908, S. 355-362 von H. Liebmann
Mit Publikationsliste     Heidelberger digitale Bibliothek     Göttinger Digitalisierungszentrum
UB-Signatur: L 22::17.1908

Er widmete sich, nachdem er das Thomasgymnasium absolviert hatte (Herbst 1857), im Gegensatz zu den Traditionen der Familie, nicht dem kaufmännischen Berufe, sondern studierte Mathematik und Naturwissenschaften zuerst in Heidelberg (zwei Semester), dann in Göttingen (Herbst 1858 bis Herbst 1859) im besonderen bei Stern, dann wieder in Heidelberg. Hier fesselten ihn die Vorlesungen von Otto Hesse, des Meisters eleganter Darstellungen. Im Sommersemester 1861 war er in Leipzig, dann wieder zwei Semester in Heidelberg, wo er auch promovierte. Das Diplom ist vom 14. Dezember 1861 datiert.

Neue Deutsche Biographie. - Berlin
Bd. 16, 1993, S. 532-533
UB-Signatur: LSN A-EH 001

M. besuchte die Leipziger Thomasschule und ging 1857 nach Heidelberg, wo er zuerst Chemie, Mineralogie und Mathematik studierte. In Göttingen, wo der vielseitige Mathematiker M.A. Stern lehrte, wandte M. sich endgültig der Mathematik zu. Nach einem Aufenthalt in Leipzig promovierte er 1861 in Heidelberg bei dem sehr angesehenen Förderer der Analytischen Geometrie L.O. Hesse.

Dictionary of Scientific Biography. - New York
Vol. 9, p. 232
UB-Signatur: LSN B-AE 014

The son of a wealthy Leipzig merchant family, Mayer studied mathematics and physics from 1857 to 1865 at Leipzig, Göttingen, Heidelberg, and chiefly at Königsberg under F. Neumann. In 1861 he received his doctorate from Heidelberg and qualified to lecture there in 1866.

Anm.: Die Habilitation erfolgte in Leipzig und nicht in Heidelberg.

Hölder, Otto: Adolph Mayer : Nekrolog
In: Berichte über die Verhandlungen der Königlich-Sächsischen Gesellschaft der Wissenschaften zu Leipzig, Mathematisch-Physische Klasse. - Bd. 60 (1908), S. 353-373     Heidelberger Digitalisierung
UB Signatur: H 86::60.1908

Er wandte sich, nachdem er die Thomasschule absolviert hatte, nach Heidelberg, ursprünglich in der Absicht, Chemie zu studieren. Von Anfang an dehnte er dort seine Interessen auf Mathematik und Mineralogie aus.. Er besuchte zwischendurch auch die Universität Göttingen, wo er besonders bei dem Mathematiker Stern hörte, und promovierte in Heidelberg mit einer mathematischen Arbeit. Es war vor allem die Anregung, die er an diesem Ort durch Otto Hesse erfahren hatte, die ihn bestimmte, sich von nun an ganz der Mathematik zu widmen.

Thiele, Rüdiger: Adolph Mayer 1839-1908
In: Sächsische Lebensbilder. - Stuttgart. - Bd. 4 (1999), S. 211-227
UB-Signatur: ZSA 6853 B::4

Dem Abitur schloß sich eine Studienzeit von 1857 bis 1865 an, wobei Mayer folgende Universitäten besuchte: Heidelberg (WS 1857/58 - SS 1858, WS 1959/60 - WS 1860/61, WS 1861/62), … . Zu ergänzen wäre, daß Mayer insbesondere in Heidelberg durch den Mathematiker O. Hesse (1811-1874) beeinflußt wurde.

VonderMühll, K.: Zum Andenken an Adolf Mayer (1839-1908)     Göttinger Digitalisierungszentrum
In: Mathematische Annalen. - 65.1908, S. 433-434
UB-Signatur: L 9::65.1908

Er wandte sich [nach dem Abitur] zunächst nach Heidelberg, dann für zwei Semester nach Göttingen, wo er namentlich bei M. A. Stern hörte; im Herbst 1859 kehrte er nach Heidelberg zurück und promovierte dort am 14. Dezember unter Otto Hesse. Diesem trat er während seines zweiten Heidelberger Aufenthaltes auch persönlich nahe und konnte bei der Korrektur der „Analytischen Geometrie des Raumes“, die 1861 in Leipzig erschien, sehr erwünschte Hilfe leisten. Die Hessische analytische Methode entsprach seiner Begabung, und er ist ihr treu geblieben.

Werk


Zeitschriftenaufsätze im Internet

Göttinger Digitalisierungs-Zentrum / Beiträge von Adolph Mayer


Bücher in Heidelberg

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Literatur über das Werk Adolph Mayers

Hölder, Otto:
Adolph Mayer : Nekrolog gesprochen in der öffentlichen Gesamtsitzung beider Klassen am 14. November 1908
In: Berichte über die Verhandlungen der Königlich Sächsischen Gessellschaft der Wissenschaften zu Leipzig, Mathematisch-Physische Klasse. - 60 (1908), S. 353-373     Heidelberger Digitalisierung
    UB: H 86::60.1908

Verzeichnis der Bibliothekssigel

Bibliographien

Biographisch-literarisches Handwörterbuch / J. C. Poggendorff. - Leipzig
Bd. 3 (1898), S. 892
Bd. 4 (1904), S. 978
Bd. 5 (1926), S. 823
    UB-Signatur: LSN B-AE 002     und     LSA Nat-A 001

Publikationsliste (S. 360-362) aus:
Nachruf im Jahresbericht der deutschen Mathematiker-Vereinigung Bd. 17, 1908, S. 355-362 von H. Liebmann     Göttinger Digitalisierungszentrum
    UB-Signatur: L 22::17.1908

  Schriftenverzeichnis mit Bestandsnachweis der UB Heidelberg und Direktlinks zu digitalisierten Aufsätzen / zusammengestellt von Gabriele Dörflinger

Anfrage an Zentralblatt MATH   zum Autor   Mayer, A*   oder zum Titel   Adol* Mayer.
Die Autorensuche zusätzlich auf den Zeitraum 1860-1910 einschränken; sonst erhält man zu viele andere A. Mayer.


Letzte Änderung: Nov. 2023     Gabriele Dörflinger   Kontakt

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