Mein Leben / Leo Koenigsberger

Personenregister     A - E

Abel, Niels Henrik
norw. Mathematiker,
* Findø (bei Stavanger) 5.8.1802, † Eisenwerk Froland (bei Arendal) 6.4.1829. Er untersuchte die Auflösbarkeit algebraischer Gleichungen und begründete die allg. Theorie der Integrale algebraischer Funktionen. Seine Untersuchungen über die elliptischen Funktionen entstanden im Wettstreit mit C.G.J. Jacobi. Wie A.L. Cauchy, C.F. Gauss und B. Bolzano bestand er auf strengen Beweisen in der Mathematik.
(aus Brockhaus)
      Quellen:
      Brockhaus 1, S. 28-29
      Gottwald S. 9-10
      Meschkowski S. 7-9
      DSB 1, S. 12-17
      Pogg. I. Sp. 2-3
      //www-history.mcs.st-and.ac.uk/history/Mathematicians/Abel.html
      //de.wikipedia.org/wiki/Niels_Henrik_Abel
LK-Leben: Kap. 2, 3, 4, 6, 7

Adelung, Nikolaus von
1809 - 1878; Sekretär der Großfürstin Olga in Stuttgart.
N. von Adelung war der Schwiegersohn von Friedrich von Schubert, dem Sohn des Astronomen Schubert.
Vgl. Nachkommen des Astronomen Theodor Schubert
      Quellen:
      Schubert, S. 13
LK-Leben: Kap. 4

Andrejew, Constantin
Mathematiker,
* Moskau 26.3.1848, † 29.10.1921; 1883 Prof. an der Univ. Charkow, 1898 ord. Prof. an der Univ. Moskau
„ Der heute fast vergessene russische Mathematiker K. A. Andrejev lebte von 1848 bis 1921 und wirkte erst in Charkov und in späteren Jahren hauptsächlich in Moskau. Er gehört zu den Förderern der synthetischen Geometrie; seine außerhalb Rußlands kaum bekannt gewordenen Arbeiten beziehen sich hauptsächlich auf die Erzeugung von Kurven 3. und 4. Grades aus gegebenen Punkten, die Polarentheorie, Schließungsproblemen von Kegelschnitten und dgl.. Sein nicht sehr umfangreiches Schriftenverzeichnis umfaßt außerdem einige Lehrbücher über Geometrie.“
(Zentralblatt für Mathematik und ihre Grenzgebiete. - 66 (1957), S. 7 / Werner Burau)
      Quellen:
      Pogg. III. S. 30, IV. S. 25-26
      //www-history.mcs.st-and.ac.uk/history/Mathematicians/Andreev.html
LK-Leben: Kap. 6

Anio
(Schwägerin, Rußland)
LK-Leben: Kap. 6

Arndt, Peter Friedrich
Mathematiker, * 23.8.1817 Treptow/Rega, † 2.8.1866 Berlin
A. unterrichtete nach dem Studium der Mathematik in Greifswald als Oberlehrer an einem Gymnasium in Stralsund. 1854 erhielt er eine Privatdozentur an der Univ. Berlin und wurde 1862 zum a.o. Prof. der Mathematik ernannt.     . . .
(aus DBE)
      Quellen:
      DBE 1, S. 175
      ADB Bd. 1 S. 553
      Pogg. I. Sp. 62-63
      //de.wikipedia.org/wiki/Peter_Friedrich_Arndt
LK-Leben: Kap. 2

Aronhold, Siegfried (Heinrich)
Mathematiker,
* Angerburg 16.7.1819, † Berlin 13.3.1884; Prof. an der Bau- und Gewerbeakademie Berlin. A. begründete die Invariantentheorie und entwickelte mit A. Clebsch im Zusammenhang damit eine Vorstufe der Tensorrechnung.
(aus Brockhaus)
      Quellen:
      Brockhaus 2, S. 153
      DBE 1, S. 195
      DSB 1, S. 294-295
      Gottwald S. 28-29
      ADB Bd. 46 S. 58-59
      Pogg. I. Sp. 65, III. S. 42-43, IV. S. 38
      //www-history.mcs.st-and.ac.uk/history/Mathematicians/Aronhold.html
      //de.wikipedia.org/wiki/Siegfried_Heinrich_Aronhold
LK-Leben: Kap. 3, 4

Auwers, Arthur von (seit 1912)
Astronom,
* Göttingen 12.9.1838, † Berlin 24.1.1915, Vater von [Karl Friedrich von Auwers]; zuerst Observator der Sternwarte Gotha, ab 1866 Astronom der preuß. Akademie der Wiss. in Berlin. A. untersuchte v.a. die Eigenbewegungen von Sternen und widmete sich bes. der Erstellung von Fundamental- und allg. Sternkatalogen, u.a. des Zonenkatalogs des von ihm geleiteten ersten »Zonenunternehmens« der Astronom. Gesellschaft.    . . .
(aus Brockhaus)
      Quellen:
      Brockhaus 2, S. 440
      DBE 1, S. 226
      DSB 1, S. 339-340
      Pogg. III. S. 51, IV. S. 48
      //de.wikipedia.org/wiki/Arthur_Auwers
LK-Leben: Kap. 7

Baltzer, Richard
Mathematiker, * 27.1.1818 Meißen, † 7.11.1887 Gießen
B. wurde nach dem Studium der Mathematik 1842 Oberlehrer, später Prof. an der Kreuzschule in Dresden und folgte 1868 einem Ruf als o. Prof. der Mathematik an die Univ. Gießen.     . . .
(aus DBE)
      Quellen:
      DBE 1, S. 282
      ADB Bd. 46 S. 192
      NDB Bd. 1, S. 570 f.
      Pogg. III. S. ?, IV. S. 60
      //de.wikipedia.org/wiki/Heinrich_Richard_Baltzer
LK-Leben: Kap. 3

Baudissin, Wolf (Heinrich) Graf von
* Kopenhagen 30.1.1789, † Dresden 4.4.1878; lebte seit 1827 in Dresden, Freund von L. Tieck und dessen Tochter Dorothea, mit der er 13 Dramen Shakespeares für die Schlegel-Tiecksche Ausgabe übersetzte. Er übertrug außerdem weitere Stücke aus dem Englischen (B. Jonson), dem Französischen (Moliere) und dem Italienischen (C. Gozzi, C. Goldoni).
(aus Brockhaus)
      Quellen:
      Brockhaus 2, S. 668
      DBE 1, S. 322
      ADB Bd. 46 S. 233-236
      NDB Bd. 1, S. 633
      NDB Bd. 11, S. 318
      //de.wikipedia.org/wiki/Wolf_Heinrich_Graf_von_Baudissin
      //gutenberg.spiegel.de/autoren/baudissi.htm
LK-Leben: Kap. 5

Baur, Ferdinand Christian
ev. Theologe,
* Schmiden 21.6.1792, † Tübingen 2.12.1860; seit 1862 Prof. in Tübingen, hervorragender Kirchen- und Dogmenhistoriker. Von G.W.F. Hegel und J.S. Semler ausgehend, führte er nach einer Auseinandersetzung mit F.D.E. Schleiermacher die historisch-krit. Methode in die neutestamentl. Forschung ein     . . .
(aus Brockhaus)
      Quellen:
      Brockhaus 2, S. 691
      DBE 1, S. 350
      ADB Bd. 2 S. 172-179
      NDB Bd. 1, S. 670 f.
      //de.wikipedia.org/wiki/Ferdinand_Christian_Baur
      //en.wikipedia.org/wiki/Ferdinand_Christian_Baur
LK-Leben: Kap. 4

Becker, Otto
Ophthalmologe, * 3.5.1825 Domhof bei Ratzeburg, † 10.2.1890 Heidelberg.
B. studierte in Berlin und Wien Medizin und widmete sich bald der Augenheilkunde, 1859 wurde er promoviert, 1868 o. Prof. der Ophthalmologie in Heidelberg.     . . .
(aus DBE)
      Quellen:
      DBE 1, S. 380
      HGL S. 15
      ADB Bd. 46 S. 326-327
      Pagel  Sp. 114-115
      Pogg. IV. S. 85
LK-Leben: Kap. 4

Bekker, (August) Immanuel
* Berlin 21.5.1785, † ebd. 7.6.1871, dt. klass. Philologe.
Professor in Berlin, Mitglied der Preuß. Akademie der Wissenschaften, bed. durch seine krit. Ausgaben griech. Texte (bes. Platon und Aristoteles). Edierte auch altfrz. und provenzal. Texte.
(aus Meyer)
      Quellen:
      Meyer 3, S. 739
      DBE 1, S. 407
      ADB Bd. 2 S. 300-303
      //de.wikipedia.org/wiki/Immanuel_Bekker
LK-Leben: Kap. 3

Bekker, Ernst Immanuel
Jurist, * 16.8.1827 Berlin, † 29.9.1916 Heidelberg.
B., zunächst im allgemeinen Justizdienst beschäftigt, habilitierte sich in Halle 1853 für römisches Recht, wurde dort 1855 a.o. Prof., bis er 1857 als o. Prof. nach Greifswald und 1874 nach Heidelberg berufen wurde. In seinem wissenschaftlichen Werk finden sich neben Arbeiten seines Fachs philosophische Abhandlungen und naturwissenschaftliche Betrachtungen (Die prozessuale Konsumtion im alten römischen Recht, 1853)
(aus DBE)
Das Grabmal am Heidelberger Bergfriedhof für Bekker und seine Frau Ottilie ist noch erhalten.
      Quellen:
      DBE 1, S. 407
      HGL S. 16-17
      NDB Bd. 2, S. 25
      Bad. Biogr. NF 1, S. 37-38
      Ruuskanen S. 98
      //de.wikipedia.org/wiki/Ernst_Immanuel_Bekker
LK-Leben: Kap. 3, 4, 6, 7

Bekker, Ottilie geb. Barnewitz verw. Quistorp
* 26.3.1826, † 1907; heiratete am 21.11. 1845 Johann Gustav Quistorp, der am 14.8.1886 verstarb; heirate 1887 Immanuel Bekker.
      Quellen:
      //www.quistorp.de/ Älterer Rostocker Ast, S. 8
LK-Leben: Kap. 7

Bekker, Sophia (Patricia), geb. Simon
Ehefrau von August I. Bekker. Sophia Bekker zieht als Witwe 1878 nach Heidelberg, wo sie bis zu ihrem Tod 1885 in der Leopoldstr. [jetzt: Friedrich-Ebert-Anlage] 21 wohnt. Ihr Sohn Ernst I. Bekker wohnt ganz in der Nähe in der Sopfienstr. 25.
      Quellen:
      HGL S. 16
      Einwohnerverzeichnis der Stadt Heidelberg ...
LK-Leben: Kap. 3

Beltrami, Eugenio
ital. Mathematiker,
* Cremona 16.11.1835, † Rom 18.2.1900; Prof. in Bologna, Pisa, Pavia und Rom, ab 1898 Präs. der Accademia dei Lincei. B. leistete wesentl. Beiträge zur analyt. Geometrie, zur Differenzialgeometrie und zu Problemen der mathemat. Physik.
(aus Brockhaus)
      Quellen:
      Brockhaus 3, S. 81
      Gottwald S. 43-44
      Meschkowski S. 22
      DSB 1, S. 599-600
      Pogg. III. S. 104-105, IV. S. 94-95
      //www-history.mcs.st-and.ac.uk/history/Mathematicians/Beltrami.html
      //de.wikipedia.org/wiki/Eugenio_Beltrami
LK-Leben: Kap. 7

Bentley, Richard
brit. klass. Philologe,
* Oulton (Cty. Westyorkshire) 27.1.1662, † Cambridge 14.7.1742; seit 1700 Leiter des Trinity College in Cambridge. B war ein Kenner der antiken Metrik und ein Meister histor. und literar. Kritik; er entdeckte das Digamma, einen verloren gegangenen Buchstaben des ältesten griech. Alphabets, anhand der Homertexte wieder und wurde durch Ausgaben antiker Autoren darunter des Horaz (1711), des Terenz (1726) und des Manilius (1739), bekannt.
(aus Brockhaus)
      Quellen:
      Brockhaus 3, S. 103
      //de.wikipedia.org/wiki/Richard_Bentley
      //en.wikipedia.org/wiki/Richard_Bentley
LK-Leben: Kap. 3

Berncastel
(Apotheker, Neapel)
LK-Leben: Kap. 4

Bertram, Heinrich
Mathematiker,
1826 - 5.11.1904, Stadtschulrat und Ehrenbürger von Berlin publizierte im Rahmen der Preußischen Programme.
Die von Koenigsberger angesprochene Schrift ist „Über die Flächen, welche den Verlauf der elliptischen Funktionen versinnlichen können“. - Berlin, Friedr.-Werd.Gymn., 1861. Diese Schrift ist in der UB Heidelberg unter der Signatur Preuß. Prog. 157 vorhanden.
Ausserdem sind an der UB Heidelberg noch eine weitere mathematisch-physikalische Schrift Bertrams im Rahmen der Preuß. Programme vorhanden: „Probleme der Mechanik mit Bezug auf die Variation der Schwere und die Rotation der Erde“. - Berlin, Sophien-Rg., 1868 (Preuß. Prog. 373)
Bertram setzte sich für eine höhere Schule ohne alte Sprachen für den mittleren Bürger- und Handwerkerstand ein. Die Geschichte einer solchen „Mittelschule“ ist nachzulesen in „Zur Geschichte der Bertram-Realschule / Robert Pohle“. - Berlin, 1910 (UB-Signatur: N 1178::1910, 106-170 [8. Beitrag])
      Quellen:
      Preuß. Prog. 7 + 157 + 373
      //de.wikipedia.org/wiki/Heinrich_Bertram
LK-Leben: Kap. 2

Bettelheim, Karl
österr. Mediziner, * 28.9.1840 Wien, † 27.1.1895.
B. studierte Medizin in Wien, wurde 1866 promoviert und arbeitete 1868-70 als Assistent Johann von Oppolzers. 1870-78 war er Redakteur der „Medicinisch-chirurgischen Rundschau“ und seit 1872 Dozent der Inneren Medizin.     . . .
(aus DBE)
      Quellen:
      DBE 1, S. 499
      ADB Bd. 46 S. 493
      Pagel  Sp. 161-162
LK-Leben: Kap. 7

Biermann, (August Leo) Otto
Mathematiker,
* Teschen 5.9.1858, † Brünn 29.4.1909
B. studierte in Prag (1876-78), Wien (1878-80) und Berlin (1881/82) und wurde 1880 zum Dr. phil. promoviert. 1889 wurde er Lehrer am Gymnasium in Klagenfurt und im Jahr darauf an der deutschen Oberrealschule in Prag. B. kam 1891 als a.o. Prof. der Mathematik an die TH Brünn und wurde dort 1894 Ordinarius. Er veröffentlichte u.a. Theorie der analytischen Funktionen (1887).
(aus DBE)
      Quellen:
      DBE 1, S. 523-524
      ÖBL 1, S. 84
      Pogg. IV. S. 120-121, V. S. 110
LK-Leben: Kap. 6

Billroth, Theodor
Chirurg,
* Bergen auf Rügen 26.4.1829, † Abbazia (heute Opatija) 6.2.1894; war ab 1859 Prof. in Zürich, ab 1867 in Wien; herausragender Operateur, gilt als Begründer der modernen Bauchchirurgie. Er entwickelte u.a. zwei Magenoperationsmethoden, die noch heute am häufigsten angewendet werden. B. behandelte so als Erster mit Erfolg den Magenkrebs operativ. Er nahm auch Kehlkopfentfernungen vor und war führend auf dem Gebiet der Kriegschirurgie. Von B. stammt die Mischnarkose mit Äther und Chloroform (B.-Narkose).
(aus Brockhaus)
      Quellen:
      Brockhaus 3, S. 341-342
      DBE 1, S. 529
      DSB 2, S. 129-131
      ADB Bd. 46 S. 548-555
      NDB Bd. 2, S. 239 f.
      Pagel  Sp. 174-177
      Mecenseffy  S. 84,86-91
      //de.wikipedia.org/wiki/Theodor_Billroth
      //www.aeiou.at/aeiou.encyclop.b/b485169.htm
      //www.m-ww.de/persoenlichkeiten/billroth.html
LK-Leben: Kap. 5, 6

Birnbaum, Johann Michael Franz
Jurist, Dramatiker, * 19.9.1792 Bamberg, † 14.12.1877 Gießen.
B. studierte Jura in Erlangen, Landshut und Würzburg, arbeitete dann kurze Zeit als Rechtsanwalt und Hofmeister, bis er 1817 seinen ersten Ruf als o. Prof. an die Univ. Löwen erhielt. Nach der Belgischen Revolution von 1830 wechselte er nach Bonn. Seine weitere Lehrtätigkeit führte ihn 1833 nach Freiburg/Breisgau, 1835 nach Utrecht und 1840 nach Gießen, wo er 35 Jahre lang lehrte und zum Geheimen Rat sowie zum Kanzler ernannt wurde. B. trat auch als Verfasser von Bühnenstücken (u.a. Die Wittelsbacher, 1816) an die Öffentlichkeit.
(aus DBE)
Kanzler der Universität Gießen ab 1847
      Quellen:
      DBE 1, S. 540
      Hess. Biogr. 2, S. 39-45
      //de.wikipedia.org/wiki/Johann_Michael_Franz_Birnbaum
LK-Leben: Kap. 3

Bismarck, Otto (Eduard Leopold) von
Graf von B.-Schönhausen (seit 1865), Fürst von B. (seit 1871), Herzog von Lauenburg (seit 1890), Staatsmann,
* Schönhausen 1.4.1815, † Friedrichsruh 30.7.1898, Vater von [Herbert von Bismarck], verh. 1847 mit Johanna von Puttkammer (* 1824, † 1894). Nach dem Studium der Rechtswissenschaft in Göttingen und Berlin 1832-35, der Referendarzeit in Aachen 1836-39 und der Bewirtschaftung seiner Güter in Pommern (ab 1839); Berührung mit pietist. Kreisen, u.a. M. von Blanckenburg) bzw. der Provinz Sachsen (ab 1845), war er 1847/48 konservatives Mitgl. des Vereinigten Landtags sowie 1849/50 Abg. in der Zweiten Kammer und im Erfurter Parlament. Als preuß. Gesandter am Frankfurter Bundestag (1851-59) erstrebte er gegenüber der österr. Präsidialmacht Gleichberechtigung für Preußen und dessen Vorherrschaft nördlich des Mains.
. . .
(aus Brockhaus)
      Quellen:
      Brockhaus 3, S. 388-389
      DBE 1, S. 545
      ADB Bd. 46 S. 571-775
      //de.wikipedia.org/wiki/Otto_von_Bismarck
LK-Leben: Kap. 3, 4, 7

Bismarck-Bohlen, Karl (Ernst Ferdinand) von
386.
Gr. Karl Ernst Ferdinand v. Bismarck-Bohlen, S. des Gr. Theodor (Nr. 305) und der Gräfin Karoline v. Bohlen, geb. zu Karlsburg 3. Juli 1832, gest. zu Venedig 16.Oktober 1878 als Erbherr auf Uenglingen mit Charlottenhof und auf Niederhof. Er war seit 1861 Ehrenritter des Johannieterordens und seit 1866 kgl. preußischer Rittmeister im 1. Gardelandwehrkavallerieregiment und Legationsrat beim Bundeskanzleramt, seit 1869 Legationsrat a. D.
(aus: Das Geschlecht von Bismarck / von Georg Schmidt. - Berlin, 1908, S. 207
UB-Signatur: B 4433-40::1)
Karl von Bismarck-Bohlen ist kein Neffe im engeren Sinne von Otto von Bismarck. Das Verwandschaftsverhältnis lässt sich nach den im obigen Werk enthaltenen Stammtafeln wie folgt darstellen:
Karl-Alexander von Bismarck-Bohlen 1727-1797
Ernst 1763-1820Ferdinand 1771-1845
Theordor 1790-1873Otto 1815-1898
Karl 1832-1878

LK-Leben: Kap. 4 [C. von Bismarck]

Blum, Reinhard Johann
Mineraloge, * 28.10.1802 Hanau, † 21.8.1883.
B. erhielt 1821-25 eine staatswirtschaftliche Ausbildung an den Universitäten in Heidelberg und Marburg. Bald darauf begann er das Studium der Mineralogie in Heidelberg, wurde dort promoviert und habilitierte sich 1828, 1838 erhielt er eine a.o., 1856 eine o. Professur für Mineralogie.     . . .
(aus DBE)
Das Grabmal am Heidelberger Bergfriedhof ist noch erhalten.
      Quellen:
      DBE 1, S. 582
      HGL S. 22-23
      Ruuskanen S. 148
      ADB Bd. 47 S. 22-23
      Pogg. I. Sp. 214, III. S. 145-146
      //de.wikipedia.org/wiki/Johann_Reinhard_Blum
LK-Leben: Kap. 4

Bluntschli, Johann Caspar
schweizerisch-dt. Staats- und Völkerrechtslehrer,
* Zürich 7.3.1808, † Karlsruhe 21.10.1881; wurde 1833 Prof. in Zürich, 1848 in München, 1861 in Heidelberg. Von der histor. Rechtsschule F.K. von Savignys kommend, war B. einer der führenden Staatstheoretiker der konstitutionellen Epoche. Als Politiker war er im Sinn des gemäßigten Liberalismus Mitgl. der bad. Ersten Kammer und seit 1867 des Dt. Zollparlaments.
(aus Brockhaus)
Das ♦ Grabmal für Bluntschli und seine Frau Emilie am Heidelberger Bergfriedhof ist noch erhalten.
Bildnis: ♦ Portraitmedaillon des Grabmals (Fotografien: Helmut Dörflinger, 2004)
      Quellen:
      Brockhaus 3, S. 451-452
      DBE 1, S. 590
      HGL S. 23
      Ruuskanen S. 143-145
      ADB Bd. 47 S. 29-39
      //de.wikipedia.org/wiki/Johann_Caspar_Bluntschli
LK-Leben: Kap. 4

Boehm, Karl
Mathematiker,
* Mannheim 29.4.1873, † Friedrichshafen 7.3.1958; von 1900 bis 1913 Prof. in Heidelberg.
      Quellen:
      HGL S. 24
      Pogg. IV. S. 143
LK-Leben: Kap. 7

Boltzmann, Ludwig
österr. Physiker,
* Wien 20.2.1844, † (Selbstmord) Duino 5.9.1906; ab 1869 Prof. an versch. österr. und dt. Univ., zuletzt (1902) in Wien. B. bestätigte 1872 die damals noch umstrittene maxwellsche Elektrodynamik, indem er den von J.C. Maxwell geforderten Zusammenhang zw. opt. Brechzahl und Dielektrizitätskonstante experimentell bei Schwefel nachwies. Sein Hauptarbeitsgebiet war aber die theoret. Physik.     . . .
(aus Brockhaus)
      Quellen:
      Brockhaus 3, S. 536-537
      DBE 2, S. 12-13
      DSB 2, S. 260-268
      Gottwald S. 63-64
      NDB Bd. 2, S. 436 f.
      Pogg. III. S. 155-156, IV. S. 153
      //histmath-heidelberg.de/homo-heid/boltzmann.htm
      //www-history.mcs.st-and.ac.uk/history/Mathematicians/Boltzmann.html
      //de.wikipedia.org/wiki/Ludwig_Boltzmann
LK-Leben: Kap. 4, 5

Bolzani, Iosif
* Berlin 18.9.1818, † 13.2.1876 (A.St.) Kasan, Physiker in Kasan.
Bolzani war zunächst Kaufmann; 1844 begann er das Mathematikstudium und legte die Magisterorüfung 1853 ab; 1857 hörte er Vorlesungen in Berlin. Ab 1860 wirkte er als o. Prof. der Physik und Mathematik der Universität von Kazan.
      Quellen:
      Pogg. IV, S. 1702
LK-Leben: Kap. 2

Bonnet, (Pierre) Ossian
* Montpellier 22.12.1819, † Paris 22.6.1892, frz. Mathematiker.
Professor an der Sorbonne in Paris. Grundlegende Arbeiten zur Flächentheorie (Einführung der B.schen Ebenenkoordinaten, Untersuchungen über Minimalflächen und über geodät. Linien auf Flächen positiver Krümmung) sowie zur Integralgeometrie (Gauß-Bonnetsche Integralformel).
(aus Meyer)
      Quellen:
      Meyer 4, S. 497
      DSB 2, S. 287-288
      Gottwald S. 66
      Pogg. I. Sp. 234, III. S. 159-160, IV. S. 157
      //www-history.mcs.st-and.ac.uk/history/Mathematicians/Bonnet.html
      //de.wikipedia.org/wiki/Pierre_Ossian_Bonnet
LK-Leben: Kap. 3

Borchardt, Karl Wilhelm
Mathematiker, * 22.2.1817 Berlin, † 27.6.1880 Rüdersdorf bei Berlin.
B. studierte an den Universtitäten Berlin und Königsberg und wurde dort 1843 mit einer Arbeit bei Carl Gustav Jacobi promoviert, dem er nach Florenz und Rom folgte. Seit 1847 in Paris ansässig, fand er Kontakt zu den Mathematikern Liouville, Chasles und Hermite. B. habilitierte sich 1851 in Berlin und hielt Vorlesungen zur Elektrizitätslehre. 1855 wurde er ordentliches Mitglied der Berliner Akademie der Wissenschaften, übernahm im gleichen Jahr die Herausgabe des „Journals für die reine und angewandte Mathematik“ und veröffentlichte dort selbst zahlreiche Arbeiten, u.a. über eine kubische Gleichung, die es ermöglicht, säkulare Störungen der Planeten zu bestimmen (1846); 1861 gab er seine Lehrtätigkeit aus gesundheitlichen Gründen auf.
(aus DBE)
      Quellen:
      DBE 2, S. 26
      DSB 2, S. 298-299
      Gottwald S. 67
      ADB Bd. 47 S. 112
      NDB Bd. 2, S. 456
      Pogg. I. Sp. 237, III. S. 162, IV. S. 158
      //www-history.mcs.st-and.ac.uk/history/Mathematicians/Borchardt.html
      //de.wikipedia.org/wiki/Karl_Wilhelm_Borchardt
LK-Leben: Kap. 2, 4

Brioschi, Francesco
* Mailand 22.12.1824, † ebd. 14.12.1897, italien. Mathematiker.
Professor in Pavia, ab 1863 Professor und Direktor des von ihm gegründeten „Istitute Tecnico Superiore“ in Mailand sowie ab 1884 Präsident der Accademia Nazionale dei Lincei. B. arbeitete über die Determinantentheorie und über die Auflösung von Gleichungen 5. bzw. 6. Grades mit Hilfe ellipt. Funktionen. Er war Herausgeber der „Annali di matematica“.
(aus Meyer)
      Quellen:
      Meyer 4, S. 737
      Gottwald S. 78
      Meschkowski S. 43
      DSB 2, S. 469-470
      Pogg. III. S. 194-195, IV. S. 186
      //www-history.mcs.st-and.ac.uk/history/Mathematicians/Brioschi.html
      //de.wikipedia.org/wiki/Francesco_Brioschi
LK-Leben: Kap. 7

Brömmel, Luise
→ Kirchhoff, Luise geb. Brömmel

Brücke, Ernst (Wilhelm) Ritter von
Physiologe,
* Berlin 6.6.1819, † Wien 7.1.1892; war ab 1848 Prof. in Königsberg, ab 1849 in Wien. Neben seinen Arbeiten über das Protoplasma, die Blutgerinnung, die Wirksamkeit des Pepsins, die Gallenfarbstoffe und zur physiolog. Optik erlangten v.a. seine klass. sinnesphysiolog. Studien über Reizbewegungen herausragende Geltung. B. ist Mitbegründer der neuzeit. Phonetik.
(aus Brockhaus)
      Quellen:
      Brockhaus 4, S. 31-32
      DBE 2, S. 152
      DSB 2, S. 530-532
      ADB Bd. 47 S. 273-275
      Pagel  Sp. 258-262
      Mecenseffy  S. 32-38
      Pogg. I. Sp. 312, III. S. 204, IV. S. 191
      //de.wikipedia.org/wiki/Ernst_Wilhelm_von_Br%C3%BCcke
      //www.aeiou.at/aeiou.encyclop.b/b800847.htm
LK-Leben: Kap. 5, 6

Brüllow, [Friedrich]
Lehrer am Friedrich-Wilhelms-Gymnasium in Posen.
* Berlin 2.2.1811, † Berlin 15.9.1891; B. lehrte von 1834 bis 1858 am Friedrich-Wilhelms-Gymnasium bzw. an der Berger-Oberrealschule in Posen Mathematik und Naturkunde. Er heiratete in erster Ehe Marie von Lukowicz (1823-1849), mit der er zwei Söhne hatte. Ende 1849 trat er den Freimaurern bei. Nach dem Tod seiner ersten Ehefrau heiratete er 1852 Marie Fischer in Posen. 1853 erwarb er in Leipzig den Doktorgrad. Im Herbst 1858 zog er nach Berlin und leite dort zehn Jahre das Kornmessersche Waisenhaus. Ab Herbst 1868 war er Schulvorsteher einer höheren Töchterschule in Berlin. Sein Sohn Franz legt mit 19½ Jahren Ostern 1862 an der Königstädtischen Realschule in Berlin seine Reifeprüfung ab.

Publikationen F. Brüllows:
Posen: 1843 Systematische Eintheilung des Thierreichs für Schulen; 1845 Systematische Eintheilung des Pflanzenreichs nach den natürlichen Familien; 1850 Systematische Eintheilung des Mineralreichs für Schulen; 1855 Anleitung zum Gebrauch der Botanischen Wandkarte; 1856 Geognostische Wandkarte.
Berlin: 1864 Räthelschatz : für die Jugend zur Übung im Denken und zur belehrenden Unterhaltung / Brüloow; W. Schäfer; 1865 Botanische Wandkarte; 1868 Geographie für Preußische Schulen : mit elf Karten; 1874 Rathschläge an alle Eltern für das körperliche und geistige Gedeihen ihrer Kinder; 1874 Die Bedeutung der Familie für das Wohl des Individuums, der Gemeinde und des Staates; 1877 Leicht fassliche Beschreibung des menschlichen Auges; 1881 Terminologie der Botanik.
      Quellen:
Heiratsregister der Stadt Posen für 1852:
    Friedrich Brüllow (40) ∞ Marie Fischer (32)
Autographen der Universität Hamburg:
    Eintragung im Stammbuch Johann Martin Zacharias Dase (berühmter Kopfrechner), Posen 4.9.1857
Jahresbericht der Königstädtischen Realschule (Berlin), 1862, S. 50
    Franz Ludwig Edmund Brüllow aus Posen „genügend bestanden“ wird Soldat.
Die Bauhütte, 1889
    ... 50jähriges Mitgliederjubiläm des Br. Dr. Brüllow.
//www.pavitro.net/roots/genalogie/infos/lukowicz0/lukowicz.html
    Nachkommenschaft des Franz von Lukowicz
  Friebe, S. 38

LK-Leben: Kap. 1

Bücheler, Franz
klass. Philologe,
* Rheinberg 3.6.1837, † Bonn 3.5.1908; 1858 Prof. in Freiburg im Breisgau, 1866 in Greifswald, 1870 in Bonn. B., einer der scharfsinningsten Textkritiker und Grammatiker seiner Zeit, wirkte bahnbrechend auf dem Gebiet des Altlateinischen und der italischen Dialekte. Er leitete seit 1900 den »Thesaurus lingua Latinae« und war auch als Herausgeber tätig (Petronius).
(aus Brockhaus)
      Quellen:
      Brockhaus 4, S. 71-72
      DBE 2, S. 195
      NDB Bd. 2, S. 717
      //de.wikipedia.org/wiki/Franz_B%C3%BCcheler
LK-Leben: Kap. 3

Büdinger, Max
Historiker, * 1.4.1828 Kassel, † 22.2.1902 Wien.
B. studierte in Marburg, Bonn und Berlin u.a. bei Leopold Ranke, habilitierte sich 1851 in Marburg und ging noch im gleichen Jahr nach Wien, wo er Erzieher in der Familie Rothschild wurde und sich bald ausschließlich seinen Forschungen zur österr. Frühgeschichte widmete. 1861 wurde er als Prof. der Universalgeschichte nach Zürich berufen und lehrte 1872-99 an der Univ. Wien.     . . .
(aus DBE)
      Quellen:
      DBE 2, S. 200
      Mecenseffy  S. 155-158
      //de.wikipedia.org/wiki/Max_B%C3%BCdinger
      //www.lexhist.ch/externe/protect/textes/d/D27025.html
LK-Leben: Kap. 6

Buff, (Johann) Heinrich
Chemiker,Physiker, * 22.5.1805 Rödelheim bei Frankfurt/Main, † 24.12.1878 Gießen.
Der Neffe Charlotte B.s [Charlotte Buff war das Vorbild für die Gestalt der Lotte in Goethes Werther] studierte bei Justus Liebig in Göttingen Chemie, folgte diesem nach der Promotion 1827 (...) nach Paris und wurde 1834 Lehrer der Physik, Maschinenlehre und mechanischen Technologie an der Gewerbeschule Kassel. Seit 1838 o. Prof. der Physik an der Univ. Gießen.     . . .
(aus DBE)
      Quellen:
      DBE 2, S. 217
      ADB Bd. 47 S. 774-779
      NDB Bd. 3, S. 8 f.
      Pogg. I. Sp. 337, III. S. 213
      //de.wikipedia.org/wiki/Heinrich_Buff
      //www.rzuser.uni-heidelberg.de/~gj7/HBuff/meyer.html
LK-Leben: Kap. 3

Bunsen, Robert (Wilhelm)
Chemiker,
* Göttingen 30.3.1811, † Heidelberg 16.8.1899; Prof. in Marburg (1839-50), Breslau und Heidelberg (1852-89). B. war einer der bedeutendsten Naturforscher des 19. Jh. und Lehrer einer Generation von Chemikern.     . . .
(aus Brockhaus)
Das ♦ Grabmal am Heidelberger Bergfriedhof ist noch erhalten.
Bildnis: ♦ Portrait am Grabstein (Fotografien: Helmut Dörflinger, 2004)
      Quellen:
      Brockhaus 4, S. 164
      DBE 2, S. 224-225
      DSB 2, S. 586-590
      HGL S. 35
      Ruuskanen S. 198-200
      ADB Bd. 47 S. 369-376
      NDB Bd. 3, S. 18-20
      Chronik HD Bd 7, S. 100
      Pogg. I. Sp. 340-341, III. S. 214-215, IV. S. 205
      //de.wikipedia.org/wiki/Robert_Wilhelm_Bunsen
      //www.uni-heidelberg.de/institute/fak12/texte/bunsen.html
LK-Leben: Kap. 3, 4, 5, 6, 7

Burg, Adam Frh. von
österr. Mathematiker, Techniker, * 28.1.1797 Wien, † 1.2.1882 Wien.
Nach einer Tischlerlehre besuchte B. die Akademie der bildenden Künste in Wien, hörte Vorlesungen am 1815 eröffneten Polytechnikum, erhielt dort 1821 als Assistent für höhere Mathematik eine feste Anstellung und wurde 1826 Supplent [Lektor] für Elementarmathematik. Nach kurzer Tätigkeit in Salzburg kehrte er als Prof. der höheren Mathematik nach Wien zurück.     . . .
(aus DBE)
      Quellen:
      DBE 2, S. 234-235
      Pogg. I. Sp. 345-346, III. S. 216, IV. S. 207
      //de.wikipedia.org/wiki/Adam_Burg
      //www.aeiou.at/aeiou.encyclop.b/b940677.htm
LK-Leben: Kap. 6

Burmester, Ludwig (Ernst Hans)
Mathematiker, * 5.5.1840 Othmarschen (Holstein), † 20.4.1927 München.
Nach dem Studium in Dresden, Göttingen und Heidelberg wurde B. 1865 in Göttingen promoviert und Lehrer am deutschen Realgymnasium in Lodz. 1871 habilitierte er sich an der TH Dresden und erhielt im folgenden Jahr einen Lehrstuhl für darstellende und synthetische Geometrie. 1887 folgte er einen Ruf als Prof. der darstellenden Geometrie und Kinematik an die TH München.     . . .
(aus DBE)
      Quellen:
      DBE 2, S. 245-246
      Gottwald S. 84
      DMV Bd. 39, S. 1-21
      NDB Bd. 3, S. 55
      Petschel  S. 138
      Pogg. III. S. 218, IV. S. 208
      //de.wikipedia.org/wiki/Ludwig_Burmester
LK-Leben: Kap. 5

Cantor, Georg
dt. Mathematiker dän. Herkunft,
* Petersburg 3.3. 1845, † Halle (Saale) 6.1.1918; seit 1872 Prof. in Halle. Mit seinen Theorien der Punktmengen und der transfiniten Zahlen (1871-84) begründete er die für die moderne Mathematik grundlegende Mengenlehre. C. entwickelte u.a. das nach ihm benannte Diagonalverfahren. Er sprach als Erster die Kontinuumshypothese aus und bewies, dass Punktmengen und Kontinua versch. Dimension äquivalent sein können. C. konnte seine Vorstellungen insbesondere über das aktual Unendliche erst nach heftigen Auseinandersetzungen gegen seine Kritiker, v.a. gegen L. Kronecker durchsetzen. Mit dem Auffinden mengentheoret. Antinomien hat sich zwar seine Fassung der Mengenlehre als unhaltbar erwiesen, aber die dann entwickelte axiomat. Mengenlehre hat seine Begriffsbildungen sowie seine Vorstellungen auf veränderter Grundlage bestätigt.
(aus Brockhaus)
      Quellen:
      Brockhaus 4, S. 299
      Gottwald S. 86-88
      Meschkowski S. 45-48
      DBE 2, S. 275-276
      DSB 3, S. 52-58
      DMV Bd. 31, S. 97-106; Bd. 39, S. 189-266; Bd. 99, S. 49-82
      NDB Bd. 3, S. 129
      Pogg. III. S. 232, IV. S. 218-219
      //www-history.mcs.st-and.ac.uk/history/Mathematicians/Cantor.html
      //de.wikipedia.org/wiki/Georg_Cantor
LK-Leben: Kap. 2

Cantor, Moritz (Benedikt)
Mathematikhistoriker,
* Mannheim 23.8.1829, † Heidelberg 10.4.1920; Prof. in Heidelberg (1863-1913); war der erste Prof. für Gesch. der mathemat. Wissenschaften; seine »Vorlesungen über Gesch. der Mathematik« (4 Bde, 1908) waren die erste umfassende Darstellung des Faches.
(aus Brockhaus)
      Quellen:
      Brockhaus 4, S. 299
      Gottwald S. 88
      Meschkowski S. 48
      DBE 2, S. 276
      DSB 3, S. 58-59
      HGL S. 35-36
      NDB Bd. 3, S. 129
      Pogg. III. S. 232, IV. S. 218
      //histmath-heidelberg.de/homo-heid/cantor.htm
      //www-history.mcs.st-and.ac.uk/history/Mathematicians/Cantor_Moritz.html
      //de.wikipedia.org/wiki/Moritz_Cantor
LK-Leben: Kap. 4, 7

Cayley, Arthur
brit. Mathematiker,
* Richmond (Surrey) 16.8.1821, † Cambridge 26.1.1895; zuerst Rechtsanwalt in London, seit 1863 Prof. in Cambridge. C. begründete mit J.J. Sylvester die Invariantentheorie und die algebraische Geometrie. Er zeigte dabei durch die Verwendung komplexwertiger Koordinaten, dass die metr. Geometrie in der projektiven Geometrie enthalten ist. Mit seiner projektiven Maßbestimmung (1859) gab er eine neue Grundlegung der Geometrie, die die Behandlung euklid. und nichteuklid. Geometrien unter gemeinsamen Gesichtspunkten ermöglichte. Er fand das Matrizenkalkül und formulierte als Erster in abstrakter Weise die Gruppentheorie (u.a. Darstellung der endl. Gruppen durch Multiplikationstafeln oder durch Permutationen). Weitere Arbeiten v.a. über konforme Abbildungen, ellipt. und hyperellipt. Funktionen, zur Theorie der Differenzialgleichungen, zur theoret. Mechanik, zur Mondtheorie und zur sphär. Astronomie.
(aus Brockhaus)
      Quellen:
      Brockhaus 4, S. 359
      Gottwald S. 96-97
      Meschkowski S. 54-55
      DSB 3, S. 162-170
      Pogg. I. Sp. 407-408, III. S. 248-253, IV. S. 230-231
      //www-history.mcs.st-and.ac.uk/history/Mathematicians/Cayley.html
      //de.wikipedia.org/wiki/Arthur_Cayley
LK-Leben: Kap. 4

Christoffel, Elwin (Bruno)
Mathematiker,
* Monschau 10.11.1829, † Straßburg 15.3.1900; Prof. an der ETH Zürich (1862-68), an der Gewerbe-Akad. Berlin und (seit 1872) in Straßburg; arbeitete v.a. über analyt. Funktionen, partielle Differenzialgleichungen, Invariantentheorie und Differenzialgeometrie.
(aus Brockhaus)
      Quellen:
      Brockhaus 4, S. 552
      DBE 2, S. 323
      Meschkowski S. 57
      DSB 3, S. 263-264
      NDB Bd. 3, S. 241 f.
      Pogg. III. S. 271, IV. S. 248
      //www-history.mcs.st-and.ac.uk/history/Mathematicians/Christoffel.html
      //de.wikipedia.org/wiki/Elwin_Bruno_Christoffel
LK-Leben: Kap. 3

Citron, Ludwig
Arzt,
* Witkowo in Pos. 29.8.1831, † Berlin 1892; Berlin, Med. Diss. v. 29. Apr. 1856. Im Berliner Adressbuch ist er als prakt. Arzt und Geburtshelfer von 1859 bis 1892 in der Rosenthalerstraße aufgeführt. 1893 ist dort noch seine Witwe (Frau San. Rath) gemeldet.
      Quellen:
      Berliner Adressbücher 1859-1893
LK-Leben: Kap. 1

Clausius, Rudolf (Julius Emanuel)
Physiker,
* Koslin 2.1.1822, † Bonn 24.8.1888; Prof. an der ETH Zürich (1855-67) und in Würzburg, seit 1869 in Bonn. C. war einer der Begründer der mechan. Wärmetheorie. Er wandte 1850 das Prinzip von der Erhaltung der Energie auf den Carnot-Prozess an und erkannte, dass die Umsetzung von Wärme in mechan. Arbeit nicht von dem einen Kreisprozess durchlaufenden Stoff abhängt, sondern in universeller Beziehung zu den umgesetzten Wärmemengen und den Temperaturen steht, bei denen diese aufgenommen und abgegeben werden.     . . .
(aus Brockhaus)
      Quellen:
      Brockhaus 4, S. 595
      DBE 2, S. 335-336
      DSB 3, S. 303-311
      ADB Bd. 55 S. 720-729
      NDB Bd. 3, S. 276-278
      Pogg. I. Sp. 454-455, III. S. 281-282, IV. S. 258
      //www-history.mcs.st-and.ac.uk/history/Mathematicians/Clausius.html
      //de.wikipedia.org/wiki/Rudolf_Clausius
LK-Leben: Kap. 4

Clebsch, (Rudolf Friedrich) Alfred
* Königsberg (Pr.) 19.1.1833, † Göttingen 7.11.1872, dt. Mathematiker.
Wirkte in Berlin, Karlsruhe, Gießen und Göttingen. C. war ein erfolgreicher Forscher und Lehrer, bes. auf dem Gebiet der Geometrie (Kurven- und Flächentheorie, Anwendung der Abelschen Funktionen), der Invariantentheorie und Variationsrechnung. Außerdem hat er Arbeiten zur theoret. Mechanik und Elastizitätstheorie sowie zur Hydrodynamik und Optik veröffentlicht. 1868 begründete er zusammen mit C. Neumann die „Mathemat. Annalen“.
(aus Meyer)
      Quellen:
      Meyer 5, S. 766
      Gottwald S. 107-108
      Meschkowski S. 58
      DBE 2, S. 338
      DSB 3, S. 313-315
      ADB Bd. 4 S. 299-300
      NDB Bd. 3, S. 279
      Pogg. III. S. 282-283
      //www-history.mcs.st-and.ac.uk/history/Mathematicians/Clebsch.html
      //de.wikipedia.org/wiki/Alfred_Clebsch
LK-Leben: Kap. 3

Conrad von Eybesfeld, Siegmund Frh. von
österr. Jurist, * 11.8.1821 Kainberg (Steiermark), † 9.7.1898 Graz.
Nach dem Studium der Rechtswissenschaften in Graz und Wien trat C.v.E. 1841 in den österr. Staatsdienst ein und wurde 1852 Leiter der Bezirkshauptmannschaft in Leibnitz, 1853 Statthalter in Temesvár, 1854 in Mailand, 1857 Hofrat und Stellvertreter des Grenzstatthalters in Kroation, 1861 stellvertretender Statthalter in Triest und 1865 in Venedig. Seit 1867 Landespräsident in Krain, wurde er 1871 Statthalter von Oberösterreich, 1872 Statthalter von Niederösterreich und war 1880-85 Minister für Kultus und Unterricht.
(aus DBE)
      Quellen:
      DBE 2, S. 363
      //de.wikipedia.org/wiki/Sigmund_Conrad_von_Eybesfeld
LK-Leben: Kap. 6

Cournot, Antoine (Augustin)
frz. Volkswirtschaftler, Mathematiker und Philosoph,
* Gray (Garonne) 28.8.1801, † Paris 31.3.1877; 1834 Prof. für Mathematik in Lyon, 1835-38 Rektor der Akademie in Grenoble, 1854-62 in Dijon. C. gilt als Begründer der mathemat. Schule der Nationalökonomie.     . . .
(aus Brockhaus)
      Quellen:
      Brockhaus 4, S. 711
      DSB 3, S. 450-454
      Gottwald S. 112
      Pogg. III. S. 306
      //www-history.mcs.st-and.ac.uk/history/Mathematicians/Cournot.html
      //de.wikipedia.org/wiki/Antoine_Augustin_Cournot
LK-Leben: Kap. 1, 2

Crelle, August Leopold
Straßenbauingenieur und Mathematiker,
* Eichwerder (bei Wriezen) 17.3.1780, † Berlin 6.10.1855; war als höherer Beamter im preuß. Innenministerium 1816-26 für zahlr. Straßenbauten in Preußen verantwortlich; die erste preuß. Eisenbahnlinie Berlin-Potsdam (1838) wurde nach seinem Entwurf gebaut. C. gab 1820 seine »Rechentafeln« (letzte Auflage 1954) heraus und schrieb seinerzeit bekannte Lehrbücher über Arithmetik und Algebra (1825) sowie Geometrie (1826). Bekannt wurde er bes. durch sein 1826 gegründetes, noch heute bestehendes »Journal für die Reine und Angewandte Mathematik« (C.s Journal); außerdem förderte er junge Mathematiker und den mathematischen Unterricht.
(aus Brockhaus)
      Quellen:
      Brockhaus 4, S. 727
      Meschkowski S. 60
      DBE 2, S. 397
      DSB 3, S. 466-467
      ADB Bd. 4 S. 589-590
      Pogg. I. Sp. 496-497
      //histmath-heidelberg.de/homo-heid/crelle.htm
      //www-history.mcs.st-and.ac.uk/history/Mathematicians/Crelle.html
      //de.wikipedia.org/wiki/Crelle
LK-Leben: Kap. 2

Czerny, Vinzenz
Chirurg,
* Trautenau 19.11.1842, † Heidelberg 3.10.1916; war ab 1871 Prof. in Freiburg im Breisgau, ab 1877 in Heidelberg, ab 1906 Direktor des dortigen Inst. für experimentelle Krebsforschung («C.-Haus»); trat v.a. durch seine Leistungen auf den Gebieten der Bauchchirurgie, der plast. Chirurgie, der operativen Krebsbehandlung und der Therapie inoperabler Krebskranker hervor.
(aus Brockhaus)
Das Grabmal (♦ Foto: Gabriele Dörflinger, 2005) am Heidelberger Bergfriedhof ist noch erhalten.
      Quellen:
      Brockhaus 5, S. 40
      DBE 2, S. 419
      HGL S. 43
      NDB Bd. 3, S. 461
      Pagel  Sp. 367-368
      Eckart S. 87-88
      Fischer Bd. 1, S. 286
      Ruuskanen S. 58-59
      //de.wikipedia.org/wiki/Vinzenz_Czerny
      //www.tphys.uni-heidelberg.de/Ausstellung/show.cgi?de&C&14
     Czerny, Vincenz: Aus meinem Leben / hrsg. von Wilfried Willer.
In: Ruperto Carola. - 19 (1967), Nr. 41, S. 214-244     (Signatur UB Heidelberg: LSA AI-MH 001)
     Lindner, Cornelia: Vinzenz Czerny : Pionier der Chirurgie, chirurgischen Onkologie und integrierten Krebsforschung. - Freiburg, 2009. - XV, 255 S.
ISBN 978-3-8255-0750-3     (Signatur UB Heidelberg: 2011 H 109)
LK-Leben: Kap. 7

Dahrenstädt, [Ernst]
1861-68 Universitätsrichter und Syndicus in Greifswald, später im Preuß. Kultusministerium, † Berlin 8.3.1901
„Dahrenstädt, Ernst, k. preuß. Wirkl. Geh. Oberregierungsrat a.D., langj. Mitgl. d. Oberverwaltungsgerichts in Berlin; † daselbst 8.III. - Ill. Ztg. 116, 475.“
(aus der Totenliste 1901 des Biogr. Jahrbuchs)
Anm.: Es existiert ein Brief des Vortr. Rats i. Preuss. Kultusministerium Dahrenstaedts vom 28.4.1873 an Hermann Usener in Bonn.
      Quellen:
      Biogr. Jahrbuch Bd. 6, S. 21*
LK-Leben: Kap. 3

Dedekind, (Julius Wilhelm) Richard
Mathematiker,
* Braunschweig 6.10.1831, † ebd. 12.2.1916; Prof. in Göttingen (1857), Zürich (1858-62), danach in Braunschweig. D. ist der Begründer der modernen Algebra; er förderte die Gruppentheorie und die Idealtheorie (u.a. gab er als Erster eine allgemeine Definition des mathemat. Begriffs Ideal) sowie in Anschluss an P.G.L. Dirichlet die Theorie der algebraischen Zahlen (1879), wobei er seine Untersuchungen auf algebraische Funktionen eines komplexen Variablen ausdehnte (mit H. Weber).     . . .
(aus Brockhaus)
      Quellen:
      Brockhaus 5, S. 163-164
      Gottwald S. 118-119
      Meschkowski, S. 61-64
      DBE Bd. 2, S. 461-462
      DSB 4, S. 1-5
      NDB Bd. 3, S. 552 f.
      Pogg. I. Sp. 534, III. S. 340, IV. S. 305, V. S. 269
      //www-history.mcs.st-and.ac.uk/history/Mathematicians/Dedekind.html
      //de.wikipedia.org/wiki/Richard_Dedekind
LK-Leben: Kap. 2

Delarju (Delarue), Daniil (Danilo) Michajlovic
Mathematiker,
* Odessa 29.5.1839, † Char'kov 22.10.1905; 1869 - 1885 Prof. Delarju unternahm 1862-64 eine Studienreise an die Universitäten Paris und Heidelberg. Koenigsberger begegnet ihm 1884 in Char'kov.
      Pogg. Mathematik 1. S. 248
LK-Leben: Kap. 6

Dirichlet, Johann Peter Gustav, eigtl. J.P.G. Lejeune-D.
Mathematiker,
* Düren 13.2.1805, † Göttingen 5.5.1859; Prof. in Berlin (1831-34) sowie in Göttingen als Nachfolger von C.F. Gauss, an dessen zahlentheoret. Arbeiten er anknüpfte. D. entwickelte die allgemeine Theorie der algebraischen Zahlen, untersuchte u.a. die Primzahlverteilung in arithmet. Folgen und führte analyt. Methoden in die Zahlentheorie ein. Weitere grundlegende Arbeiten betrafen Randwertprobleme, die Variationsrechnung und Potenzialtheorie, die geometr. Funktionentheorie, die Theorie der unendl. Reihen und der Fourier-Reihen sowie die bestimmten Integrale. Der moderne Funktionsbegriff geht ebenfalls auf D. zurück.
(aus Brockhaus)
      Quellen:
      Brockhaus 5, S. 547
      Gottwald S. 127-128
      Meschkowski S. 69-70
      DBE 2, S. 555
      DSB 4, S. 123-127
      ADB Bd. 5 S. 251-252
      NDB Bd. 3, S. 739 f.
      Pogg. I. Sp. 576-577, III. S. 364
      //www-history.mcs.st-and.ac.uk/history/Mathematicians/Dirichlet.html
      //de.wikipedia.org/wiki/Peter_Gustav_Lejeune_Dirichlet
LK-Leben: Kap. 2, 3

Donders, Franz Cornelius
niederländ. Physiologe,
* Tilburg 27.5.1818, † Utrecht 24.3.1889; wurde 1847 Prof. in Utrecht, zunächst als Ophthalmologe (bis 1862), dann als Physiologe. Seine wiss. Tätigkeit erstreckte sich zuerst auf physiologisch-chem. Themen, sodann v.a. auf die physiolog. Optik, auf die Augenbewegungen, auf die »mouches volantes«, auf die Verwendung prismat. Gläser zur Schielkorrektur. D. unterschied als Erster zw. Übersichtigkeit und Alterssichtigkeit, also zw. Augenfehlern mit abnormer Brechung und solchen mit eingeschränkter Akkommodation. Auch die Korrektur des Astigmatismus durch Zylindergläser geht auf D. zurück.
(aus Brockhaus)
      Quellen:
      Brockhaus 5, S. 622
      DSB 4, S. 162-164
      Pagel  Sp. 410-412
      Pogg. III. S. ?, IV. S. 341
      //de.wikipedia.org/wiki/Franciscus_Cornelis_Donders
      //www.portrait-hille.de/kap07/bild.asp?catnr1=1859&seqnr=853
LK-Leben: Kap. 7

Dove, Heinrich Wilhelm
* Liegnitz 6.10.1803, † Berlin 4.4.1879, dt. Physiker und Meteorologe.
Wurde 1828 in Königsberg Professor für Physik, ging aber 1829 nach Berlin; dort 1845 Professor für Physik und 1849 Direktor des neugegründeten preuß. Meteorolog. Instituts. D. setzte sich v.a. für eine wissenschaftliche Meteorologie ein. Er baute das meteorolog. Beobachtungsnetz in Preußen aus und führte 1848 die „Monatsisothermen“, 1852 die Isanomalen in die Meteorologie ein. Mit dem nach ihm benannten Winddrehungsgesetz (1827) gelang es ihm erstmals, Gesetzmäßigkeiten in den Wetterveränderungen an einem Ort zu finden. Seine physikal. Untersuchungen betrafen v.a. die opt. Eigenschaften von Kristallen; außerdem konstruierte er zwei nach ihm benannte Reversions- und Polarisationsprismen.
(aus Meyer)
      Quellen:
      Meyer 7, S. 150
      DBE 2, S. 604
      DSB 4, S. 174-175
      ADB Bd. 48 S. 51-69
      NDB Bd. 4, S. 92 f.
      Pogg. I. Sp. 597-600, III. S. 375-376
     Neumann, Hans: Heinrich Wilhelm Dove : eine Naturforscher-Biographie. - Liegnitz, 1925       (Signatur UB Heidelberg: F 6654-10)
      //de.wikipedia.org/wiki/Heinrich_Dove
      //www.geophys.tu-bs.de/geschichte/dove.htm
LK-Leben: Kap. 2

Du Bois-Reymond, Emil
Physiologe,
* Berlin 7.11.1818, † ebd. 26.12.1896, Bruder von 2) [Paul Du Bois-Reymond]; Schüler von Johannes Müller, ab 1851 als dessen Nachfolger Prof. für Physiologie an der Univ. Berlin. D. führte grundlegende Untersuchungen über bioelektr. Erscheinungen in Muskeln und Nervensystemen durch. Er vertrat mit H. v. Helmholtz die physikal. Richtung der Physiologie und gilt als Begründer der neueren Elektrophysiologie. D. trat auch als Wissenschaftshistoriker hervor.
(aus Brockhaus)
      Quellen:
      Brockhaus 5, S. 730
      DBE 2, S. 630-631
      DSB 4, S. 200-205
      ADB Bd. 48 S. 118-126
      Pagel  Sp. 207-210
      NDB Bd. 4, S. 146-148, Pogg. I. Sp. 228, III. S. 152-153, IV. S. 150-151
      //de.wikipedia.org/wiki/Emil_Du_Bois-Reymond
LK-Leben: Kap. 2, 4, 6

Du Bois-Reymond, Paul (David Gustav)
Mathematiker,
* Berlin 2.12.1831, † Freiburg im Breisgau 7.4.1889, Bruder von 1) [Emil Du Bois-Reymond]; Prof. in Heidelberg, Freiburg i.B., Tübingen und Berlin, leistete wichtige Beiträge zur Analysis, bes. zur Theorie der Fourier-Reihen. Daneben beschäftigte er sich mit Grundlagenfragen der Mathematik. Seine »Allgemeine Funktionentheorie« (1882) findet heute zunehmend Beachtung.
(aus Brockhaus)
      Quellen:
      Brockhaus 5, S. 730
      Gottwald S. 131
      Meschkowski S. 32
      DBE 2, S. 631
      DSB 4, S. 205-206
      HGL S. 52-53
      ADB Bd. 48 S. 126-128
      NDB Bd. 4, S. 148
      Pogg. III. S. 153-154, IV. S. 151
      //histmath-heidelberg.de/homo-heid/du_bois.htm
      //www-history.mcs.st-and.ac.uk/history/Mathematicians/Du_Bois-Reymond.html
      //de.wikipedia.org/wiki/Paul_Du_Bois-Reymond
LK-Leben: Kap. 2, 4

Dumas, Alexandre, gen. D. père, eigtl. A. Davy de la Pailletrie
franz. Schriftsteller,
* Villers-Cotterèts (bei Soissons) 24.7.1802, † Puys (bei Dieppe) 5.12.1870, Vater von 2) [Alexandre Dumas, gen. D. fils]; schrieb 1829 das erste romant. Drama »Henri III et sa cour«, dem zahlr. histor. Prosadramen folgten (u.a. »Antony«, 1831, dt.; »La Tour de Nesle«, 1832; »Catherine Howard«, 1834; »Kean«, 1836, dt.). Bes. bekannt wurden seine über 300 z.T. unter Mitarbeit von A. Maquet (*1813, †1888) und P. Lacroix (*1806, † 1884) verfassten histor. Abenteuerromane, die sich durch lebendige, fesselnde Darstellung, dramat. Dichte und gestalter. Fantasie auszeichnen und in der Nachfolge W. Scotts stehen (darunter »Les trois mousquetaires«, 8 Bde., 1884; dt. »Die drei Musketiere«).
(aus Brockhaus)
      Quellen:
      Brockhaus 6, S. 14
      //de.wikipedia.org/wiki/Alexandre_Dumas_der_%C3%84ltere
      //www.weltchronik.de/bio/cethegus/d/dumasada.html
      //www.artagnan.de/index.php
      //www.cyranos.ch/litdum-d.htm
LK-Leben: Kap. 1

Eggeling, Heinrich
* Helmstedt 15.2.1838, † Jena 1.3.1911; nach dem Studium der Mathematik, Naturwissenschaften und Philosophie 1857-61 war H. Eggeling als Lehrer und Erzieher der Prinzen von Sachsen-Meiningen tätig; ab 1883 war er Schulrat und von Oktober 1884 bis 1909 Kurator der Universität Jena.
Eggeling war der Enkel von Jakob Fries.
      Quellen:
      Deutsches Zeitgenossen-Lexikon / hrsg. von Franz Neubert. - 1905, S. 428
      //www-personal.umich.edu/~tappen/StelznerFregeHomepage/kur.htm
LK-Leben: Kap. 7

Eickerling
(Direktor, Album der Propaganda in Rom)
LK-Leben: Kap. 7

Eisenlohr, Friedrich
Mathematiker,
* Mannheim 16.7.1831, † Heidelberg 21.7.1904; nach Studium (WS 1849/50 - 1854) Habilitation in Heidelberg. Prof. für Mathematik und Physik bis 1904. Eisenlohr hat sich als Heidelberger Stadtrat große Verdienste erworben; die universitäre Lehre war ihm eher lästig. Lothar Heffter (Heidelberger Studentenjahre in: Ruperto Carola, Jg. 8 (1956), Nr. 19, S. 140-142) überliefert auf die Frage nach einer Dozentenempfehlung die Antwort Lazarus Fuchs' (1880): „Ja, das ist eine schwierige Frage, Herr E[isenlohr] will nämlich keine Zuhörer, und Herrn R[ummer] wollen meist die Zuhörer nicht!“
Bildnis: ♦ HeidICON Bild-ID 28798
      Quellen:
      HGL S. 58
      Chronik HD Bd 12, S. 155-156
      Pogg. III. S. 402-403
      //de.wikipedia.org/wiki/Friedrich_Eisenlohr_(Mathematiker)
LK-Leben: Kap. 4

Eisenstein, (Ferdinand) Gotthold (Max)
* Berlin 16.4.1823, † ebd. 11.10.1852, dt. Mathematiker.
E. war ab 1847 Privatdozent in Berlin. Seine Hauptarbeitsgebiete waren die Zahlentheorie und die Theorie der ellipt. und Abelschen Funktionen; außerdem Arbeiten über quadrat. Formen und irreduzible Polynome.
(aus Meyer)
      Quellen:
      Meyer 7, S. 581
      Gottwald S. 135
      Meschkowski S. 73-74
      DBE 3, S. 74
      DSB 4, S. 340-343
      ADB Bd. 5 S. 774-775
      NDB Bd. 4, S. 420 f.
      Pogg. I. Sp. 653
      //www-history.mcs.st-and.ac.uk/history/Mathematicians/Eisenstein.html
      //de.wikipedia.org/wiki/Gotthold_Eisenstein
LK-Leben: Kap. 2

Endemann, Friedrich
Jurist, * 24.5.1857 Fulda, † 31.10.1936 Heidelberg.
E. studierte in Jena, Berlin und Bonn Jura, habilitierte sich 1886 in Berlin und ging als a.o. Prof. des römischen und deutschen bürgerlichen Rechts 1888 nach Königsberg. Seit 1892 o. Prof., wurde er später nach Halle berufen und lehrte 1902-24 in Heidelberg.     . . .
(aus DBE)
Endemann spielte als juristischer Berater eine große Rolle bei der Gründung der Heidelberger Akademie der Wissenschaften 1909.
Weniger rühmlich war sein Eintreten für den Nationalsozialismus ab 1930 (vgl. Jansen, Christian: Der Fall Gumbel und die Heidelberger Universität. - Heidelberg, 1981. - S. 42, 60, 66 u. 84)
      Quellen:
      DBE 3, S. 108
      HGL S. 59-60
      NDB Bd. 4, S. 491
      //de.wikipedia.org/wiki/Friedrich_Endemann
LK-Leben: Kap. 7

Enneper, Alfred
16.6.1830 - 24.3.1895
Studium und Promotion (1856) in Göttingen. 1859 Habilitation. 1870 Professor in Göttingen.
Arbeiten über elliptische Funktionen und Differentialgeometrie (Ennepersche Flächen, insbesondere Ennepersche Minimalflächen).
(aus Meschkowski)
      Quellen:
      Gottwald S. 135-136
      Meschkowski S. 75
      Pogg. III. S. 413-414, IV. S. 388
      //de.wikipedia.org/wiki/Alfred_Enneper
LK-Leben: Kap. 2

Eötvös, Jószef Freiherr von
ungar. Politiker und Schriftsteller,
Ofen 13.9.1813, † Pest 2.2.1871; Vater von [Loránd Eötvös]; war früh in der liberalen Opposition und ab 1839 Führer der ungar. Reformbewegung, die für die bürgerl. Umgestaltung des Landes und, im Ggs. zu L. Kossuth, für eine zentralist. Verwaltungsorganisation kämpfte. Im März 1848 Kultus- und Unterrichts-Min.; lebte nach dem Ausbruch des Freiheitskampfes bis 1851 in Dtl. Bis zum Österreichisch-Ungar. Ausgleich von 1867 verfocht er den Kurs F. Deáks; als Kultus-Min. zeichnete er danach für die Gesetze über Schulpflicht, Ausbau des Volksschulwesens, Sprachenrecht der Minderheiten und Gleichberechtigung der Juden verantwortlich.     . . .
(aus Brockhaus)
      Quellen:
      Brockhaus 6, S. 461
      //de.wikipedia.org/wiki/J%C3%B3zsef_E%C3%B6tv%C3%B6s
LK-Leben: Kap. 4

Eötvös, Loránd Baron, meist: Roland Baron von E.
ungar. Physiker,
* Pest (heute zu Budapest) 27.7.1848, † Budapest 8.4.1919, Sohn von 1) [Jósef Freiherr von Eötvös]; ab 1872 Prof. in Budapest, 1889-1905 Präs. der Ungar. Akad. der Wiss.en. 1894/95 Min. für Unterricht und Kultur. E. führte ab 1886 Untersuchungen zur Gravitation durch, u.a. den für die allgemeine Relativitätstheorie wichtigen Eötvös-Versuch.
(aus Brockhaus)
      Quellen:
      Brockhaus 6, S. 461
      DSB 4, S. 377-381
      Pogg. IV. S. 389
      //histmath-heidelberg.de/homo-heid/eoetvoes.htm
      //www-history.mcs.st-and.ac.uk/history/Mathematicians/Eotvos.html
      //de.wikipedia.org/wiki/Lor%C3%A1nd_E%C3%B6tv%C3%B6s
LK-Leben: Kap. 4 [O. Eötvös], 7

Erdmann, Heinrich Eduard Otto
Chemie,
* Berlin 1.10.1829; Zuerst Lehrer am Kadettenkorps in Berlin, später Prof. am Kadettenhaus in Lichterfelde bei Berlin.
      Quellen:
      Pogg. I. Sp. 676, III. S. 414-415
LK-Leben: Kap. 2

Erdmannsdörffer, Bernhard
Historiker,
* Altenburg 24.1.1833, † Heidelberg 1.3.1901, Vater von 2) [Otto Erdmannsdörfer]; wurde 1871 Prof. in Greifswald, 1873 in Breslau und 1874 in Heidelberg. Der verstehenden Geschichtsbetrachtung L. von Rankes folgend, versuchte er, in seinen Werken die Positionen J.G. Droysens und H. von Treitschkes zu überwinden.
(aus Brockhaus)
Bildnis: ♦ HeidICON Bild-ID 53029
      Quellen:
      Brockhaus 6, S. 509
      DBE 3, S. 142
      HGL S. 62-63
      Chronik HD Bd 9, S. 127-129
      //de.wikipedia.org/wiki/Bernhard_Erdmannsd%C3%B6rffer
LK-Leben: Kap. 4

Escherich, Gustav von
österr. Mathematiker, * 1.6.1849 Mantua, † 28.1.1935 Wien.
Der Offizierssohn studierte Mathematik und Physik an den Universitäten Wien und Graz, wurde promoviert und habilitierte sich 1874 (...). Seit 1876 a.o. Prof. an der Univ. Graz, folgte er 1879 einem Ruf an die Univ. Czernowitz und verfaßte eine Einleitung in die analytische Geometrie des Raumes (1881). 1882 kehrte E. als Ordinarius an die TH Graz zurück und lehrte 1884-1920 an der Univ. Wien, deren Rektor er 1903/04 war.     . . .
(aus DBE)
      Quellen:
      DBE 3, S. 175
      Pogg. III. S. 418, IV. S. 393-394
      //de.wikipedia.org/wiki/Gustav_von_Escherich
      //www.aeiou.at/aeiou.encyclop.e/e820295.htm
LK-Leben: Kap. 6

Eucken, Rudolf Christoph
Philosoph,
* Aurich (Ostfriesland) 5.1.1846, † Jena 16.9.1926, Vater von 1) [Arnold Eucken] und 3) [Walter Eucken]; war Gymnasiallehrer in Husum, Berlin und Frankfurt am Main, wurde 1871 Prof. in Basel, 1874 in Jena. E. vertrat einen (nachkant.) »neuen Idealismus«, den er sozialethisch verstand und »schöpfer. Aktivismus« nannte. Gegen den Intellektualismus der Gelehrtenphilosophie und eine dem Technischen verhaftete Scheinkultur gewendet, fordert er ein auf die substanzielle Einheit ausgerichtetes, ethisch verwurzeltes Geistesleben, dessen absoluter Form er im Göttlichen sah. An diesen Gedanken schloss sich für ihn die Bemühung um die geistige Zusammenarbeit der Völker an. 1908 erhielt E. den Nobelpreis für Literatur. E. war mit seiner Lehre ein Vertreter der Lebensphilosophie.
(aus Brockhaus)
      Quellen:
      Brockhaus 6, S. 641-642
      NDB Bd. 4, S. 670-672
      //de.wikipedia.org/wiki/Rudolf_Eucken
      //www.dhm.de/lemo/html/biografien/EuckenRudolf/
LK-Leben: Kap. 7

Euler, Leonhard
schweizer. Mathematiker,
* Basel 15.4.1707, † Sankt Petersburg 18.9.1783; Schüler von Johann Bernoulli; wurde bereits 1727 an die Petersburger Akademie berufen, wo er 1730 eine Physikprofessur übernahm und 1733 als Nachfolger von D. Bernoulli Prof. für Mathematik wurde. 1741 folgte er einem Ruf von Friedrich II. nach Berlin und war dort 1744-65 Direktor der mathemat. Klasse der Akademie der Wissenschaften; 1776 Rückkehr an die Petersburger Akademie. Auch als E. 1767 völlig erblindete, ließ seine Schaffenskraft nicht nach; er hinterließ fast 900 Arbeiten, die sowohl die reine und angewandte Mathematik als auch die Astronomie und Physik betrafen.     . . .
(aus Brockhaus)
      Quellen:
      Brockhaus 6, S. 648-649
      Gottwald S. 139-141
      Meschkowski, S. 80-83
      DSB 4, S. 467-484
      DBE Bd. 3, S. 192-194
      ADB Bd. 6 S. 422-431
      NDB Bd. 4, S. 688 f.
      Pogg. I. Sp. 689-703
      //www-history.mcs.st-and.ac.uk/history/Mathematicians/Euler.html
      //de.wikipedia.org/wiki/Leonhard_Euler
LK-Leben: Kap. 2

 Literaturverzeichnis zum Personenregister

Anmerkungen und Personenregister: Gabriele Dörflinger, 2004-2013


Letzte Änderung: Juli 2016     Gabriele Dörflinger   Kontakt

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