August Leopold Crelle

1815 Promotion in Heidelberg
Crelle, August Leopold     (11.3.1780 - 6.10.1856)
Lexika (Printausgaben)
WWW-Biographien
Print-Biographien
Werk
Bibliographien

Lexika

Brockhaus - Die Enzyklopädie. - 20. Aufl. - Leipzig
Bd. 4 (1996), S. 727
Crelle, August Leopold, Straßenbauingenieur und Mathematiker,
* Eichwerder (bei Wriezen) 17.3.1780, † Berlin 6.10.1855; war als höherer Beamter im preuß. Innenministerium 1816-26 für zahlr. Straßenbauten in Preußen verantwortlich; die erste preuß. Eisenbahnlinie Berlin-Potsdam (1838) wurde nach seinem Entwurf gebaut. C. gab 1820 seine »Rechentafeln« (letzte Auflage 1954) heraus und schrieb seinerzeit bekannte Lehrbücher über Arithmetik und Algebra (1825) sowie Geometrie (1826). Bekannt wurde er bes. durch sein 1826 gegründetes, noch heute bestehendes »Journal für die Reine und Angewandte Mathematik« (C.s Journal); außerdem förderte er junge Mathematiker und den mathematischen Unterricht.

Mathematiker-Lexikon / Herbert Meschkowski
Die mathematischen Arbeiten des Oberbaurates C. sind heute vergessen. Es bleiben seine Verdienste um die Förderung der Mathematik vor allem durch die Gründung der bedeutendsten mathematischen Zeitschrift deutscher Sprache im 19. Jahrhundert. »Crelle's Journal« brachte in seinen ersten Heften wichtige Arbeiten von jungen Mathematikern, u.a. von ABEL, STEINER und JACOBI. C. hatte auch gute Beziehung zum preußischen Kultusministerium und versuchte, begabten Mathematikern zu helfen. Er erreichte die Berufung ABELS nach Berlin, leider erst wenige Tage vor dessen Tod.

Lexikon bedeutender Mathematiker / hrsg. von Siegfried Gottwald ... - Thun [u.a.], 1990. - S. 114

Crelle, August Leopold: geb. 17. 3. 1780 Eichwerder bei Wriezen/Oder, gest. 6. 10. 1855 Berlin; Bauingenieur, Mathematiker, Wissenschaftsorganisator. — C. stammte aus kleinbürgerlichen Verhältnissen und hat aus wirtschaftlichen Gründen keine eigentliche Ausbildung genossen. Auf mathematischem Gebiet war er ausschließlich Autodidakt. Er wurde Baubeamter und gelangte aufgrund hervorragender Fähigkeiten bis zur Stellung eines Geheimen Oberbaurates in der preußischen Oberbaudeputation. Hier gab er auch eine technische Fachzeitschrift heraus (Journal für die Baukunst).

C. war 1826 Gründer und bis zu seinem Tode Hrsg. der ersten deutschen mathematischen Fachzeitschrift von internationaler Bedeutung, des „Journal für die reine und angewandte Mathematik“ (Crelles Journal). Im Umfeld dieser Tätigkeit entwickelte C. vielfältige wissenschaftsorganisatorische Aktivitäten zur Förderung der Mathematik und der Mathematiker und gewann dadurch zeitweise erheblichen Einfluß auf die Wissenschaftsentwicklung, vor allem, nachdem er zum mathematischen Fachreferenten im preußischen Kultusministerium berufen wurde (1828-1848).

Als Mathematiker hat C. in der Elementarmathematik Bleibendes geschaffen und ist als Verfasser von Lehrbüchern sowie als Übersetzer mathematischer Publikationen (z. B. von J. L. LAGRANGE und A. M. LEGENDRE) hervorgetreten. Beachtung verdienen ferner viele von ihm geschaffene mathematische Hilfsmittel für die Praxis, z.B. Tafelwerke. Darüber hinaus interessierte sich C. in besonderem Maße für alle Fragen des mathematischen Unterrichts, wo er sich — wenn auch im ganzen wenig erfolgreich — für die Anhebung des Niveaus an den höheren Schulen und für die Institutionalisierung der Mathematiklehrerausbildung einsetze. C. war wie wenige auch von seiner Persönlichkeit her für die von ihm eingenommene Mittlerrolle innerhalb der Mathematik prädestiniert. Am stärksten wog dabei die Tatsache daß er, „durchdrungen von der aufrichtigsten Überzeugung von der Bedeutung der Mathematik für das Leben, von dem brennenden Wunsche erfüllt war sie einer größeren Allgemeinheit zugänglich zu machen“ (G. MITTAG-LEFFLER).

Poggendorff, Dictionary of Scientific Biography — Wolfgang Eccarius

Lit.: W. Eccarius: Der Techniker und Mathematiker A. L Crelle und sein Beitrag zur Förderung und Entwicklung der Mathematik im Deutschland des 19. Jh. (Dissertation) Leipzig 1974


Top

WWW-Biographien

  Allgemeine Deutsche Biographie: August Lepold Crelle / von Moritz Cantor, 1876

August Crelle aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Biographie vom St. Andrews Archiv

Gedenkrede von Peter Roquette

The Mathematics Genealogy Project

Bildnis A. L. Crelle. Aus: Journal für die reine und angewandte Mathematik. - Bd. 203 (1960)


Top

Print-Biographien

Allgemeine Deutsche Biographie. - Leipzig
Bd. 4 (1876), S., 589-590     Volltext
Autor:   Moritz Cantor
UB-Signatur: LSN A-EH 002

Dictionary of Scientific Biography. - New York
Vol. 3 (1971), p. 466-467
UB-Signatur: LSN B-AE 014

At the age of thirty-six he obtained the doctorate from the University of Heidelberg, having submitted a thesis entitled » De calculi variabilium in geometria et arte mechanica usu«:.
Eccarius, Wolfgang:
Dokumente zur Biographie von August Leopold Crelle (1780-1855) / W. Eccarius and A. Ott
In: NTM. - 11 (1974), S. 11-15
Der Aufsatz enthält neben einem Privatbrief den Lebenslauf Crelles, den dieser anlässlich seiner Promotion verfasste. Das Original befindet sich im Heidelberger Universitätsarchiv unter der Nr.
UAH III, 5a, Nr. 12, Bl 99-101.

    UB: ZSN 2290 B::11.1974
Friedelmeyer, J.-P.:
August Leopold Crelle
In: Mathematics in Berlin. - Berlin, 1998. - S. 27-32
    MA: Begeh
Lorey, Wilhelm:
August Leopold Crelle zum Gedächtnis
In: Journal für die reine und angewandte Mathematik. - 157 (1927), S. 3-11
Göttinger Digitalisierungszentrum
    UB: L 4::157.1927

Top

Werk

Göttinger Digitalisierungs-Zentrum
Beiträge von August L. Crelle

Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften / Digitale Bibliothek
Beiträge von A. L. Crelle zur Berliner Akademie


In Heidelberg vorhandene Monographien August L. Crelles

In Heidelberg vorhandene Zeitschriften August L. Crelles

Suche nach Werken des Autors August Crelle in HEIDI mit Buchausgabe in

Literatur über das Werk August L. Crelles

Biermann, Kurt-R.:
Urteile A. L. Crelles über seine Autoren
In: Journal für die reine und angewandte Mathematik. - 203 (1960), S. 216-220
    UB: L 4::203.1960
Eccarius, Wolfgang:
August Leopold Crelle als Förderer bedeutender Mathematiker
In: Jahresbericht der Deutschen Mathematiker-Vereinigung. - 79 (1977), S. 137-174
Göttinger Digitalisierungszentrum
    UB: ZSN 2000 B::79.1977
Eccarius, Wolfgang:
August Leopold Crelle als Herausgeber des Crelleschen Journals
In: Journal für die reine und angewandte Mathematik. - 286/287 (1976), S. 5-25
Göttinger Digitalisierungszentrum
    UB: ZSN 258 C::286/287.1976
Eccarius, Wolfgang:
August Leopold Crelle als Herausgeber wissenschaftlicher Fachzeitschriften
In: Annals of science. - 33 (1976), S. 229-261
    UB: ZSN 1348 B::33.1976
Eccarius, Wolfgang:
Der Gegensatz zwischen Julius Plücker und Jakob Steiner im Lichte ihrer Beziehungen zu August Leopold Crelle
In: Annals of Science. - 37 (1980), S. 189-213
    UB: ZSN 1348 B::37.1980
Eccarius, Wolfgang:
Der Techniker und Mathematiker August Leopold Crelle (1780-1855) und sein Beitrag zur Förderung und Entwicklung der Mathematik im Deutschland des 19. Jahrhunderts
In: NTM 12 (1975), S. 38-49
    UB: ZSN 2290 B::12.1975
Eccarius, Wolfgang:
Die Förderung des Mathematikers Ferdinand Minding durch August Leopold Crelle
In: NTM 9 (1972), S. 25-39
    UB: ZSN 2290 B::9.1972
Frei, Günter:
Zur Geschichte des Crelleschen Journals
In: Journal für die reine und angewandte Mathematik. - 500 (1998), S. 1-4
    Math.Bibl.
Klein, Felix:
Die Gründung des Crelleschen Journals ... : Allerlei Pläne in Berlin ; Crelle
In: Vorlesungen über die Entwicklung der Mathematik im 19. Jahrhundert. - 1 (1926), S. 93-96
Göttinger Digitalisierungszentrum
    UB: L 234::24,1.1926

Verzeichnis der Bibliothekssigel
Top

Bibliographien

Biographisch-literarisches Handwörterbuch / J. C. Poggendorff. - Leipzig
Bd. 1 (1863), Sp. 496-497
Bd. 7a, Suppl. (1971), S. 141-142
    UB-Signatur: LSN B-AE 002     und     LSA Nat-A 001

Anfrage an Zentralblatt MATH   zum Autor   Crelle, A*   oder zum Titel   August Crelle.


Letzte Änderung: 23.11.2023     Gabriele Dörflinger   Kontakt
Version 4. Apr. 2016 archiviert am   Heidelberger Dokumentenserver

Zur Inhaltsübersicht     Historia Mathematica     Homo Heidelbergensis