- 2.1
- Die Berliner Humboldt-Universität (Abb. 2-1) wurde 1809 als
Friedrich-Wilhelms-Universität gegründet. Sie erhielt das für
Prinz Heinrich von Preußen (1725–1802) 1766 fertiggestellte
Palais zugewiesen. Der Baumeister ist Jan Boumann der Ältere
(1706–1776). Das Gebäude wurde nach Kriegszerstörungen
1943/44 1949 bis 1962 wiederaufgebaut.
Abb. 2-1 Foto: G. Dörflinger, 2013
- 2.2
- LK-Schriften, 114
- 2.3
- LK-Schriften, I
- 2.4
-
Der lebhafte Vortrag war für Koenigsberger charakteristisch. So
beschriebt ihn Martin Krause im Nachruf auf Enno Jürgens in den
Mitteilungen der Deutschen Mathematiker-Vereinigung, Bd. 17
(1908), S. 163/164:
„ … so riß der erstere [Koenigsberger] durch die
frische, durchsichtige und zündende Art seiner Vorlesungen
seine Zuhörer in fortdauernder Begeisterung mit sich.“
- 2.5
- Die beiden Gymnasiallehrer Carl Ohrtmann
(1839–1885) und Felix Müller gründeten
1868 die Referatezeitschrift „Jahrbuch über die
Fortschritte der Mathematik“, die bis 1942
bestand.
- 2.6
- Das Berliner Kadettenhaus (Abb. 2-2)
in der Littenstr. 13–17
wurde 1776 bis 1779 nach Plänen von Georg Christian Unger
(1743–1799) erbaut. Es lag gerade hinter dem
Gymnasium zum Grauen Kloster, das u.a.
Otto von Bismarck besuchte.
Abb. 2-2 Quelle: Wikipedia. Kadettenhaus Neubau (Berlin)
Ende des 19. Jahrhunderts wurde der Bau abgerissen und 1904
durch einen aufwendigen Neubau (Abb. 2-3 u. 2-4)
für das Land- und Amtsgericht ersetzt.
Abb. 2-3 u. 2-4 Fotos: G. Dörflinger, 2013
- 2.7
- Die Fortschrittspartei wurde 1861 von liberalen
Abgeordneten in Preußen gegründet. Sie stand in den ersten
Jahren in scharfer Opposition zum Kanzler
Otto von Bismarck. Der Arzt Rudolf Virchow
war ein führendes Mitglied der Partei.
- 2.8
- LK-Schriften, V
- 2.9
- LK-Schriften, II
- 2.10
- LK-Schriften, 1
- 3.1
- Das Hauptgebäude der Universität Greifswald wurde von
1747 bis 1750 von dem Greifswalder Mathematikprofessor
Andreas Mayer (1716–1782) errichtet. Die
Fotos zeigen die Frontseite (Abb. 3-1), die Hofseite (Abb. 3-2)
und den später errichteten Physikturm (Abb. 3-3).
Abb. 3-1 Foto: Helmut Dörflinger, 2008
Abb. 3-2 Foto: Helmut Dörflinger, 2008
Abb. 3-3 Foto: Helmut Dörflinger, 2008
- 3.2
- Johann Grunert wohnte in der bei den Professoren beliebten Langen
Straße in Greifswald. Den Adressbüchern der Greifswalder Universität ist zu
entnehmen, dass auch Bekker, Bücheler, Dahrenstädt, Erdmannsdörfer, Feilitzsch,
Koenigsberger und Usinger in dieser Straße wohnten.
- 3.3
- Dem Greifswalder Adressbuch ist zu entnehmen, das
Dahrenstädt von 1861 bis 1868 Universitätsrichter und -Syndicus war.
1866 bis 1867 wohnte er am Markt 11 (Abb. 3-4), einem Wohnhaus vom Anfang des
15. Jahrhunderts, das 1853/56 und 1957 restauriert wurde.
Abb. 3-4 Foto: Helmut Dörflinger, 2008
- 3.4
- Lt. dem Adressbuch der Greifswalder Universität wohnte Koenigsberger
bei der Witwe Kosegarten
in der Fischstr. 9.
Das alte Haus besteht nicht mehr.
- 3.5
- LK-Schriften, 5
- 4.1
Das Heidelberger Naturwissenschaftliche Institut (Abb. 4-1), war 1863 von
Wilhelm Waag errichtet worden. Es enthielt zwei Dienstwohnungen;
die Wohnung im 1. Stock (mit Balkon) hatte Hermann Helmholtz inne,
die im 2. Stock Gustav R. Kirchhoff.
Abb. 4-1 Foto: Helmut Dörflinger, 2004
- 4.2
- Heidelberg, Hauptstr. 62 gibt das Universitäts-Adressbuch vom SS 1869 an.
- 4.3
- Der Unfall wird auch von Sir Henry Roscoe in seinen
Erinnerungen Ein Leben der Arbeit auf S. 71
geschildert.
Die beiden nächsten Briefe beziehen sich auf zwei sehr
unglückliche Zufälle. Der erste auf eine Explosion, bei der
sich Bunsen erstlich verletzte, der zweite auf ein sonderbares
Erlebnis, das an den bekannten Unfall Isaak Newtons erinnert,
nur daß in diesem Falle nicht der Hundsdiamant die Ursache war,
sondern Sonnenstrahlen, die durch eine kugelige Wasserflasche
fielen. Als Bunsens erster Unfall bekannt wurde, gab er zu einer
begeisterten Kundgebung für den Meister Anlaß. Es hieß,
Bunsen wäre erblindet, und auf diese Nachricht füllte sich
der ganze Wredeplatz mit Studenten, die ängstlich auf
Nachrichten von ihrem geliebten Lehrer warteten. Als der
Arzt auf dem Balkon erschien und den Wartenden mitteilte,
Bunsen hätte keinen ernsten Schaden erlitten, ließ ein
donnernder Jubelruf die Luft erzittern. Am Abend brachten
die „Burschen“ Bunsen einen Fackelzug und sagen das
„Gaudeamus“ unter seinen Fenstern.
- 4.4
- Georg Gottfried Gervinus hatte 1863 das Haus in der Heidelberger
Ebert-Anlage 5 (Abb. 4-2) erworben.
Abb. 4-2 Foto: Helmut Dörflinger, 2004
- 4.5
- Das Chemische Laboratorium (Abb. 4-3) in der Plöck 55 wurde 1854/55 von
Heinrich Lang gebaut.
Abb. 4-3 Foto: Helmut Dörflinger, 2004
- 4.6
- „Schrieders Hotel zum Europäischen Hof“ in der
Friedrich-Ebert-Anlage 1a (damals Leopoldstr.) war
nur zwei Häuser von Koenigsbergers Wohnung entfernt,
- 4.7
- Das Abschiedsessen für Kirchhoff und Koenigsberger fand am 7.3.1875
im Hotel Prinz Carl statt.
Die Menukarte ist noch erhalten; sie
zeigt auf der Rückseite den Kornmarkt mit dem „Prinz Carl“.
- 4.8
- Gustav R. Kirchhoff und Robert W. Bunsen entdeckten
1860 in Heidelberg in dem 1707/08 von Johann Adam Breunig errichteten
„Haus zum Riesen“ (Abb. 4-4) die Spektralanalyse.
Abb. 4-5 Foto Helmut Dörflinger, 2004
- 4.9
- LK-Schriften, IX
- 4.10
- LK-Schriften, XI
- 4.11
- Prof. Schliephake wohnte in der Unteren Str. 11. Von dem Haus
ist nur noch das Tor (Abb. 4-5) erhalten.
Abb. 4-6 Foto: Helmut Dörflinger, 2004
- 4.12
- Vom Grab Gervinus' ist noch die Portraitbüste (Abb. 4-6) auf
dem Heidelberger Bergfriedhof erhalten.
Abb. 4-6 Foto: Helmut Dörflinger, 2004
- 4.13
- Das Grab Hesses am Heidelberger Bergfriedhof wurde inzwischen
aufgelöst.
- 4.14
- LK-Schriften, III
- 4.15
- Ernst Pfitzer berichtet 1903 auf S. 277
in seinem Beitrag Wilhelm
Hofmeister, der in der Festschrift Heidelberger
Professoren aus dem 19. Jahrhundert publiziert wurde:
Im Jahre 1871 begann der Heidelberger Universitätsstreit,
von kleinen Anfängen ausgehend, allmählich immer mehr
anwachsend und schließlich die Universität in zwei Lager
spaltend, die selbst den geselligen Verkehr miteinander
abbrachen.
- 4.16
- Kirchhoff schrieb in einem Brief vom 12.12.1872 an
Eduard Zeller, dass die zweitägige Hochzeitsreise nach
Frankfurt am Main ging. Vgl.
http://histmath-heidelberg.de/zitat/kirchhoff-zeller.htm.
- 4.17
- 10. August 1973 heirate Koenigsberger in der Russischen
Kapelle (Abb. 4-7) in Baden-Baden.
Abb. 4-7 Foto: G. Dörflinger, 2010
- 4.18
- Koenigsberger bezog das Haus in der Ebert-Anlage 31 (Abb. 4-8).
Abb. 4-8 Foto: Helmut Dörflinger, 2004
- 4.19
- LK-Schriften, III
- 4.20
- Fuchs wohnte in seiner Heidelberger Zeit in der Hauptstr. 23. In diesem
Haus (Abb. 4-9) befand sich bis 2009 die von Theodor Heuß 1945
gegründete Rhein-Neckar-Zeitung.
Vgl. auch
http://histmath-heidelberg.de/heidelberg/haupt23.htm.
Abb. 4-9 Helmut Dörflinger, 2004
- 5.1
- Das Adreß- und Geschäfts-Handbuch der Königlichen
Residenz- und Hauoptstadt Dresden gibt 1875 auf S. 184 an:
Königsberger, Leo, Großherzogl. Geh. Hofrath,
Professor a. K. Polytechnikum, Ammonstr. 7 (von Ostern an).
- 5.2
- Das Dresdner Polytechnikums ging aus der 1828
gegründeten Technischen Bildungsanstalt Dresden hervor. 1871
erhielt die Einrichtung die Anerkennung als
Königlich-Sächsisches Polytechnikum. Die Abb. 5-1 zeigt das
Hauptgebäude im Jahr 1907
Abb. 5-1 Quelle: Wissenschaftlicher Führer durch
Dresden / hrsg. von Fr. Schäfer. – Dresden, 1907. –
S. 31
- 5.3
- LK-Schriften, III
- 5.4
- Leo Koenigsberger berichtet im Band 1 (1877) des
Repertoriums der literarischen Arbeiten aus dem Gebiete der
reinen und angewandten Mathematik, S. 191-200 und 340-348
über die nachgelassenen Schriften Richelots.
(Online
//www.ub.uni-heidelberg.de/archiv/13260)
- 5.5
- Von dieser Zeitschrift sind nur 2 Bände erschienen.
Vgl.
http://histmath-heidelberg.de/txt/Koenigsb/repertorium.htm.
- 6.1
- Adolph Lehmann's allgemeiner Wohnungs-Anzeiger … für
Wien und Umgebung von 1880 gibt auf S. 495 für Koenigsberger die
Adresse „Universitätsstr. 2“ an. Unmittelbar dahinter ist die
vom Architekten Heinrich Ferstel geplante
Votivkirche, die bei Koenigsbergers Einzug noch nicht ganz
fertiggestellt war (Einweihung am 24.4.1879).
- 6.2
- Die Wiender Universität wurde 1365 gegründet und ist somit 21
Jahre älter als die Heidelberger.
1815 wurde das Polytechnische Institut in Wien gegründet und
1872 in eine Technische Hochschule umgewandelt.
- 6.3
- LK-Schriften, 17 – 19
- 6.4
- LK-Schriften, V
- 6.5
- LK-Schriften, VI
- 7.1
- LK-Schriften, VII
- 7.2
- Koenigsberger wohnte zu diesem Zeitpunkt in der
Friedrich-Ebert-Anlage 14 (damals Leopoldstr. 12), s. Abb. 7-1.
Abb. 7-1 Foto: G. Dörflinger, 2005
- 7.3
- Das Haus in der Kaiserstr. 2a (Abb. 7-2) wurde von den
Architekten Jakob Henkenhaf und Friedrich Ebert
errichtet. Das bedeutendste Bauwerk dieser Firma ist die
1903 fertiggestellte Heidelberger Stadthalle.
Abb. 7-2 Foto: Helmut Dörflinger, 2004
- 7.4
- Hermann von Helmholtz berichtet über den Edisonschen Phonographen,
der auf der Versammlung vorgestellt wurde, und über die Hertzsche
Rede in einem Brief vom 20.9.1889 an seine Frau Anna.
Siehe
http://histmath-heidelberg.de/txt/Helmholtz/natforscher89.htm.
- 7.5
- LK Schriften, VIII
- 7.6
- Vgl. „Verdächtigung — Beleidung — Genugtuung : die
Osthoff-Affäre
http://histmath-heidelberg.de/txt/Koenigsb/Welcome.html.
- 7.7
- LK-Schriften, IX; digital
http://www.ub.uni-heidelberg.de/archiv/12996.
- 7.8
- LK-Schriften, XI; digital
http://histmath-heidelberg.de/htmg/HHelmholtz.htm.
- 7.9
- LK-Schriften, X
- 7.10
- Der 3. Internationale Mathematiker-Kongress tagte 1904 in Heidelberg.
Zum Kongress allgemein siehe
http://histmath-heidelberg.de/htmg/imc-1904.htm;
die Jacobi-Rede findet man digital unter
http://www.ub.uni-heidelberg.de/archiv/12997
und die ausführliche Jacobi-Biographie Leo Koenigsbergers
unter
http://digi.ub.uni-heidelberg.de/diglit/koenigsberger1904
- 7.11
- Günter Kern gibt in seiner Schrift
Die Entwicklung des Faches Mathematik an der Universität
Heidelberg 1835–1914 [ca. 1992]
(digital
http://www.ub.uni-heidelberg.de/archiv/14583)
bei der Anm. 44.2
an, dass hierzu keine Dokumente auffindbar sind.
- 7.12
- Den Glückwunsch der Preußischen Akademie zum
50jähriges Doktorjubiläum 1910 findet man digital unter
http://histmath-heidelberg.de/zitat/koenigsberger-dr50.htm.
- 7.13
- Das Ringen um das 2. Ordinariat ist ebenfalls bei Günter Kern
auf Seite 41–46
digital S.
19–21)
beschrieben.
- 7.14
- Paul Stäckel schrieb am 2. September 1915 an den
Heidelberger Mathematikhistoriker Karl Bopp:
„Koenigsberger geht es sehr gut. Er hat jetzt eine Starbrille.
Gestern bekam ich eine von ihm selbst mit fester Hand geschriebene
Postkarte. Er und die Seinen sind überaus glücklich
über den vollständigen Erfolg der Operation.“
(Aus dem in der UB Heidelberg verwahrten Nachlass Karl Bopps)
- 7.15
Anlässlich des 50jährigen Professorenjubiläums entstand eine
Fotographie Leo Koenigsbergers (Abb. 7-3), die im
Nachlass seines Schülers Hans Falkenhagen
aufgefunden wurde.
Sie trägt die Beschriftung:
Excellenz Geh. Regierungsrat Prof. Dr. L. Koenigsberger zu
seinem 50ten Professoren-Jubiläum, Heidelberg 1913
Abb. 7-3 Foto:
Nachlass des Physikers Hans Falkenhagen
(1895-1971) / Harzbücherei Wernigerode, Klint 10,
38855 Wernigerode
Koenigsberger erhielt seine Ernennungsurkunde am 28. Nov. 1863
(vgl. Heidelberger Gelehrtenlexikon)
zur Anstellung Ostern 1864. Die Jubiläumsfeier
fand entsprechend dem Dienstantritt im April 1914 statt.
- 7.16
-
Die Plakette wurde in die Wand des Friedrichbaus, des
damaligen Naturwissenschaftlichen Instituts, eingelassen.
Abb. 7-4 Foto: Rolf Busam, 2004
Dort verblieb sie bis 1936. Herbert Seifert berichtet:
Kurz vor der 550-Jahrfeier der Universität im Jahr
1936 eilte der Dekan aufgeregt durch die Räume des
Instituts und verlangte, daß alle Abbildungen von
Juden entfernt würden, damit ihr Anblick nicht den
Führer beleidige, der zur Feier erwartet wurde.
Herr Seifert erwiderte, daß die Plakette von
Koenigsberger ja von Lenard, dem bedeutendsten Vorkämpfer
der „Deutschen Physik“, gestifte sei. Verwirrt zog der
Dekan ab. Nach zwei Tagen kam dann doch ein Maurer, baute
die Plakette aus und stellte sie auf den Speicher.
(Nach einer Gesprächsnotiz von Wilhelm von
Waldenfels mit Herbert Seifert)
(In: Das Mathematische Institut der
Universität Heidelberg im Dritten Reich /
Staatsexamensarbeit von Florian Jung. - 1999. - S. 47)
Man nahm an, dass die Plakette im 2. Weltkrieg eingeschmolzen
wurde. Im Besitz des Instituts war lediglich eine Fotografie,
die Herbert Seifert angefertigt hatte, verblieben.
Anläßlich der Tagung der Deutschen Mathematiker-Vereinigung
2004 in Heidelberg forschte man nochmals nach dem Verbleib
der Plakette. Sie wurde dann von Werner Moritz, dem Leiter
des Universitätsarchivs, im Archiv entdeckt.
Jetzt befindet sich die Plakette im Seifert-Raum des
Mathematischen Instituts.
- 7.17
- Die Festreden Leo Koenigsbergers in der Heidelberger Akademie der
Wissenschaften sind digital unter
http://www.ub.uni-heidelberg.de/archiv/15702 verfügbar.
- 7.18
- Siehe Anm. 7.17
- 7.19
- Siehe Anm. 7.17