Leo Koenigsberger: Hermann von Helmholtz

Personenregister H

Händel, Georg Friedrich, in Großbritannien George Frideric Handel
Komponist,
* Halle (Saale) 23. 2. 1685, † London 14. 4. 1759;
er gehört neben J. S. Bach zu den bedeutendsten Vertretern des musikalischen Barock.

(aus Brockhaus)
      Quellen:
      Brockhaus online (aufgerufen am 2022-02-24)
      ADB Bd. 12, S. 777-793
      NDB Bd. 7, S. 438-441
      //de.wikipedia.org/wiki/Georg_Friedrich_H%C3%A4ndel
⇒ II: 74.

Häusser, Ludwig
Historiker,
* Kleeburg (Elsaß) 26.10.1818, † Heidelberg 17.3.1867. H. war ab 1845 Professor der Geschichte in Heidelberg. Er gehörte 1848 dem Vorparlament und der Badischen Kammer an. H. verfocht 1859 die preußisch-kleindeutsche Lösung.
Bildnis: ♦ Grabbüste, Heidelberger Bergfriedhof (Foto: Gabriele Dörflinger, 2005)
      Quellen:
      HGL S. 98
      ADB Bd. 11, S. 100-112
      NDB Bd. 7, S. 456-459
      DBE Bd. 4, S. 314
      //de.wikipedia.org/wiki/Ludwig_H%C3%A4usser
⇒ II: 8, 47, 76.

Halske, Johann Georg
Elektrotechniker,
* Hamburg 30. 7. 1814, † Berlin 18. 3. 1890;
gründete 1847 mit W. Siemens die »Telegraphenbauanstalt von Siemens und Halske«, Berlin. Halske leitete v. a. die Werkstatt, wo er die Grundsätze der Präzisionsmechanik beim Bau elektrotechnischer Geräte entwickelte. 1867 trat Halske aus der Firma aus; er erwarb sich danach Verdienste um den Ausbau des Berliner Kunstgewerbemuseums.
(aus Brockhaus)
      Quellen:
      Brockhaus online (aufgerufen am 2022-02-24)
      ADB Bd. 49, , S. 788-789
      NDB Bd. 7, S. 572-573
      //de.wikipedia.org/wiki/Johann_Georg_Halske
⇒ I: 65, 69.

Hamel, Joseph Christian
Arzt, Naturforscher und Technologe.
* Sarepta an der Wolga 10.2.1877, † London 22.9.1862;
untersuchte technologisch-ökonomische Innovationen in Russland und im Ausland zum Zwecke der Gewerbeförderung. Zu diesem Zweck unternahm er zahlreiche Reisen. Er besuchte wie Helmholtz 1853 in Hull die Tagung der British Assiciation for the Advancement of Science.
      Quellen:
      //de.wikipedia.org/wiki/Joseph_Christian_Hamel
     
Stratenwerth, Wolfgang: Joseph Christian Hamel 1788-1862. - Borsdorf, 2020
(BLB Karlsruhe   Signatur: 120 A 10001)
⇒ I: 199.

Hamilton, Sir (seit 1835) William Rowan
irischer Mathematiker und Physiker,
* Dublin 4. 8. 1805, † Dunsik (bei Dublin) 2. 9. 1865.
Hamilton, der schon als Kind überragende intellektuelle Fähigkeiten zeigte, wurde 1827 zum Professor der Astronomie ernannt. Er entwickelte für die Mechanik in Analogie zu den Minimalprinzipien der Optik (fermatsches Prinzip) den von C. G. J. Jacobi verbesserten Formalismus (Hamilton-Jacobi-Theorie). Eine wissenschaftliche Sensation bewirkte die Vorhersage der konischen Refraktion durch Hamilton (1832), die umgehend von H. Lloyd experimentell bestätigt wurde. Der bekannteste Beitrag Hamiltons zur Mathematik sind die Quaternionen, die er als koordinatenfreie Beschreibungsmittel für räumliche Verhältnisse konzipierte. Hamilton fand auch die Interpretation der komplexen Zahlen als Paare reeller Zahlen (1833). Er verteidigte I. Kants Auffassung, die Arithmetik sei die Lehre von der reinen Zeit, und machte dessen Erkenntnistheorie im englischsprachigen Raum bekannt. Hamilton war auch schriftstellerisch engagiert; eine enge Freundschaft verband ihn mit S. T. Coleridge und W. Wordsworth. Schon zu seinen Lebzeiten galt Hamilton als einer der größten Wissenschaftler seiner Zeit.
(aus Brockhaus)
      Quellen:
      Brockhaus online (aufgerufen am 2022-02-24)
      //de.wikipedia.org/wiki/William_Rowan_Hamilton
⇒ I: 311.
⇒ II: 313, 323, 324, 327.
⇒ III: 108, 109.

Hartwich, Eugen
Opponent bei Helmholtz' Promotion 1842.
* Potsdam 13.11.1820, Abitur Potsdam 1841; wurde 1845 in Berlin mit der Dissertation »De scrophulosi« promoviert.
Der im »Wohnungs-Anzeiger für die Residenz Potsdam auf die Jahre 1826, 1827 und 1828« angegebene Regierungsrath Hartwich in der Schockstr. 16 ist mutmaßlich sein Vater.
⇒ I: 48, 62.

Harvey, William
englischer Anatom und Arzt,
* Folkestone 1. 4. 1578, † Hampstead 3. 6. 1657;
1609–43 Arzt am Saint-Bartholomew's Hospital in London; Leibarzt Jakobs I. und Karls I.; entdeckte den großen Blutkreislauf und veröffentlichte die neue Lehre 1628 in der Schrift »Exercitatio anatomica de motu cordis et sanguinis in animalibus« (deutsch »Anatomische Abhandlung über die Bewegung des Herzens und des Blutes von Tieren«). Harvey stützte sich dabei auf die Berechnung der durch das Herz in einer Stunde hindurchgehenden Blutmenge, auf die anatomische Betrachtung des Herzens und auf die Beobachtungen an gestauten Venen.
(aus Brockhaus)
      Quellen:
      Brockhaus online (aufgerufen am 2022-02-24)
      //de.wikipedia.org/wiki/William_Harvey
⇒ II: 37.

Hausen, Christian August d. J.
Mathematiker, Physiker und Astronom,
* Dresden 29.6.1693, † Leipzig 2.5.1743;
wurde nach seinen Studien in Wittenberg 1714 a.o. Prof. der Mathematik in Leipzig. Nach einer ausgedehnten Studienreise wurde er 1726 zum ord. Professor ernannt.
      Quellen:
      //de.wikipedia.org/wiki/Christian_August_Hausen_der_J%C3%BCngere
⇒ I: 163.

Haydn, (Franz) Joseph
österreichischer Komponist,
* Rohrau an der Leitha (Niederösterreich) wahrscheinlich 31. 3. (getauft 1. 4.) 1732, † Wien 31. 5. 1809, Bruder von Johann Michael Haydn.
Haydn ist als Begründer der Wiener Klassik, der auch Mozart und Beethoven angehören, in die Musikgeschichte eingegangen.

(aus Brockhaus)
      Quellen:
      Brockhaus online (aufgerufen am 2022-02-24)
      ADB Bd. 11, S. 123-143
      NDB Bd. 8, S. 142-149
      //de.wikipedia.org/wiki/Joseph_Haydn
⇒ II: 74.

Haym, Rudolf
Philosoph, Literaturhistoriker und politischer Publizist,
* Grünberg (heute Zielona Góra) 5. 10. 1821, † Sankt Anton am Arlberg 27. 8. 1901;
wurde 1848 Mitglied des Frankfurter Parlaments, wo er sich der altliberalen Richtung unter G. von Vincke anschloss und für eine kleindeutsch-preußische Lösung eintrat. 1858 gründete er die »Preußischen Jahrbücher« und leitete sie bis 1864. 1860 wurde er Professor für deutsche Literaturgeschichte in Halle/Saale. Haym gehörte 1866/67 im Preußischen Landtag zu den Gründern der Nationalliberalen Partei. Philosophisch war er von D. F. Strauß beeinflusst; er versuchte, Hegels System aus den biografischen und geschichtlichen Zeitbedingungen zu erklären. Mit seinem Hauptwerk »Die Romantische Schule« (1870) hat Haym die Romantikforschung begründet und für Jahrzehnte bestimmt.
(aus Brockhaus)
      Quellen:
      Brockhaus online (aufgerufen am 2022-03-18)
      NDB Bd. 8, S. 152-153
      //de.wikipedia.org/wiki/Rudolf_Haym
⇒ I: 334.

Hecker, Justus
Medizinhistoriker,
* Erfurt 5.1.1795, † Berlin 11.5.1850;
erhielt 1834 das selbständige Ordinariat für Geschichte und Enzyklopädie der Medizin in Berlin. Er war 1844/45 Rektor der Berliner Universität.
      Quellen:
      ADB Bd. 11, S. 211-213
      //de.wikipedia.org/wiki/Justus_Hecker
⇒ I: 27, 32.

Hefner-Alteneck, Friedrich von
Elektrotechniker,
* Aschaffenburg 27. 4. 1845, † Biesdorf (zu Berlin) 7. 1. 1904;
1867–90 Ingenieur bei Siemens & Halske, erfand 1872/73 den Trommelanker und 1878/79 die Differenziallampe. — Die nach ihm benannte Hefner-Kerze, Abkürzung HK, war 1896–1948 gesetzliche Einheit der Lichtstärke: 1 HK = 0,903 cd.
(aus Brockhaus)
      Quellen:
      Brockhaus online (aufgerufen am 2022-01-31)
      NDB Bd. 8, S. 203-204
      //de.wikipedia.org/wiki/Friedrich_von_Hefner-Alteneck
⇒ II: 314.

Hegel, Georg Wilhelm Friedrich
Philosoph,
* Stuttgart 27.8.1770, † Berlin 14.11.1831; Studium der Philosophie und Theologie in Tübingen; 1793-1800 Hauslehrer in Bern und Frankfurt/M.; 1801-1808 Dozent in Jena, dann Rektor des Ägidiengymnasiums in Nürnberg. 1816 lehrte er in Heidelberg und ab 1817 als Nachfolger Fichtes in Berlin.
      Quellen:
      Brockhaus 9, S. 605-607
      HGL S. 104-105
      ADB Bd. 11, S. 254-274
      NDB Bd. 8, S. 207-222
      //de.wikipedia.org/wiki/Georg_Wilhelm_Friedrich_Hegel
⇒ I: 79, 85, 174, 186, 244, 284, 286, 292, 334, 338, 341.
⇒ II: 20, 86, 195.
⇒ II: 86.

Heine, Eduard
Mathematiker,
* Berlin 18.3.1821, † Halle 21.10.1881;
in seiner Dissertation (Berlin, 1842) führte er die Kugelfunktionen zweiter Art ein. Er habilitierte sich 1844 in Bonn und wurde dort 1848 Professor. 1856 wechselte er an die Universität Halle.
      Quellen:
      NDB Bd. 8, S. 292-293
      //de.wikipedia.org/wiki/Eduard_Heine
⇒ I: 306.

Heintz, Heinrich Wilhelm
Chemiker,
* Berlin 4.11.1817, † Halle 1.12.1880;
studierte nach einer Apothekerausbildung bis 1844 Naturwisssenschaften und Philosophie in Berlin. 1846 habilitierte er sich und wirkte ab 1851 als Chemieprofessor in Halle. Er befasste sich mit Fetten und organischen Stickstoffverbindungen.
      Quellen:
      //de.wikipedia.org/wiki/Heinrich_Wilhelm_Heintz
⇒ I: 58, 147, 150.

Helmholtz, Anna von, geb. Mohl
2. Ehefrau von Hermann von Helmholtz.
* Tübingen 19.9.1834, † Volosca-Abbazia 1.12.1899; heiratete Hermann Helmholtz am 16. Mai 1861. Aus dieser Ehe stammen die Kinder Robert (1862-1889), Ellen (1864-1941) und Fritz (1868-1901).
      Quellen:
      Bad. Biogr. Bd. 5, S. 294-301
      Werner, S. 68-88
      //de.wikipedia.org/wiki/Anna_von_Helmholtz
    
Anna von Helmholtz : ein Lebensbild in Briefen / hrsg von Ellen Siemens-Helmholtz. - Berlin, 1929     (Signatur UB Heidelberg: F 6834-3-44)
⇒ I: Vorwort, 371, 372, 374, 375.
⇒ II: ❖ 1-3, ✉ 3, 49, ✉ 69, ✉ 76, 104, 105, 106, 112, 120, 166, ✉ 168, 178, 190, 225, ✉ 232-233, ✉ 236, 237, 247, 263, 266, 272, 278, ✉ 279, 285, 289, 309, 312, 314, 316, ✉ 342, 383.
⇒ III: ✉ 2, 4, 22, ✉ 24, 27, 49, 52, 53, 72, 73, ✉ 79-80, ✉ 81-89, ✉ 91-93, ✉ 94-95, ✉ 123, ✉ 135, ✉ 137.

Helmholtz, August Wilhelm
Kaufmann, in Königsberg lebender Onkel von Hermann Helmholtz.
* Prenzlau 1799
      Quellen:
      Werner, S. 6
⇒ I: 33.

Helmholtz, Caroline, geb. Penne
Mutter von Hermann Helmholtz,
*Breslau 22.5.1797, † Potsdam 30.9.1854; heiratete am 5.10.1820 Ferdinand Helmholtz. Sie war die Tochter des Artillerie-Hauptmanns Johann Carl Ferdinand Penne (1769.1812) und der Juliane Margarethe Moser (1768-1822).
      Quellen:
      Werner, S. 5 u. 7
⇒ I: ❖ 2, 9, ✉ 25, 161, 193, ❖ 220-221, 332.

Helmholtz, Ellen
→ Siemens, Ellen von

Helmholtz, Emilie
(Cousine in Königsberg)
⇒ I: 32.

Helmholtz, (August) Ferdinand Julius
Vater von Hermann Helmholtz.
* 1792, † Potsdam 1858; Ferdinand H. war Gymnasialprofessor in Potsdam. Er hatte in seinem Studium Vorlesungen bei Johann Gottlieb Fichte gehört, der ihn stark beeinflusste. Mit dessen Sohn Immanuel verband ihn eine lebenslange Freundschaft. Dieser war auch der Taufpate seines Sohnes Hermann.
      Quellen:
     
Beneke S. 106
      Werner S. 4-11
⇒ I: ❖ 1-8, 11, 14, 20-21, ✉ 24, 52, 56, 57, 111, ✉ 112, ✉ 114-116, ✉ 121-123, ✉ 132, ✉ 134-135, 161, ✉ 165-166, ✉ 168, 189, ✉ 189-190, 193, ✉ 211-212, 217, ✉ 220, 222, 223, 242, 244, 251, 257, ✉ 258, ✉ 259, 260, 261, 273, ✉ 277-279, 283, 284, ✉ 285-291, 295, 296, 298, ✉ 300, ✉ 301, 318, 331-332, ✉ 333-342, 343, 361.
⇒ II: 75, 86.

Helmholtz, Ferdinand
Bruder von Hermann Helmholtz,
* Potsdam 1.6.1831, † Potsdam 14.8.1834
      Quellen:
      Werner, S. 7
⇒ I: 6.

Helmholtz, Fritz
Jüngster Sohn von Hermann Helmholtz und seiner 2. Ehefrau Anna,
* Heidelberg 15.10.1868, † Heidelberg 17.11.1901;
studierte Landwirtschaft in Berlin und Stuttgart-Hohenheim und lebte zuletzt auf einem gepachteten kleinen Gutshof bei Baden-Baden. Er war immer kränklich. Die Äußerung Koenigsbergers »Als er endlich in Verzweiflung über sein Dahinsiechen sich bei Czerny einer Magenoperation unterwarf und nach derselben, da bereits alle Organe erkrankt waren, in der Heidelberger Klinik starb« (Mein Leben, S. 196) deutet auf eine Krebserkrankung hin.
      Quellen:
      Werner  S. 84-85
⇒ II: 119.
⇒ III: Vorwort, 21, 24, 65, 102, 119, 123, 139, 141.

Helmholtz, (Johannes) Heinrich
Bruder von Hermann Helmholtz,
* Potsdam 1837, † Potsdam 4.1.1841
      Quellen:
     Werner, S. 7
⇒ I: 6.

Helmholtz, Julie
Schwester von Hermann Helmholtz,
* Potsdam 2.9.1827, † Illenau bei Achern 21.7.1894
Die Heil- und Pflegeanstalt Illenau wurde 1842 erbaut. Julie Helmholtz lebte dort seit 1893. Sie starb 1894 an den Folgen eines Schlaganfalls.
      Quellen:
      Werner, S. 6
⇒ I: 6, 189, 221, 295, 332.

Helmholtz, Marie
Schwester von Hermann Helmholtz,
* Potsdam 15.7.1823, † Feodorowska bei Smolensk 17.12.1867;
wollte Malerin werden, konnte diesen Beruf wegen eines Augenleidens nicht ausüben und übersiedelte mit der Familie des Grafen Bareschnikow nach Russland.
      Quellen:
      Werner, S. 6
⇒ I: 6; 25, ❖ 221, 260.

Helmholtz, Olga, geb. von Velten
1. Ehefrau von Hermann von Helmholtz.
* Riesenburg 4.11.1826; † Heidelberg 28.12.1859; heiratete Hermann Helmholtz am 26.8.1849.
Ihre Mutter Julie zog 1828 nach dem Tod ihres Mannes Leopold von Velten nach Potsdam. Olga litt seit Geburt ihrer Tochter Käthe (1850) an chronischem Husten, der letztlich zu ihrem frühen Tod 1859 führte.
      Quellen:
      Werner, S. 57-64
⇒ I: 65, 66, 67, 112, 113, 189, 193, 202, 225, 227, 228, 230, 249, 250, 251, 252, 253, 257, 274, 293, 296, 297, 301, 302, 303, 306, 320, 331, 332, 342, 343, ❖ 345-347, 361, 370.

Helmholtz, Otto
Bruder von Hermann Helmholtz;
geb. 1827 zu Potsdam, gest. 1913 in Bonn. Widmete sich dem Studium des Maschinenfachs. Leitende Stellung Bochumer Stahlwerke, Stahlwerke Linden bei Hannover, Direktor der Rheinischen Stahlwerke Duisburg. Vermählt mit Hulda, geb. Goecke-Duisburg.
(aus Briefe von Anna von Helmholtz, Register)
      Quellen:
      //de.wikipedia.org/wiki/Otto_Helmholtz
⇒ I: 2, 55, 108, ❖ 222, 361.
⇒ II: 166.
⇒ III: 70.

Helmholtz, Richard von
Sohn von Hermann Helmholtz.
Dr. ing. h.c., geb. 28.9.1852 zu Königsberg i. Pr. Besucht mathematische Abteilung der Technischen Hochschule Stuttgart 1868. Kriegsfreiwilliger im Bad. Feld-Art.-Regiment, Winterfeldzug gegen Bourbaki 1871. Volontär Borsigsche Lokomotivfabrik. 1873-1876 studiert Maschinenbau Technische Hochschule München, gleichzeitig Praktikant in der Filialwerkstätte der Krausschen Lokomotivfabrik München. 1881 Leiter des Konstruktionsbüros in der Stammfabrik am Marsfeld. Zu den konstruktiven Aufgaben, welche er zu lösen wußte, gehört: Die Ausbildung der Kurvenlokomotive mit radial einstellbaren Kuppelachsen - Beschäftigung mit der Fahrzeugtechnik - Lehre von der Bewegung der Eisenbahnfahrzeuge in der Gerade und in Krümmungen. Seitlich verschiebbare Kuppelachse, kombiniert mit Laufachse: als Helmholtz-Drehgestell bekannt. Viele Lokomotivgattungen der Bayerischen Staatsbahn von ihm entworfen.
(aus Briefe von Anna von Helmholtz, Register)
      Quellen:
      NDB Bd. 8, S. 501-502
      //de.wikipedia.org/wiki/Richard_von_Helmholtz
⇒ I: 169, 184.
⇒ II: 8, ✉ 48-49, 112, 187, 190, 245.
⇒ III: 123.

Helmholtz, Robert Julius von
Sohn von Hermann Helmholtz.
* 3.3.1862, † 5.8.1889.
Untersuchungen über Dämpfe und Nebel, besonders über solche von Lösungen. 1887 Versuche mit einem Dampfstrahl. 1889 gemeinsam mit Prof. Dr. Richarz: Über die Einwirkung chemischer und elektrischer Prozesse auf den Dampfstrahl und über die Dissoziation der Gase, insbesondere des Sauerstoffs - 1888. Preisarbeit für den Elektrotechnischen Verein: Über Strahlungen. 1889 Assistent an der Physikalisch-Technischen Reichsanstalt zu Charlottenburg.
(aus Briefe von Anna von Helmholtz - Register)
      Quellen:
      Helmholtz-Anna, Bd. 1, S. 112-113 und 123-125
      Helmholtz-Anna, Bd. 2, Seite 12-15
     
Lr, O.: Robert von Helmholtz †   digital
In: Naturwissenschaftliche Rundschau. 4 (1889), S. 567-568.   (Signatur: UB Heidelberg: O 29-3 Folio)
Der Nachruf stammt vermutlich von Otto Lummer (1860-1925), der 1884 Assistent bei Hermann von Helmholtz und 1894 Professor der Physikalisch-Technischen Reichsanstalt wurde.
⇒ II: 11, 53, 69, 105, 112, 309, 312, 336, 342.
⇒ III: 2, 3, ❖ 21-22, 80, 102.

Henle, (Friedrich Gustav) Jakob
Anatom und Histologe,
* Fürth 19. 7. 1809, † Göttingen 13. 5. 1885;
seit 1840 Professor für Anatomie in Zürich, Heidelberg und Göttingen. Henle verfasste grundlegende Arbeiten zur mikroskopischen Anatomie und Pathologie; er entdeckte und beschrieb u. a. das Zylinderepithel des Darmkanals, die innere Wurzelscheide des Haares, die »Henle-Schleife« der Nierenkanälchen. Henle wies auf lebende Erreger als Ursache von Infektionskrankheiten hin.
(aus Brockhaus)
      Quellen:
      Brockhaus online (aufgerufen am 2022-03-02)
      ADB Bd. 50, S. 190-191
      NDB Bd. 8, S. 531-532
      HGL S. 109
      //de.wikipedia.org/wiki/Jakob_Henle
⇒ I: 150, 166.

Hensen, Christian Andreas Victor
Physiologe und Anatom,
* Schleswig 10. 2. 1835, † Kiel 5. 4. 1924;
Professor in Kiel; seine Hauptarbeitsgebiete waren Embryologie, Anatomie und Physiologie der Sinnesorgane. Unabhängig von C. Bernard entdeckte er 1857 das Glykogen. In die Meeresbiologie führte er den Begriff Plankton ein.
(aus Brockhaus)
      Quellen:
      Brockhaus online (aufgerufen am 2022-02-24)
      NDB Bd. 8, S. 563-564
      //de.wikipedia.org/wiki/Victor_Hensen
⇒ II: 169.

Hentschel, Paul
Architekt,
* Berlin 1853, † Berlin 1914.
Architektonische Studien: Berlin, Florenz. Umbau der Villa Dante zu Fiesole.
(aus Anna von Helmholtz - Register)
Paul Hentschel entwarf gemeinsam mit Walter Hentschel (1856-1923) die von 1886 bis 1889 erbaute Villa Arnold von Siemens' am Berliner Wannsee.
      Quellen:
      //de.wikipedia.org/wiki/Siemens-Villa_(Wannsee)
⇒ III: 89.

Hering, Karl Ewald Konstantin
Physiologe,
* Altgersdorf (heute zu Neugersdorf) 5. 8.1834, † Leipzig 26. 1. 1918;
Schüler von E. H. Weber und G. T. Fechner; zunächst Arzt in Leipzig; 1865 70 Professor in Wien (Josephs-Akademie), danach in Prag (1882 erster Rektor der Deutschen Universität) und ab 1895 in Leipzig; arbeitete hauptsächlich über Nerven- und Sinnesphysiologie. In Zusammenarbeit mit J. Breuer entdeckte er die »Selbststeuerung der Atmung« durch sensible Nerven des Lungenvagus (→ Hering-Breuer-Reflex) als ersten biologischen Regelmechanismus, wodurch er die Entwicklung der Biokybernetik einleitete. Es folgten Arbeiten über die gegenseitige Beeinflussung von Atmung und Kreislauf, über Morphologie und Physiologie der Leber sowie bestimmte Stoffwechselfragen. Bei seinen psychophysikalischen Untersuchungen, v. a. der Raum- und Farbwahrnehmung, befasste er sich u. a. mit den optischen Täuschungen (heringsche Täuschung) und stellte eine Vierfarbentheorie (→ Farbensehen) auf. Das Gedächtnis fasste Hering als eine »allgemeine Funktion der organisierten Materie« (1870) auf.
(aus Brockhaus)
      Quellen:
      Brockhaus online (aufgerufen am 2022-02-24)
      DNB Bd. 8, S. 617-619
      //de.wikipedia.org/wiki/Ewald_Hering
⇒ II: 24, 46, 57, 71, 72, 169, 170.

Hermann, Ludimar
Physiologe,
Berlin 21.10.1838, † Königsberg 5.6.1914.
Nach dem Studium der Medizin in Berlin war er von 1868 bis 1884 ord. Professsor f&uumml;r Physiologie in Zuürich und ab 1884 bis 1913 in Königsberg. Er beschrieb 1870 eine optische Täuschung, das Hermann-Gitter.
      Quellen:
      NDB Bd. 8, S. 662-664
      //de.wikipedia.org/wiki/Ludimar_Hermann
⇒ II: 70, 248.

Hermite, Charles
frz. Mathematiker,
* Dieuze 24.12.1822, † Paris 14.1.1901; seit 1848 an der École Polytechnique (1869 Ernennung zum Prof.) zu Paris. H. löste als Erster Gleichungen fünften Grades mithilfe ellipt. Funktionen und bewies 1873 die Transzendenz der Zahl e nach einer Methode, die 1882 F. von Lindemann zum Beweis der Transzendenz der Kreiszahl π benutzen konnte. Bedeutendes leistete H. ferner auf dem Gebiet der Analysis (ellipt. Funktionen), in der Algebra (algebraische Gleichungen) sowie in der Zahlen- und Invariantentheorie. H. schrieb zahlreiche, auch im Ausland weit verbreitete Lehrbücher und war ein einflussreicher Wissenschaftsorganisator.
(aus Brockhaus)
      Quellen:
      Brockhaus 9, S. 728
      Gottwald S. 200-201
      Meschkowski S. 117-119
      Pogg. I. Sp. 1084, III. S. 620-621, IV. S. 624
      //mathshistory.st-andrews.ac.uk/Biographies/Hermite/
      //de.wikipedia.org/wiki/Charles_Hermite
⇒ II: 73.

Hero
Heron von Alexandria

Heron von Alexandria
griechischer Mechaniker und Mathematiker des 1. Jahrhunderts n. Chr.;
Heron von Alexandria wurde im Altertum in erster Linie als Mechaniker berühmt, so z. B. mit seinem mechanischen Theater und mit sich automatisch öffnenden Tempeltüren. Besonders bekannt ist der Heronsball. Heron von Alexandria verfasste Schriften über Mechanik, Technik, Pneumatik, Vermessungskunde und Mathematik. In seinen »Mechanika« beschreibt er — einer verloren gegangenen Schrift des Archimedes folgend — die Wirkungsweise der einfachen Maschinen und erklärt, wie man diese zu Flaschenzügen, Kränen u. a. zusammensetzen kann. Die »Metrika« stellen eine Sammlung von Formeln und Rechenverfahren der praktischen Mathematik dar. Am bekanntesten hiervon ist die heronsche Formel.
(aus Brockhaus)
      Quellen:
      Brockhaus online (aufgerufen am 2022-02-24)
      //de.wikipedia.org/wiki/Heron_von_Alexandria
⇒ II: 37.

Herter, Ernst
Bildhauer,
* Berlin 14.5.1846, † Charlottenburg 19.12.1917; der Bildhauer schuf eine ganze Reihe von Grabdenkmälern im Raum Berlin. Aber auch in anderen deutschen Städten und sogar in New York sind von ihm Skulpturen zu finden.
      Quellen:
      //de.wikipedia.org/wiki/Ernst_Herter
⇒ III: 139.

Hertz, Heinrich (Rudolf)
Physiker,
* Hamburg 22.2.1857, † Bonn 1.1.1894, Onkel von 1)[Hertz, Gustav]; Prof. der Physik in Karlsruhe (ab 1885) und Bonn (ab 1889), bestätigte durch seine Untersuchungen über die Ausbreitung elektromagn. Wellen 1887/88 die Voraussagen der maxwellschen Theorie, die er später in seinen theoret. Arbeiten vereinfachte und verbesserte. Die von ihm entdeckten hertzchen Wellen bilden eine der physikalischen Grundlagen der heutigen Funktechnnik.   …
(aus Brockhaus)
      Quellen:
      Brockhaus 10, S. 14-15
      ADB Bd. 50, S. 256-259
      NDB Bd. 8, S. 713 f.
      Pogg. III. S. 623, IV. S. 626-627
      //de.wikipedia.org/wiki/Heinrich_Hertz
⇒ I: 85.
⇒ II: 260, 261, 262, 273, 279, 305, ✉ 306-309, 316, 318, 343, ✉ 344, 355, 356.
⇒ III: ✉ 7-8, 9, 24, 25, 26, 48, 50, 51, 63, 65, 69, 75, 76, 97, 98, 100, 102, 104, 105, 106, 107, 112, 115, 117, 121, 136.

Herzog, Karl Joseph Benjamin
geb. 1827 Brieg in Schlesien, gest. 1902 in Berlin.
1871 Direktor der Abteilung für Elsaß-Lothringen im Reichskanzleramt. 1876 Unterstaatssekretär im Reichsamt für Elsaß-Lothringen. 1885 Verwaltungsrat der neugegründeten Neu-Guinea-Kompagnie.
(aus Anna von Helmholtz - Register)
      Quellen:
      //de.wikipedia.org/wiki/Karl_Joseph_Benjamin_Herzog
⇒ II: 309.

Hesse, (Ludwig) Otto
Mathematiker,
* Königsberg (Pr.) 22.4.1811, † München 4.8.1874, Prof. in Heidelberg und in München, machte sich verdient um die analyt. Geometrie, die Lehre von den Determinanten sowie durch invariantentheoretische Untersuchungen.
(aus Brockhaus - 18. Aufl.)
      Quellen:
      Brockhaus, 18. Aufl. Bd. 5, S. 300
      Gottwald S. 201-202
      HGL S. 111
      ADB Bd. 12, S. 306-307
      NDB Bd. 9, S. 21 f.
      Pogg. I. Sp. 1095-1096, III. S. 625
      //histmath-heidelberg.de/homo-heid/hesse.htm
      //mathshistory.st-andrews.ac.uk/Biographies/Hesse/
      //de.wikipedia.org/wiki/Ludwig_Otto_Hesse
⇒ II: 142, 180.

Heyne (Hegel und seine Zeit)
Haym, Rudolf

Heyse, Paul
Schriftsteller, Literaturnobelpreisträger 1910,
* Berlin 15. 3. 1830, † München 2. 4. 1914;
studierte klassische, germanische und romanische Philologie in Berlin und Bonn. Künstlerische Anregungen gab Heyse der Berliner Literaturkreis »Tunnel über der Spree«, wo er T. Fontane, J. von Eichendorff, T. Storm, J. Burckhardt, E. Geibel sowie den Maler A. Menzel traf. Prägend war die Begegnung mit Italien (erste Italienreise 1852/53). Nach seiner Rückkehr wurde er von König >Maximilian II. nach München berufen, wo er sich bei einem regelmäßigen Jahresgehalt lediglich zur Teilnahme an den königlichen »Symposien« verpflichten musste. Mit Geibel bildete er den Mittelpunkt des Münchner Dichterkreises; Freundschaft verband ihn u. a. mit G. Keller. Seine erste und wohl auch beste Novelle »L'Arrabbiata« (1855, in: »Novellen«) wurde der Formtypus für über 150 Novellen, die 1855–95 erschienen; er folgte darin meist einer von ihm entwickelten Novellentheorie (→ Falkentheorie). Darüber hinaus schrieb er über 20 Theaterstücke, auch Romane (»Kinder der Welt«, 3 Bände, 1873; »Im Paradiese«, 3 Bände, 1875). Heyse erschien jedoch bald als Epigone, der bei Darstellung moderner Stoffe und Themen ein klassizistisches Schönheitsideal kultivierte. Sprachliche Anmut und Virtuosität verdrängten die Auseinandersetzung mit realen sozialen Problemen. Verdienstvoll sind seine Übersetzungen aus dem Italienischen und Spanischen. 1910 erhielt Heyse den Nobelpreis für Literatur.
(aus Brockhaus)
      Quellen:
      Brockhaus online (aufgerufen am 2022-02-01)
      NDB Bd. 9, S. 100-102
      //de.wikipedia.org/wiki/Paul_Heyse
⇒ II: 223.

Hildebrand, Adolf von (seit 1904)
Bildhauer,
* Marburg 6. 10. 1847, † München 18. 1. 1921;
studierte in Nürnberg, dann in München bei C. von Zumbusch, den er 1867 nach Rom begleitete. Von entscheidender Bedeutung für seine Entwicklung zum führenden deutschen Bildhauer seiner Zeit waren die Begegnungen mit dem Maler H. von Marées in Rom und dem Kunsttheoretiker C. Fiedler in Berlin (1869). 1872–97 lebte er meist in Florenz, wo er sich intensiv mit der Plastik der italienischen Renaissance auseinandersetzte. Mithilfe genauer Naturstudien gelangte er zu einer neuen Klassizität freierer Prägung. Bei seinen Porträtbüsten orientierte er sich besonders an den Werken der Frührenaissance (v. a. an A. del Verrocchio); trat auch auf dem Gebiet der Brunnen und Denkmäler hervor, zu denen er selbst die Architektur schuf.
(aus Brockhaus)
Am Heidelberger Bergfriedhof findet man das von Hildebrand geschaffene Grabmal von Graf Georg Wilding von Königsbrück, Fürst von Radali, (1826-1898). Er war der Neffe Georg Wildings, der den Fürstentitel durch Heirat errang.Der schlichte Bau scheint auf dem ersten Blick eher ein Gerätehaus des Gärtners als ein Fürstengrab zu sein. Grab G. Wildings
      Quellen:
      Brockhaus online (aufgerufen am 2022-02-24)
      NDB Bd. 9, S. 119-120
      //de.wikipedia.org/wiki/Adolf_von_Hildebrand
⇒ III: 42, 43, 45, 80.

Hippokrates, griechisch Hippokrates
griechischer Arzt,
* auf Kos um 460 v. Chr., † Larisa um 370 v. Chr.
Hippokrates, über dessen Leben wenig bekannt ist, gilt als Begründer der Medizin als Erfahrungswissenschaft aufgrund unbefangener Beobachtungen und Beschreibung der Krankheitssymptome und einer kritischen, spekulationslosen Diagnostik. — Von den über 60 unter seinem Namen überlieferten Schriften (»Corpus Hippocraticum«), die v. a. der Ärzteschule von Kos und der in manchem abweichenden Schule von Knidos entstammen (→ griechische Medizin), lässt sich keine mit Sicherheit Hippokrates zuweisen. Nur über koische »Hippokratiker« sind Aussagen möglich, nicht über Hippokrates selbst. Die Hippokratiker verstanden Gesundheit und Krankheit als Gleichgewicht beziehungsweise Ungleichgewicht von Körpersäften und Elementarqualitäten (→ Humoralpathologie), wobei Umweltfaktoren, Lebensweise und Ernährung entscheidend sind. Sie beobachteten scharf die Krankheitssymptome; ihre Hauptanliegen waren jedoch die Prognose und die Prophylaxe, während sie sich in der Therapie zurückhielten und hauptsächlich die »Heilkraft der Natur« wirken ließen beziehungsweise unterstützten. Operative Chirurgie s pielte (wie Anatomie) bei den Hippokratikern eine geringe Rolle.
Die historische Bedeutung der hippokratischen Medizin liegt einmal darin, dass sie das ärztliche Handeln einem hohen ethischen Verantwortungsbewusstsein unterstellte (→ hippokratischer Eid); zum andern rückte sie bewusst von religiös-magischer Krankheitsauffassung und Therapie ab und versuchte ein rational-natürliches Verständnis der Krankheit zu entwickeln.
(aus Brockhaus)
      Quellen:
      Brockhaus online (aufgerufen am 2022-02-24)
      //de.wikipedia.org/wiki/Hippokrates_von_Kos
⇒ II: 34, 35, 37.
⇒ III: 127.

Hittorf, Johann Wilhelm
Physiker und Chemiker,
* Bonn 27. 3. 1824, † Münster 28. 11. 1914;
Professor in Münster (1852–89). Hittorf untersuchte die Beweglichkeit von Ionen bei der Elektrolyse und beschäftigte sich mit der Physik der Gasentladungen (Ermittlung des Spannungsverlaufes in Gasentladungen durch Potenzialsonden). Er erkannte bereits die magnetische Ablenkbarkeit und viele andere Eigenschaften der Kathodenstrahlen. 1851 führte er erstmals quantitative Messungen der Temperaturabhängigkeit der Halbleiter Kupfersulfid und Silbersulfid durch. Außerdem befasste sich Hittorf u. a. mit den elektromotorischen Kräften von galvanischen Elementen und mit Komplexsalzen.
(aus Brockhaus)
      Quellen:
      Brockhaus online (aufgerufen am 2022-01-31)
      //de.wikipedia.org/wiki/Johann_Wilhelm_Hittorf
⇒ II: 242.

Hoff, Jacobus Henricus van't
niederländischer Physikochemiker,
* Rotterdam 30. 8. 1852, † Berlin 1. 3. 1911; Professor für Chemie, Mineralogie und Geologie in Amsterdam (1878–95), 1896 ging er nach Berlin. Hoff begründete 1874 — unabhängig von J. A. Le Bel — mit seinen Vorstellungen zur räumlichen Ausrichtung der Kohlenstoffvalenzen (Tetraederstruktur) die Stereochemie. In seinen Arbeiten über chemische Reaktionen und ihre Kinetik legte er 1883/84 den Begriff der >Affinität fest, fand die Gesetzmäßigkeiten des chemischen Gleichgewichts und Gleichungen für die Reaktionsisochore, leitete das Massenwirkungsgesetz thermodynamisch ab und stellte die Van't-Hoff-Regel für Reaktionsgeschwindigkeiten auf. Für seine Untersuchung der elektrolytischen Dissoziation und die Entdeckung (1885), dass für Stoffe, die in verdünnter Lösung vorliegen, die Gasgesetze gelten, erhielt er 1901 den ersten Nobelpreis für Chemie.
(aus Brockhaus)
      Quellen:
      Brockhaus online (aufgerufen am 2022-01-31)
      //de.wikipedia.org/wiki/Jacobus_Henricus_van_%E2%80%99t_Hoff
⇒ II: 298.

Hofmann, August Wilhelm von (seit 1888)
Chemiker,
* Gießen 8. 4. 1818, † Berlin 5. 5. 1892;
Schüler J. von Liebigs, 1845–64 Professor am Royal College of Chemistry in London, danach in Bonn (1864/65) und Berlin (ab 1865). Grundlegend waren v. a. seine Arbeiten zu organischen Stickstoffverbindungen, ihre Synthese und Reaktionen (z. B. 1881 Spaltung quartärer Ammoniumsalze zu tertiären Aminen, Methylierung von Säureamiden zu Aminen, Hofmann-Abbau). Seine Untersuchungen über Anilin führten zu den ersten Synthesen von Anilinfarbstoffen und begründeten die Teerfarbenchemie. 1867 wurde er der erste Präsident der von ihm mitbegründeten Deutschen Chemischen Gesellschaft.
(aus Brockhaus)
      Quellen:
      Brockhaus online (aufgerufen am 2022-01-31)
      ADB Bd. 50, S. 577-589
      NDB Bd. 9, S. 446-450
      //de.wikipedia.org/wiki/August_Wilhelm_von_Hofmann
⇒ I: 193, 194.
⇒ II: 279.

Holbein, Hans, der Jüngere
deutscher Maler und Zeichner, bedeutender Vertreter der Augsburger Künstlerfamilie Holbein,
* 1497 in Augsburg, 29.11.1543 in London begraben.
Sohn von Hans Holbein; ausgebildet von seinem Vater, ging 1515 nach Basel, wo er Altäre und Porträts malte, ferner Entwürfe für Wandbilder und Glasmalereien sowie Buchillustrationen schuf. Er begegnete dort Erasmus von Rotterdam, der als Auftraggeber und durch die Vermittlung wichtiger Kontakte Holbeins Weg stark beeinflusste. 1524 reiste Holbein nach Frankreich an den Hof Franz' I., wo er nachhaltige Eindrücke von der italienischen Malerei empfing. 1526–28 arbeitete er in England. 1532 ließ er sich endgültig in London nieder, wo er 1536 Hofmaler König Heinrichs VIII. wurde und v. a. als Porträtmaler tätig war.
Holbein stellte den Menschen in den Mittelpunkt seines Schaffens. Fern von dramatisch-leidenschaftlichen Gefühlen blieb er in kühler Distanz sachlicher Beobachter. Meisterlich gelangen ihm die physiognomische Charakterisierung wie auch die stoffliche Wiedergabe. Er hinterließ zahlreiche Zeichnungen als Vorstufen für Porträts sowie für Holz- und Metallschnitte und kunstgewerbliche Arbeiten, Randzeichnungen zu Erasmus' »Lob der Torheit« (1515/16), Illustrationen zum Alten Testament (»Icones historiarum veteris Testamenti«, vor 1531, 1538 veröffentlicht), Todesbilder (auch »Totentanz«, 1523–26, 1538 veröffentlicht) und Initialen mit Todesdarstellungen (1524). Holbeins umfangreiches und vielseitiges Werk weist ihn als den ausgeprägtesten und repräsentativsten Vertreter der deutschen Renaissance aus.
(aus Brockhaus)
      Quellen:
      Brockhaus online (aufgerufen am 2022-03-12)
      ADB Bd. 12, S. 715-724
      NDB Bd. 9, S. 515-520
      //de.wikipedia.org/wiki/Hans_Holbein_der_J%C3%BCngere
⇒ I: 274.

Holtzmann, Carl
Physiker,
* Karlruhe 23.10.1811, † Stuttgart 25.4.1865;
studierte am Karlsruher Polytechnikum Berg- und Hüttenwesen, wurde Lehrer am Polytechnikum und am Mannheimer Lyzeum. 1851 wurde er Professor für Physik und Mechanik am Stuttgarter Polytechnikum.
      Quellen:
      ADB Bd. 13, S. 19-20
      NDB Bd. 9, S. 561 f.
      //de.wikipedia.org/wiki/Carl_Holtzmann
⇒ I: 71, 72, 204, 207.

Homer, griechisch Homeros
griechischer Dichter,
nach der Überlieferung ältester Dichter der europäischen Literatur; lebte im 8. Jahrhundert v. Chr. im ionischen Kleinasien.
Im 19. Jahrhundert als fiktive Gestalt angesehen, gilt er heute wieder als historische Person. Als seine Geburtsstadt gilt (nicht unbegründet) u. a. Smyrna; auch bestanden wohl enge Verbindungen zu Chios. In der Legende erscheint er als blinder Rhapsode; von dieser Vorstellung sind auch seine — idealisierten — Porträtbüsten geprägt.
Die im Altertum unter Homers Namen überlieferten Epen »Ilias« und »Odyssee« wurden wahrscheinlich in der 2. Hälfte des 8. Jahrhunderts v. Chr. dichterisch gestaltet, wobei die Odyssee nach heute überwiegender Ansicht jünger ist.

(aus Brockhaus)
      Quellen:
      Brockhaus online (aufgerufen am 2022-02-11)
      //de.wikipedia.org/wiki/Homer
⇒ I: 30.

Hooker, Joseph Dalton
Botaniker,
* Halesworth 30.6.1817, † Sunningdale 10.12.1911.
Nach dem Studium der Medizin bereiste er mit Kapitän James Clark Ross als Arzt und Naturwissenschaftler von 1839 bis 1842 die Antarktis. Später unternahm er noch Reisen nach Indien, Palästina, Marokko und den USA. Von 1865 bis 1885 war er Direktor des Botanischen Gartens in Kew.
      Quellen:
      //de.wikipedia.org/wiki/Joseph_Dalton_Hooker
⇒ II: 314.

Hopkins, William
Mathematiker und Geologe,
* Kingston-on-Soar 2.2.1793, † Cambridge 13.10.1866;
studierte ab 1821 Mathematik in Cambridge; seinen Lebensunterhalt verdiente er als privater Tutor der Studenten. 1893 publizierte er »Elements of Trigonometry«. Ab 1833 interessierte er sich für Geologie.
      Quellen:
      //mathshistory.st-andrews.ac.uk/Biographies/Hopkins/
      //de.wikipedia.org/wiki/William_Hopkins
⇒ I: 200.

Hünten, Franz
Komponist,
* Koblenz 26.12.1792, † Koblenz 22.2.1878;
komponierte bürgerliche Salonmusik.
      Quellen:
      ADB Bd. 13, S. 421-422
      NDB Bd. 9, S. 742
      //de.wikipedia.org/wiki/Franz_H%C3%BCnten
⇒ I: 33.

Hufeland, Christoph Wilhelm von (seit 1809)
Arzt,
* Bad Langensalza 12. 8. 1762, † Berlin 25. 8. 1836;
ab 1793 Professor für Pathologie in Jena, ab 1800 an der Berliner Charité und königlicher Leibarzt. Hufeland, der vor seiner Jenaer Professur in Weimar praktizierte und Goethe, Schiller, Herder und Wieland zu seinen Patienten zählte, wurde v. a. durch sein Hauptwerk, »Makrobiotik oder die Kunst, das menschliche Leben zu verlängern« (1796), bekannt. Er setzte sich besonders für Maßnahmen der Sozialhygiene beziehungsweise vorbeugenden Gesundheitspflege und Seuchenbekämpfung ein und befürwortete die Einführung der Pockenschutzimpfung.

(aus Brockhaus)
      Quellen:
      Brockhaus online (aufgerufen am 2022-02-11)
      ADB Bd. 13, S. 286-296
      NDB Bd. 10, S. 1-7
      //de.wikipedia.org/wiki/Christoph_Wilhelm_Hufeland
⇒ I: 38.

Humboldt, Alexander Freiherr von
Naturforscher und Geograph,
* Berlin 14.9.1769, † ebd. 6.5.1859, Bruder von [Wilhelm von H.]. Nach naturwiss. und Bergbaustudien trat H. als Bergassessor in den preuß. Staatsdienst (1792-96) und begann dann mit den Vorbereitungen zu einer Expedition. Vom Humanitätsideal und der Weimarer Klassik geprägt, forschte er 1799-1804 mit dem frz. Botaniker A. BONPLAND im Gebiet der heutigen Staaten Venezuela, Kuba, Kolumbien, Ecuador, Peru, Mexiko und kehrte über Kuba und die USA nach Europa zurück. Mithilfe vieler exakter Messinstrumente verwirklichte H. erstmals ökolog. Landschaftsforschung, führte u.a. genaue Ortsbestimmungen und Höhenmessungen durch und maß die Temperaturen der später nach ihm benannten Meeresströmung. Nach der Heimkehr lebte er bis 1827 meist in Paris, wo er mit J. L. GAY-LUSSAC gasanalyt. Untersuchungen durchführte; v.a. aber wertete er hier in Zusammenarbeit mit Wissenschaftlern aus aller Welt seine Expedition im größten privaten Reisewerk der Geschichte aus. … 1827 kehrte H. nach Berlin zurück und hielt hier seine berühmten Vorlesungen über die phys. Weltbeschreibung. Begleitet von G. ROSE und C. G. EHRENBERG unternahm H. 1829 auf Anregung von Zar NIKOLAUS I. eine Expedition in das asiat. Russland, deren wichtigstes Resultat die von H. in die Wege geleitete und in Zusammenarbeit mit C. F. GAUSS durchgeführte Organisation eines weltweiten Netzes erdmagnet. Beobachtungsstationen war. Ab 1830 wieder in Berlin, begann H. schließlich mit der Darstellung des gesamten Wissens über die Erde.
(aus Brockhaus)
      Quellen:
      Brockhaus 10, S. 316-317
      ADB Bd. 13, S. 358-383
      NDB Bd. 10, S. 33-43
      Pogg. I. Sp. 1157-1159, III. S. 668
      //de.wikipedia.org/wiki/Alexander_von_Humboldt
⇒ I: 10, 106, 116, 117, ✉ 118, 120, 123, ✉ 248, ✉ 249, ✉ 250, 294.
⇒ III: 61.

Huxley, Thomas Henry
britischer Zoologe,
* Ealing (heute zu London) 4. 5. 1825, † London 29. 6. 1895, Großvater von Aldous Leonard Huxley, Andrew Fielding Huxley und Julian Sorell Huxley;
ab 1855 Professor in London; Arbeiten zur vergleichenden Anatomie der Wirbellosen und der Wirbeltiere. Huxley war einer der ersten Anhänger des Darwinismus.
(aus Brockhaus)
      Quellen:
      Brockhaus online (aufgerufen am 2022-02-24)
      //de.wikipedia.org/wiki/Thomas_Henry_Huxley
⇒ II: 50, 197, 314.

Letzte Änderung: April 2022     Gabriele Dörflinger   Kontakt

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