Zu den Verdiensten, welche Friedrich II. um die
Universität erwarb, gehörte die Errichtung zweier
Lehrstühle, für Mathematik und den der
Ethik. Zu dem ersten ernannte er (1547) den Magister
Jacob Curio aus Hof. Dieser war Doctor der Medicin,
dabei aber auch ein ausgezeichneter Kenner der Mathematik.
Später (1556) wurde Curio Professor der Medicin und
Johann Mercur Morsheymer (Morshenius) aus Worms sein
Nachfolger in der Professur der Mathematik bis 1563.
(Quelle: Hautz, Johann Friedrich: Geschichte der Universität
Heidelberg. - 1 (1862), S. 426-427)
J. Curio war ein Neffe des Hofastrologen Johann Virdung [Heidelberger Gelehrtenlexikon].
* 1497 in Hofheim (Unterfranken)
1514-1526 Studium und Magister in Heidelberg
1526-1541 Medizinstudium und Arzt in Ingolstadt
1542-1547 Prof. der Medizin in Mainz
1547 Prof. für Mathematik in Heidelberg
1552 Dozent für Medizin
1557 Erster (Primarius) Prof. für Medizin
† 1.7.1572 in Heidelberg
Curio (Hofenius, Hoffmann, Hoffmenius,
Hofman), Jakob, von Hofheim (de Hoffheim)
(auch: (von) Haßfurt)
(Pseudonyme:
Hermotimus, Hermotinus)
1522 -1526; 1547 -1553 Art.-Fak.
1553-1572 Med.Fak.
1547-1553 Mathematik
1553-1558 Pathologie; 1558-1572
Therapeutik; ((vor) 1556 auch Astronomie)
* | 1497 Hofheim (Unterfranken) |
† | 30. Juni 1572 Heidelberg |
Grab | 1. Juli 1572 Peterskirche, ref. |
vor 1551 N.N. | |
K | mind. 3: Theodor Sigismund C., s. UAH RA 661 T. 2 fol. 223r, 238r, RA 662 fol. 194r, RA 663 fol. 21r, 105r, 107v, 171r, 172r, Toepke 2 (1886) S. 81; Clara C. († 1583) (s. RA 664 fol. 88v, Neumüllers-Klauser (1970) Nr. 428, Drös (1991) S. 129 Nr. 228,131 Nr. 233) oo Berthold Redlich († 1572) 1565 - 1572 Prof. an Jur. Fak. H; Violante C. († 1556) oo Hieronymus Zanchi (1516 - 1590) 1568 - 1577 Prof. an Theol. Fak. H |
Anmerkung: Der Vorname der Ehefrau war Leene.
Dies geht aus einem Kaufbrief Jacob Curios, Mainz 21. April 1545
hervor, der von Paul Berthel, Hofheim mitgeteilt wurde:
... dem hochgeboren herrn Jocoben Curio auch seine
ehelichen hausfrauen Leenen
Jacobus Curio / Melchior Adam in Vitae Germanorum medicorum. -
1620
[Textversion]
digitalisiert im Rahmen des Camena-Projektes der Universität
Mannheim.
Curio — der größte Sohn Hofheims / Lothar Dorn, 1993 (HeiDOK)
Curio sieht Hofheim als
seine Heimat an
Aus: Bote vom Haßgau, 26. Jan. 1994, S. 165
Ergänzt durch Hofheim-Fotos mit Erläuterungen.
Jakob Curio (1497-1572) aus Hofheim / Historischer Verein Landkreis Haßberge
Geboren am 16. August 1497 in Hofheim i. Ufr. als Sohn der Hofheimer Bürgersleute Hoffmann. Die Mutter, eine geborene Virdung, Tochter des Ratsherrn Hans Virdung aus Haßfurt, der 1457 auch Unterbürgermeister war, und Schwester des Heidelberger Universitätsprofessors und Astrologen Johann Virdung. Jakob Curio schloss 1515 in Heidelberg mit Baccalaureus ab, dann studierte er Botanik und Medizin in Ingolstadt bei Professor Fuchs. Anschließend unternahm er als Dr. med. Reisen mit seinem Onkel Johann an Fürstenhöfe und Universitäten. Ab 1550 lehrte er in Heidelberg an der Universität Medizin und Mathematik mit nachfolgendem Lehramt in Mainz und wieder in Heidelberg. Er starb am 1. Juli 1472 im Alter von 75 Jahren in Heidelberg, wo er begraben ist.
Der Grabstein Jacob Curios
aus rotem Sandstein ist noch erhalten. Er
ist an der Ostseite der Universitätskapelle der Heidelberger
Peterskirche in die Wand eingelassen.
Oben links befindet sich das Wappen Jacob Curios; rechts daneben ist das Wappen des Vaters seiner Frau. Darunter findet man die lateinische Grabinschrift. (Fotos von Helmut Dörflinger) |
Grabinschrift (Dt. Übersetzung von Lothar Dorn): Dieser Stein deckt die sterblichen Überreste Curios, eines Mannes von edler Gesinnung und gebildet auf vielen Gebieten - Hauptzierde unserer hohen Schule, an der er des Eudoxus und des Podalirius Wissenschaft lehrte und erfolgreich bemüht war, viele Schüler darin zu unterweisen, bis der Tod ihn im hohen Alter von 75 Jahren daran hinderte. Lebe wohl für ewige Zeiten, bis Du dereinst heimkehrst in Deinen Leib hier, geliebter Jakobus! Bis dahin möge uns Gott viele Gutgesinnte schenken und Deinesgleich, damit eine geringere Menge von Übeln uns plage. Er starb am 1. Juli im Jahr des Herrn 1572. |
1553 erhielt er einen Ruf nach Heidelberg an die erste dort gegründete Professur der Mathematik, wo er den 1. Juli 1572 starb.
Adam, Melchior: Jacobus Curio
In: Vitae Germanorum medicorum. - Heidelbergae, 1620,
S. 192-193
UB-Signatur: P 200 RES
Camena-Projekt, Mannheim
Christmann, Erwin: Studien zur Geschichte der Mathematik und des
mathematischen Unterrichts in Heidelberg : von der Gründung der
Universität bis zur combinatorischen Schule. - Heidelberg, 1925
Diss., Univ. Heidelberg, 1924
Über Jakob Curio: S. 64 - 66
Volltext
UB-Signatur: W 3461
Roth, Friedrich W. E.: Aus der Gelehrtengeschichte der Universität
Heidelberg : 1456 - 1572. - 4. Jakob Hoffmann 1497 - 1572
In: Neues Archiv für die Geschichte der Stadt Heidelberg
und der rheinischen Pfalz / hrsg. von der Kommission für die
Geschichte der Stadt. - Heidelberg. - 6 (1905), S. 69 - 75
HeiDOK PDF-Bild-Datei (904 KB)
UB-Signatur: LSA His-ZN 001::6-7.1905-07;
Semper apertus : 600 Jahre Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg
1386-1986 / hrsg. von Wilhelm Doerr. - Berlin : Springer
Über Jacob Curio: Bd. 1 (1985), S. 55
UB-Signatur: LSA Al-MH 037 und
LSN A-BE 037
Letzte Änderung: 19.08.2013 Gabriele Dörflinger
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Version 04. Apr. 2016 archiviert am
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