Der Arbeitskreis Stadtgeschichte der VHS Hofheim konnte bei seinen Recherchen einen neuen Erfolg vermelden. Wieder war es der eifrige Paul Berthel, der in den letzten Monaten bei der Suche nach den Werken Curios in dessen Geschictswerk über Franken „Rerum Francorum Epistola“ (im Jahr 1557 in Basel gedruckt) auf eine in Latein abgefaßte Randbemerkung stieß, die obige Behauptung beweist. Es handelt sich dabei um den ältesten Hinweis auf den; Geburtsort von Regiomontanus (Johannes Müller).
Diese gedruckten Randbemerkungen entsprechen unseren, heutigen Fußnoten. Zunächst, beim Korrekturlesen, vom Autor handschriftlich angefügt, wurden sie anschließend ebenfalls am Rand gedruckt, da die Einfügungen in den bereits gedruckt vorliegenden Text in damaliger Zeit zu schwierig gewesen wäre.
Die Übersetzung des Haupttextes lautet: „Von den Hessen, die bei verschiedenen Keltenstämmen Catten genannt wurden, leitet, sich der Name Haßfurt ab, wo die alten »Hassi« den Main überquerten. Und von diesen hat auch das Herzynische Gebirge, an dessen Fuß es liegt, seinen Namen. In diesem hochkultivierten Bau, gleichsam im Schatten der Haßberge, liegt an den 3 Quellen der Aurach meine und des hochgebildeten Rechtswissenschaftlers Balbus Heimat. So kann man an diesen Orten sowohl viele Spuren, als auch Namen der alten Völker entdecken. So auch scheinen in unserer Gegend und in der Nachbarschaft viele Flur- und sonstige Namen auf eine altehrwürdige Kultur hinzuweisen. Die Quellen der schon erwähnten Aurach ergießen sich in einem Bach, der, nachdem er weitere Gewässer in sich aufgenommen hat, sich bei Haßfurt in den Main ergießt, in einem Gau, der heutzutage nicht mehr unbekannt ist ...“
Die gedruckte Randbemerkung lautet übersetzt: „Unterhalb der Haßberge, an den 3 Quellen der Aurach, liegt die Stadt Hofheim, die, vielleicht nicht unpassend »kleines Städtchen« (Anm. d. Red.: aus dem Griechischen übersetzt) genannt wird: des Curio und des Balbus Heimat; und in der gleichen Gegend, kaum 2000 Schritte entfernt, liegt Königsberg, wo Johannes Müller, der in der Mathematik dem Ptolemäus nicht nachsteht, in der ganzen Welt unter dem, Namen Regiomontanus bekannt, diese durch seine Geburt bekannt gemacht hat. Es ist auch offenkundig, daß diese Stadt ihren Namen entweder von Kaiser Heinrich II. oder von den beiden Kaisern Konrad bekommen hat.“
Die kleine Stadt Hofheim besitzt noch Reste der alten Stadtmauer und drei Stadttore aus dem Anfang des 18. Jahrhunderts. Hier das Untere Tor in der Landgerichtsstr. 17 von 1713. | ||
Am Markt steht die spätgotische Kirche St. Johannes d. Täufer. Das Langhaus wurde um 1520 erbaut, der Turm 1593. Sie besitzt eine neugotische Ausstattung. | ||
Gegenüber der Kirche befindet sich die Apotheke, das älteste
erhaltene Bauwerk Hofheims. Sie wurde 1463 als Stadtsitz der
Freiherrn von Truchseß von Wetzhausen erbaut und trägt
deren Wappen von 1581. Das Gebäude ist seit 1804 Apotheke mit
einer neugotischen Muttergottes; es wurde 1995/96 renoviert.
Die Apotheke war bis 2011 im Besitz der Familie Dorn. Der Apotheker Lothar Dorn († ca. 2000) verfasste den Artikel Curio — der größte Sohn Hofheims. | ||
Hofheim würdigt Curio mit seinem Portraitmedaillon und der Inschrift am Marktbrunnen: Curio, Jacob, Humanist, 1497 Hofheim, 1572 Heidelberg. |
Letzte Änderung: 11.08.2006 (Curio) und 15.08.2013 (Hofheim) Gabriele Dörflinger Kontakt
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