57. | Friedrich-Ebert-Anlage 31 Leo Koenigsberger |
Leo Koenigsberger |
Leo Koenigsberger (1837-1921)
stammte aus Posen und
hatte in Berlin Mathematik studiert.
Nach der Promotion arbeitete er als Lehrer an der Berliner Kadettenanstalt.
Sein Doktorvater Carl Weierstrass
vermittelte ihm einen
ersten Ruf an
die Universität Greifswald. Eine Publikation über
elliptische Funktionen 1868 — sein lebenslanges
Forschungsgebiet — erregte die Aufmerksamkeit Friedrich Julius
Richelots,
der seinen Schwiegersohn
Gustav R. Kirchhoff
auf Koenigsberger hinwies, als die Universität Heidelberg
1868 einen Nachfolger des Mathematikers
Otto Hesse
suchte.
Koenigsberger
gründete gleich nach seiner Ankunft in Heidelberg gemeinsam mit
Gustav R. Kirchhoff ein
Mathematisch-Physikalisches Seminar. In den
Statuten des Seminars wurde gefordert:
„die Studierenden [...] im Vortrage,
sowie in der schulmäßigen Behandlung wissenschaftlicher Gegenstände zu
üben“
1875 erhielt er das Angebot, das Polytechnikum Dresden
zu einer technischen Hochschule mitauszubauen. Ihn reizte diese
Aufgabe; auch die wesentlich bessere Besoldung fürte dazu,
dass er dieses Angebot annahm. Sein Nachfolger in Heidelberg wurde
sein Nachhilfelehrer am Gymnasium und lebenslanger Freund
Lazarus Fuchs.
Nach zwei Jahren in Dresden, erhielt er von der
renommierten Universität Wien einen attraktiven
Ruf. Dort wirkte er bis 1884. Zu diesem Zeitpunkt
verließ
Lazarus Fuchs die Universiät Heidelberg, um einen Ruf der
Berliner Universität anzunehmen
und Leo Koenigsberger
kehrte nach Heidelberg zurück, wo er bis an sein
Lebensende wirkte.
Letzte Änderung: Oktober 2017 Gabriele Dörflinger
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Historia Mathematica Heidelbergensis
Homo Heidelbergensis
Univ.-Platz — Bismarckplatz
Koenigsberger, der ein begeisterter und begeisternder
Hochschullehrer war, hatte in seiner Heidelberger Zeit
von 1869 bis 1875 zahlreiche prominente Studenten.
In diesen sechs Jahren betreut er zwölf Doktoranden; sein
Vorgänger Otto Hesse hatte ebensoviele
Doktoranden aber in zwölf Jahren. Dessen Vorgänger
Franz Ferdinand Schweins
dagegen führte in knapp drei Jahrzehnten
nur sechs Studenten zur Promotion.
(Quelle: Universitätsarchiv Heidelberg Fak.-Akte
H-IV-102/71, Nr. 78.)
Anmerkung:
Das Foto stammt aus dem Jahr 1886. Es existiert kein früheres
Porträt Leo Koenigsbergers aus den Heidelberger Jahren.