Heinrich Weber

Promotion (1863) und Dozent in Heidelberg von 1866 bis 1870.
Heinrich Weber leitete den im August 1904 in Heidelberg stattfindenden 3. Internationalen Mathematiker-Kongress.
Weber, Heinrich    (5.3.1842 - 17.5.1913)
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Der nebenstehende Ausschnitt stammt aus der Fotografie Heinrich Weberns, die sowohl in seiner Festschrift zum 70. Geburtstag wie in dem von Aurelius Voss verfassten Nachruf (DMV Bd. 23, 1914) Verwendung fand.

Lexika

Brockhaus. - 20. Aufl., 1966. - Bd. 23, VALL-WELH

Weber, Heinrich, Mathematiker, * Heidelberg 5.3.1842,
† Straßburg 17.5.1913; ab 1870 Prof. am Eidgenöss. Polytechnikum Zürich, anschließend in Königsberg, Berlin, Marburg, Göttingen und ab 1895 in Straßburg.
W. arbeitete auf dem Gebiet der mathemat. Physik u.a. über partielle Differenzialgleichungen und leistete bedeutende Beiträge zur Entwicklung der Algebra und der Zahlentheorie, v.a. zur Darstellungstheorie der Gruppen und zur Körpertheorie. Sein 1895/96 veröffentlichtes zweibändiges »Lehrbuch der Algebra« war ein Standardwerk.

A. VOSS in: Jahresbericht der Dt. Mathematiker-Vereinigung, Bd. 23 (1914).

Mathematiker-Lexikon / Herbert Meschkowski

Studium in Heidelberg, 1873 - 83 Dozent in Königsberg, 1892 Ordinarius in Göttingen, 1895 in Straßburg.

Arbeiten auf dem Gebiet der Algebra, der Zahlentheorie und der mathematischen Physik. Mitarbeiter an umfassenden Lehrbüchern (WEBER-WELLSTEIN).

Lexikon bedeutender Mathematiker / hrsg. von Siegfried Gottwald ... - Thun [u.a.], 1990. - S. 483

Weber, Heinrich: geb. 5. 5. 1842 Heidelberg, gest. 17. 5. 1913 Straßburg. — Nach dem Studium 1860-1863 in Heidelberg und Leipzig und der Promotion 1863 in Heidelberg ging W. zunächst nach Königsberg (Kaliningrad), habilitierte sich 1866 in Heidelberg, wurde dort 1869 a. o. Prof. und 1870 o. Prof. am Eidgenössischen Polytechnikum Zürich. Von dort folgte er Berufungen auf Lehrstühle an der Univ. Königsberg (1875), der TH Berlin-Charlottenburg (1883), den Uniw. Marburg (1884) und Göttingen (1892) und schließlich 1895 Straßburg.

W. war ein vielseitiger Mathematiker. In der Analysis beschäftigte er sich — beeinflußt durch die Jacobische Schule in Königsberg — u. a. mit partiellen Differentialgleichungen der mathematischen Physik, singulären Lösungen davon sowie Anwendungen auf Wärmelehre, Hydrodynamik und Elektrizitätstheorie, aber auch mit abelschen Integralen und abelschen Funktionen im Anschluß an B. RIEMANN, mit elliptischen und Besselschen Funktionen. Von wesentlich größerem Einfluß waren aber seine Resultate zur Algebra und Zahlentheorie.   …   Volltext

Poggendorff, Dictionary of Scientific Biography — Siegfried Gottwald

Heidelberger Gelehrtenlexikon / Dagmar Drüll. - Heidelberg
Bd. 2. 1803-1932. - 1986, S. 287-288

Weber, Martin Georg Friedrich Heinrich

1866-1870 Phil. Fak.

Mathematik

*   5. März 1842 Heidelberg
†   17. Mai 1913 Straßburg (ev.)
V   Georg W. (1808-1888) Lehrer, Historiker s. ADB 41 (1896) S. 299-302
M   Ida Helene Marie Wilhelmine Becher (†1887)
1870 Emilie Dittenberger (†1901)
K   mind. 1 S: Rudolf W. (1874-1920) Prof. für Physik H

Lb   WS 1860/61 Stud. H, Leipzig, Königsberg; 19. Febr. 1863 Dr. phil. H; 11. Aug. 1866 Habilitation H; 20. Juli 1869 a.o. Prof. H; Dez. 1869 zum SS 1870 o. Prof. am Eidgenössischen Polytechnikum Zürich; 1875 o. Prof. Königsberg; 1883 o. Prof. am Polytechnikum Berlin; 1884 o. Prof. U Marburg; 1892 o. Prof. Göttingen; 1895 o. Prof. Straßburg

E   Mitgl. der Akad. der Wiss.: 1875 Göttingen, 1896 Berlin, 1903 München
Qu   UAH A-219/PA; UAH Fak.-Akte H-IV-102/61
W   Elliptische Functionen und algebraische Zahlen. Braunschweig 1890. - Lehrbuch der Algebra. 3 Bde. Braunschweig 1891-1896. Nachdr. 1962. - Die partiellen Differential-Gleichungen der mathematischen Physik (nach Riemann's Vorlesungen). Braunschweig 1901. - Encyclopädie der Elementar-Mathematik. Ein Handbuch für Lehrer und Studierende. 3 Bde. Leipzig 1903-1907. 5. Aufl. 1934. (Mitverf.)
MHG   Bernhard Riemann's gesammelte mathematische Werke und wiss. Nachlaß. Leipzig 1876. 2. Aufl. 1892
L   Catalogus prof. Gottingensium (1962) S. 112, 140

Abkürzungsverzeichnis


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Biographische Informationen


WWW-Biographien

Heinrich Weber in Wikipedia, der freien Enzyklopädie     deutsch     englisch
Biographie vom St. Andrews Archiv. Unter den Bildern findet sich auch ein Foto aus jüngeren Jahren.

  Heinrich Weber / Nachruf von Aurel Voss     PDF-Datei 202 KB (15 S.)
Nachruf Heinrich Weber / Mathematische Annalen, Bd. 74 (Göttinger Digitalisierungs-Zentrum)

Heinrich Weber, David Hilbert and Königsberg von Peter Roquette, 1992

  Heinrich Weber
      In Die Entwicklung des Faches Mathematik an der Universität Heidelberg 1835-1914  von Günter Kern

  Widmung der Festschrift Heinrich Weber : zu seinem siebzigsten Geburtstag am 5. März 1912

The Mathematics Genealogy Project


Foto: Helmut Dörflinger 2004
Etwas westlich von der Alten Brücke steht in der Neuenheimer Landstr. 8 (das höhere gelbliche Haus rechts) das Elternhaus Heinrich Webers.
Sein Vater Georg Weber (1808-1888) war Direktor der höheren Bürgerschule, ein guter Bekannter von Georg G. Gervinus und verfasste eine populäre Weltgeschichte. Er bezeichnete die gleich ihm am nördlichen Neckarufer wohnenden Heidelberger als die Überflüssigen.

Aus der Promotionskartei des Universitätsarchivs Heidelberg

18. 2. 1863 mündl. Prüfung
19. 2. 1863 Promotion

Prüfer:
Bähr - Latein
Hesse - Mathematik
Bunsen - Chemie
Kirchhoff - Physik


Print-Biographien

Nachruf im Jahresbericht der deutschen Mathematiker-Vereinigung Bd. 23 (1914), S. 431-444 von A. Voss.     Göttinger Digitalisierungszentrum
UB-Signatur: L 22::23.1914

1860-61 bezog er die Universität seiner Vaterstadt, an der damals neben den glänzenden Vertretern der Naturwissenschaften R. Bunsen (seit 1852), G. Kirchhoff (seit 1854) und H. Helmholtz (seit 1858), Otto Hesse (seit 1856) als Mathematiker außerdem gegenwärtig 85jährigen Altmeister der Geschichte der Mathematik, M. Cantor, wirkte.
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1862/63 war er wieder in Heidelberg, wo er am 19. Februar 1863 auf Grund seines Examens zum Dr. phil. promoviert wurde.
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Zu Beginn des Sommers des Kriegsjahres 1866, dem letzten, den Riemann noch erlebte, habilitierte sich Weber in Heidelberg; bereits 1869 wurde er dort außerordentlicher Professor.

Dictionary of Scientific Biography. - New York
Vol. 14, p 202
UB-Signatur: LSN B-AE 014

Weber, son of the historian G. Weber, began the study of mathematics and physics in 1860 at the University of Heidelberg.

Archibald, R. C.: Rezension: Festschrift Heinrich Weber zu seinem 70. Geburtstag
In: Bulletin of the American Mathematical Society. - 20 (1913/14), S. 152-155
UB-Signatur: L 21-1-4::2:20.1913-14

Professor Weber was the eldest son of the noted historian Georg Weber and was born at Heidelberg, March 5, 1842. He was educated at the Lyceum in Heidelberg und at the universities of Heidelberg, Leipzig, and Königsberg. His doctor's thesis (Heidelberg, 1866) dealt with a contribution to the "Theory of singular solutions of partial differential equations of the first order". In 1866 he became privat-docent, and in 1869, ausserordentlicher professor of mathematics in the University of Heidelberg.

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Werk


Im Internet

Göttinger Digitalisierungs-Zentrum / Beiträge von Heinrich Weber

Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften / Digitale Bibliothek

  Heidelberger Digitale Bibliothek Mathematik


In Heidelberg vorhandene Monographien und Sonderdrucke von Heinrich Weber

Suche nach Autor Heinrich Weber in HEIDI mit Buchausgabe in
Das Rechercheergebnis berücksichtigt mehrere Autoren. Die Suche kann recht erfolgreich eingegrenzt werden, wenn man als zweites Suchkriterium für das Erscheinungsjahr die Bedingung <1920 einträgt. Allerdings ist noch der Physiker Heinrich Weber (geb. 1839) zu berücksichtigen.

Literatur über das Werk Heinrich Webers

Fellman, E. A.:
Ein unveröffentlichter Brief von Charles Hermite an Heinrich Weber
In: Humanismus und Technik. - 22 (1978), S. 71-83
    UB: ZSA 2927 B::22.1978
Frei, Günther:
Heinrich Weber and the emergence of class field theory
In: Ideas and their reception. - 1988 (1989), S. 425-450
    Math.Bibl.
Kiernan, B. Melvin:
The development of Galois theory from Lagrange to Artin
In: Archive for history of exact sciences. - 8 (1971/72), S. 40- 154 (speziell Heinrich Weber: S. 135-141)
    UB: ZSN 2927 B::8.1971-72
Smith, David Eugene:
Rezension: Encyklopädie der Elementar-Mathematik
In: Bulletin of the American Mathematical Society. - 10 (1903/04), S. 200-204
    UB: L 21-1-4::2:10.1903-04
Vollrath, Hans-Joachim:
Betrachtungen zur Entwicklung der Algebra in der Lehre
In: Mathematische Semesterberichte. - 38 (1991), S. 58-98 (speziell Kap. 3: Heinrich Webers ,,Lehrbuch der Algebra")
    UB: ZSN 1984 B::38.1991 (steht Math.Bibl.)

Verzeichnis der Bibliothekssigel
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Bibliographien

Biographisch-literarisches Handwörterbuch / J. C. Poggendorff. - Leipzig
Bd. 4 (1904), S. 1601-1602
Bd. 5 (1926), S. 1339
    UB-Signatur: LSN B-AE 002     und     LSA Nat-A 001

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Zur Autorensuche wird die Form Weber, Heinrich empfohlen, um die zahlreichen Treffer der anderen Weber, H* zu vermeiden.


Letzte Änderung: Nov. 2023     Gabriele Dörflinger   Kontakt

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