Leo Koenigsberger: Hermann von Helmholtz

Personenregister D

Dahlmann, Friedrich Christoph
Historiker und Politiker,
* Wismar 18. 5. 1785, † Bonn 5. 12. 1860;
wurde 1813 Professor der Geschichte in Kiel und 1815 zugleich Sekretär der schleswig-holsteinischen Stände, deren Kampf gegen dänische Ansprüche er eine nationale Wendung gab. Seit 1829 Professor in Göttingen, musste er 1837 als Führer der Göttinger Sieben das Land Hannover verlassen; 1842 berief ihn die Universität Bonn. In der Frankfurter Nationalversammlung 1848/49 war Dahlmann einer der Führer der kleindeutschen Partei und an der Ausarbeitung der Reichsverfassung von 1849 beteiligt. Nach dem Scheitern der deutschen Revolution zog er sich 1850 aus dem politischen Leben zurück. Dahlmann vertrat einen historisch ausgerichteten Liberalismus nach englischem Vorbild. Seine Darstellungen der englischen und französischen Revolutionen (1844, 1845) werteten die Geschichte vom liberalen Standpunkt aus, stellten sie jedoch in Zusammenhang mit dem Machtgedanken. Er leitete damit die politische Geschichtsschreibung kleindeutscher Prägung ein, die sein Schüler H. von Treitschke weiterführte. Mit seiner »Quellenkunde der deutschen Geschichte« (1830), einer Bibliographie der Quellen und der Literatur, legte Dahlmann den Grund zu einem unerlässlichen Hilfsmittel der deutschen Geschichtswissenschaft; die 10. Auflage des »Dahlmann-Waitz«, bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges erweitert (8 Bände und ein Gesamtregister in Teilbänden), wird seit 1965 vom Max-Planck-Institut für Geschichte, Göttingen, herausgegeben.
(aus Brockhaus)
      Quellen:
      Brockhaus online (aufgerufen am 2022-03-12)
      ADB Bd. 4, S. 693-699
      NDB Bd. 3, S. 478-480
      //de.wikipedia.org/wiki/Friedrich_Christoph_Dahlmann
⇒ I: 262.

Daniell, John Frederic
britischer Chemiker und Physiker,
* London 12. 3. 1790, † ebenda 13. 3. 1845;
seit 1831 Professor für Chemie am neu gegründeten King's College in London, nachdem er bereits 1813 Mitglied der Royal Society geworden war. Daniell befasste sich zunächst v. a. mit meteorologischen Fragen und erfand 1820 ein Taupunkthygrometer, mit dem erstmalig eine präzise Bestimmung der Luftfeuchtigkeit möglich war. 1836 konstruierte er das nach ihm benannte Daniell-Element, ein galvanisches Element, das lange Zeit eine wichtige Rolle als Spannungsquelle und -normal spielte. Bei seinen Experimenten zur Elektrolyse von Kupfer stellte er u. a. fest, dass der Kupferniederschlag von der Kathode ablösbar ist und man damit ein negatives Abbild von der Kathodenform darstellen kann. Gleichzeitig mit A. De la Rive legte er damit die Grundlagen der Galvanoplastik. Daniell entwickelte 1818 eine Theorie der kugelförmigen Atome und beschäftigte sich auch mit der Bildung und Zerlegung von Zucker.
(aus Brockhaus)
      Quellen:
      Brockhaus online (aufgerufen am 2022-01-28)
      //de.wikipedia.org/wiki/John_Frederic_Daniell
⇒ II: 209.

Darwin, Charles Robert
britischer Naturforscher, Begründer der modernen Evolutionstheorie,
* 12.2.1809 in The Mount (bei Shrewsbury), † 19.4.1882 in Down House (heute zu London-Bromley). Enkel von E. Darwin, Vater von Sir G. H. Darwin.
Das auf Wunsch seines Vaters 1825 in Edinburgh begonnene Medizinstudium brach Darwin 1827 ab und studierte dann in Cambridge bis zum Bakkalaureat (1831) Theologie. Schon während des Theologiestudiums an naturwissenschaftlichen, insbesondere geologischen und biologischen Problemen interessiert, verschaffte ihm die Empfehlung des Cambridger Botanikprofessors J. S. Henslow (* 1796, † 1861) einen Platz auf dem Forschungs- und Vermessungsschiff »Beagle«. Die fünfjährige Reise (1831–36) führte über die Kapverdischen Inseln an die Ost- und Westküste des südlichen Amerika, von dort über die Galápagosinseln und Tahiti nach Neuseeland, schließlich über Mauritius, Kapstadt und Sankt Helena nach England zurück. Vor allem der Aufenthalt auf den Galápagosinseln mit der ihnen eigentümlichen Vogelwelt führte ihn nach eigenen Worten »hauptsächlich auf das Studium des Ursprungs der Arten ...«. Nach England zurückgekehrt, lebte Darwin zunächst in Cambridge, ab 1837 in London und ab 1842 auf seinem Landsitz Down House.
Darwins Arbeiten betreffen die Geologie — er verhalf der von C. Lyell vertretenen Theorie des Aktualismus gegenüber der bis dahin akzeptierten Katastrophentheorie zum Durchbruch —, ferner die Botanik und Insektenkunde, die ihm die Beschreibung einer Fülle bis dahin unbekannter Arten verdanken. Sein herausragendes Verdienst war jedoch die Begründung und Entwicklung der modernen Evolutionstheorie (→ Darwinismus). Eine erste Fassung seiner Evolutionstheorie trug Darwin gleichzeitig mit A. R. Wallace, der ähnliche Gedanken entwickelt hatte, erst zwei Jahrzehnte nach ihrer Konzeption der »Linnean Society« vor (1. 7. 1858). Die Hauptpunkte seiner Theorie waren die Variabilität von Eigenschaften und die natürliche Auslese der jeweils bestangepassten Formen. Diese Aspekte fanden schließlich Eingang in das 1859 erschienene Buch »Über die Entstehung der Arten ...«, eines der Hauptwerke der Evolutionsbiologie. Wallace, der die Priorität Darwins anerkannte, prägte später den Begriff »Darwinismus«.
In der Biologie wirkten Darwins Ideen umwälzend und regten eine Fülle von einschlägigen Untersuchungen an. Die Evolutionstheorie steht heute wie damals im Mittelpunkt der Biologie. Seine späteren Werke bilden fast durchgängig eine weitere Stützung der Evolutionslehre. Auch wirkte Darwins Theorie weit über die Biologie hinaus. Die Übertragung seiner Theorie auf die menschliche Gesellschaft hat zum, auch rassistisch ausgelegten, Sozialdarwinismus geführt.
(aus Brockhaus)
      Quellen:
      Brockhaus online (aufgerufen am 2022-03-12)
      //de.wikipedia.org/wiki/Charles_Darwin
⇒ I: 188.
⇒ II: 241.

Davy, Sir (seit 1812) Humphry
britischer Chemiker und Physiker,
* ;17.12.1778 in Penzance (Cornwall), † 25.5.1829 in Genf.
Davy wurde als Autodidakt zu einem der bedeutendsten Chemiker des 19. Jahrhunderts und zu einem der Begründer der Elektrochemie. Von 1802–12 war er Professor an der Royal Institution in London, wo er öffentliche Experimentalvorlesungen hielt. Seit 1801 war Davy Mitglied, von 1820–27 Präsident der Royal Society.
Davy untersuchte u. a. 1799 die Stickoxide (v. a. das von ihm so benannte Lachgas), wies die Ungültigkeit der kalorischen Wärmetheorie nach und zeigte, dass Wärmestrahlen durch Vakuum gehen, Diamanten aus reinem Kohlenstoff bestehen und die seltenen Erden Oxide von Elementen sind. Seit 1806 befasste er sich mit elektrochemischen Erscheinungen, wobei er erstmals aufzeigte, dass reines Wasser durch elektrischen Strom in Wasserstoff und Sauerstoff zerlegt wird. 1807 gelang ihm die Isolierung der Elemente Kalium und Natrium durch Schmelzflusselektrolyse der Carbonate beziehungsweise Hydroxide mithilfe der voltaschen Säule; 1808 konnte er in gleicher Weise die Erdalkalimetalle darstellen. 1809/10 wies Davy nach, dass die Salzsäure frei von Sauerstoff und damit Chlor ein Element und Wasserstoff der wirksame Bestandteil von Säuren ist. Er entwarf eine Theorie der Elektrolyse und versuchte, chemische Reaktionen als elektrische Phänomene zu deuten. Arbeiten zur Flamme führten ihn zur Entdeckung des Lichtbogens (1812) und der Zündung brennbarer Gasgemische durch Platin (1816) sowie zur Konstruktion der Wetterlampe (1815). Nach anfänglichem Widerstand gehörte Davy zu den entschiedensten Vertretern der daltonschen Atomtheorie.
(aus Brockhaus)
      Quellen:
      Brockhaus online (aufgerufen am 2022-02-10)
      //de.wikipedia.org/wiki/Humphry_Davy
⇒ I: 13.

De Amicis, Edmondo
Schriftsteller,
* Imperia 21.10.1846, † Bordighera 11.3.1908;
zunächst Offizier, ab 1870 Journalist und Schriftsteller. Er verfasste 1872/73 den Reisebericht Spagna, der 1880 in deutscher Übersetzung erschien.
      Quellen:
      //de.wikipedia.org/wiki/Edmondo_De_Amicis
⇒ II: 271.

Delbrück, (Martin Friedrich) Rudolf von (seit 1896)
Politiker,
* Berlin 16. 4. 1817, † ebenda 1. 2. 1903; war seit 1849 als leitender Beamter im preußischen Ministerium für Handel und Gewerbe, dem er seit 1848 angehörte, maßgeblich am Zustandekommen der am Freihandel orientierten und gegen Österreich gerichteten Zollvereinspolitik beteiligt. Am 12. 8. 1867 wurde Delbrück Präsident des Bundeskanzleramts des Norddeutschen Bundes, seit 1871 war er Präsident des Reichskanzleramts. Die seit 1867 liberale preußische Wirtschaftsgesetzgebung ging im Wesentlichen auf ihn zurück. Delbrück trat am 1. 6. 1876 zurück, nachdem Preußen infolge der »großen Depression« von 1873 immer stärker von der Politik des Freihandels abrückte. Als Mitglied des Reichstags (1878-81) war Delbrück ein entschiedener Gegner der bismarckschen Schutzzollpolitik.
(aus Brockhaus)
      Quellen:
      Brockhaus 5, S. 188
      //de.wikipedia.org/wiki/Rudolph_von_Delbr%C3%BCck
⇒ III: 135, 137, 138, 139.

Desmarres, Louis Auguste
Augenarzt,
* Évreux 22.9.1810, † Neuilly-sur-Seine 22.8.1882;
war Assistent bei Friedrich Julius Sichel (1802-1868); gründete 1842 eine Augenklinik in Paris.
      Quellen:
      //de.wikipedia.org/wiki/Louis-Auguste_Desmarres
⇒ I: 137.

Descartes, René, latinisiert Renatus Cartesius
französischer Philosoph, Mathematiker und Naturwissenschaftler,
* 31. 3. 1596 La Haye in (heute Descartes, Département Indre-et-Loire), † 11. 2. 1650 in Stockholm.
Er begründete den erkenntnistheoretischen Rationalismus der frühen Neuzeit und schuf die Grundlagen der analytischen Geometrie.
Aus altem Adelsgeschlecht stammend, wurde Descartes 1604–12 am damals renommierten Jesuitenkolleg in La Flèche in der scholastischen Philosophie und Naturwissenschaft ausgebildet; danach Studium der Rechte in Poitiers (bis 1616), seit 1618 Kriegsdienste in den Armeen Moritz' von Nassau und des Kurfürsten Maximilian von Bayern; seine mathematischen und physikalischen Fragestellungen wurden wesentlich angeregt durch die Begegnung mit I. Beeckman (1618/19). Es folgten Reisen durch Europa und 1625-29 ein Aufenthalt in Paris. Descartes emigrierte 1629 nach Holland, widmete sich dort wissenschaftlichen Studien, verfasste den größten Teil seiner mathematischen, physikalischen, medizinischen und metaphysisch-philosophischen Werke und pflegte Kontakte zu vielen Wissenschaftlern seiner Zeit, v. a. zu M. Mersenne. Im Herbst 1649 folgte er einer Einladung der Königin Christine nach Stockholm, wo er vier Monate später verstarb.

(aus Brockhaus)
      Quellen:
      Brockhaus online (aufgerufen am 2022-03-12)
      //de.wikipedia.org/wiki/Ren%C3%A9_Descartes
⇒ II: 39.

Deville, Jean Achille
franz. Gelehrter,
*Paris 1789, † Paris 10.1.1875; war seit 1827 Steuerbeamter in Rouen und später Direktor des dortigen Museums für Altertumskunde.
      Quellen:
      //de.wikipedia.org/wiki/Jean_Achille_Deville
⇒ II: 75.

Dieterici, Conrad
Physiker,
* Berlin 26.11.1858, † Gadderbaum-Bethel 14.11.1929.
Nach dem Studium der Physik in Berlin wurde er dort von 1885 bis 1890 Assistent am Physikalischen Institut. 1890 wurde er Professor in Breslau und 1894 in Hannover. Er untersuchte mit Arthur König, dem Assistenten Helmholtz' die Farbwahrnehmung.
      Quellen:
      //de.wikipedia.org/wiki/Conrad_Dieterici
⇒ II: 228, 229.

Dirichlet, Johann Peter Gustav, eigentlich J. P. G. Lejeune-Dirichlet
Mathematiker,
* Düren 13. 2. 1805, † Göttingen 5. 5. 1859;
Professor in Berlin (1831–54) sowie in Göttingen als Nachfolger von C. F. Gauß, an dessen zahlentheoretische Arbeiten er anknüpfte. Dirichlet entwickelte die allgemeine Theorie der algebraischen Zahlen, untersuchte u. a. die Primzahlverteilung in arithmetischen Folgen und führte analytische Methoden in die Zahlentheorie ein. Weitere grundlegende Arbeiten betrafen Randwertprobleme, die Variationsrechnung und Potenzialtheorie, die geometrische Funktionentheorie, die Theorie der unendlichen Reihen und der Fourier-Reihen sowie die bestimmten Integrale. Der moderne Funktionsbegriff geht ebenfalls auf Dirichlet zurück.
(aus Brockhaus)
      Quellen:
      Brockhaus online (aufgerufen am 2022-02-24)
      DBE 2, S. 555
      Meschkowski S. 69-70
      DSB 4, S. 123-127
      ADB Bd. 5, S. 251-252
      NDB Bd. 3, S. 739-740
      Pogg. I. Sp. 576-577, III. S. 364
      //mathshistory.st-andrews.ac.uk/Biographies/Dirichlet/
      //de.wikipedia.org/wiki/Peter_Gustav_Lejeune_Dirichlet
⇒ I: 80.

Dörffel, Carl Theodor
Mechanikus und Optikus,
* 1810, † Berlin 1878; stellte seit 1844 in Berlin optische, mathematische und physikalische Instrumente her. Sein Sohn Paul übernahm 1876 das Unternehmen.
      Quellen:
      //www.bbwa.de/images/bbwa/pdf/BerlinerWirtschaft/2020_09_IHK_45_BBWA.pdf
⇒ I: 137, 138.

Donders, Franz Cornelius
niederländ. Physiologe,
* Tilburg 27.5.1818, † Utrecht 24.3.1889; wurde 1847 Prof. in Utrecht, zunächst als Ophthalmologe (bis 1862), dann als Physiologe. Seine wiss. Tätigkeit erstreckte sich zuerst auf physiologisch-chem. Themen, sodann v.a. auf die physiolog. Optik, auf die Augenbewegungen, auf die »mouches volantes«, auf die Verwendung prismat. Gläser zur Schielkorrektur. D. unterschied als Erster zw. Übersichtigkeit und Alterssichtigkeit, also zw. Augenfehlern mit abnormer Brechung und solchen mit eingeschränkter Akkommodation. Auch die Korrektur des Astigmatismus durch Zylindergläser geht auf D. zurück.
(aus Brockhaus)
      Quellen:
      Brockhaus 5, S. 622
      DSB 4, S. 162-164
      Pagel  Sp. 410-412
      Pogg. III. S. ?, IV. S. 341
      //de.wikipedia.org/wiki/Franciscus_Cornelis_Donders
      //www.portrait-hille.de/kap07/bild.asp?catnr1=1859&seqnr=853
⇒ I: 140, 191, 202, 202, 203, 238, 252, 257, 273, 282, 283, 301, 302, 306, 319, 321, 322, 347, 360.
⇒ II: 11, 42, 46, 49, 71, 87, 104, 105, 335, 337, 339.
⇒ III: 12.

Dove, Heinrich Wilhelm
* Liegnitz 6.10.1803, † Berlin 4.4.1879, dt. Physiker und Meteorologe.
Wurde 1828 in Königsberg Professor für Physik, ging aber 1829 nach Berlin; dort 1845 Professor für Physik und 1849 Direktor des neugegründeten preuß. Meteorolog. Instituts. D. setzte sich v.a. für eine wissenschaftliche Meteorologie ein. Er baute das meteorolog. Beobachtungsnetz in Preußen aus und führte 1848 die „Monatsisothermen“, 1852 die Isanomalen in die Meteorologie ein. Mit dem nach ihm benannten Winddrehungsgesetz (1827) gelang es ihm erstmals, Gesetzmäßigkeiten in den Wetterveränderungen an einem Ort zu finden. Seine physikal. Untersuchungen betrafen v.a. die opt. Eigenschaften von Kristallen; außerdem konstruierte er zwei nach ihm benannte Reversions- und Polarisationsprismen.
(aus Meyer)
      Quellen:
      Meyer 7, S. 150
      DBE 2, S. 604
      DSB 4, S. 174-175
      ADB Bd. 48 S. 51-69
      NDB Bd. 4, S. 92 f.
      Pogg. I. Sp. 597-600, III. S. 375-376
     Neumann, Hans: Heinrich Wilhelm Dove : eine Naturforscher-Biographie. - Liegnitz, 1925       (Signatur UB Heidelberg: F 6654-10)
      //de.wikipedia.org/wiki/Heinrich_Dove
      //www.geophys.tu-bs.de/geschichte/dove.htm
⇒ I: 91, 117, 193, 296.
⇒ II: 27, 181.

Dryander, Ernst von (seit 1918)
evangelischer Theologe,
* Halle (Saale) 18. 4. 1843, † Berlin 4. 9. 1922; war 1890-1900 Generalsuperintendent der Kurmark, 1906-18 Geistlicher Vizepräsident des Evangelischen Oberkirchenrates in Berlin. Er wirkte einigend auf den deutschen Protestantismus seiner Zeit. Als Oberhofprediger (seit 1890) stand er dem Kaiserhaus besonders nahe.
(aus Brockhaus)
      Quellen:
      Brockhaus 5, S. 720-721
      //de.wikipedia.org/wiki/Ernst_Dryander
⇒ III: 137.

Du Bois-Reymond, Claude
Augenarzt, Physiologe,
* 1855, † 1925/26; ⚭ Marie Lehmann (1864 – ca. 1935)
schloss 1881 sein Medizinstudium in Berlin mit der Dissertation »Ueber die Zahl der Empfindungskreise in der Netzhautgrube ab; danach arbeitete er als prakt. Arzt und Augenarzt in Berlin. Ab 1892 war er Privatdozent der Medizinischen Fakultät der Universität Berlin. Von 1907 bis 1920 war er Professor der Physiologie an der dt. med. Schule in Shanghai, wurde aber weiterhin im Verzeichnis der Berliner Universität geführt. Er interessierte sich gemeinsam mit seiner Frau für chinesische Musik und zeichnete sie auf seinen Chinareisen mit einem Phonographen auf. Nach seiner Rückkehr stieg er in Berlin zum nichtbeamteten außerordentl. Professor auf. Er wohnte in Potsdam.
      Quellen:
      NDB (Artikel Du Bois-Reymond, Emil), Bd. 4, S. 146
      Amtliches Personalverzeichnis der Friedrich-Wilhelms-Universität zu Berlin, 1891-1925
      Berlin Adressen 1885 ff
     
Steen, Andreas: Mit dem Phonographen in China (1903-1914) : Technologien, Reiseziele und die Mobilität des Klangs. - S. 129-132. (zu Du Bois: S. 136-140)
In: Reisen in chinesischer Geschichte und Gegenwart : Erfahrungen, Berichte / Hrsg. von Mechthild Leutner und Klaus Mühlhahn. - Wiesbaden, 2008.       Signatur Univ. Heidelberg: CATS DS735.A2 R45 2008
⇒ I: 263.

Du Bois-Reymond, Emil
Physiologe,
* Berlin 7.11.1818, † ebd. 26.12.1896, Bruder von 2) [Paul Du Bois-Reymond]; Schüler von Johannes Müller, ab 1851 als dessen Nachfolger Prof. für Physiologie an der Univ. Berlin. D. führte grundlegende Untersuchungen über bioelektr. Erscheinungen in Muskeln und Nervensystemen durch. Er vertrat mit H. v. Helmholtz die physikal. Richtung der Physiologie und gilt als Begründer der neueren Elektrophysiologie. D. trat auch als Wissenschaftshistoriker hervor.
(aus Brockhaus)
      Quellen:
      Brockhaus 5, S. 730
      DBE 2, S. 630-631
      DSB 4, S. 200-205
      ADB Bd. 48, S. 118-126
      NDB Bd. 4, S. 146-148
      Pagel  Sp. 207-210
      NDB Bd. 4, S. 146-148
      Pogg. I. Sp. 228, III. S. 152-153, IV. S. 150-151
      //de.wikipedia.org/wiki/Emil_Du_Bois-Reymond
⇒ I: 44, 45, 50, 55, 58, 62, 64, 65, 68, 69, 70, 71, 72, 77, 78, 79, 86, 93, 109, 110, 112, 113, 116, ✉ 117, 121, 123, 125, 126, 126, ✉ 130-131, 140, 44, ✉ 144, 149, 150, 152, 155, 157, 159, 159, 160, 162, 163, 166, 169, 177, ✉ 178, 179, 180, 182, 183, 190, 191, 193, 194, 197, 206, 212, 214, 216, 218, 225, 226, 227, 228, ✉ 229, 230, 231, 235, 241, 248, 249, 250, 251, 259, 262, ✉ 263-264, 267, 280, 281, 293, 294, 295, 298, 299, 301, 302, 372, 372.
⇒ II: 3, 4, 9, 13, 18, 46, 54, 55, 56, ✉ 65, ✉ 70, 77, 83, ✉ 84, 87, 94, ✉ 95-96, 111, 112, 114, ✉ 118, 165, ✉ 178, 180, 181, ✉ 184, 185, ✉ 187, 193, 237, 247, 286, 346, 355, 356.
⇒ III: 32, 44, 52, ✉ 62, 63, 69, 70, ✉ 124, ✉ 134-135.

Du Bois-Reymond, Paul (David Gustav)
Mathematiker,
* Berlin 2.12.1831, † Freiburg im Breisgau 7.4.1889, Bruder von 1) [Emil Du Bois-Reymond]; Prof. in Heidelberg, Freiburg i.B., Tübingen und Berlin, leistete wichtige Beiträge zur Analysis, bes. zur Theorie der Fourier-Reihen. Daneben beschäftigte er sich mit Grundlagenfragen der Mathematik. Seine »Allgemeine Funktionentheorie« (1882) findet heute zunehmend Beachtung.
(aus Brockhaus)
      Quellen:
      Brockhaus 5, S. 730
      DBE 2, S. 631
      Meschkowski S. 32
      DSB 4, S. 205-206
      HGL S. 52-53
      ADB Bd. 48 S. 126-128
      NDB Bd. 4, S. 148
      Pogg. III. S. 153-154, IV. S. 151
      //histmath-heidelberg.de/homo-heid/du_bois.htm
      //mathshistory.st-andrews.ac.uk/Biographies/Du_Bois-Reymond/
      //de.wikipedia.org/wiki/Paul_Du_Bois-Reymond
⇒ I: 226.

Dupuy de Lôme, Henri
Schiffsbauingenieur,
* Ploemeur 15.10.1816, † Paris 1.2.1895;
befasste sich ab 1842 mit dem Bau eiserner Schiffe und schuf 1859 das erste Panzerschiff.
      Quellen:
      //de.wikipedia.org/wiki/Henri_Dupuy_de_L%C3%B4me
⇒ II: 222.

Duruy, Victor
französischer Historiker und Politiker,
* Paris 11. 9. 1811, † ebenda 25. 11. 1894;
war 1863–69 Unterrichtsminister, leitete zahlreiche Reformen ein und betrieb die Errichtung von Real- und Fachhochschulen (»Écoles pratiques des hautes études«). Bei seiner Förderung des kostenlosen Volksschulwesens (v. a. für Mädchen) geriet er in den Streit zwischen klerikalen und republikanischen Ansprüchen und musste 1869 demissionieren. Als Historiker verfasste er u. a. eine siebenbändige Geschichte der Römer (»Histoire des Romains«, 1879–85). 1884 wurde er Mitglied der Académie française.
(aus Brockhaus)
      Quellen:
      Brockhaus online (aufgerufen am 2022-03-12)
      //de.wikipedia.org/wiki/Victor_Duruy
⇒ II: 75.

Duse, Eleonora
italienische Schauspielerin,
* Vigevano 3. 10. 1858, † Pittsburgh (Pennsylvania) 21. 4. 1924;
stammte aus einer Schauspielerfamilie und spielte zunächst v. a. in Italien, seit 1892 unternahm sie weltweit Tourneen. Duse galt als eine der größten Charakterdarstellerinnen ihrer Zeit, verkörperte insbesondere die »Femme fragile«. Im Gegensatz zu Sarah Bernhardt trat sie in weniger prunkvoller Ausstattung auf und gewann Ausstrahlung durch die Verinnerlichung ihrer Rollen. Duse spielte häufig in Dramen H. Ibsens, G. D'Annunzios, M. Maeterlincks und A. Dumas fils', dessen Marguérite Gautier in »Die Kameliendame« ihre Paraderolle war.
(aus Brockhaus)
      Quellen:
      Brockhaus online (aufgerufen am 2022-01-28)
      //de.wikipedia.org/wiki/Eleonora_Duse
⇒ II: 311.

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