Leo Koenigsberger: Hermann von Helmholtz

Personenregister C

Cagniard de la Tour, Cagniard de Latour, Charles Baron (seit 1819)
französischer Ingenieur und Physiker,
* Paris 31. 5. 1777, † ebenda 5. 7. 1859;
vielseitiger Forscher und Erfinder; 1819 konstruierte er das von ihm »Sirene« genannte Lochrad mit Zählvorrichtung, mit dem er erstmals die Schwingungszahl von Tönen bestimmte. Ab 1820 untersuchte er die Erwärmung von Flüssigkeiten wie Ether, Alkohol und Wasser bei gleichzeitiger Einwirkung von Druck und stellte fest, dass sie in geschlossenen Gefäßen bei hinreichend hoher Temperatur in den gasförmigen Zustand übergehen, dass aber andererseits Gase bei erhöhtem Druck flüssig werden. Studien zur alkoholischen Gärung (1835–38) führten ihn etwa gleichzeitig mit T. Schwann zu der Erkenntnis, dass an diesem Prozess Mikroorganismen beteiligt sind.
(aus Brockhaus)
      Quellen:
      Brockhaus online (aufgerufen am 2022-03-02)
      //de.wikipedia.org/wiki/Charles_Cagniard_de_la_Tour
⇒ I: 51.
⇒ II: 27.

Cagniard-Latour
Cagniard de la Tour, Charles

Calderón de la Barca, Pedro
spanischer Dramatiker,
* Madrid 17. 1. 1600, † ebenda 25. 5. 1681;
der bedeutendste Dramatiker des spanischen Barock neben Lope de Vega. Calderón de la Barcea stammte aus kleinadliger Familie und absolvierte seine Ausbildung am angesehenen Colegio Imperial der Jesuiten, deren humanistisch-theologisches Denken für ihn und sein Werk bestimmend wurde. Studierte 1614-20 in Alcalá de Henares und Salamanca Theologie und Jura (ohne Abschluss), führte dann ein bewegtes Leben, kam mit der Justiz in Konflikt, erregte 1629 durch bewaffnetes Eindringen in ein Kloster die Feindschaft Lope de Vegas und den öffentlichen Tadel des Hofpredigers H. F. de Paravicino y Arteaga, verlor jedoch nicht die Gunst Philipps IV., der ihn 1635 zum Hofdramatiker und 1637 zum Ritter des »Ordens de Santiago de la Espada« ernannte. 1640-42 nahm er im Dienst verschiedener Adliger am Katalonienfeldzug teil. 1651 ließ er sich zum Priester weihen, wodurch er eine Familienpfründe in Besitz nehmen konnte. Er genoss außerdem geistliche Pfründen in Toledo und Madrid und wurde 1663 Ehrenkaplan Philipps IV. Trotz Anfeindungen schrieb er auch als Geistlicher weiterhin Theaterstücke, besonders jedoch Autos sacramentales (→ Auto).

(aus Brockhaus)
      Quellen:
      Brockhaus online (aufgerufen am 2022-03-02)
      //de.wikipedia.org/wiki/Pedro_Calder%C3%B3n_de_la_Barca
⇒ I: 121.

Canova, Antonio
italienischer Bildhauer,
* Possagno (bei Bassano del Grappa) 1. 11. 1757, † Venedig 13. 10. 1822;
vielseitigster Vertreter der klassizistischen Skulptur, dessen kühler, aber stets durch einen Nachklang barocken Schwunges belebter Stil in ganz Europa bewundert wurde. Canova kam 1779 nach Rom. Während der napoleonischen Zeit schuf er Idealbildnisse von Napoleon und dessen Familie. Seit 1802 Oberaufseher der Kunstdenkmäler des Kirchenstaates, setzte er 1815 die Rückgabe der aus Rom geraubten Kunstwerke durch.
(aus Brockhaus)
      Quellen:
      Brockhaus online (aufgerufen am 2022-03-02)
      //de.wikipedia.org/wiki/Antonio_Canova
⇒ I: 158.

Carnot, (Nicolas Léonard) Sadi
französischer Ingenieur, und Physiker, * Paris 1. 6. 1796, † ebenda 24. 8. 1832, Sohn von 1) [Lazare Carnot] publizierte 1824 seine für die Entwicklung der Thermodynamik bedeutende Arbeit über den Wirkungsgrad und die Theorie der Wärmekraftmaschinen (bes. der Dampfmaschine), wobei er den → Carnot-Prozess einführte, seine Überlegungen aber noch auf die alte Vorstellung eines (unzerstörbaren) Wärmestoffs gründete. Wenig später vertrat er die Auffassung, dass Wärme aus der Bewegung der kleinsten Teilchen resultiere; auf dieser Basis berechnete er bereits vor J. R. Mayer das mechanische Wärmeäquivalent. Erst 1834 wurden C.s Überlegungen durch B. E. P. Clapeyron allgemein zugänglich gemacht und 1850 durch R. Clausius eingehend gewürdigt sowie in die mit dem Energieprinzip verträgliche Form gebracht.
(aus Brockhaus)
      Quellen:
      Brockhaus 4, S. 321-322
      //de.wikipedia.org/wiki/Nicolas_L%C3%A9onard_Sadi_Carnot
⇒ I: 205, 206, 213, 256.
⇒ II: 299, 301, 302, 321, 331, 334, 360, 367.
⇒ III: 10.

Cauchy, Augustin Louis Baron
frz. Mathematiker,
* Paris 21. 8. 1789, † Sceaux (bei Paris) 23. 5. 1857; zuerst Ingenieur; wurde 1816 Mitgl. der Académie des sciences und Prof. an der École polytechnique in Paris; nach der Julirevolution von 1830 verweigerte C. als Monarchist den Eid auf die neue Regierung und verließ Frankreich; vorübergehend Prof. in Turin, 1833-38 Erzieher des Sohnes KARLs X. in Prag; 1838 Rückkehr nach Paris, 1848 Prof. für Astronomie an der Sorbonne. — C. war einer der vielseitigsten Mathematiker (mehr als 800 Abhandlungen). Er bewirkte die erste Reform der Analysis im 19. Jh., indem er 1821-23 in seinen beiden ersten Hauptwerken mathematisch einwandfreie Definitionen und Begründungen ihrer Grundbegriffe und Sätze (bes. auch der Konvergenzbedingungen in der Theorie der unendl. Reihen) gab und z. B. Grenzwert- und Stetigssätze nicht mehr unter Bezug auf »unendlich kleine Größen«, sondern als Aussagen über alle Werte der Variablen unterhalb beliebig klein zu wählender Werte formulierte ( → Epsilontik). Er lieferte Arbeiten zur Zahlentheorie und Algebra (bes. zur Determinantenthorie), erkannte als Erster die Bedeutung des Gruppenbegriffs und erwarb sich große Verdiente um den Ausbau der → Funktionentheorie. Hier bewies er den nach ihm benannten Integralsatz sowie die nach ihm benannten Integralformeln, führte dabei den Begriff des Residuums ein und fand ferner die Bedingungen für die Holomorphie von komplexen Funktionen (Gültigkeit der → cauchy-riemannschen Differenzialgleichungen). In der Theorie der Differenzialgleichungen erkannte er u.a. die Wichtigkeit von Existenzbeweisen für Lösungen. Bedeutend sind auch seine Beiträge zur Elastizitätstheorie (Formulierung der Begriffe Spannung und Formänderung), zur Wellen- und Kristalloptik (bes. zur Dispersion des Lichts) sowie seine Verbesserungen von störungstheoret. Methoden der Himmelsmechanik.   …
(aus Brockhaus)
      Quellen:
      Brockhaus 4, S. 354
      //mathshistory.st-andrews.ac.uk/Biographies/Cauchy/
      //de.wikipedia.org/wiki/Augustin_Louis_Cauchy
⇒ III: 69.

Cavaillé-Coll, Aristide
französischer Orgelbauer
* Montpellier 4. 2. 1811, † Paris 13. 10. 1899;
bedeutender französischer Orgelbaumeister. Seine Werke, u. a. in Paris die Orgeln von Saint-Denis, Sainte-Madeleine, Saint-Sulpice, machten aufgrund ihrer technischen und klanglichen Neuerungen in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts den sinfonischen Stil des französischen Orgelspiels möglich.
(aus Brockhaus)
      Quellen:
      Brockhaus online (aufgerufen am 2022-03-02)
      //de.wikipedia.org/wiki/Aristide_Cavaill%C3%A9-Coll
⇒ II: 73, 74.

Cavallié-Col, Aristide
Cavaillé-Coll, Aristide

Cavendish, Henry
britischer Naturforscher,
* Nizza 10. 10. 1731, † London 24. 2. 1810;
brach sein Studium an der Universität von Cambridge nach vier Jahren ohne Abschlussprüfung ab; befasste sich als Privatgelehrter v. a. mit Physik und Chemie; wurde 1760 Mitglied der Royal Society. Cavendish bestimmte die spezifische Wärmekapazität vieler Stoffe und stellte seit 1771 Untersuchungen zur Elektrostatik an, wobei er bereits das später nach C. A. de Coulomb benannte Kraftgesetz zwischen elektrischen Ladungen erkannte. 1790 bestimmte er mit der heute nach ihm benannten Drehwaage die Gravitationskonstante und die Dichte beziehungsweise das Gewicht der Erde. Bedeutend sind auch seine physikalischen und chemischen Untersuchungen der Gase (1766), wobei er zum eigentlichen Entdecker des Wasserstoffs wurde, dessen sehr geringe Dichte er feststellte. Weiter untersuchte Cavendish das Kohlendioxid und die Brennbarkeit von Gasen, die bei Fäulnis- und Gärungsprozessen entstehen. 1772 identifizierte er unabhängig von den anderen Entdeckern den Stickstoff und den Sauerstoff als chemische Elemente. 1783 erkannte er, dass die Zusammensetzung der Luft überall gleich ist, wobei er den Sauerstoff- und Stickstoffanteil relativ genau bestimmte. Er zeigte, dass durch Übertragung elektrischer Funken auf Wasserstoff-Luft-Gemische Salpetersäure entsteht und überschüssiger Wasserstoff sich mit dem Luftsauerstoff explosionsartig zu Wasser verbindet. Durch vollständige Verbrennung beider Gase konnte er die Zusammensetzung von Wasser bestimmen und aufzeigen, dass Wasser kein chemisches Element ist. — Obwohl Cavendish mit seinen Experimenten entscheidende Beiträge für die von A. L. Lavoisieraufgestellte Oxidationstheorie lieferte, blieb er zeitlebens Anhänger der Phlogistontheorie.
(aus Brockhaus)
      Quellen:
      Brockhaus online (aufgerufen am 2022-03-02)
      //de.wikipedia.org/wiki/Henry_Cavendish
⇒ II: 40.

Challis, James
Astronom,
*Braintree in Essex 12.12.1803, † Cambridge 3.12.1882;
publizierte zahlreiche astronomische Beobachtungen.
      Quellen:
      //de.wikipedia.org/wiki/James_Challis
⇒ I: 183.

Cheselden, William
engl. Chirurg,
* Somerby (Leicestershire) 19.10.1688, † Bath (Somerset); C. erfand eine Methode zur Blasensteinoperation und arbeitete auch als Augenchirurg. Sein 1713 publiziertes Anatomielehrbuch begründete seinen Ruhm.
      Quellen:
      //de.wikipedia.org/wiki/William_Cheselden
⇒ III: 60.

Christiani, Arthur
Physiologe,
* Fürstenwalde 30.12.1843, † Berlin 1.12.1887;
arbeitete nach dem Studium der Medizin von 1867 bis 1876 als Arzt, wurde 1877 Assistent am Physiolog. Institut in Berlin, habilitierte sich 1879 und wurde 1880 a.o. Professor.
      Quellen:
      ADB Bd. S. 483
      Pagel, Sp. 323-324
⇒ II: 352.

Clapeyron, Benoît Pierre Émile
französischer Ingenieur,
* Paris 21. 2. (oder 26. 1.) 1799, † ebenda 28. 1. 1864;
ging 1820 mit G. Lamé nach Sankt Petersburg und war dort als Ingenieur und Dozent tätig. Nach seiner Rückkehr (1830) war Clapeyron maßgeblich an der Planung und Ausführung der ersten französischen Eisenbahnlinien beteiligt und erwarb sich große Verdienste als Konstrukteur von Eisenbahnbrücken (u. a. über die Seine und die Garonne); war dann Professor an der École des ponts et chaussées und wurde 1858 Mitglied der Académie des sciences. Neben seinen Beiträgen zur Elastizitätstheorie und zur Statik (u. a. das Clapeyron-Verfahren mit den »Dreimomentengleichungen« zur Ermittlung der Auflagerkräfte und Stützmomente bei Durchlaufträgern) lieferte er grundlegende Beiträge zur Wärmelehre. 1834 machte er die bisher kaum beachteten Gedankengänge S. Carnots durch zweckmäßige mathematische Formulierung und grafische Darstellung der im Carnot-Prozess ablaufenden Vorgänge in thermodynamischen Zustandsdiagrammen verständlicher. Er gab dabei der Zustandsgleichung idealer Gase die heute übliche Form und verwendete eine thermodynamische Beziehung, die 1850 R. Clausius zur Clausius-Clapeyron-Gleichung verallgemeinerte.
(aus Brockhaus)
      Quellen:
      Brockhaus online (aufgerufen am 2022-02-24)
      //de.wikipedia.org/wiki/%C3%89mile_Clapeyron
⇒ I: 72.

Clarke, Jacob Lockhart
Anatom und Physiologe,
* London 1817, † London 25.1.1880;
untersuchte das zentrale Nervensystem 1851-1868 am St. Georg's Hospital in London.
      Quellen:
      //de.wikipedia.org/wiki/Jacob_Lockhart_Clarke
⇒ I: 265.

Claudius Ptolemäus griechisch Klaudios Ptolemaios
griechischer Astronom, Mathematiker und Naturforscher,
* um 100 in Ptolemais (Oberägypten), † vermutlich um 160 in Canopus (bei Alexandria).
Ptolemäus entwickelte ein geozentrisches Weltsystem, das erst mit Beginn der Neuzeit allmählich abgelöst wurde.
(aus Brockhaus)
      Quellen:
      Brockhaus online (aufgerufen am 2022-02-24)
      //de.wikipedia.org/wiki/Claudius_Ptolem%C3%A4us
⇒ II: 37.

Clausius, Rudolf (Julius Emanuel)
Physiker,
* Köslin 2. 1. 1822, † Bonn 24. 8. 1888; Prof. an der ETH Zürich (1855-67) und in Würzburg, seit 1869 in Bonn. C. war einer der Begründer der mechan. Wärmetheorie. Er wandte 1850 das Prinzip von der Erhaltung der Energie auf den → Carnot-Prozess an und erkannte, dass die Umsetzung von Wärme in mechan. Arbeit nicht von dem einen Kreisprozess durchlaufenden Stoff abhängt, sondern in universeller Beziehung zu den umgesetzten Wärmemengen und den Temperaturen steht, bei denen diese aufgenommen und abgegeben werden. Diese Erkenntnis veranlasste ihn l865 zur Einführung der → Entropie als einer neuen thermodynam. Zustandsgröße und zur Formulierung des zweiten Hauptsatzes der → Thermodynamik. - Die zweite große Leistung von C. bestand im Ausbau der → kinetischen Gastheorie (ab 1857). Er führte die mittlere freie Weglänge und die mittlere kinet. Energie ein, die er mit der absoluten Temperatur verknüpfte ( → Gleichverteilungssatz der Energie). Seine später von L. BOLTZMANN und J. C. MAXWELL weiterentwickelte Theorie eröffnete das Verständnis für die Reibung, Wärmeleitung und Diffusion in Gasen. C. ist auch einer der Begründer der → statistischen Mechanik.
(aus Brockhaus)
      Quellen:
      Brockhaus 4, S. 595
      //de.wikipedia.org/wiki/Rudolf_Clausius
⇒ I: 180, 204, 205, 206, 207, 209, 210, 211, 213.
⇒ II: 118, 207, 212, 215, 216, 243, 288, 294, 299, 321, 328, 329, 330, 332, 360, 363, 367.
⇒ III: 9, 10, 11, 110.

Cleomenes
Kleomenes

Clifton, Robert
Physiker,
* Gedney 13.3.1836, † Oxford 22.2.1921;
Nach dem Studium in London und Cambridge wurde er 1860 Professsor der Naturphilosophie in Manchester und 1865 Professor der experimentellen Philosophie in Oxford. Er konstruierte optische Apparate.
      Quellen:
      //de.wikipedia.org/wiki/Robert_Bellamy_Clifton
⇒ II: 52.

Cochery, Louis Adolphe
Politiker,
* Paris 26.8.1819, † Paris 13.10.1900; studierte Jura und wurde 1839 Anwalt in Paris. Von 1852 bis 1869 war er als Jounalist tätig. Im Mai 1869 wechselte er in die Politik und wurde 1876 Mitglied der Deputiertenkammer. Er initiierte die Elektrizitätsausstellung 1881.
      Quellen:
      //de.wikipedia.org/wiki/Louis_Adolphe_Cochery
⇒ II: 286.

Colding, Ludwig August
Ingenieur und Wegbereiter des Energieerhaltungssatzes,
* Arnakke 13.7.1815, † 1888;
ab 1858 Ingenieur der Stadt Kopenhagen und 1865 Professosr an der Polytechnischen Schule. Er postulierte unabhängig von Robert Mayer und Joule den Energieerhaltungssatz.
      Quellen:
      //de.wikipedia.org/wiki/Ludwig_August_Colding
⇒ I: 82.

Cooper, Sir (seit 1854) Henry
Arzt in Hull,
* 1807, † Hull 21.5.1891; nach seinem Studium arbeitete er als Arzt in Edinburgh und Paris. 1840 ließ er sich in Hull nieder. Er war 1854-1855 Bürgermeister der Stadt Hull.
      Quellen:
      Royal College of Physicians: Sir Henry Cooper online
⇒ I: 199.

Copernicus
Kopernikus, Nikolaus

Corsepius, Max
Elektrotechniker,
* Königsberg 1865, † 1910
Diss.: Passivität und Polarisation des Eisens, München 1886. Bericht in der Physikal. Gesellschaft Berlin 1887.
Quelle: Heilbronner, Friedrich: Lexikon der Elektrotechniker. KIT: 96 A 4441(2) ausleihbar
⇒ II: 360.

Corti, Alfonso
Anatom,
*Gambarana (Lombardei) 15.6.1822, † Corvino 2.10.1876;
studierte Medizin in Pavia und Wien. Er arbeitete dann in Wien bei Josef Hirtl und in Würzburg. Er untersuchte das Innenohr der Säugetiere und entdeckte das Rezeptorgebiet.
      Quellen:
      //de.wikipedia.org/wiki/Alfonso_Corti
⇒ I: 316, 348.
⇒ II: 168.

Coulomb, Charles Augustin de
französischer Physiker und Ingenieur,
* Angoulême 14. 6. 1736, † Paris 23. 8. 1806;
zuerst Ingenieuroffizier (u. a. 1764–72 auf Martinique), später in verschiedenen staatlichen Ämtern tätig (zuletzt 1802–04 Kommissar für die Organisation, dann Generalinspekteur des französischen Erziehungswesens); seit 1781 Mitglied der Académie des sciences. Coulomb war einer der bedeutendsten Physiker des 18. Jahrhunderts.
Seine ersten wissenschaftlichen Arbeiten betrafen die Mechanik, v. a. die Baustatik (1776) und Festigkeitslehre, die Theorie der einfachen Maschinen (1781) sowie die Reibung, wobei er erstmals gleitende und rollende Reibung unterschied und experimentell das nach ihm benannte Reibungsgesetz fand. Untersuchungen der Torsion und Torsionselastizität (1784) führten ihn zur Konstruktion einer äußerst empfindlichen Drehwaage, die er zu Messungen der zwischen elektrischen Ladungen oder Magnetpolen wirkenden Kräfte heranzog. Er fand dabei 1785 die dafür geltenden, heute nach ihm benannten Gesetze, die er zusammen mit anderen Ergebnissen in seinen grundlegenden sieben Abhandlungen »Sur l'électricité et le magnétisme« (1785-89) veröffentlichte. Diese die gleiche Form wie das newtonsche Gravitationsgesetz aufweisenden Grundgesetze der Elektro- und Magnetostatik trugen wesentlich dazu bei, dass bis über die Mitte des 19. Jahrhunderts hinaus die elektromagnetischen Wirkungen als unvermittelt wirkende Fernkräfte aufgefasst und mathematisiert wurden. Coulomb begründete außerdem die Theorie der elektrischen Polarisation und bewies, dass sich elektrische Ladungen nur auf der Oberfläche eines metallischen Leiters ansammeln. Bei seinen Untersuchungen des Erdmagnetismus (1789) führte er auch den Begriff des magnetischen Moments ein. — Nach ihm ist die SI-Einheit der elektrischen Ladung, das Coulomb (C), benannt.
(aus Brockhaus)
      Quellen:
      Brockhaus online (aufgerufen am 2022-02-24)
      //de.wikipedia.org/wiki/Charles_Augustin_de_Coulomb
⇒ I: 49.
⇒ II: 171, 274, 280.

Cramer, Antonie
Mediziner, Physiologe,
* Winschoten 1822, † Jan. 1855;
reichte 1851 bei der Akademie von Haarlem eine preisgekrönte Arbeit über das Akkommodationsvermögen des Auges ein.
      Quellen:
      Pagel, Sp 353-354
⇒ I: 191, 192, 202, 203, 204, 237, 266.

Cramer, Johann Baptist
Pianist und Komponist,
* Mannheim 24. 2. 1771, † London 16. 4. 1858, Sohn von Wilhelm Cramer;
war Schüler von M. Clementi und wurde durch Konzertreisen seit 1788 international bekannt; 1824 war er in London Mitgründer eines Musikverlags (heute unter dem Namen J. B. Cramer & Co. Ltd.). Seine »Große praktische Pianoforteschule« (1815; 84 Etüden, später um 16 Etüden erweitert) wird noch heute im Unterricht verwendet. Cramer schrieb u. a. auch 105 Klaviersonaten und 8 Klavierkonzerte.
(aus Brockhaus)
      Quellen:
      Brockhaus online (aufgerufen am 2022-02-10)
      NDB Bd. 3, S. 390
      //de.wikipedia.org/wiki/Johann_Baptist_Cramer
⇒ I: 33.

Crelle, August Leopold
Straßenbauingenieur und Mathematiker,
* Eichwerder (bei Wriezen) 17.3.1780, † Berlin 6.10.1855; war als höherer Beamter im preuß. Innenministerium 1816-26 für zahlr. Straßenbauten in Preußen verantwortlich; die erste preuß. Eisenbahnlinie Berlin-Potsdam (1838) wurde nach seinem Entwurf gebaut. C. gab 1820 seine »Rechentafeln« (letzte Auflage 1954) heraus und schrieb seinerzeit bekannte Lehrbücher über Arithmetik und Algebra (1825) sowie Geometrie (1826). Bekannt wurde er bes. durch sein 1826 gegründetes, noch heute bestehendes »Journal für die Reine und Angewandte Mathematik« (C.s Journal); außerdem förderte er junge Mathematiker und den mathematischen Unterricht.
(aus Brockhaus)
      Quellen:
      Brockhaus 4, S. 727
      Meschkowski S. 60
      DBE 2, S. 397
      DSB 3, S. 466-467
      ADB Bd. 4 S. 589-590
      Pogg. I. Sp. 496-497
      //histmath-heidelberg.de/homo-heid/crelle.htm
      //mathshistory.st-andrews.ac.uk/Biographies/Crelle.html
      //de.wikipedia.org/wiki/Crelle
⇒ II: 315, 316.

Critchett, George
* London 1817, † London 1.11.1882.
1861 Hauptwundarzt am London Hospital, 1876 wurde er Augenarzt und Professor der Augenheilkunde und erwarb europäischen Ruf durch seine Operationen
(aus Anna von Helmholtz - Register)
      Quellen:
      //en.wikipedia.org/wiki/George_Critchett_(surgeon)
⇒ II: 105.

Critschett
Critchett, Georges

Crum, Jessie, geb. Graham
Schwiegermutter von William Thomson,
* 1801, † 1896; Tochter von Margaret Ann und William Alexander Graham.
⇒ II: 198.

Crum, Walter
Schwiegervater von William Thomson
* Glasgow 1796, † Rouken 5.5.1867;
der Chemiker befasste sich mit Färberei und Textildruck. Seine Tochter Margaret heiratete William Thomson.
      Quellen:
      //de.wikipedia.org/wiki/Walter_Crum
⇒ II: 198.

Curtius, Ernst
Historiker, Archäologe und Philologe,
* Lübeck 2. 9. 1814, † Berlin 11. 7. 1896, Bruder von Georg Curtius, Großvater von Ernst Robert Curtius;
war 1837–40 in Griechenland, seit 1844 Professor in Berlin und (bis 1849) Erzieher des späteren deutschen Kaisers Friedrich, seit 1856 Professor in Göttingen, seit 1868 in Berlin (auch Leiter des Alten Museums und ab 1872 des Antiquariums). Er regte die Ausgrabung von Olympia an und übernahm 1875–81 deren Leitung (Freilegung des Zeus- und Heratempels).
(aus Brockhaus)
      Quellen:
      Brockhaus online (aufgerufen am 2022-02-24)
      NDB Bd. 3, S. 446-447
      //de.wikipedia.org/wiki/Ernst_Curtius
⇒ I: 302.
⇒ II: 182.

Czerny, Carl
österreichischer Klavierpädagoge und Komponist,
* Wien 21. 2. 1791, † ebenda 15. 7. 1857;
1800-03 Schüler L. van Beethovens, war bald als Klavierpädagoge geschätzt (Schüler u. a. F. Liszt, T. Leschetizky und T. Kullak). Czerny schrieb über 1 000 Werke (darunter Kirchen-, Orchester- und Kammermusik), von denen jedoch nur die klavierpädagogischen Bestand hatten (u. a. »Schule der Geläufigkeit« Opus 299; »40 tägliche Studien« Opus 337; »Schule der linken Hand« Opus 399; »Vollständig theoretisch-practische Pianoforte-Schule« Opus 500). — »Erinnerungen aus meinem Leben« (herausgegeben von W. Kolneder, 1968).
(aus Brockhaus)
      Quellen:
      Brockhaus online (aufgerufen am 2022-02-10)
      ADB Bd. 4, S. 673-676
      NDB Bd. 3, S. 460-461
      //de.wikipedia.org/wiki/Carl_Czerny
⇒ I: 33.

Letzte Änderung: März 2022     Gabriele Dörflinger   Kontakt

Zur Inhaltsübersicht     Historia Mathematica     Homo Heidelbergensis     Hermann Helmholtz / Leo Koenigsberger