Philipp Jolly

Philipp Jolly immatrikulierte sich am 4. November 1829 an der Universität Heidelberg ( Matrikel). Hier studierte er bis zum Wintersemester 1831/32 zunächst Kameralistik und später Mathematik und Physik.

1834 kehrte er nach Heidelberg zurück, erlangte den Doktorgrad mit einer mathematikhistorischen Arbeit und habilitierte sich wenige Monate später für Physik. Er wirkte in Heidelberg als Privatdozent und Professor, bis er 1854 nach München berufen wurde.


Jolly, Johann Philipp Gustav von    (26.9.1809 - 24.12.1884)
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Die rechts stehende Fotografie der von Konrad Knoll geschaffenen Marmorbüste ist im Nachruf „Philipp von Jolly“ von Gottfried Böhm zu finden.

Lexika

Brockhaus - Die Enyzklopädie. - 20. Aufl. - Leipzig
Bd. 11. (1997), S. 225

Jolly, Philipp Johannes Gustav von, Physiker,
* Mannheim 26.9.1809, † München 24.12.1884, Bruder von [Julius Jolly]; Prof. in Heidelberg (1839 für Mathematik, 1846 für Physik) und (seit 1854) in München, wo er an der Reorganisation der bayerischen techn. Lehranstalten beteiligt war. J. ist v.a. als Experimentalphysiker (u.a. Messung der Fallbeschleunigung mithilfe von Präzisionswaagen) und als Instrumentenbauer bekannt geworden. Ein weiteres Arbeitsgebiet war die Osmose.

Heidelberger Gelehrtenlexikon / Dagmar Drüll. - Heidelberg
Bd. 2. 1803-1932. - 1986, S. 128

Jolly, Johann Philipp Gustav (nach 1854: von Jolly)

1834-1854 Phil. Fak.

Mathematik, Physik
*   26. Sept. 1809 Mannheim
†   24. Dez. 1884 München (ev.)
V   Louis J. (1780-1853) Kaufmann, 1836-1849 I. Bürgermeister von Mannheim
M   Marie Eleonore Alt (1786-1859)
Vw   Onkel: Isaak J. (1785-1852) badischer Justizminister s. Bad. Biogr. 1 (1875) S. 425-426
Vw   Bruder: Julius J. (1823-1891) Prof. für Rechtswiss. H, seit 1861 badischer Politiker
1. Okt. 1839 Luise Wüstenfeld (1821-1874); Bf. UBH
K   5 S, 1 T u.a. Ludwig J. (1843-1905) Prof. für Verwaltungsrecht Tübingen s. Wer ist's (1905) S. 388; Friedrich J. (1844-1904) Prof. für Psychiatrie Straßburg s. Arnim 1 (1944) S. 615; Julius J. (1849-1932) Prof. für Sanskrit und Vgl. Sprachwissenschaft Würzburg s. Arnim 4 (1984) S. 745

Lb   WS 1829/30 Stud. H, Wien, Berlin; 20. Juni 1834 Dr. phil H; 7. Aug. 1834 Habilitation H; 14. Nov. 1839 a.o. Prof. H; 29. Sept. 1846 o. Prof. und Direktor des Physikal. Kabinetts H; WS 1854/55 - SS 1884 o. Prof. München; 1861 bayer. Bevollmächtigter in Bundesversammlung Frankfurt/M.

1847/48 Mitgl. des Engeren Senats H; 1853 Dekan der Phil. Fak. H

E   Mitgl. der Akad. der Wiss.: 1856 München, 1864 Göttingen
Qu   UAH A-219/PA; Bf UBH
W   Principien der Mechanik. Stuttgart 1852. - Die Physik der Molecularkräfte. München 1857. - Die Veränderlichkeit in der Zusammensetzung der atmosphärischen Luft in: Abh. der Bayer. Akad. der Wiss. München. Math.-Physikal. Kl. 13 (1880). - Die Anwendung der Waage auf Probleme der Gravitation in: ebd. 14 (1883).
L   NDB 10 (1974) S 592

Abkürzungsverzeichnis


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Biographische Informationen


WWW-Biographien

  Tabellarischer Lebenslauf Philipp von Jollys

Philipp von Jolly aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Catholic Encyclopedia

  Autobiographische Notizen / verfasst von Philipp von Jolly, ca. 1870

  Philipp von Jolly : ein Lebens- und Charakterbild / von Gottfried Böhm   PDF-Datei (882 KB, 32 Seiten)

  Nachruf auf Philipp Jolly / gehalten von Carl von Voit   PDF-Datei (102 KB, 10 Seiten)
      mit Würdigung seines wissenschaftlichen Werkes

  Erinnerungen an Philipp Jolly / von Georg Weber
      Episoden aus Jollys Heidelberger Zeit


Wohnungen Philipp Jollys in Heidelberg

Dem Adressbuch der Universität Heidelberg ist zu entnehmen, dass Philipp Jolly als Student vom Wintersemester 1829/30 bis zum Wintersemester 1831/32 bei der Witwe des Zimmermannes Schmitt in der Vorstadt Haus Nr. 187 wohnte. Diese Adresse entspricht der heutigen Unteren Neckarstr. 66 gegenüber der Stadthalle. Damals befand sich an dieser Stelle noch der große Zimmerplatz, an dem die Holzflöße angelandet wurden.

Bei seiner Rückkehr 1834 mietete sich der junge Privatdozent zunächst beim Metger Georg Müller in der Hauptstr. 69 ein. Nach seiner Heirat und Ernennung zum a.o. Professor zog er Ende 1839 in die Hauptstr. 120 um.
Philipp Jolly wohnte von 1840 bis 1848 in Heidelberg in der Hauptstr. 120.

Das Haus war 1724 von Johann Jakob Rischer für den Stadtschultheiß Burkard Neukirch erbaut worden. Im Treppenhaus findet man Stucksupraporten im Louis-XVI-Stil, die vermutlich von Joseph Anton Pozzi geschaffen wurden.

(Foto von Helmut Dörflinger, 2004)

Danach bezog er im Wintersemester 1848/49 als ordentlicher Professor seine Dienstwohnung im Institut an der Hauptstraße (ehemaliges Dominikanerkloster)

  Das Physikalische Institut in Heidelberg von 1820 bis 1855

(Randzeichnung aus dem Heidelberger Stadtplan von 1830 von Friedrich Hengstenberg)

Im Sommer 1850 verließ er das Institutsgebäude und mietete sich in dem ca. 1840 errichteten Haus des Maurermeisters Peter Stauß in der Unteren Neckarstraße 3 ein, das nur wenige Schritte vom Institut entfernt lag.

(Foto von Gabriele Dörflinger, 2011)

Die Informationen sind dem Heidelberger Adressbuch und dem Adressbuch der Universität Heidelberg entnommen.


Print-Biographien

Badische Biographien. - Stuttgart
Bd. 4 (1891), S. 199 - 204     HeiDOK: PDF-Bild-Datei   [807 KB, 7 S.]
UB-Signatur: IZA Biog-D-BA 001
Im Juni 1834 erwarb Philipp Jolly sich an der Universität Heidelberg den Doktorgrad und im August habilitirte er sich daselbst als Privatdozent. Seine Vorlesungen über »Physik, Technologie, Astronomie und verwandte Fächer«, die er im Wintersemester 1834/35 begann, hatten einen glänzenden Erfolg. [...] Obwohl Jolly sich in dem Wirkungskreise der heimischen Universität sehr wohl fühlte, so bewog ihn doch das größere Arbeitsfeld im Jahre 1854 einem Rufe an die dortige [Münchener] Universität zu folgen.

Neue Deutsche Biographie. - Berlin
Bd. 10 (1974), S. 592
UB-Signatur: LSN A-EH 001

Nach der Promotion in Heidelberg (1834) und direkt anschließender Habilitaion für Mathematik, Physik und Technik wurde er hier 1839 ao. Professor für Mathematik und 1846 o. Professor für Physik.

Dictionary of Scientific Biography. - New York
Vol. 7 (1973), p. 160
UB-Signatur: LSN A-EH 001

He received his doctorate in 1834 from Heidelberg and qualified there as privatdocent in mathematics, physics, and technology. In 1839 he became professor of mathematics, and in 1846 he obtained the chair of physics.

Böhm, Gottfried: Philipp von Jolly. - München, 1886
Mit Bibliographie     HeiDOK
UB-Signatur: Mays 25,29 RES

Weber, Georg: Heidelberger Erinnerungen : am Vorabend der fünften Säkularfeier der Universität. - Stuttgart, 1886
S. 249-252 Philipp Jolly     Text im Netz
UB-Signatur: B 5244-8


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Werk


Beiträge im Internet

Annalen der Physik / Beiträge Philipp Jollys

digitalisiert durch die Bibliothèque nationale de France (gallica)

Heidelberger Digitalisierungen   (PDF-Bild-Dateien)

Sitzungsberichte der Königl. Bayerischen Akademie der Wissenschaften
  Ueber die Ausdehnung des Wasser von 30° C. bis zu 100° C. (1864)   [ 3.5 MB, 23 S.]
  Eine Federwage zu exacten Wägungen (1864)   [ 938 KB, 7 S.]
      mit Konstruktionszeichnung

Annalen der Physik
  Die Anwendung der Waage auf Probleme der Gravitation (1878)   [ 1.8 MB, 25 S.]
  Die Anwendung der Waage auf Probleme der Gravitation : zweite Abhandlung (1881)   [ 2.2 MB, 27 S.]


In Heidelberg vorhandene Monographien

Suche nach Autor Ph. Jolly in HEIDI mit Buchausgabe in

Literatur über das Werk Philipp Jollys

Voit, Carl von:
Philipp Johann Gustav von Jolly
In: Sitzungsberichte der Bayerischen Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-physikalische Klasse. - 15.1885 (1886), S. 119-136     (HeiDOK)
    UB:H 93::15.1885

Verzeichnis der Bibliothekssigel
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Bibliographien


Biographisch-literarisches Handwörterbuch / J. C. Poggendorff. - Leipzig
Bd. 1 (1863), Sp. 1199-1200
Bd. 3 (1898), S. 695-696
    UB-Signatur: LSN B-AE 002     und     LSA Nat-A 001

Bibliographie aus:
Böhm, Gottfried: Philipp von Jolly. - München, 1886
UB-Signatur: Mays 25,29 RES


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