Philipp von Jolly (1809 - 1884)

„ Es fehlt an einem Laboratorium, einem Orte zur Ausbreitung der Thätigkeit des Lehrers und zur Uebung der Schüler ...“ (1846)

26.09.1809 Geboren in Mannheim
1829-1834 Studium in Heidelberg und Wien (weitgehend Eigenstudien), sowie in Berlin bei Gustav Magnus.
Parallel zum Studium arbeitet Jolly zeitweise 4 Stunden täglich bei einem Mechaniker.
1834 Promotion in Heidelberg mit der Arbeit „De Euleri meritis de functionibus circularibus“ und Habilitation daselbst
Oktober 1839 Jolly heiratet Luise Wüstenfeld (1821-1874); der Ehe entspringen 5 Söhne und eine Tochter.
November 1839 Ernennung zum außerordentlichen Professor (Mathematik)
1841 Der Heilbronner Arzt Robert Mayer trägt Jolly seine Theorie über die Erhaltung der Energie vor. Obwohl Jolly Mayers Ansichten nicht teilt, ermutigt er ihn, in seinen Studien fortzufahren.
1846 Jolly beantragt eine jährliche Unterstützung zur Einrichtung eines Laboratoriums, das auch den Studenten offensteht — ein Novum in Deutschland.
Er bekommt zu diesem Zweck zwei Räume im damaligen Institut; die Ausstattung beschafft er überwiegend aus eigenen Mitteln.
September 1846 Jolly wird zum ordentlichen Professor (Physik) und zum Direktor des Physikalischen Kabinetts ernannt.
1849 „Experimentaluntersuchungen über Endosmose“, sein erstes molekularphysikalisches Werk, erscheint in den Annalen der Physik
1854 Berufung an die Universität München als Nachfolger Simon Ohms.
Jolly erhält den bayerischen Personenadel
1863 Entwicklung der jollyschen Federwaage, die die Dichte fester Körper mit Hilfe des hydrostatischen Auftriebs bestimmt.
ab 1871 Mitglied der bayerischen Normaleichungskommission; technische Ausrüstung der bayerischen Eichämter zum großen Teil nach seinen Angaben.
1874 „Ueber die Ausdehnungs-Coefficienten einiger Gase und über Luftthermometer“. Das von Jolly entwickelte Gasthermometer bestimmt die Temperatur indirekt über die Druckänderung eines Gases im geschlossenen Gefäß
1881 Letzter Großversuch Jollys zur Erdgravitation mit einer Präzisionswaage im Müchener Aulaturm und einer Bleikugel von 1m Durchmesser
1884 Emeritierung Jollys
24.12.1884 Philipp Jolly stirbt in München


Letzte Änderung: 18.04.2011     Gabriele Dörflinger   Kontakt

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