76. | Hauptstr. 47-51 — Friedrichsbau Bronzeplakette Leo Koenigsberger |
Bronzeplakette Leo Koenigsberger |
Herbert Seifert (1907-1996), der
von 1935 bis zu seiner Emeritierung 1975
Mathematik mit dem Schwerpunkt Topologie an der Heidelberger Universität lehrte,
berichtete:
(Nach einer Gesprächsnotiz von Wilhelm von
Waldenfels mit Herbert Seifert)
Anläßlich der Tagung der Deutschen Mathematiker-Vereinigung
2004 in Heidelberg forschte man nochmals nach dem Verbleib
der Plakette. Sie wurde dann von Werner Moritz, dem Leiter
des Universitätsarchivs, im Archiv entdeckt.
Jetzt befindet sich die Plakette im Seifert-Raum des
Mathematischen Instituts im Neuenheimer Feld.
Letzte Änderung: Oktober 2017 Gabriele Dörflinger
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Historia Mathematica Heidelbergensis
Homo Heidelbergensis
Bismarckplatz — Stadthalle
„Kurz vor der 550-Jahrfeier der Universität im Jahr
1936 eilte der Dekan aufgeregt durch die Räume des
Instituts und verlangte, daß alle Abbildungen von
Juden entfernt würden, damit ihr Anblick nicht den
Führer beleidige, der zur Feier erwartet wurde.
Herr Seifert erwiderte, daß die Plakette von
Koenigsberger ja von Lenard,
dem bedeutendsten Vorkämpfer
der 'Deutschen Physik', gestiftet sei. Verwirrt zog der
Dekan ab.
Nach zwei Tagen kam dann doch ein Maurer, baute
die Plakette aus und stellte sie auf den Speicher.“
Quelle: Jung, Florian: Das Mathematische Institut der
Universität Heidelberg im Dritten Reich /
Staatsexamensarbeit von Florian Jung. - 1999. - S. 47
Man nahm an, dass die Plakette im 2. Weltkrieg eingeschmolzen
wurde. Im Besitz des Instituts war lediglich eine Fotografie,
die Herbert Seifert angefertigt hatte, verblieben.