76. | Hauptstr. 47-51 — Friedrichsbau Nachfolger Leo Koenigsbergers bis 1969 |
William Threlfall |
1913-1919 Paul Stäckel
Zu den bisher noch nicht skizzierten Personen nachfolgend einige Informationen
Letzte Änderung: Februar 2018 Gabriele Dörflinger
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Historia Mathematica Heidelbergensis
Homo Heidelbergensis
Bismarckplatz — Stadthalle
1914-1922 Oskar Perron
1920-1935 Heinrich Liebmann
1922-1935 Artur Rosental
1937-1945 Udo Wegner
1937-1975 Herbert Seifert
1946-1949 William Threlfall
1952-1969 Friedrich Karl Schmidt
1957-1965 Gottfried Köthe
1958-1979 Hans Maaß
1960-1971 Klaus Krickeberg
1963-1996 Albrecht Dold
1965-1972 Horst Leptin
1966-1968 Konrad Jörgens
1967-1996 Peter Roquette
1968-1996 Dieter Puppe
1968-1997 Wilhelm von Waldenfels
Udo Wegner (1902-1989)
studierte Mathematik in Berlin und
habilierte sich 1929 in Göttingen. 1931 wurde er als o. Prof. an die TH
Darmstadt berufen und 1937 kam er als Nachfolger Artur Rosenthals
nach Heidelberg. Er war seit 1933 Mitglied der SA und galt im
Nationalsozialismus als politisch zuverlässig. Zwischen Wegner und Herbert
Seifert, der den anderen math. Lehrstuhl innehatte, kam es sofort zu Spannungen,
da Seifert politsche Verdienste im Nationalsozialismus — im Gegensatz zu
Wegner — nicht als Kompensation wissenschaftlicher Leistungen anerkannte.
Seifert ließ sich ab 1939 zur Luftfahrtforschungsanstalt in
Braunschweig beurlauben,
während Wegner versuchte seine eigene Luftfahrtforschung in Heidelberg
aufzubauen. Nach dem II. Weltkrieg erhielt Wegner mehrere Lehraufträge, bis er
1956 einen Ruf an die Universität Saarbrücken erhielt.
William Threlfall (1888-1949)
„William Threlfall,
der Mathematiker, durfte sein Leben der
Reinheit dieser Forschung und deren Bewährung in den
Gesinnungen widmen. Von Vaterseite britischer, von Mutterseite
deutscher Abkunft ist er auch ein Beispiel jener so rätselhaften
Sonderbegabungen, ohne welche die Wissenschaften nicht entstehen
würden. Die Topologie in der Mathematik ist von ihm in den
Grundlagen geschaffen und gemeinsam mit Herbert Seifert in einem
Lehrbuch dargestellt worden. Sodann wandte er sich der Analysis im
Großen zu. Eine zusammenfassende Darstellung dieser Untersuchungen
ist seine 'Variationsrechnung im Großen'.
Schülerkreis, Fachgenossen und akademisches Wirken sollten die
Sprödigkeit dieser Materie immer mehr überwinden und
widerlegen. Aber er ist uns durch einen unerwarteten Tod entrissen
worden.“
August Seybold: Gedenken an William Threlfall
In: Ruperto Carola. — Heidelberg. — Nr. 4 (1951), S. 17
Horst Leptin (1927-2017)
studierte in Hamburg Mathematik
und habilitierte sich dort 1957. Von 1965 bis 1972 lehrte er in Heidelberg
als o. Prof. für Angewandte Mathematik. Dann wechselte er an die Universität
Bielefeld, wo er 1992 emeritiert wurde. Anfang des 21. Jahrhunderts kehrte er in
seine Heimatstadt Hamburg zurück, wo er am 13. Aug. 2017 verstarb.
Er beschäftigte sich vor allem mit
Topologischer Algebra, Funktionalanalysis und Harmonischer Analysis.
Von 1977 bis 1995 war er Mitherausgeber des renommierten
Journals für die reine und
angewandte Mathematik (Crelle-Journal).
Nachruf
der Universität Bielefeld
Peter Roquette (* 1927)
begann seine wissenschaftliche Laufbahn
nach der Promotion in Hamburg 1951 als Assistent am Math. Forschungszentrum
Oberwolfach. In München habilitierte er sich 1954 und wirkte nach mehreren
Zwischenstationen von 1967 bis 1996 als o. Prof. in Heidelberg. 1978
wurde er Mitglied der Heidelberger Akademie der Wissenschaften.
Dieter Puppe (1930-2005)
studierte in Göttingen und Heidelberg,
wo er 1954 promoviert wurde. Ab 1960 lehrte er an der
Universität Saarbrücken, bis er 1968 als o. Prof. nach Heidelberg
zur"ckkehrte.
Wilhelm von Waldenfels (* 1932)
schloss 1962 sein Studium
mit der Promotion in Bonn ab. Er arbeitete als Dozent in Saarbrücken
und ab 1968 als o. Prof. in Heidelberg.