Jesuitengymnasium |
Für die 12-14jährigen Schüler
wurde 1715-1717
vom Baumeister Johann Adam Breunig
die „Schola Inferiores“
errichtet.
1804 erwarb der Professor der Zivil- und Miltärbaukunst
Johann Andreas Traitteur (1753-1825),
der auch Geometrie lehrte, das
Schulgebäude.
Er wollte das Haus „zur Salzniederlage, zu einer großen Wohnung
und zum Schauspiele“
verwenden.
1822 baute er dieses Haus um: er fügte ein Mezzaningeschoss ein und
unterteilte die
großen Räume.
Seine Erbinnen verkaufen 1827 das
Haus an die Stadt Heidelberg, die es der Universität zur
Nutzung überlässt.
In diesem Gebäude befand sich von 1829 bis 1905 die
Univ. Bibliothek.
Danach beherbergte der Bau eine ganze
Reihe von Instituten, unter anderem ab 1906 das
Institut für Staats- und
Sozialwissenschaften.
Letzteres zog 1928 in das Palais Weimar
um, als wegen Abbruch und Neubau des Hörsaalgebäudes
Ausweichräume in der Nähe des Universitätsplatzes
benötigt wurden.
Auch heute dient das Haus noch als Seminariengebäude
für das Philosophische Seminar und das Slavische Institut.
Lit.:
MÜLLER Nr. 82, S. 85; STADT S. 455
Gegenüber im ehemaligen 1847/49 von
Ludwig Lendorff
gebauten Amtsgericht ist das
Romanische Seminar der Universität untergebracht. Das
Amtsgericht wurde auf dem Grundstück des Wirtschaftstraktes des früheren,
1804 in den Besitz des Großherzogs übergegangenen Jesuitenklosters
(Jesuitenkolleg) errichtet. Das Kloster war ebenfalls ab 1703 von
Johann Adam Breunig erbaut worden.
Für Musikliebhaber ist von
Interesse, dass der Komponist Robert Schumann im Sommersemester
1829 als Jurastudent im ehemaligen Kloster wohnte.
Letzte Änderung: Oktober 2017 Gabriele Dörflinger
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