5.   Collegium Academicum

Collegium Academicum

Univ.-Bibliothek — Karlsplatz

Als die Kurfürstenwürde um 1700 an die katholische Linie überging, versuchte der Kurfürst die Rekathologisierung der Pfalz zu betreiben. Zu diesem Zweck holte er Jesuiten nach Heidelberg und die Universität wurde zur Jesuitenuniversität.

Die Jesuiten bekamen für ihre Bauten ein ganzes Geviert. Das Collegium Academicum, das 1750-65 von Franz Wilhelm Rabaliatti errichtet wurde, war das Wohn- und Studiengebäude für den Ordensnachwuchs.

Im 19. Jahrhundert wird das Collegium für verschiedene Zwecke genutzt. Zunächst nahm es 1826 die Irrenanstalt auf, danach beherbergte es von 1844 bis 1876 das Akademische Krankenhaus der Heidelberger Universität und ab 1881 war das Gebäude Grenadierkaserne.

Nach dem 2. Weltkrieg war Heidelberg zwar unzerstört, aber der Wohnraum insbesondere für Studenten sehr knapp. Der 1. Nachkriegsrektor, der Chirurg Karl Heinrich Bauer (1890-1978) konnte die Amerikaner davon überzeugen, der Universität die ehemalige Kaserne in der Seminarstr. für ein Studentenwohnheim zu überlassen. Am 27. Juli 1945 wurde so an dieser Stelle ein selbstverwaltetes Studentenwohnheim gestiftet. Am 18. Februar 1975 wurde es durch Beschluss der Universität wieder aufgelöst und am 6. März 1978 von der Polizei geräumt und geschlossen. Nach einem Umbau dient der Bau jetzt der Zentralen Universitätsverwaltung.

Lit.: MÜLLER Nr. 83, S. 86; STADT S. 456f


Letzte Änderung: Oktober 2017     Gabriele Dörflinger   Kontakt

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