Heidelberg: |
Der Bankier und Krappfabrikant Christian Adam Fries (1765-1847)
hatte 15 Kinder [Anm. 1], darunter die Maler Ernst, Wilhelm und
Bernhard Fries.
Er stammte aus einer Alsfelder (Hessen) Kaufmannsfamilie; sein Bruder Ernst Philipp Fries (1772-1829) war Bankier in Mannheim und dessen Sohn Carl August Fries (1808-1884) zählt zu den Gründern der BASF. Um 1800 heiratete er Luisa Christina Heddaeus (1781-1858), die Tochter des geistlichen Administrations-Raths Philipp Christian Heddaeus.
Der Bankier und Kunstsammler Christian Adam Fries und Frau
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Luisas Schwester Franziska Susanne Charlotte (1785-1866) heiratete 1806 den Chemiker Carl Wilhelm Gottlob Kastner (1783-1857), der von 1805 bis 1812 in Heidelberg lehrte. Außerdem hatte Luisa einen Halbbruder Friedrich Karl Heddaeus (1771-1832), der als Pfarrer u.a. in Ladenburg und Mühlbach bei Eppingen wirkte.
1778 hatte Heddaeus eine Krappfabrik in Heidelberg übernommen, für die er 1788 von Kurfürst Carl Theodor für 20 Jahre Privilegien erhielt, die seine Monopolstellung sicherten.[Anm. 2] Der gemahlene Krapp wurde bis in die Niederlande und die Schweiz verkauft. Intensive Geschäftsbeziehungen bestanden zur alten Textilstadt Elberfeld (Wuppertal) im Herzogtum Berg. Sie wurden durch die politische Situation begünstigt: der pfälzische Kurfürst war im 18. Jahrhundert auch Herzog von Berg und Jülich.
Fabrik und Wohnhaus lagen auf dem Weg nach Rohrbach (heute Rohrbacherstr. 47-57, früher Rohrbacherstr 13, bzw. in alter Zählung A 81); östlich davon konnte der wärmeliebende Färberkrapp am Hang angebaut werden.
Bereits 1796 — seine spätere Frau war noch minderjährig — leitete C. A. Fries die Krappfabrik. Auf dem Heidelberger Stadtplan von 1812 [Anm. 3] wird er als Besitzer benannt. Als zweites Standbein betrieb er (spätestens) ab 1810 Wechselgeschäfte. Bis zu seinem Tod werden im Heidelberger Adressbuch unter Handelsstand „Fries C.A., Krappfabrik und Wechselgeschäfte“ angegeben.
Der Philologe und Kunsthistoriker Gustav Parthey (1798–1872) berichtet in seinen Jugenderinnerungen:
Mein gütiger Vater hatte mir von den Gebrüdern Schickler einen offnen Kreditbrief an den Banquier Fries in Heidelberg ausfertigen lassen. Ich wanderte damit nach der Krappfabrik vor dem Mannheimer Thore auf dem Wege nach Rohrbach gelegen, und ward von Herrn Fries auf das freundlichste empfangen. Er fragte mich unumwunden, gleich nach der ersten Begrüßung, wieviel ich brauche ? Dies setzte mich in Verlegenheit: denn da es das erste Mal war, daß ich mit einem Kreditbriefe reiste, so glaubte ich, man könne die delikate Geldfrage vielleicht erst bei dem zweiten Besuche in Anregung bringen, und hatte mir, da wir noch mit Geld versehen waren, vorläufig gar keine Summe gedacht. Daher fragte ich nicht ohne Stocken, wie viel er mir geben könne? — Meine ganze Kasse steht Ihnen zu Diensten, sagte er verbindlich, indem er in den Kreditbrief sah. Dies machte mich noch verlegner, und ich wagte es kaum, nach einigem Zaudern, ihn um 100 Gulden zu bitten. Mit feinem Lächeln bemerkte er, damit würden wir, da wir unsrer zwei wären, wohl nicht weit reichen; ich möchte doch lieber gleich 200 Gulden nehmen. Diese Grosmuth schien mir außerordentlich, doch ließ ich sie mir gefallen. Sogleich führte er mich zur Kasse hinab, wo mir das Geld gegen Quittung ausgezahlt ward.Das Haus des Herrn Fries in Heidelberg gehörte zu den allgemein bekannten und beliebten. Die meisten Studenten waren an ihn empfohlen. Er behandelte sie in den oft vorkommenden Geldklemmen mit väterlicher Nachsicht. Um ihn, der im kräftigen Mannesalter stand und um seine noch jugendliche Frau schaarte sich ein großer Kreis frischer Söhne und lieblicher Töchter. Fries galt für einen feinen Kunstkenner; er erlebte die Freude, daß zwei seiner Söhne, Ernst und Bernard, als Landschafter ausgezeichnetes leisteten.
Quelle: Parthey, Gustav: Jugenderinnerungen. Zweiter Theil. Berlin, 1907. S. 309–311
Dank an Herrn Hans-Martin Mumm vom Heidelberger Geschichtsverein für diesen Hinweis.
Christian Adam Fries stellte nicht nur Malerfarbe her, sondern
sammelte auch die Farbprodukte: er nannte eine stattliche
Gemäldesammlung von alten niederländischen und zeitgenössischen
romantischen Künstlern sein eigen. Zu Anfang des 19. Jahrhunderts
gab es in Heidelberg zwei bemerkenswerte Gemäldesammlungen: die
Sammlung altdeutscher und niederländischer Werke der Brüder
Boisserée, die später den Grundstock der Alten Pinakothek in
München bildete, und die Fries'sche Sammlung.
Johann Wolfgang von Goethe (1814), Zar Alexander und Kaiser
Franz (1815) sowie der Philosoph Hegel (1817) besuchten
C. A. Fries.
Der englische Maler George Augustus Wallis (1761-1847), der Wegbereiter der romantischen Landschaftsmalerei, wohnte von 1812 bis 1817 in Heidelberg und verkehrte oft im Hause Fries. C. A. Fries erwarb von ihm 14 Gemälde.
Mit großer Freude unterstützte C. A. Fries den künstlerischen Werdegangs seines Sohnes Ernst (1801-1833), der ein berühmter Landschaftsmaler wurde. Ernst Fries erhielt seine erste Ausbildung in Heidelberg vom Universitätszeichner Friedrich Rottmann (1768-1846), dem Vater des romantischen Malers Karl Rottmann (1797-1850). 1815 setzte Ernst Fries seine Ausbildung beim Karlsruher Hofmaler Karl Kuntz (1770-1830) fort und beendete 1819 sie mit dem Optik- und Perspektivunterricht des Darmstädter Hofbaumeisters Georg Moller (1784-1852). Daran schlossen sich mehrjährige Studienreisen vor allem nach Italien an, die er dank der väterlichen Unterstützung ohne finanzielle Sorgen unternehmen konnte. 1826 entdeckte er gemeinsam mit seinem Malerkollegen August Kopisch (1799-1853) die Blaue Grotte in Capri. Im Sommer 1828 war er wieder in Deutschland und wurde 1831 vom badischen Großherzog Leopold zum Hofmaler ernannt. 1833 schnittt er sich in einem Fieberanfall die Pulsadern auf und verstarb. Er hinterließ seine Witwe Louise (1804-1857) und vier kleine Töchter. Die jüngste war wenige Tage vor seinem Tod geboren worden und starb bereits am Tag seiner Beerdigung.
Selbstbildnis Ernst Fries, 1823
(abgedruckt in: Lohmeyer, Karl: Heidelberger Maler der
Romantik. – Heidelberg, 1935. – S. 284)
Die beiden letztgeborenen Söhne Wilhelm (1819-1878) und Bernhard (1820-1879) von C. A. Fries wurden ebenfalls Landschaftsmaler, reichten aber an die Bedeutung ihres Bruders Ernst nicht heran.
1826 erwarb C. A. Fries das Anwesen in der Plöck, das vorher der
Homer-Übersetzer
Johann Heinrich Voß
ab 1807 bewohnt hatte
und das im 18. Jahrhundert das Anatomie-Institut der Universität
war. Von 1840 bis 1858 gibt das Heidelberger Adressbuch
Plöckstr. 105 (früher A 288) als seine bzw. seiner Witwe Wohnung
an.
Nordseite der Peterskirche mit dem Wohnhaus Fries rechts
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Robert Fremerey (1809-1874), der Sohn eines Eupener Tuchfabrikanten, hatte 1834 Emilie Fries (1812-1883) geheiratet. Er wohnte bis 1848 bei der Krappfabrik und bezog dann sein eigenes Haus in der Friedrichstr. 1. Sein Beruf wird bis 1852 als Kaufmann bzw. Bankier angeben; ab 1854 — mit 45 Jahren — ist er als „Privatmann“ eingetragen.
Hermann Fries (*1809) hatte 1836 in Karlsruhe die Pfarrerstochter Christina Maria Louise Dietz (* 1810) geheiratet; sein Schwager Robert Fremerey war Trauzeuge. Von 1840 bis 1858 wohnte er mit seiner Familie in der Rohrbacher Straße und verwaltete die Fabrik. 1854 stellte er die Produktion von der Pflanzenfarbe Krapp auf das synthetisch herzustellende Ultramarin um.
Ultramarin wurde ursprünglich aus Lapislazuli gewonnen und war eine der teuersten Farben. 1828 gelang Christian Gottlob Gmelin in Tübingen die synthetische Herstellung des Farbstoffs, die 1845 durch Wilhelm Büchner in Pfungstadt vereinfacht wurde. Man benötigt Kaolin, Natriumsulfat, Natriumkarbonat (Waschsoda), Schwefel und Aktivkohle. Im Gegensatz zur Krappherstellung kann die Ultramarinherstellung mit einer Geruchsbelästigung verbunden sein.
Ultramarin ist ungiftig und kann auch zum Färben von Lebensmitteln verwendet werden, z.B. für blaue Ostereier. Säurehaltige Lebensmittel stellen ein Problem dar, da der im Ultramarin enthaltene Schwefel zu einer nach faulen Eiern riechenden Verbindung reagiert.
1846 wird Heinrich Fries (1811-1857) erstmals mit eigener Adresse genannt: Kaufmann und Bankier in der Augustinergasse. Er hatte 1844 in Langensalza Julie Louise Dorothea Weiß, die Tochter eines Spinnereibesitzers geheiratet. Bis zu seinem Tod im Oktober 1857 wohnte der Bankier Heinrich Fries in der Augustinergasse 5 (früher C 79). Im Adressbuch für das Jahr 1858 wird hier seine Witwe benannt.
Im Februar 1857 starb Louise, die Witwe des Malers Ernst Fries, in Heidelberg, wo sie seit mindestens 1839 mit ihren ledigen Töchtern Maria und Anna lebte. Am 16. Oktober folgte der Bankier Heinrich Fries. Er war 46 Jahre alt geworden; das Totenbuch von Hl. Geist benannte wie üblich keine Todesursache. Diese erfahren wir aus einem Bericht Adolf Kussmauls:
Der Leiter des Bankhauses [Heinrich Fries] hatte zu kühn spekuliert und nahm sich das Leben. Vorsichtiger verfuhr er bei der Ausführung seines Entschlusses, aus der Welt zu scheiden. Unter dem Vorgeben wissenschaftlicher Neugierde ersuchte er den Professor der Anatomie und damaligen Prosektor [Anton] Nuhn, einen sehr gefälligen Herrn, ihm das menschliche Herz und seine Lage zu beschreiben. Dieser, ebenso verwundert als erfreut über die wissenschaftliche Anwandlung des reichen Herrn, der bisher auf die gelehrte Welt von oben herab geschaut, lud ihn zu sich ein in den Seziersaal, um dort das Gewünschte in Augenschein zu nehmen. Der Banquier kam, und der Anatom unterwies ihn mit der ihm eignen gründlichen Gewissenhaftigkeit, teils an der Leiche, teils an ihm selbst, wie man vorgehen müsse, um das versteckte Herz hinter der knöchernen Rippenwand sicher zu erreichen. Der seltene Schüler merkte sich alles gut, ging nach Hause und wußte das Zentrum des Lebens so genau mit der Kugel zu treffen, wie es der Lehrer selbst nicht hätte geschickter fertig bringen können.S. 41 aus
Kussmaul, Adolf: Ein Dreigestirn großer Naturforscher an der Heidelberger Universität.
In: Deutsche Revue. Band 27,1 (1902)
Der Konkurs der Bank fand bereits im Sommer statt, denn Heinrich Fries
vermietete ab September 1857 die Räumlichkeiten des Bankgeschäfts
in der Augustinergasse an den Mannheimer
Bankier
Carl Heinrich Wilhelm Köster, der
1859 in die Hauptstr. 120 umzog.
Das Bankhaus Wilhelm Köster & Co. distanzierte sich von
den Ereignissen:
Bekanntmachung Wir sehen uns durch die jüngsten Ereignisse, besonders denen gegenüber, welche unser Circular vom 15. August nicht empfingen, zu der Erklärung veranlaßt, daß unser am 1. September hier errichtetes Bankgeschäft zu der Firma C. A. Fries nie in näheren Beziehungen stand.
Wir haben lediglich das Geschäftslocal desselben gemiethet.
W. Köster & Co. Anzeige im Heidelberger Journal vom 23. Okt., 26. Okt., 8. Nov. und 10. Nov. 1857
Christine, die Witwe C. A. Fries' starb im April 1858.
Anfang 1859 wurde der Verlust des Familienvermögens offenkundig.
Das Haus in der Plöck 105 [Anm. 4]
war inzwischen das Eigentum der Stadt
Heidelberg.
Hier wurde im Januar 1859 [Anm. 5]
die Fries'sche
Gemäldesammlung (146 Gemälde und vier Gobelins) versteigert. Die
Werke Ernst Fries' erzielten bedeutende Summen, wie das
Heidelberger Tagblatt am 18. Januar 1859 berichtete.
Am 21. Januar [Anm. 6]
folgte die Versteigerung von Wertpapieren
aus dem
Nachlass der Witwe Fries, die u.a. 12 Aktien der Ultramarinfabrik
von Hermann Fries & Comp. enthielten.
Am 14. Februar [Anm. 7]
wurde auf Betreiben des Tabakfabrikanten
Thomas Gätschenberger das der Familie gehörende Haus
Plöck 56 [Anm. 8]
samt Zubehör wegen „Unterpfandsabtretung“
versteigert.
Und am 4. April [Anm. 9] bot Hermann Fries
einen Weinberg zur Versteigerung an.
Das Bankhaus in der Augustinergasse [Anm. 10]
erwarb der Wirt Carl Janson. Im Heidelberger Tagblatt vom
20. Aug. 1859 kündigte er für den Folgetag die Eröffnung
seiner neuen Wirtschaft
„Zum deutschen Haus“ in der Augustinergasse 5 an.
Hermann Fries und die Witwe seines Bruders Heinrich wurden 1858
letztmalig im Heidelberger Adressbuch genannt.
Hermann Fries hatte einen Sohn (Ernst * 24. Sept. 1837), der in Heidelberg Chemie studierte und sich so auf die Leitung der Ultramarinfabrik vorbereitete. Dieser wurde im Adressbuch der Universität bis zum Wintersemester 1858/59 (Nov. 1858) mit der Adresse Rohrbacherstr. 13 geführt. Im Sommer 1859 (Juni 1859) — er hatte am 7. März 1859 seinen Doktor [Anm. 11]gemacht — erscheint er als Untermieter in der Karlsstr. Daraus kann man schließen, dass die Familie Fries das Wohnhaus in der Rohrbacher Straße bis zum Juni 1859 geräumt hatte.
In Heidelberg finden wir 1860 von den vielen Kindern Christian
Adam Fries' noch den Sohn Bernhard und die Tochter Emilie Fremerey
mit ihrem Gatten Robert, sowie die ledigen Töchter Maria und Anna
des Malers Ernst Fries.
Alle anderen Einwohner mit Namen Fries sind Fischer, Landwirte und
Handwerker und vermutlich nicht mit Christian Adam Fries verwandt.
Hermann Fries, seine Frau Christina und sein Sohn Ernst sowie die
Witwe Julie seines Bruders Heinrich sind weder in den Totenbüchern
von St. Peter noch in denen von Hl. Geist genannt. Sie müssen
daher Heidelberg um 1860 verlassen haben. Für die Familie Hermann
Fries' ist die Auswanderung nach Nordamerika denkbar, denn
Hermann Fries war gemäß einer Anzeige der von Washington Finlay
betriebenen Nordamerika-Auswanderer-Agentur, die in der
Deutschen Zeitung vom 4. Juli 1848 erschien, der für Heidelberg
zuständige Mitarbeiter der Agentur.
Genaueres wissen wir von seinem Sohn Ernst Fries aus den Münchener
Adressbüchern. Dieser war ab 1865 bis (mindestens) 1893 Direktor
der Münchener Aktien-Ziegelei. Er starb 1911 in München.
Der Maler Bernhard Fries ist nach 1860 nach München verzogen.
In Heidelberg verblieben Robert Fremerey († um 1875) und seine
Frau Emilia († 1883) sowie die Töchter Maria und Anna des
Malers Ernst Fries, die bis zu ihrem Tod im Jahr 1907 bzw. 1911
weiterhin in Heidelberg lebten.
Die Heidelberger UltramarinfabrikDie Ultramarin-Fabrik wird im Heidelberger Adressbuch bis 1878 angegeben. Im Januar 1859 war die Umwandlung der Fries'schen Ultramarinfabrik in eine neue Aktiengesellschaft vollzogen, wie das „Comité der Heidelberger Ultramarin-Fabrik“ im Heidelberger Tagblatt am 12. Januar vermeldete. Der neue Direktor Hermann Hundt aus Aachen blieb nur kurze Zeit in Heidelberg; bereits im Adressbuch von 1863 wurde er nicht mehr genannt. Hermann Fries wurde in der Anzeige nicht erwähnt. Anzeige im Heidelberger Tagblatt vom 12.1.1859 bezgl. der Ultramarin-Fabrik |
Bereits bei der Gründung 1854 stellte Hermann Fries den
Chemiker Emil Böckmann (* 1811 in Erbach), der 1842 bei Liebig
promoviert wurde, als technischen Fachmann ein und überließ
ihm eine Wohnung bei der Fabrik.
Am 10. Dezember 1858 schloss Böckmann mit der neuen
Gesellschaft „Heidelberger Ultramarinfabrik“ einen
Arbeitsvertrag, der ihm neben seiner Besoldung noch einen
Gewinnanteil zusicherte.
Er erhob Klage gegen die am 30. Juni 1862 ausgesprochene
Entlassung durch die Generalversammlung; diese wurde erst am
7. Juni 1867 abgewiesen.[Anm. 12]
In der Zwischenzeit wohnte Böckmann
weiterhin bei der Fabrik.
Von 1867/68 bis 1874 war Dr. Georg Lippert, der früher für das chemische Laboratorium von Carl Remigius Fresenius (1818-1897) in Wiesbaden gearbeitet hatte, Direktor der Farbfabrik.
1875 wird das Inventar der Fabrik nach Schweinfurt verkauft und 1879 sind die Fabrikgebäude abgerissen und das Areal wird als Bauplatz ausgewiesen.
Die Kinder Christian Adam Fries' wählten bevorzugt Ehepartner aus Pfarrer-Familien oder Textilunternehmer-Familien und blieben so ihrem sozialen Umfeld treu. Dies belegen die Eintragungen in den Kirchbüchern. Diese wurden für den Zeitraum von 1810 bis 1870 als Badische Standesbücher kopiert, die digitalisiert zur Verfügung stehen. Im Folgenden werden Links von Geburts-, Heirats- und Sterbedaten auf diese Standesbücher nicht eigens gekennzeichnet.
Sein Sohn August immatrikulierte sich am 14. Oktober 1845 für das Studium der Theologie in Heidelberg. Er wohnte in seiner Studienzeit bis zum Wintersemester 1846/47 nicht bei seinen Verwandten sondern beim Gärtner Schildecker in der Plöck 101 (damals A 285) zwei Häuser neben dem Haus von C. A. Fries. Sein weiterer Lebenslauf ist unbekannt.
Die Tochter Mathilde heiratete1847 und starb 1880 in Elberfeld.
Am besten informiert sind wir über die Tochter Sophie (1826-1911). Sie heiratete 1856 ihren Onkel Bernhard Fries (1820-1879). Ihnen wurde 1857 in Heidelberg die Tochter Anna Amalia Luisa Emilia († 21. Januar 1895) geschenkt. Sophie, die immer kränklich war, überlebte ihren Mann († 1879) um fast 40 Jahre und starb am 15. Nov. 1918 in München.
Zeittafel
1801 | 22. Juni Adam Friedrich Carl Ernst Fries geboren in Heidelberg als 2. Kind des Bankdirektors und Krappfabrikanten Christian Adam Fries und seiner Ehefrau Luise Christina, geb. Heddäus. |
Um 1810 | Erster Zeichenunterricht bei dem Universitätszeichenmeister Friedrich Rottmann in Heidelberg, der auch seinen Sohn Carl und Carl Philipp Fohr unterrichtete. |
1815 | Acht Monate bei Karl Kuntz an der Akademie in Karlsruhe zur weiteren Ausbildung im Zeichnen, Lavieren und Aquarellieren. Freundschaft mit dessen Sohn Rudolf Kuntz. |
1816/17 | Erste lithographische Arbeiten nach Vorlagen von A. v. Everdingen aus der elterlichen Sammlung. Wanderungen an der Bergstraße und im Neckartal. |
1818 | 2. März Aufnahme an der Münchner Akademie in die Klasse Landschaftszeichnen und Figurendarstellung. Herbst Rückkehr nach Heidelberg. |
1818/19 | Studium der Perspektive und Optik in Darmstadt bei dem Architekten Georg Moller. Freundschaft mit Joh. Heinrich Schilbach und Karl Sandhaas. |
1819 | Frühjahr Wanderungen an der Bergstraße. — Juni/Juli Rhein- Mosel- und Taunusreise im Auftrag des Heidelberger Verlegers Joseph Engelmann für das Album „Malerische Ansichten des Rheins, der Mosel, des Haardt und Taunusgebürges“, vermutlich in Begleitung von R. Kuntz und Schilbach, die ebenfalls für das Album zeichneten und stachen. — November Reise in die schwäbische Alb. — Zeichnungen vom Heidelberger Schloß für eine Folge von 6 Ansichten, 1820 lithographiert und bei C. A. Müller in Karlsruhe erschienen. |
1820/21 | Aufenthalt in München ohne Besuch der Akademie. Wanderungen am Chiemsee, im Berchtesgadener und Salzburger Land. — Erstes Ölgemälde. |
1821 | Wohl im Herbst Rückkehr nach Heidelberg. — In diesem Jahr oder |
1822 | im Frühjahr Reise in die schwäbische Alb mit dem Kupferstecher Christian Rist aus Stuttgart. Geplant waren 16 Ansichten dieser Gegend für ein Album; davon nur drei Blätter, in Lithographie ausgeführt, bekannt und von Fries: Achalm, Schloß Rechberg und Lichtenstein, erschienen in der württembergischen staatlichen Unterrichtsanstalt des lithographischen Instituts. — Portraitzeichnungen von Verwandten und Freunden. |
1822 | August Reise an den Genfer See, ins Wallis und Berner Oberland. — Herbst Wanderungen in der Gegend von Heidelberg. — Portraitzeichnungen. — Bekanntschaft mit dem Architekten Heinrich Hübsch aus Karlsruhe. Lithographien zu dessen „Taschenbuch für die Geschichte des griechischen Volkes“, 1823 bei Winter in Heidelberg erschienen, mit Ansichten von Athen, Korinth, Akrokorinth, Konstantinopel. |
1823 | 21. September Antritt der Italienreise mit Schilbach und Rist. Reiseweg über München, Tirol, Verona, Padua, Venedig, Ferrara, Bologna, Florenz. Am 12. November Ankunft in Rom. — Aufnahme in den deutschen Künstlerkreis des Cafe Greco. Besuche in den Ateliers von J. A. Koch, Joh. Chr. Reinhard, M. v. Rhoden, den Nazarenern um Schnorr von Carolsfeld. Freundschaft mit L. Richter, Ferd. Flor, C. Wagner u. a. |
1824 | Winter und Frühjahr Naturstudien in der Campagna. Gemeinsam mit dem Architekten Joseph Thürmer Panorama Roms vom Kapital in Kupferstich. — Ende Juni bis Anfang Oktober Aufenthalt am Albaner See, Ariccia (Villa Chigi), Nemisee, Frascati, Olevano und Palestrina mit Richter, Flor, Wagner und Rist. |
1825 | Spätwinter in Rom. Zeichnen und Aquarellieren in der Campagna. — Mitte März Reise durch das Sabiner Gebirge, Papigno, Terni, Spoleto, Perugia; April Florenz. Mai bis Ende Juli in Massa di Carrara. Zusammentreffen mit G. A. Wallis, den er von dessen Heidelberg-Aufenthalt 1812-18 und Besuchen im elterlichen Haus kennt. Von Massa Ausflug Ende Juli nach Rapallo und Sestri levante. — Herbst und Winter in Rom; Atelierarbeit und Ölgemälde. |
1826 | Bis März Zeichnen und Aquarellieren von römischen Gebäuden; April in der Campagna. — 19. April bis 2. Juni Reise in das Sabiner Gebirge und an die Seen nördlich von Rom: Vetri, Neri, Sustri, Ronciglione, Caprarola, Viterbo, Lago di Bolsena, Orvieto, Castiglione, Amelia, Narni, Papigno, Lago di Piediluco, Narni, Otricoli, Corchiano, Civita Castellana, Nepi, Castel S. Elia, Faleri, Nepi, Rom. Reisegefährten Ernst Welker, der Weinbrennerschüler Joseph Berckmüller und der Franzose Edouard Bertin. — In Civita Castellana Zusammentreffen mit C. Corrot, der dem deutschen Künstlerkreis in Rom nahestand. — 11. Juni bis Ende August Reise an den Golf von Neapel: Capua, Neapel, Amalfl, Salerno, Eboli, Paestum, Neapel, Procida, Ischia, Pozzuoli, Bajae, Cumae, Lago d'Averno, Neapel, Sorrent, Amalfi, La cava, Sorrent, Capri, Sorrent. Wiederentdeckung der Blauen Grotte von Capri zusammen mit dem Maler und Dichter August Kopisch. — September bis Ende Oktober Isola di Sora, Olevano, Civitella, Subiaco, Tivoli. Hier oder bei seiner Rückkehr nach Rom Zusammentreffen mit Carl Rottmann. |
1827 | Bis Mai noch in Rom. Sommer Heimreise. Anfang September wieder in Heidelberg. |
1828 | Frühjahr Landschaftsstudien in der Heidelberger Gegend. — April Reise nach Nürnberg zur Dürerfeier. — Mai Vorzeichnungen zu einer von Schnell gestochenen Folge von Mannheimer Ansichten, erschienen bei Artaria in Mannheim. — Sommer Verlobung mit Luise Stockhausen, Tochter des Neckargemünder Pfarrers Christian Gottlieb Stockhausen. — Zeichnungen und Aquarelle in der Gegend von Neckargemünd und Neckarsteinach. Portraitzeichnungen seiner Braut. |
1829 | Im August Vorzeichnungen zu einer Folge von 6 Lithographien des Stifts Neuburg im Auftrag von Rat Friedrich Schlosser, dem Besitzer des Stifts. Portraitzeichnungen des Ehepaars Schlosser. — 10. September Heirat mit Luise Stockhausen. Ende des Jahres Übersiedelung nach München. |
1830 | München. Ölbilder italienischer Landschaften unter Verwendung der italienischen Zeichnungen. Mitglied des Münchner Kunstvereins. Wanderungen im bayrischen Voralpengebiet und im Berchtesgadener Land. |
1831 | 28. April Ernennung zum großherzoglich badischen Hofmaler in Karlsruhe. Bis August noch in München und am Starnberger See. Dann Übersiedelung nach Karlsruhe. Im Oktober im Murgtal. |
1832 | Sommer in Baden-Baden, Wanderungen im Murgtal und in der Umgebung von Baden-Baden. Ende September Rückkehr nach Karlsruhe. |
1833 | Frühjahr Wanderungen in der Gegend von Karlsruhe, Albtal. Juni im Murgtal. Juli und August in Heidelberg und im Elsenztal. September wieder in Karlsruhe. — 11. Oktober Tod; im Deliririum eines Scharlachfiebers schnitt er sich die Pulsader durch. |
Der Maler Ernst Fries (1801-1833) heiratete 1829 die Pfarrerstochter Louise Stockhausen (1804-1857). Das Paar hatte 4 Töchter:
Johann Simons aus Krefeld, der Großvater von Carl,
gründete 1781 die erste Seidenweberei in Elberfeld. Das Unternehmen soll 1808 bereits
600 Weber beschäftigt haben. In der Regel arbeiteten diese in Heimarbeit und Simons
war Verleger[Anm. 15]. Die Firma „Johann Simons Erben“
wurde um 1854 zu einer Webfabrik mit
von einer Dampfmaschine getriebenen mechanischen Webstühlen. Es war die größte
Firma in Elberfeld.
1900 wurde die Fabrik
verlegt und auf dem Gelände ein Theater erbaut.
Quelle:
http://stadtgeschichte-wuppertal.de/
Carl Simons selbst arbeitete als Händler für Seidenwaren in Leipzig. Leider verstarb er bereits am 28. Mai 1837 mit 47 Jahren.
1841 ehelichte Juliana Heinrich von Marperger, Hofrat und Gutsbesitzer in Hessental (Schwäbisch-Hall), der vorher mit ihrer jüngeren Schwester Augusta verheiratet war. Das Paar, dem 1842 eine Tochter Auguste geboren wurde, lebte ab 1854 in Heidelberg. Er starb am 8. Mai 1875 und sie folgte ihm am 27. Okt. 1878.
Die Tochter Auguste heiratete am 18. Nov. 1875 den damals 50-jährigen Architekten Ludwig Franck, der nach der Hochzeit den Namen Ludwig Franck-Marperger führte. Er ist bekannt als der Gestalter der ab 1860 umgebauten Peterskirche in Heidelberg. Er ließ sich 1868 aus gesundheitlichen Gründen pensionieren. Sein Gesundheitszustand hinderte ihn nicht, 1875 zu heiraten und drei Kinder zu zeugen. Er starb am 4. Juni 1896 im Alter von 70 Jahren. Auguste starb am 23. April 1888
1839 heiratete Augusta den oben erwähnten Heinrich von Marperger. Sie starb jedoch bereits am 28. Aug. 1840 in Hessental und wurde in Heidelberg begraben.
Johann Christian Weiß (1779-1850) gründete 1803 eine Baumwollspinnerei
in Langensalza. 1816 spaltete sich die Firma in „Weiß jun. und Co.“
(Johann Christian Weiß) und „Weiß & Söhne“ (Christian August
Weiß, ein Onkel Johann Christians). In der Firma „Weiß jun. und Co.“
traten Johann Christians Brüder Ferdinand Weiß (1793-1841) und Karl Emil (1797-1859)
ein. Um 1819/20 wurden die Spinnmaschinen durch eine Dampfmaschine angetrieben; die
Langensalzaer Kammgarnspinnerei von „Weiß jun. und Co.“ war die erste
maschinelle Kammgarnspinnerei in Deutschland.
Nach dem Tod von Ferdinand Ludwig 1841 übernahm sein Sohn Rudolf (1824-1893), der
Bruder von Dorothea Weiß, die Firmenleitung. Die Geschäfte liefen so gut, daß 1872
der Betrieb vergrößert wurde. Er beschäftigte 1881 430 Arbeiter. 1900 wurde die
Spinnerei in eine Aktiengesellschaft verwandelt.
Quelle:
https://www.hainichland.de/2007/05/09/das-stadtarchiv-bad-langensalza-erinnert-an-4/
Heinrich und Dorothea heirateten 1844 in Langensalza. Christian Adam Fries berichtete in einem Brief vom 4. Juli 1844 an seinen Schwiegersohn Knut Jungbohn Clement: „Heute morgen um 11 Uhr ist Heinrichs Trauung mit seiner liebenswürdigen Dorette, auch Ihr lieben Kinder, werdet zu diesem Bunde den Segen des Himmels erflehen. Da das junge Paar sich gleich auf die Reise begiebt, so werden wir es in etwa 3 Tagen feierlich und herzlich empfangen können.“
Sie hatten vier Kinder, wie aus den Kirchbüchern von Hl. Geist zu entnehmen ist.
Beim Tod Heinrich Fries' waren diese zwischen 12 und knapp 4 Jahren alt. Es ist denkbar, dass Dorothea Fries mit ihren Kindern 1858/59 in ihre Heimatstadt Langensalza, in der neben anderen Verwandten noch ihr Bruder Rudolf Weiß (1824-1893), der wohlhabende Mitinhaber der Spinnerei — er ließ in den Jahren 1881 und 1882 auf eigene Kosten das Krankenhaus in Langensalza errichten — wohnte, zurückkehrte.
Ihre Taufpaten bezeugen die geachtete gesellschaftliche Stellung der Familie. Im Kirchenbuch sind eingetragen:
1838 reiste er ohne Vorwissen und Erlaubnis seines Vaters nach Italien. Am 7. September 1838 schrieb Christian Adam Fries bekümmert an seine Tochter Maria Thilo in Halle:
„Bernhards Abentheuerlicher Streich ohne Anfrage u. meine Erlaubnis v. München weg nach Rom zu gehen, wird auch Euch überraschend verwundert haben, der tolle Knabe! er ist um wenigstens 2 Jahre zu früh u. macht mir viel Unruhe, was er auch alle schreibt mich zu beruhigen.“Im Sommer 1841 kehrte er nach Heidelberg zurück. Im Herbst 1843 reiste er wiederum für zwei Jahre nach Italien. Im Herbst 1846 ließ er sich in München nieder. 1850 war er in Heidelberg tätig; er porträtierte bis 1854 mehrere Heidelberger Dozenten, darunter auch den Philosophien Kuno Fischer. Am 6. November 1856 erhielt er das Bürgerrecht in Heidelberg und heiratete am 22. Novemb er 1856 seine Nichte Sophie Feldhoff. Nach dem Verlust des Familienvermögens zog er 1860 wieder nach München, wo er am 21. Mai 1879 verstarb.Quelle:
Pérard, Rudolf: Bernhard Fries : ein Maler des Übergangs im neunzehnten Jahrhundert. — Frankfurt, 1930. — Anm 28 (S. 57f) zu S. 13
geboren | † | Name | Heirat | |||
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13. Mrz 1800 | 1832 | Christina Luisa Amalia | 1823 August Feldhoff (1800-1844) | |||
22. Juni 1801 | 1833 | Adam Friedrich Carl Ernst | 1829 Louise Stockhausen (1804-1857) | |||
1. Okt. 1802 | Carl Friedrich Fries | |||||
27. Okt. 1803 | 1878 | Carolina Juliana Susanna | 1825 Carl Benjamin Simons (1790-1837) | |||
16. Feb. 1805 | 1840 | Carolina Sophia Augusta | 1827 Lucas Schönauer (1801-1832) aus Basel | |||
12. Sep. 1806 | 1882 | Maria Friederica | 1830 Johann Carl Thilo (1794-1853) | |||
11. Juni 1808 | 1808 | Carolina Alwina Dorothea | ||||
24. Okt. 1809 | Hermann Friedrich Wilhelm | 1836 Christina Maria Louise Dietz | ||||
3. Feb. 1811 | 1857 | Heinrich Ludwig Friedrich Carl | 1844 Julie Louise Dorothea Weiß | |||
3. Feb. 1812 | 1883 | Karoline Luisa Wilhelmine Emilia | 1834 Robert Fremerey (1819-1874) | |||
21. Mai 1813 | 1855 | Hulda Johanna Amalie Karoline Luise | 1843 Knudt Jungbohn Clement aus Norddorf auf Amrum (1803-1873) | |||
17. Jan. 1816 | 1818 | Karoline Johanna Sophie Charlotte | ||||
24. Okt. 1819 | 1878 | Friedrich Christian Wilhelm | ||||
16. Mai 1820 | 1879 | Jakob Daniel Georg Gottlieb Bernhard | 1856 Sophie Feldhoff (*1826), seine Nichte | |||
25. Jan 1823 | Johanna Katharina Elisabeth Luise (Elise) |
Versteigerung von Kunstgegenständen.
Aus der Verlassenschaftsmasse der verstorbenen
Banquier Christ. Adam Fries Wittwe wird am
12. Januar 1859 und die folgende Tage,
Vormittags von 9 bis 12 und Nachmittags von 2
bis 4 Uhr, in dem städtischen Gebäude, Plöckstraße
Nr. 105, der Erbvertheilung wegen öffentlich versteigert:
eine sehr werthvolle Sammlung von Oelgemälden älterer und neuerer Meister, 4 alten Gobelins, Aquarellen, Handzeichnungen, Kupferstichen und Lithographien.Die öffentliche Ausstellung der Kunstgegenstände findet 8 Tage vor der Versteigerung, jeden Tag von 10 bis 1 Uhr, in dem Versteigerungslocale statt.Unter den Oelgemälden befinden sich Originalien von A. Caracci, P.Veronese, Zurbarom, Hobbemma, Ruisdael, Swanenfeld, Ferd. Kobell und Ernst Fries.
Kataloge sind insbesondere in der accademischen
Kunst- und Musikalienhandlung von L. Meder hier
gratis zu erhalten.
b) Bericht über die Versteigerung im Heidelberger Tagblatt vom 18. Jan. 1859
Den 13. und 14. d. M. wurde die Fries'sche Gemäldesammlung indem ehemaligen Voßschen Hause versteigert, welche aus Werken von alten und neuen Meistern als Anibale Caracci, Paul Veronese, Zurbaran, von Mander, Rubens (?) Mieris, Ruisdael, Swanenfeld, Oslade u. A. bestand. Von neueren Meistern sind besonders die vorzüglichen Bilder von Ernst FRIES zu nennen, welche um bedeutende Summen viele Liebhaber fanden. Die vorzüglichsten Bilder älterer Meister waren Vierge au Silence von Annibal Carracci, Madone mit dem schlafenden Kinde, welches Herr Inspektor KOHLBACHER für 375 fl., dann ein schönes Bild aus der spanischen Schule von ZURBARAN den barmherzigen Samariter darstellend, welches der Benannte um die Summe von 601 Gulden an sich brachte, auch ein Paul VERONESE, Jesus mit dem Hauptmann von Capernaum, das Herr Fries ankaufte, sowie das schön ausgeführte Bild einer Hochzeit von V. MANDER, welches Herr Antiquar Bamberger an sich brachte, verdienen hier rühmlich genannt zu werden. Von den Frießschen Bildern erhielten die Herren Stanzewitsch, MEDER, FRIES und LIEDER die vorzüglichsten. Die ganze Sammlung enthielt 146 Nr. und vier Stück Gobelins, welche Herr Professor CHELIUS für 811 fl. ersteigerte.
Peter von Carnap (1752-1824)
Kinder: [14]963 7.
Elisabeth Luisa, * 15. ~~ 24. Nov. 1789, † Leipzig 1. März 1825; ⚭ Elberfeld 17. Nov. 1813 mit Johann Karl Benjamin Simons, * ebd. 11. ~~ 18. Nov. 1790, † Leipzig 28. Mai 1837, Fabrikant ebd., Teilhaber des Hauses „Johann Simons Erben“ zu Elberfeld und Leipzig, S. von Benjamin Simons, Fabrikant und Stadtrat zu Elberfeld, u. s. G. Anna Maria Gertrud Dümmler.
(2. ⚭ ... 29. November 1825 mit Karolina Juliana Susanna Fries, * ... 27. Okt. 1803, † ... 27. Okt. 1878). Nachkommen erster Ehe: Wedel und Auerbach.
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