Julius Plücker

Der Physiker und Mathematiker Julius Plücker studierte vom Sommersemester 1819 bis zum Sommersemester 1820 Kameralistik in Heidelberg. Er immatrikulierte sich am 26. April 1819 (vgl. Matrikelbuch der Heidelberger Universität, Eintrag Nr. 11).
Die Adressbücher der Universität weisen die Witwe des Pfarrers Weinberg als seine Vermieterin aus.

Er habilierte sich in Bonn und lehrte in Berlin und Bonn Physik und Mathematik. Er gilt gemeinsam mit seinem Schüler J. W. Hittorf als Entdecker der Kathodenstrahlung und wurde zum Wegbereiter der Spektralanalyse. Seine mathematischen Arbeiten betrafen die analytische Geometrie.
In Heidelberg lernte er den Geometer Jakob Steiner kennen, der im gleichen Zeitraum in Heidelberg studierte.


Plücker, Julius    (16.8.1801 - 22.5.1868)
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Lexika

Brockhaus - Die Enyzklopädie. - 20. Aufl. - Leipzig
Bd. 17 (1996), S. 245

Plücker, Julius, Mathematiker und Physiker, * Elberfeld (heute zu Wuppertal) 16.7.1801, † Bonn 22.5.1868; wurde 1828 Prof. in Bonn, 1832 in Berlin, 1834 in Halle (Saale); wirkte ab 1836 wieder in Bonn, wo er die Mathematik und ab 1847 auch die Physik vertrat.
P.s mathemat. Arbeiten betrafen die Geometrie, wo er mit A. F. MÖBIUS und H. GRASSMANN der analyt. Behandlungsweise zum Durchbruch verhalf. Er führte u.a. die homogenen Koordinaten in die projektive Geometrie ein und entwickelte die Liniengeometrie, die mit den herkömmlichen geometrischen Vorstellungen brach. Weitere wichtige Untersuchungen galten den Singularitäten algebraischer Kurven. - In der Physik beschäftigte sich P. mit elektr. Entladungen in verdünnten Gasen (Zusammenarbeit mit dem Mechaniker H: GEISSLER), weshalb er mit seinem Schüler J. W. HITTORF als Entdecker der Kathodenstrahlung gilt. Durch seine Erkenntnis, dass jedes Gas ein charakterist. Spektrum emittiert, wurde P. zum Wegbereiter der Spektralanalyse.

Werk: Neue Geometrie des Raumes ..., 2 Bde. (1868-69)
Ausgabe: Ges. wiss. Abh., hg. v. A. SCHOENFLIES, 2 Bde. (1895-96)

Mathematiker-Lexikon / Herbert Meschkowski

Studium in Bonn und Paris, 1828 a.o. Professor in Bonn, 1832 in Berlin. Hier war er auch Lehrer am Friedrich-Wilhelms-Gymnasium tätig. 1834 Ordinarius in Halle, 1836 in Bonn.

P. leistete wichtige Beiträge zur analytischen Geometrie und zur Theorie der algebraischen Kurven. Er führte verblüffend einfache Beweise, indem er ganze Linearformen durch Buchstaben ersetzte und sie durch unbestimmte Faktoren ("Plückersche µs") kombinierte.

In seinen frühen Jahren hat er sich auch noch durch wichtige Entdeckungen auf dem Gebiet der Experimentalphysik (Magnetismus, Entladung in Gasen) ausgezeichnet.

Lexikon bedeutender Mathematiker / hrsg. von Siegfried Gottwald ... - Thun [u.a.], 1990. - S. 371-372

Plücker, Julius: geb. 16.6. 1801 Elberfeld, gest. 22. 5. 1868 Bonn; Mathematiker, Physiker. — P., Sohn eines Kaufmanns, studierte in Heidelberg, Bonn, Berlin und Paris. 1823 promovierte er in Marburg in absentia. Bereits 1828 wurde er a. o. Prof. in Bonn, 1832 an der Univ. Berlin und gleichzeitig am Berliner Friedrich-Wilhelm-Gymnasium. 1833 übernahm er eine o. Professur für Mathematik in Halle, wechselte aber 1835 an die Univ. Bonn und übernahm 1836 zusätzlich auch die Professur für Physik in Bonn.

P.s mathematische Arbeiten gehören vollständig dem Gebiete der analytischen Geometrie an. Sie bilden neben den Untersuchungen von A. F. MÖBIUS und H. GRASSMANN einen Meilenstein in der Überwindung der lange Zeit in Deutschland vorherrschenden synthetischen Geometrie.   …     Volltext

Poggendorff, Dictionary of Scientific Biography — Hans-Joachim Ilgauds


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Biographische Informationen


WWW-Biographien

Biographie vom St. Andrews Archiv

Wikipedia, die freie Enzyklopädie     deutsch     englisch

Nekrolog auf Julius Plücker von Franz von Kobell. - In: Sitzungsberichte der königl. bayer. Akademie der Wissenschaften zu München. - Bd. 1 (1869). - S. 394-395

Julius Plücker starb vor 140 Jahren / Pressemitteilung der Universität Bonn

The Mathematics Genealogy Project


Print-Biographien

Allgemeine Deutsche Biographie. - Leipzig
Bd. 26, 1887, S. 321-323
UB-Signatur: LSN A-EH 002
Nach beendeter Schulzeit studirte er in Bonn, Berlin und Heidelberg Mathematik und Physik.     Volltext

Dictionary of Scientific Biography. - New York
Vol. 11, p. 44-46
UB-Signatur: LSN B-AE 014

After graduating from the Gymnasium in Düsseldorf, he studied at the universities of Bonn, Heidelberg, Berlin, and Paris until 1824, when he earned his doctorate in absentia from the University of Marburg.

Clebsch, Alfred: Zum Gedächtnis an Julius Plücker
In: Abhandlungen der Königlichen Gesellschaft der Wissenschaften zu Göttingen. - 16 (1871)
Mit Schriftenverzeichnis     HeiDOK
UB-Signatur: H 80::16.1871

Er erhielt seine Vorbildung auf dem Gymnasium zu Düsseldorf, besuchte dann die Universitäten Bonn, Heidelberg, Berlin, und hielt sich zum Schluss seiner Studien 1823-24 in Paris auf.

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Werk


Schriften im Internet

Göttinger Digitalisierungs-Zentrum / Beiträge von Julius Plücker


In Heidelberg vorhandene Schriften

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Literatur über das Werk Julius Plückers

Eccarius, Wolfgang:
Der Gegensatz zwischen Julius Plücker und Jakob Steiner im Lichte ihrer Beziehungen zu August Leopold Crelle
In: Annals of Science. - 37 (1980), S. 189-213
    UB: ZSN 1348 B::37.1980
Klein, Felix:
Geometer des Crelleschen Journals : Plücker
In: Vorlesungen über die Entwicklung der Mathematik im 19. Jahrhundert. - 1 (1926), S. 119-126
Göttinger Digitalisierungszentrum
    UB: L 234::24,1.1926
Patterson, Boyd C.:
The Origins of the geometric principle of inversion
In: Iris <Philadelphia, Pa.>. - 19 (1933), S. 154-180 (speziell Plücker: S. 170-173)
    UB: H 609::19.1933
Ziegler, Renatus:
Die Geschichte der geometrischen Mechanik im 19. Jahrhundert : eine historisch-systematische Untersuchung von Moebius und PLücker bis zu Klein und Lindemann. - Stuttgart, 1985
    UB: 86 H 41

Verzeichnis der Bibliothekssigel
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Bibliographien

Biographisch-literarisches Handwörterbuch / J. C. Poggendorff. - Leipzig
Bd. 2 (1863), Sp. 475-477
Bd. 3 (1898), S. 1050
Bd. 7a, Suppl. (1971), S. 513-514
    UB-Signatur: LSN B-AE 002     und     LSA Nat-A 001

Schriftenverzeichnis (S. 35-40) aus:
Clebsch, Alfred: Zum Gedächtnis an Julius Plücker     HeiDOK
In: Abhandlungen der Königlichen Gesellschaft der Wissenschaften zu Göttingen. - 16 (1871)
UB-Signatur: H 80::16.1871

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Letzte Änderung: 24.11.2023     Gabriele Dörflinger   Kontakt

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