Gottfried Köthe

Dozent in Heidelberg

Köthe, Gottfried (25.12.1905 - 30.4.1989)

Lexika (Printausgaben)
WWW-Biographien
Print-Biographien
Werk
Bibliographien

Lexika

Kürschners Deutscher Gelehrten-Kalender 1987 (S. 2384-2385)

Köthe, Gottfried, Dr.phil., em. Prof.; Parkstr.14, D-6000 Frankfurt/M., Tel. (069) 551621 [Graz 25.12.05]. UPDoz Münster/Westf. 31, nbeamt. ao. Prof. 37, apl. Prof. 39, pl.ao. Prof. Gießen 41, o. Prof. 43, Mainz 46, oö. Prof. Heidelberg 57, oö. Prof. Frankfurt 65;
Palmes Academiques 62, Gaußmedaille 63, Dr. h.c. Montpellier 65, Dr. h.c. Münster 80, Dr. h.c. Mainz 81, Dr. h.c. Saarbrücken 81, Heidelberger Akad. seit 60, Leopoldina 68. Mathematik.

S: Theorie d. Verbände, m. H. Hermes (Enzyklop. Math) 40; Verbände (Fiat Rev. Germ. Sci., Pure Math 1) 48; Funktionalanalysis, Integraltransformat. (ebda 2) 48; Bernhard Riemann (Die gr. Deutschen) 56; Topologische lineare Räume I 60, 66, II 79 (auch engl.)

Z: Zahlr. Aufs. in Fachzss., u.a.: Die Struktur d. Ringe, deren Restklassenringe nach d. Radikal vollständig reduzibel ist (Math.Zs. 32) 30; Schiefkörper unendl. Ranges üb. d. Zentrum (Math. Ann. 105) 31; Lineare Räume m. unendl. vielen Koordinaten u. Ringe unendl. Matrizen, m. O. Toeplitz (J. reine angew. Math. 171) 34.

H: O. Toeplitz: Die Entwickl. d. Infinitesimalrechn. I 50, aus d. Nachl.; Math Leitfäden seit 60. - MH: Heinz Prüfer: Projekt. Geometrie aus d. Nachl., m. G. Fleddermann; Enzyklop. math Wiss. Neuaufl. seit 57.

MHZ: Math Ann. 57-71; Zbl. f. Math. 58-72.

Anmerkungen:

Zur Verleihung der Gauss-Medaille siehe
Abhandlungen der Braunschweigischen Wissenschaftlichen Gesellschaft. - Braunschweig. - Band 15 (1963), S. 206     Volltext
UB-Signatur: ZSN 1151 B::15.1963
Gottfried Köthe wurde 1974 korrespondierendes Mitglied der Braunschweigischen Wissenschaftlichen Gesellschaft.

Zum Zentralblatt Mathematik
Auf das Betreiben von Gottfried Köthe und Friedrich Karl Schmidt engagierte sich die Heidelberger Akademie der Wissenschaften 1964 beim Zentralblatt für Mathematik. Die Akademie beteiligte sich mit einer Arbeitsgruppe in West-Berlin, da nach dem Mauerbau der Kontakt mit Ostberlin, wo das Zentralblatt beheimatet war, sehr erschwert war. Die Leitung übernahm Erika Pannwitz, die Köthe wohl aus seinen Göttinger Studienjahren kannte. Er schrieb für sie im Band 309 (1976) des Zentralblatts einen zweiseitigen Nachruf.
UB-Signatur: ZSN 90 B

G. Dörflinger

Lexikon bedeutender Mathematiker / hrsg. von Siegfried Gottwald ... - Thun [u.a.], 1990. - S. 256-257

Köthe, Gottfried Maria Hugo: geb. 25. 12. 1905 Graz (Österreich), gest. 30. 4. 1989 Frankfurt/M. — K. studierte 1923-1927 an der Univ. Graz Mathematik, Physik, Chemie und Philosophie, außer im Wintersemester 1924/25, als er an der Univ. Innsbruck weilte. Nach der Promotion 1927 in Graz bildete er sich 1927/28 in Zürich bei A. SPEISER, 1928/29 in Göttingen bei E. NOETHER, 1929/30 in Bonn bei O. TOEPLITZ und F. HAUSDORFF weiter. 1930-1941 wirkte er an der Univ. Münster, ab 1931 als Privatdozent, ab 1937 als nichtbeamteter a. o. Prof., wurde 1941 a. o. Prof. und 1943 Prof. in Gießen. Er lehrte 1946-1957 in Mainz, 1957-1964 in Heidelberg und 1965 bis zur Emeritierung 1971 in Frankfurt/M.

K. ist besonders durch seine Forschungen über lineare topologische Vektorräume bekannt, fand aber auch wichtige Ergebnisse zur Algebren- und zur Verbandstheorie. So gab er eine Verallgemeinerung der Wedderburnschen Strukturtheorie und faßte 1937 die neuesten Erkenntnisse zur Verbandstheorie in Übersichtsartikeln zusammen. In der Theorie der linearen topologischen Vektorräume führte er verschiedene Folgenräume ein, deren Eigenschaften er teilweise in Zusammenarbeit mit O. TOEPLITZ untersuchte. Als neue Klasse von Räumen definierten sie die vollkommenen (perfekten) Räume. Bei den damit verbundenen Studien über Topologien in dualen Paaren (Dualsysteme) gaben sie wohl erstmals die sog. starke Topologie der Konvergenz auf den beschränkten Mengen mit einem Verfahren an, das für beliebige lokalkonvexe Räume anwendbar ist. Die weitere Untersuchung der Folgenräume half bei der Klärung vieler Fragen der Funktionalanalysis, da diese Räume zahlreiche Beispiele bzw. Gegenbeispiele lieferten. Eine zusammenfassende Darstellung seiner Ergebnisse gab K. in der Monographie „Topological Vector Spaces“ (Bd. l, 1969; Bd. 2, 1979), die ein Standardwerk der Funktionalanalysis wurde.

Poggendorff — Karl-Heinz Schlote

Heidelberger Gelehrtenlexikon / Dagmar Drüll. - Heidelberg
Bd. 3. 1933-1986. - 2009, S. 348-349

Köthe, Gottfried

1957-1965 Naturwiss.-Math. Fak.
Angewandte Mathematik

*   25. Dez. 1905 Graz
†   30. Apr. 1989 Frankfurt/M.
  […]

Lebenslauf    Seit WS 1923/24 Stud. der Chemie, dann Philosophie, Mathematik an U Graz, Innsbruck; 2. Aug. 1927 Dr. phil. Graz; Forts. des Stud.: WS 1927/28 U Zürich, SS 1928-SS 1929 U Göttingen; WS 1929/30-SS 1930 Assistent am Math. Inst. der U Bonn.
U Münster: 1. Nov. 1930-31. März 1935 Apl. Assistent am Math. Inst.; 20. Febr. 1931 Habilitation für Mathematik; Apr. 1935-März 1940 Lehrauftrag für Geometrie, später Angewandte Mathematik; seit 20. Apr. 1937 nichtbeamteter a. o. Prof. für Mathematik; seit 15. Sept. 1939 apl. Prof.; 1. Apr.-30. Sept. 1940 wiss. Hilfsarbeiter im Auswärtigen Amt in Berlin; WS 1940/41 Lehrstuhlvertr. für Mathematik an U Gießen.
U Gießen: Seit 1. Apr. 1941 Planm. a. o. Prof. für Mathematik; seit 1. Juli 1943 o. Prof.
U Mainz: Seit 15. Okt. 1946 o. Prof. für Mathematik.
U Heidelberg: Seit 24. Juli mit Wirkung vom 1. Okt. 1957 o. Prof. und Direktor des neueingerichteten Inst. für Angewandte Mathematik; WS 1957/58 Vertr. seines früheren Lehrstuhls an U Mainz; Nov. 1963-Mai 1964 Gastprof. an U of Maryland in Baltimore.
U Frankfurt/M.: 6. Mai 1965 (Ern.)-31. März 1971 (Emeritierung) o. Prof. für Angewandte Mathematik.

WS 1960/61-SS 1961 Rektor der Universität Heidelberg
1957-1958 Vorsitzender der Dt. Mathematiker-Vereinigung.

[…]   Volltext


Top

WWW-Biographien

Gottfried Köthe aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

[PDF] Drei Säulen des Frankfurter Mathematischen Seminars : Ruth Moufang, Wolfgang Franz und Gottfried Köthe und ihr Wirken an der Universität Frankfurt.
In: Forschung Frankfurt. - 23 (2005),2, S. 55-59
S. 57-59 Gottfried Köthe

[PDF] Zur Geschichte des Mathematischen Seminars der Universität Frankfurt am Main von 1914 bis 1970 / Wolfgang Schwarz ; Jürgen Wolfart. - 11. Juni 2002
S. 39-41 und 78-79 Biographie Gottfried Köthes mit mehreren Fotografien.

The Mathematics Genealogy Project

  Gottfried Köthe als Mitglied der Heidelberger Akademie der Wissenschaften

Fotografien

Bilder von G. Köthe / Oberwolfach Photo Collection

  Bilder von G. Köthe aus dem Universitätsarchiv Heidelberg

    Gottfried Köthe wohnte in Heidelberg in der Möchhofstr. 26.
Die Universität Heidelberg baute 1950 das Neun-Familienhaus als Dozentenwohnhaus.

(Foto von G. Dörflinger)


Top

Print-Biographien

Gottfried Köthe war im Akademischen Jahr 1960/1961 Rektor der Universität Heidelberg. Hierzu findet man einige Informationen in
Ruperto-Carola : Mitteilungen der Vereinigung der Freunde der Studentenschaft der Universität Heidelberg e.V.
UB-Signatur: LSA HS-AA 017

Nachruf im Jahrbuch der Heidelberger Akademie der Wissenschaften für 1990 , S. 89-91 von Helmut H. Schaefer     HeiDOK
UB-Signatur: ZSA 899 B::1990

1957 wechselt er [Gottfried Köthe] an die Universität Heidelberg, wo er die Leitung des neugegründeten Instituts für Angewandte Mathematik übernimmt.

Nachrufe und Fotografie in Note di matematica, vol. 10, suppl. 1 (1990)
In Heidelberg nicht vorhanden

Sitzungsbericht der Heidelberger Akademie der Wissenschaften (Jahresheft 1960/61) Antrittsrede Gottfried Köthes (S. 36-38)
UB-Signatur: ZSA 889 B::1960-61


Top

Werk

Göttinger Digitalisierungs-Zentrum / Beiträge von Gottfried Köthe

Zu Gottfried Köthes 60. Geburtstag erschien 1965/66 in den Mathematischen Annalen eine zweibändige Festschrift.

In Heidelberg vorhandene Monographien und Sonderdrucke von Gottfried Köthe

Suche nach Autor Gottfried Köthe in HEIDI mit Buchausgabe in

Populärwissenschaftliche Beiträge


Mathematics Subject Classification: Köthe

Auf Gottfried Köthe beziehen sich die Begriffsbildungen Köthe sequence spaces und Köthe function spaces, wie man sie auch in der Mathematics Subject Classification finden kann. (Die Links führen unmittelbar auf den Bestand in HEIDI.)

46-XX   Functional analysis
   46Axx   Topological linear spaces and related structures
      46A45   Sequence spaces (including Köthe sequence spaces)
   46Exx   Linear function spaces and their duals
      46E30   Spaces of measurable functions ($L^p$-spaces, Orlicz spaces, Köthe function spaces, Lorentz spaces, rearrangement invariant spaces, ideal spaces, etc.)


Top

Bibliographien

Biographisch-literarisches Handwörterbuch / J. C. Poggendorff. - Leipzig
Bd. 6,2 (1937), S. 1358
Bd. 7a,2 (1958), S. 846
    UB-Signatur: LSN B-AE 002     und     LSA Nat-A 001

Im Nachruf [PDF] von Heinz G. Tillmann Gottfried Köthe, 1905-1989.
Aus: Note di matematica, vol. 10, suppl. 1 (1990)

Schriftenverzeichnis mit Bestandsnachweis Heidelberger Bibliotheken und Direktlinks zu digitalisierten Aufsätzen

Anfrage an Zentralblatt MATH   zum Autor   Koethe, G*   oder zum Titel   Gottfried Koethe.
Sucht man im Zentralblatt MATH nach Titeln, die das Wort Koethe enthalten, wird man über 400 Treffer (Nov. 2013) finden.


Letzte Änderung: 01.11.2016     Gabriele Dörflinger   Kontakt

Zur Inhaltsübersicht     Historia Mathematica     Homo Heidelbergensis