40. Kleine Mantelgasse
Jakob Steiner

Jakob Steiner

Karlsplatz — Univ.-Platz

Am 5. November 1818 immatrikulierte sich Jakob Steiner (1796-1863) für Kameralistik in der Universität Heidelberg. Steiner, der Sohn eines Bergbauern hatte erst mit 14 Jahren Lesen gelernt. In Heidelberg blieb er vier Semester und hörte Mathematik-Vorlesungen bei Ferdinand Schweins, über die er sich später sehr abfällig äußerte.

Steiner wohnte in Heidelberg beim Schreiner Tra[g]schütz in der Kleinen Mantelgasse.

Ohne Erwerb des Doktortitels ging Steiner nach Berlin, wo er zunächst als Privatlehrer und seit 1827 als Oberlehrer am Gewerbeinstitut arbeitet. 1834 wurde er Dozent der Berliner Universität und Mitglied der Berliner Akademie. Jakob Steiner arbeitete über synthetische Geometrie. Carl Weierstraß gab später seine Gesammelten Werke heraus.

In seiner Heidelberger Zeit muss Steiner auch den zur gleichen Zeit hier studierenden Julius Plücker, gegen den er später eine heftige Abneigung hegte, kennengelernt haben. Die Universität hatte etwa 600 Studenten und knapp 50 studierten Kameralistik. Es war eigentlich unvermeidlich, sich in den Vorlesungen zu begegnen.

Literatur:
Hesse, Otto: Nachruf Jacob Steiner (1863)
Lampe, Emil: Zur Biographie von Jacob Steiner (1900)
Lange, Julius: Jacob Steiners Lebensjahre in Berlin 1821-1863 (1899)

Bild: Die Kreidezeichnung von Niklaus Senn (1798-1867) stellt Steiner in jungen Jahren dar.


Letzte Änderung: Oktober 2017     Gabriele Dörflinger   Kontakt

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