10. Jesuitenkirche und -kolleg
Christian Mayer S.J.

Christian Mayer S.J., 1783

Univ.-Bibliothek — Karlsplatz

Kurfürst Carl Theodor, der großes Interesse an wissenschaftlichen Fragen hatte, verfügte 1752 die Errichtung eines Lehrstuhls für Experimentalphysik und Mathematik. Auf diesen wurde der Jesuit Christian Mayer (1719-1783) berufen, der seit 1751 bereits Philosophie lehrte.

Er erhielt jährlich 500 Gulden Gehalt und für die Auslagen bei den Versuchen der Experimentalphysik weitere 30 Gulden.

Abb. rechts: Medaille von Johann Boltschhausen.
Quelle: [HINZ], S. 274

Christian Mayer war ein vielseitiger Gelehrter europäischen Ranges. So erstellte er die erste auf exakter Vermessung beruhende Karte der Pfalz.

Er erreichte 1772 von Carl Theodor den Bau der Mannheimer Sternwarte und siedelte als Hofastronom nach Mannheim über. Dort untersuchte er Doppelsterne und erkannte, dass sie um den gemeinsamen Schwerpunkt kreisen.

Zur Beobachtung des Venusdurchgangs 1769 wurde er von der Zarin Katharina nach Sankt Petersburg geladen.

Christian Mayer besaß ein physikalisches Kabinett, das er testamentarisch der Universität vermachte. Diese Sammlung wurde im Dachgeschoß des Jesuitenkollegs aufbewahrt.

Literatur:
Drüll, Dagmar: Mayer, Christian
In: Heidelberger Gelehrtenlexikon / Dagmar Drüll. — Heidelberg. — Bd. 1. 1652-1802. — 1991, S. 99-101


Letzte Änderung: Oktober 2017     Gabriele Dörflinger   Kontakt

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