Leo Koenigsberger: Hermann von Helmholtz

Personenregister P

Paalzow, (Carl) Adolph
dt. Physiker,
* Rathenow 5.8.1823, † Berlin 1.1.1908; ab 1873 Professor an der Gewerbeakademie in der Klosterstraße und an der Königlichen Kriegsakademie, aus denen die Technische Hochschule in Charlottenburg hervorging. Bis zum Oktober 1904 lehrte er an der Technischen Hochschule.
      Quellen:
      Pogg. II. Sp. 342, III. S. 996, IV. S. 1107
      //de.wikipedia.org/wiki/Karl_Adolph_Paalzow
⇒ II: 346.
⇒ III: 26.

Paracelsus, Philippus Theophrastus, eigentlich Philipp Aureolus Theophrast Bombast von Hohenheim
Arzt, Naturforscher und Philosoph,
* Einsiedeln 11. 11.(?) 1493, † Salzburg 24. 9. 1541;
Wegbereiter der pharmazeutischen Chemie; nach Lehr- und Wanderjahren (medizinische Promotion in Ferrara ungesichert) 1524/25 Arzt in Salzburg, 1526/27 in Straßburg, 1527/28 Stadtarzt und Professor in Basel, wo er mit der medizinischen Fakultät in Konflikt geriet. Die Veröffentlichung zahlreicher Werke war schwierig, da Paracelsus die Schulmedizin heftig bekämpfte; er strebte eine grundlegende Reform der Medizin an und löste sich von Autoritäten wie Ibn Sina und Galen, nicht aber von Hippokrates, verwarf die Viersäftelehre (→ Humoralpathologie); er hielt seine Vorlesungen in Deutsch und schrieb auch seine Bücher in deutscher Sprache. Seine medizinischen Werke galten hauptsächlich der Syphilis und ihrer Behandlung, der Chirurgie und Wundbehandlung sowie einer allgemeinen Lehre von den Krankheitsursachen. Seine chemischen Versuche und seine in Hüttenwerken gewonnenen Erkenntnisse führten Paracelsus zu einem »chemischen« Verständnis des Organismus: Der »Archaeus«, das dynamische Prinzip im Körper, regelt nach seiner Auffassung die normalen und krankhaften Lebensvorgänge auf chemischem Weg. Paracelsus' Medizin gründete auf Erfahrung, Experimenten und Naturbeobachtung; dennoch stand er dem florentinischen Neuplatonismus nahe, sah den Menschen als »Mikrokosmos« in engem Zusammenhang mit dem »Makrokosmos« und vertrat eine spekulative Kosmologie und Anthropologie, die auch astrologische, alchemistische und okkultistische Elemente enthielt (→ Homunkulus). Außer medizinischen verfasste er theologische, religionsphilosophische und sozialpolitische Schriften. Seine Persönlichkeit und sein Werk sind bis heute umstritten. — Mit der Erforschung von Paracelsus' Wirken und Werk beschäftigt sich die Internationale Paracelsus-Gesellschaft in Salzburg.

(aus Brockhaus)
      Quellen:
      Brockhaus online (aufgerufen am 2022-04-20)
      ADB Bd. 12, S. 675-683
      NDB Bd. 20, S. 61-64
      //de.wikipedia.org/wiki/Paracelsus
⇒ III: 127.

Pasteur, Louis
französischer Chemiker und Mikrobiologe,
* Dole 27. 12. 1822, † Villeneuve-l'Étang (bei Paris) 28. 9. 1895;
entwickelte u. a. die ersten Schutzimpfungen gegen Tollwut und Milzbrand und ein Verfahren zur Haltbarmachung von Lebensmitteln. Der Sohn eines Gerbers war Schüler und Assistent von J. B. Dumas; wurde 1867 Professor der Chemie an der Sorbonne, gründete 1888 das Institut Pasteur. — Pasteur entdeckte bei seinen Untersuchungen der optischen Eigenschaften von Stoffen an Tartraten (Salze der Weinsäure) die optische Isomerie (1848) und schuf damit Voraussetzungen für die Entwicklung der Stereochemie und Polarimetrie. Probleme der französischen Getränkeindustrie führten Pasteur ab 1854 zur Beschäftigung mit der alkoholischen Gärung. Er entdeckte, dass diese durch von außen hinzukommende Mikroorganismen verursacht wird, und unterschied bei den Hefezellen solche, die die erwünschte alkoholische Gärung bewirken, und solche, die eine Milchsäuregärung hervorrufen. Er entdeckte auch, dass vorsichtiges Erhitzen zum Abtöten vieler Mikroorganismen führt (Pasteurisieren; Konservierung). — Eine in Südfrankreich ausgebrochene Epidemie unter den für die Seidenindustrie gezüchteten Raupen brachte Pasteur 1865 auf den für die Mikrobiologie (speziell die Bakteriologie) grundlegenden Gedanken, dass — wie bei der Gärung — auch bei Krankheiten Mikroorganismen die Ursache sein könnten. Beim Studium der Fleckenkrankheit (»Pebrine«) der Seidenraupen erkannte Pasteur erstmals Mikroben als Krankheitsursache, klärte den Übertragungsmechanismus und gab Anweisungen für Therapie und Prophylaxe. Ab 1877 beschäftigte sich Pasteur mit dem Milzbrand der Rinder. Er wies auf die Bedeutung der Sporen und die Antibiose hin, die er entdeckte. Pasteur erkannte Bakterien als Ursache von Sepsis und eitrigen Erkrankungen. Beim Studium der Geflügelcholera entdeckte er die Alterung und die damit verbundene Toxizitätsabschwächung von Bakterienkulturen. Ab 1881 griff er E. Jenners Idee von einer spezifischen Schutzimpfung auf und begann mit der Entwicklung von Impfstoffen (»Vakzine«) gegen Geflügelcholera, Milzbrand und Schweinerotlauf. Durch Austrocknen des Rückenmarks tollwütiger Hunde und Kaninchen gelang es ihm, einen Impfstoff gegen Tollwut zu gewinnen, den er 1885 erstmals erfolgreich erprobte.
(aus Brockhaus)
      Quellen:
      Brockhaus online (aufgerufen am 2022-02-11)
      //de.wikipedia.org/wiki/Louis_Pasteur
⇒ I: 53.

Penn, William
englischer Quäker, Gründer von Pennsylvania,
* London 14. 10. 1644, † Ruscombe (bei Reading, England) 30. 7. 1718;
war nach seiner Konversion zu den Quäkern (1667) Verfolgungen ausgesetzt, besaß aber als Sohn des stuarttreuen Admirals Sir William Penn (* 1621, † 1670) weiterhin Einfluss bei Hof. Als Zufluchtsort für seine verfolgten Glaubensbrüder erwarb er 1674-82 West Jersey, 1681 in Ablösung ererbter Schuldforderungen an die Krone ein großes Gebiet nördlich von Maryland, zu Ehren seines Vaters Pennsylvania genannt, und 1682 noch Delaware. Penn schuf mit seinem »heiligen Experiment« (Religionsfreiheit, freundnachbarliche Beziehungen zu den Indianern, günstige Bedingungen für den Landerwerb) eine Freistatt für Quäker und andere religiöse Gemeinschaften; als erster Europäer in den nordamerikanischen Kolonien erkannte er dabei das Eigentumsrecht der Indianer an ihrem Siedlungsgebiet an. Bei Aufenthalten in seiner Kolonie (1682–84 und 1699–1701) ordnete er mit Geschick deren Angelegenheiten (1682 Gründung von Philadelphia, 1689 einer öffentlichen Lateinschule). Als Anhänger Jakobs II. verlor Penn nach der Glorreichen Revolution 1692–94 vorübergehend die Kontrolle über seine Kolonie; seine Versuche, wegen eigener Schulden rückständige Zahlungen einzutreiben, brachten ihn in Konflikt mit den Siedlern, was Pennsylvania 1708–10 in ein Chaos zu stürzen drohte. Ab 1710 normalisierten sich Penns Beziehungen zu seiner Kolonie. Sein Friedensplan für einen europäischen Völkerbund (1693) fand so wenig Erfüllung wie sein Vorschlag einer Union der englischen Kolonien in Nordamerika (1697). — Penn verfasste über 100 theologische und politische Schriften, u. a. »No cross, no crown« (1669; deutsch »Ohne Kreuz keine Krone«), ein grundlegendes Werk zur Moraltheologie der Quäker, und »The great case of liberty of conscience« (1670), eine Abhandlung über die Toleranz.
(aus Brockhaus)
      Quellen:
      Brockhaus online (aufgerufen am 2022-02-11)
      //de.wikipedia.org/wiki/William_Penn
⇒ I: 2.

Penne, William
Penn, William

Persigny, Victor Fialin, Herzog von
Diplomat,
* Saint-Germain-Lespinasse 11.1.1808, † Nizza 12.1.1872;
als enger Mitarbeiter Napoleons III. wurde er 1849/1850 Gesandter in Berlin.
      Quellen:
      //de.wikipedia.org/wiki/Victor_Fialin,_duc_de_Persigny
⇒ I: 118.

Perugino, eigentlich Pietro Vannucci
italienischer Maler,
* Città della Pieve (bei Chiusi) um 1450, † Fontignano (bei Perugia) Februar oder März 1523;
hauptsächlich in Florenz, Rom und Perugia tätig, nach G. Vasari Schüler von Piero della Francesca, in Florenz von Verrocchio ausgebildet. Seine ausgewogenen Kompositionen mit rhythmisch bewegten Figuren machten Perugino zum bedeutendsten Maler Perugias und zu einem Wegbereiter der Hochrenaissance. Bis auf ein kurzes Wiederaufleben in der Romantik (Nazarener, Präraffaeliten) wurde sein Ruhm von dem seines Schülers Raffael überschattet.
(aus Brockhaus)
      Quellen:
      Brockhaus online (aufgerufen am 2022-02-03)
      //de.wikipedia.org/wiki/Perugino
⇒ II: 224.

Brasilien: Peter II., portugiesisch Pedro II.
Kaiser von Brasilien (1831–89),
* Rio de Janeiro 2. 12. 1825, † Paris 5. 12. 1891, Sohn von Peter I.;
stand bis 1840 unter Vormundschaft. Unter seiner Regierung wurden erfolgreiche Kriege gegen Argentinien (1851/52) und Paraguay (1865–70) geführt, im Innern verstand er es, das Gleichgewicht zwischen Konservativen und Liberalen aufrechtzuerhalten. Peter förderte das Wirtschaftsleben und die europäische Einwanderung. Sein besonderes Interesse galt Wissenschaft und Kunst. Die entschädigungslose Aufhebung der Sklaverei (13. 5. 1888) machte die einflussreichen Kaffeepflanzer zu seinen Gegnern. Eine militärische Erhebung unter Marschall M. da Fonseca hatte den unblutigen Sturz des Kaisertums am 15. 11. 1889 zur Folge.
(aus Brockhaus)
      Quellen:
      Brockhaus online (aufgerufen am 2022-01-11)
      //de.wikipedia.org/wiki/Peter_II._(Brasilien)
⇒ III: 52.

Peters, Wilhelm .
Naturforscher, Zoologe und Anatom,
* Koldenbüttel 22.4.1815, † Berlin 20.4.1883;
studierte 1834-1838 Medizin und Naturgeschichte in Kopenhagen und Berlin, wurde Assistent von Johannes Müller. Von 1842 bis 1847 unternahm er eine Forschungsreise nach Afrika. Danach wurde er Prosektor am anatomischen Institut der Berliner Universität; 1849 auch a.o. Professor.Ab 1857 wurde er Direktor des Zoologischen Museums und des Zoologischen Gartens in Berlin.
      Quellen:
      ADB Bd. 25, S. 489-493
      NDB Bd. 20, S. 247-249
      //de.wikipedia.org/wiki/Wilhelm_Peters_(Naturforscher)
⇒ I: 95, 166.

Pfaundler von Hadermur, Leopold
Physiker,
* Innsbruck 14.2.1839, † Graz 6.5.1920.
Er schloss sein Studium der Chemie, Physik und Mathematik 1861 mit der Promotion ab. 1867 wurde er Physikprofessor in Innsbruck und 1891 in Graz. 1870 konnte er erstmals einen kontinuierlichen elektrischen Strom mit Hilfe eines Elektromotors erzeugen.
      Quellen:
      NDB Bd. 20, S. 302-303
      //de.wikipedia.org/wiki/Leopold_Pfaundler_von_Hadermur
⇒ I: ✉ 91.
⇒ II: 167.

Pflüger, Eduard (Friedrich Wilhelm)
Physiologe,
* Hanau 7. 6. 1829, † Bonn 16. 3. 1910;
ab 1859 Professor in Bonn; arbeitete v. a. über die sensorischen Funktionen des Rückenmarks, die Hemmungsnerven des Darms und über Verdauungs- und Stoffwechselvorgänge. — 1859 stellte er das Pflüger-Zuckungsgesetz auf, das die von Stärke und Richtung des Stroms abhängige Reizwirkung elektrischer Gleichstromstöße auf Nerven und Muskeln beschreibt, die am geschädigten oder absterbenden Organ typisch abgewandelt ist.
(aus Brockhaus)
      Quellen:
      Brockhaus online (aufgerufen am 2022-01-11)
      NDB Bd. 20, S. 356
      //de.wikipedia.org/wiki/Eduard_Pfl%C3%BCger
⇒ II: 97, 116.
⇒ III: 63.

Phelps, William Walter
Diplomat und Politiker,
* New York City 24.8.1839, † Englewood, New Jersey 17.6.1894;
Mitglied der Republikanischen Partei, wurde 1892 in das US-Repräsentantenhaus gewählt. Zwischen 1881 und 1882 war er Botschafter im Kaiserreich Österreich-Ungarn und von 1889 bis 1893 in Deutschland.
      Quellen:
      //de.wikipedia.org/wiki/William_Walter_Phelps
⇒ III: 89.

Phidias, griechisch Pheidias
attischer Bildhauer des 5. Jahrhunderts v. Chr. aus Athen,
Schaffenszeit von etwa 460 bis 430 v. Chr.;
genoss hohes Ansehen schon in der Antike. Phidias war neben Polyklet der Schöpfer der hochklassischen attischen Kunst, der künstlerisch und geistig vielseitigste unter den großen bildenden griechischen Künstlern seiner Epoche. Seine großen goldelfenbeinernen Götterbilder der Athene Parthenos im Parthenon auf der Athener Akropolis und des Zeus im Zeustempel zu Olympia beschrieb Pausanias (wie auch andere Arbeiten des Phidias). Von der 438 geweihten, stehenden Athene Parthenos (12,7 m) geben verkleinerte antike Marmornachbildungen der Statue, Repliken des Kopfes (Kopenhagen, Ny Carlsberg Glyptotek), Kopien der Reliefs von Basis, Thron, Sandalen, Helm und Schild (hier auch Malereien) eine gewisse Vorstellung. Die unter Mitarbeit von Panainos und Kolotes anschließend (Phidias hielt sich wohl ab 437 in Olympia auf) gearbeitete Sitzstatue des Zeus (12 m) ist durch Wiedergaben auf Münzen und Gemmen bezeugt, auch ein Kopftypus aus augusteischer Zeit (u. a. Rom, Villa Giulia, und Kyrene, Museum) geht vielleicht auf die Statue zurück. Das künstlerische Schaffen des Phidias wird in engem Zusammenhang mit dem athenischen Staatsmann Perikles gesehen; welche Rolle der Künstler bei der perikleischen Ausgestaltung der Akropolis innehatte und inwiefern er Einfluss auf Programm und Gestaltung der Parthenonskulpturen nehmen konnte, ist umstritten. Dasselbe gilt für Zuweisungen kleinerer Bildhauerarbeiten am Parthenon und die Rückführungen einiger in römischen Kopien erhaltener Statuen auf Werke des Phidias selbst, so der Athene Lemnia (nach 451; u. a. Dresden, Skulpturensammlung) oder der Athene Medici (Paris, Louvre). Um das Leben des Phidias ranken sich zahlreiche Skandale und Legenden. Zwischen 438/437 und 433/432 wurde er wegen angeblicher Unterschlagung von Gold für die Athene Parthenos (44 Talente Goldblech ˜ 1 150 kg hatte Phidias zur Verfügung) und wegen Gotteslästerung von den Athenern verklagt. Berichte über seinen Tod im Athener Gefängnis gelten als unglaubwürdig, seine Ermordung in Elis ist umstritten. 1954 sind in Olympia in der Werkstatt des Phidias tönerne Matrizen für das Goldelfenbeinbild des Zeus gefunden worden, daneben auch ein wohl nicht authentisches Tassenbruchstück mit eingeritztem Besitzvermerk: »Ich gehöre dem Phidias«.
(aus Brockhaus)
      Quellen:
      Brockhaus online (aufgerufen am 2022-02-03)
      //de.wikipedia.org/wiki/Phidias
⇒ II: 340.

Phillipps (Geologe)
Phillips, John

Phillips, John
Geologe,
* Marden 25.12.1800, † 24.4.1874;
war 1831 an der Gründung der British Association for the Advancement of Science beteiligt und bis 1859 deren Assistant Secretary. Bei der Tagung 1853 in Hull referierte er über »Magnetic Phaenomena in Yorkshire«.
      Quellen:
      de.wikipedia.org/wiki/John_Phillips_(Geologe)
⇒ I: 200.

Pictet, Raoul Pierre
schweizerischer Physiker,
* Genf 4. 4. 1846, † Paris 27. 7. 1929;
1879–85 Professor in Genf, danach in Berlin und später in Paris. Untersuchungen physikalischer Eigenschaften bei tieferen Temperaturen und v. a. Arbeiten zur Kältetechnik führten 1875 zum Bau der ersten mit Kohlendioxid arbeitenden Kältemaschine; auch Arbeiten zur Gasverflüssigung. 1877 gelang ihm etwa gleichzeitig mit L. P. Cailletet die Verflüssigung von Sauerstoff, Stickstoff, Kohlenmonoxid, Stickstoffdioxid und Acetylen.
(aus Brockhaus)
      Quellen:
      Brockhaus online (aufgerufen am 2022-02-03)
      //de.wikipedia.org/wiki/Raoul_Pictet
⇒ II: 360, 361.

Piotrowski, Gustav von
Physiologe,
* Tarnów 1.3.1833, † Krakau 31.12.1884
studierte Medizin in Wien, Promotion bei Ernst W. von Brücke, arbeitete 1857 bei Wöhler in Göttingen und 1858/59 in Heidelberg bei Bunsen und Helmholtz. 1859 wurde er in Krakau a.o. Prof. und im Folgejahr ordentl. Professor.
1860 publizierte er gemeinsam mit Helmholtz den Aufsatz »Über Reibung tropfbarer Flüssigkeiten«.
      Quellen:
      //de.wikipedia.org/wiki/Gustav_von_Piotrowski
⇒ I: 343, 349, 351.

Pisano, Giovanni
italienischer Bildhauer und Baumeister,
* Pisa (?) zwischen 1245 und 1250, † Siena (?) bald nach 1314, Sohn von Niccolò (Nicola) Pisano;
Schüler seines Vaters, an dessen Kanzel in Siena er mitarbeitete. Reisen nach Reims und Paris sind anzunehmen (zwischen 1270/80), da er offenbar von französischer Bauplastik beeinflusst war (Elfenbeinmadonna, 1299; Pisa, Museo Nazionale di San Matteo). Ein gemeinsames Werk von Vater und Sohn ist der Brunnen (Fontana Maggiore, 1277/78) in Perugia. Seit 1284 war Pisano an der Fassade des Sieneser Domes tätig, wurde dort Dombaumeister und siedelte 1297 in gleicher Funktion nach Pisa über. Seine Statuen für die Sieneser Fassade (heute Dommuseum) gehören ebenso wie die beiden anschließend für Sant'Andrea, Pistoia (1301 vollendet) und den Pisaner Dom (1302-12) geschaffenen Kanzeln mit ihren Reliefs zu den Hauptwerken mittelalterlicher Skulptur. Er entwickelte einen individuellen Reliefstil, in dem die dreidimensional greifbare Erscheinung der Figur einem erregten Linienrhythmus untergeordnet wird. Seine Portalstatuen entfalten sich frei im Raum stehend, bewegt und erfüllt von intensiver Ausdrucks- und Gefühlskraft. Pisano schuf auch eine Reihe marmorner Madonnen in Pisa, Padua (Arenakapelle) und Prato (Madonna della Cintola, die als sein letztes Werk gilt).
(aus Brockhaus)
      Quellen:
      Brockhaus online (aufgerufen am 2022-04-16)
      //de.wikipedia.org/wiki/Giovanni_Pisano
⇒ II: 251.

Pisano, Niccolò (Nicola)
italienischer Bildhauer,
* in Apulien (?) um 1225, † Pisa (?) bald nach 1278, Vater von Giovanni Pisano;
einer der bedeutendsten europäischen Bildhauer des Mittelalters, kam wohl im Umkreis des Stauferkaisers Friedrich II. mit Werken der Antike in Berührung; tätig in der Toskana, dort seit 1258 nachweisbar. Seine Kanzel im Pisaner Baptisterium (1260 signiert) verbindet über die Zisterzienser vermittelte gotische Formen (es erscheinen erstmals in Italien im gotischen Sinn gestaltete Gewandfiguren) und das Bildprogramm der französischen Gotik mit Vorbildern antiker Sarkophagreliefs. Das Bild des Menschen und seiner irdischen Umgebung wird für Pisano in einem dem Mittelalter sonst unbekannten Maß darstellungswürdig. In der Sieneser Domkanzel (1265-67) wandelt sich sein Reliefstil zu erzählerischem Reichtum und dramatischer Zuspitzung der Szenen und wird zum Ausgangspunkt für seinen Sohn Giovanni, der ebenso wie Arnolfo di Cambio an ihr beteiligt war. Waren die Pisaner Reliefs klar begrenzt, ziehen sie sich jetzt wie ein einziger Fries um die Brüstung der Kanzel. Seit 1265 war Pisano an dem Statuenschmuck des Pisaner Baptisteriums tätig. Aus seiner Werkstatt stammt die Arca (Grabmal) di San Domenico (1264-67; Bologna, San Domenico; mit Bekrönung von Niccolò dell'Arca).
(aus Brockhaus)
      Quellen:
      Brockhaus online (aufgerufen am 2022-04-16)
      //de.wikipedia.org/wiki/Niccol%C3%B2_Pisano
⇒ II: 251.

Planck, Max (Karl Ernst Ludwig)
Physiker,
* Kiel 23.4.1858, † Göttingen 4.10.1947; promovierte im Alter von 21 Jahren in Berlin (»Ueber den 2. Hauptsatz der mechan. Wärmetheorie«, 1879); 1885 wurde er Prof. in Kiel, 1888 in Berlin (ab 1892 Ordinarius).
Im Lauf seiner Studien über die Entropie wandte sich P. um 1894 der Wärmestrahlung zu. Dabei entdeckte er 1899 (noch in der Meinung, dass die wiensche Strahlungsformel zutreffend sei) eine neue Naturkonstante, das nach ihm benannte → plancksche Wirkungsquantum. 1900 leitete er durch eine geniale Interpolation das richtige Gesetz der schwarzen Wärmestrahlung ab ( → plancksches Strahlungsgesetz). Der Entwicklung der Quantenmechanik durch W. HEISENBERG, E. SCHRÖDINGER u.a. stand P., v.a. hinsichtlich ihrer erkenntnistheoret. Folgerungen (Kopenhagener Deutung), eher zurückhaltend gegenüber. Insbesondere hielt P. an der klass. Vorstellung von Kausalität fest. Daneben bemühte er sich, seine religiösen Ansichten mit seinen physikalischen in Einklang zu bringen (»Religion und Naturwissenschaft«, 1938). Während P. gegenüber der einsteinschen Lichtquantenhypothese lange skeptisch blieb, erkannte er sofort die Tragweite der 1905 begründeten speziellen Relativitätstheorie, deren rasche Durchsetzung in Dtl. v. a. sein Verdienst war. - 1918 erhielt P. für seine Leistungen in der Entwicklung der Quantentheorie den Nobelpreis für Physik.   …
(aus Brockhaus)
      Quellen:
      Brockhaus 17, S. 203-204
      NDB Bd. 20, S. 497-500
      Pogg. III. S. 1046-1047, IV. S. 1172
      //mathshistory.st-andrews.ac.uk/Biographies/Planck/
      //de.wikipedia.org/wiki/Max_Planck
⇒ II: 298.
⇒ III: 108, 122.

Plücker, Julius
Mathematiker und Physiker,
* Elberfeld (heute zu Wuppertal) 16.7.1801, † Bonn 22.5.1868;
wurde 1828 Prof. in Bonn, 1832 in Berlin, 1834 in Halle (Saale); wirkte ab 1836 wieder in Bonn, wo er die Mathematik und ab 1847 auch die Physik vertrat.
P.s mathemat. Arbeiten betrafen die Geometrie, wo er mit A. F. MÖBIUS und H. GRASSMANN der analyt. Behandlungsweise zum Durchbruch verhalf. Er führte u.a. die homogenen Koordinaten in die projektive Geometrie ein und entwickelte die Liniengeometrie, die mit den herkömmlichen geometrischen Vorstellungen brach. Weitere wichtige Untersuchungen galten den Singularitäten algebraischer Kurven. - In der Physik beschäftigte sich P. mit elektr. Entladungen in verdünnten Gasen (Zusammenarbeit mit dem Mechaniker H: GEISSLER), weshalb er mit seinem Schüler J. W. HITTORF als Entdecker der Kathodenstrahlung gilt. Durch seine Erkenntnis, dass jedes Gas ein charakterist. Spektrum emittiert, wurde P. zum Wegbereiter der Spektralanalyse.
(aus Brockhaus)
      Quellen:
      Brockhaus Bd. 17, S. 245
      ADB Bd. 26, S. 321-323
      //histmath-heidelberg.de/homo-heid/pluecker.htm
      //de.wikipedia.org/wiki/Julius_Pl%C3%BCcker
⇒ I: 193, 197, 198, 199, 201.
⇒ II: 114, 115.

Poggendorff, Johann Christian
Physiker und Physikhistoriker,
* Hamburg 29. 12. 1796, † Berlin 24. 1. 1877;
ab 1830 nach Tätigkeit als Apotheker und Studium Professor in Berlin. Poggendorff arbeitete besonders über Elektrizitätslehre, Magnetismus und Geschichte der Physik; er war an der Entwicklung des Galvanometers u. a. Messinstrumente beteiligt. Nach ihm benannt ist auch die poggendorffsche Täuschung, eine geometrisch-optische Täuschung. Poggendorff war Begründer und über 50 Jahre Herausgeber der »Annalen der Physik und Chemie«. 1863 gab Poggendorff die beiden ersten Bände des »Biographisch-literarischen Handwörterbuchs zur Geschichte der exacten Wissenschaften« heraus, das bis 2004 unter dem Titel »Biographisch-literarisches Handwörterbuch der exakten Naturwissenschaften« weitergeführt wurde und mit Band VIII (als gedruckte Version) seinen Abschluss fand.
(aus Brockhaus)
      Quellen:
      Brockhaus online (aufgerufen am 2022-01-22)
      ADB Bd. 26, S. S. 364-366
      NDB Bd. 20, S. 579-580
      //de.wikipedia.org/wiki/Johann_Christian_Poggendorff
⇒ I: ✉ 70-71, 72, 84, 144, 167.
⇒ II: 233.
Poggendorff's Annalen
Annalen der Physik.
Die physikalische Fachzeitschrift erscheint seit 1799. Ab 1824 wird sie von Johann Christian Poggendorff herausgegeben. Sie trägt von 1824 bis 1899 den Titel »Annalen der Physik und Chemie«.
      Quellen:
      //de.wikipedia.org/wiki/Annalen_der_Physik
⇒ I: 69, 144, 145, 167, 169, 177, 178, 191, 232, 235, 268, 280, 321.
⇒ II: 24, 203, 225.

Pouillet, Claude-Servais-Mathias
französischer Physiker,
* Cusance (Département Doubs) 16. 2. 1790, † Paris 13. 6. 1868;
Professor in Paris; erfand 1837 die Tangentenbussole zur Strommessung sowie ein Pyrheliometer und ein Aktinometer zur Messung der Sonnenstrahlung.
(aus Brockhaus)
      Quellen:
      Brockhaus online (aufgerufen am 2022-03-02)
      //de.wikipedia.org/wiki/Claude_Servais_Mathias_Pouillet
⇒ I: 128, 130, 147.

Poiseuille, Jean Louis Marie
französischer Arzt und Physiologe,
* Paris 22. 4. 1799, † ebenda 25. 12. 1869;
erforschte besonders die Blutströmung und im Zusammenhang damit die Strömung von Flüssigkeiten in Röhren von sehr engem Querschnitt. Seine Arbeit wurde von G. H. Hagen weitergeführt und 1839 veröffentlicht (→ Hagen-Poiseuille-Gesetz).
(aus Brockhaus)
      Quellen:
      Brockhaus online (aufgerufen am 2022-03-18)
      //de.wikipedia.org/wiki/Jean_L%C3%A9onard_Marie_Poiseuille
⇒ I: 349.

Poisson, (Siméon) Denis
frz. Mathematiker und Physiker, * Pithiviers (Dep. Loiret) 21.6. 1781, † Paris 25. 4. 1840; ab 1800 an der École Polytechnique (1806 Prof.). P. stellte eine von der laplaceschen abweichende Theorie der Kapillarität auf und trug wesentlich zum Ausbau der Potenzialtheorie bei, die er bei der Lösung elektrostat. und magnet. Probleme anwandte (→ Poisson-Gleichung). Er beschäftigte sich auch mit der Wärmeleitung (Beiträge zur Theorie der Fourier-Reihen), mit der Wahrscheinlichkeitstheorie (→ Poisson-Verteilung) und mit Differenzialgleichungen (Variation der Konstanten, P.-Klammern). Sein »Traité de méchanique (2 Bde., 1811) wurde zu einem Standardwerk.
(aus Brockhaus)
      Quellen:
      Brockhaus 17, S. 264-265
      //mathshistory.st-andrews.ac.uk/Biographies/Poisson/
      //de.wikipedia.org/wiki/Sim%C3%A9on_Denis_Poisson
⇒ I: 182, 210, 325, 349.
⇒ II: 194, 273, 274.
⇒ III: 111.

Preuß, Johann David Erdmann
Historiker,
* Landsberg (Warthe) 1.4.1785, † Berlin 25.2.1868.
P. erhielt 1816 eine Anstellung als Lehrer für Deutsch, Geschichte und Geographie am Friedrich-Wilhelm-Institut in Berlin, die er bis 1854 inne hatte. Er wurde durch seine 1832-1834 erschienene vierbändige Lebensgeschichte Friedrich des Großen bekannt.
      Quellen:
      Berlin Adressen 1827 - 1868
      ADB Bd. 26, S. 581-584
      //de.wikipedia.org/wiki/Johann_David_Erdmann_Preu%C3%9F
⇒ I: 27, 32.

Priestley, Joseph
britischer Naturforscher, Philosoph und Theologe,
* Birstall Fieldhead (bei Leeds) 13. 3. 1733, † Northumberland (Pennsylvania) 6. 2. 1804;
zunächst Geistlicher, dann auch Lehrer für Fremdsprachen und Literatur. 1767 wurde er Pfarrer in Leeds, 1779 Pfarrer einer Dissentergemeinde in Birmingham. Sein Eintreten für die Ideale der Französischen Revolution, besonders für religiöse und gesellschaftliche Freiheit (des Volkes als politischer Machtträger), führte zu vehementen Auseinandersetzungen mit konservativen Kreisen. Nachdem am 14. 7. 1791 sein Haus zerstört worden war, zog er nach London und emigrierte 1794 in die USA. 1766 wurde Priestley Mitglied der Royal Society, 1772 der Académie des sciences. — Priestley beschäftigte sich v. a. mit bildungs- und allgemeinpolitischen Fragen (»The rudiments of English grammar«, 1761; »An essay on the first principles of government and on the nature of political, civil, and religious liberty«, 1768) sowie mit philosophischen, theologischen und naturwissenschaftlichen Themen. Als Theologe vertrat er (im Gegensatz zur herrschenden Lehre) arianische, sodann unitarische Gedanken und lehnte die Trinitäts- und Versöhnungslehre ab. Die Kirchengeschichte galt ihm als Geschichte der Verfälschungen des Christentums. Philosophisch vertrat er eine Art Materialismus, wobei er v. a. versuchte, anknüpfend an D. Hartleys Assoziationslehre, Bewusstseinsprozesse physiologisch zu begründen (»Hartley's theory of the human mind on the principle of the association of ideas«, 1775). Priestleys naturwissenschaftliche Arbeiten galten der Elektrizitätslehre und v. a. der pneumatischen Untersuchung der Chemie der Gase (»Experiments and observations on different kinds of air«, 6 Bände, 177––86). Priestley erfand beziehungsweise verbesserte eine Reihe von Geräten zum Auffangen und Untersuchen von Gasen und verwendete Quecksilber als Sperrflüssigkeit; auf diese Weise konnte er viele Gase untersuchen und darstellen, darunter Ammoniakgas, Schwefeldioxid, Chlorwasserstoffgas, Stickstoffoxide (u. a. Lachgas), Kohlenmonoxid. 1774 entdeckte Priestley unabhängig von C. W. Scheele den Sauerstoff. Außerdem beobachtete er, dass Kohlendioxid durch grüne Pflanzen bei Tageslicht in Sauerstoff verwandelt wird.
(aus Brockhaus)
      Quellen:
      Brockhaus online (aufgerufen am 2022-01-22)
      //de.wikipedia.org/wiki/Joseph_Priestle
⇒ II: 40.

Prigt, von, Dr.
Dissertation 1853.
[Weitere Angaben nicht ermittelbar.]
⇒ I: 191.

Pringsheim, Ernst
Physiker,
* Breslau 11. 7. 1859, † ebenda 28. 6. 1917, Neffe von Nathanael Pringsheim;
Professor in Berlin und Breslau. Pringsheim entwickelte 1881 das erste funktionsfähige Infrarotspektrometer, er bestätigte experimentell mit Otto Lummer das Stefan-Boltzmann-Gesetz und das wiensche Verschiebungsgesetz. 1900 wies er wesentliche Abweichungen von der wienschen Strahlungsformel nach, die für Max Planck Anlass zur Formulierung seines Strahlungsgesetzes waren.
(aus Brockhaus)
      Quellen:
      Brockhaus online (aufgerufen am 2022-03-30)
      NDB Bd. 20, S. 723-724
      //de.wikipedia.org/wiki/Ernst_Pringsheim_senior
⇒ III: 82.

Pringsheim, Nathanael
Botaniker,
*Landsberg (Schlesien) 30.11.1823, † Berlin 6.10.1894;
er wurde 1851 Privatdozent an der Berliner Universität und 1864 Professor in Jena. 1868 kehrte er als Privatgelehrter nach Berlin zurück und unterhielt dort ein renommiertes Privatlabor.
      Quellen:
      ADB Bd. 53, S. 120-124
      NDB Bd. 20, S. 722-723
      //de.wikipedia.org/wiki/Nathanael_Pringsheim
⇒ III: 26.

Prittwitz, Joachim Bernhard von
General der Kavallerie,
* Gut Lahserwitz 3.2.1726, † Berlin 4.6.1793;
rettete 1759 in der Schlacht bei Kunersdorf Friedrich II. das Leben.
      Quellen:
      ADB Bd. 26, S. 605-606
      //de.wikipedia.org/wiki/Joachim_Bernhard_von_Prittwitz
⇒ I: 65.

Puhlmann, Betty
Johannes, Betty

Puhlmann, Friedrich Wilhelm
Regimentsarzt,
* Potsdam 2.4.1797, † Postdam 1882; Sohn des Malers Johann Gottlieb Puhlmann.
Er studierte von 1825 bis 1827 Medizin. Von 1828 bis zu seinem Tod war er Regimentsarzt beim Garde-Husaren-Regiment in Potsdam.
      Quelle:
      //provenienz.gbv.de/Friedrich_Wilhelm_Puhlmann
⇒ I: 65, 132.

Puhlmann, Johann Gottlieb
deutscher Maler und Kunstschriftsteller, preußischer Hofrath,
* Potsdam 10.7.1751, † Potsdam 8.6.1826;
Hielt sich 1774 bis 1787 in Rom auf und wurde nach seiner Rückkehr Direktor der Königl. Galerie. 1790 gab er eine Beschreibung der Gemälde dieser Galerie heraus.
      Quelle:
      //www.adk.de/de/akademie/mitglieder/index.htm?we_objectID=54603
⇒ I: 65.

Pythagoras, griechisch Pythagoras, Pythagoras von Samos
griechischer Philosoph,
* Samos um 570 v. Chr., † Metapont (?) um 500 v. Chr.
Pythagoras soll die Naturphilosophen Anaximander und Pherekydes gehört haben und durch Ägypten und Babylonien gereist sein. Er ging 532/531 angeblich wegen seiner Ablehnung der politischen Verhältnisse unter dem Tyrannen Polykrates nach Unteritalien und gründete in Kroton die nach ihm benannte Gemeinschaft der Pythagoreer. Politische Gegner sollen ihn aus Kroton vertrieben haben. — Pythagoras, um dessen Leben sich zahlreiche Legenden ranken, galt seinen Schülern als der vollkommene Weise und soll schon zu Lebzeiten göttliche Verehrung genossen haben. Da er seine Lehre nicht schriftlich niederlegte, ist nur wenig von dem, was ihm später zugeschrieben wurde, als authentisch erwiesen (so die Auffassung von der Bedeutung der Zahl in Dingwelt und Musik, die Lehre von der Seelenwanderung). Vermutlich geht der Satz »Alles ist Zahl« auf ihn zurück; der »Satz des Pythagoras« (→ pythagoreischer Lehrsatz), den Proklos Pythagoras zuschreibt, ist dagegen älteren Ursprungs.
(aus Brockhaus)
      Quellen:
      Brockhaus online (aufgerufen am 2022-01-22)
      //de.wikipedia.org/wiki/Pythagoras
⇒ I: 316.
⇒ II: 36, 37.

Letzte Änderung: April 2022     Gabriele Dörflinger   Kontakt

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