Günter Kern:
Die Entwicklung des Faches Mathematik
an der Universität Heidelberg

Anmerkungen

II.   Die Mathematik in Heidelberg im 19. Jahrhundert — Fortsetzung

21.1
Robert Bunsen, 1811-1899, Prof. in Marburg und Breslau, seit 6.8.1852 in Heidelberg.
Gustav Robert Kirchhoff, 1824-1887, seit 29.9.1854 Prof. in Heidelberg, ab SS 1875 in Berlin.
Hermann Helmholtz, 1821-1894, Physiologe und Physiker, Prof. in Königsberg und Bonn, seit 17.4.1858 in Heidelberg, ab SS 1871 Prof. für Physik in Berlin.
Die Bedeutung der Heidelberger Universität wird auch daran deutlich, daß Helmholtz 1865 einen Ruf nach Wien, 1868 einen Ruf nach Bonn und 1871 einen Ruf nach Cambridge abgelehnt hatte. Bunsen hatte 1863 einen Ruf nach Berlin abgelehnt. Daß Helmholtz 1871 und Kirchhoff 1875 doch nach Berlin gingen, dürfte seine Ursache mit in der Gründung des deutschen Reiches gehabt haben, als dessen politisches Zentrum sich Berlin auch zum geistigen Zentrum entwickeln wollte.
Vgl. Eike Wolgast, Die Universität Heidelberg 1386 - 1986. Berlin u.a. 1986.
Hier S. 107.
21.2
Zur Bedeutung Heidelbergs und zu den Errungenschaften der drei namhaften Forscher vgl. Breger, Streifzug durch die Geschichte, S. 36f.
21.3
Vgl. auch den Artikel von Josef Lense in: NDB 9, 1972, S. 21f.
Hier S. 22.
21.4
Vgl. NDB 9,1972, S. 21.
Nach dem Urteil Cantors war Königsberg mit diesen namhaften Mathematikern in den dreißiger und vierziger Jahren des 19. Jahrhunderts „die hervorragend mathematische Universität Deutschlands“.
Vgl. Cantor, Ferdinand Schweins und Otto Hesse, S. 235.
22.1
Vgl. ebda S. 235.
22.2
Daneben zählten in Königsberg auch Siegfried Heinrich Aronhold, 1819-1884, Rudolf Clebsch, 1833-1872, Prof. für theoretische Mechanik an der TH Karlsruhe, Prof. der Mathematik an den Univ. Gießen und Göttingen, Rudolf Lipschitz, 1832-1903, ord. Professor in Bonn, Carl Neumann, 1832- 1925, Sohn des eben erwähnten Franz Neumann, ord. Professor in Leipzig, und Heinrich Schröter, 1829-1892, ord. Professor in Breslau, zu seinen Schülern.
Vgl. Cantor, Ferdinand Schweins und Otto Hesse, S. 237, und „Lexikon bedeutender Mathematiker“.
22.3
Der neue Stil bestand vor allem im freien Vortrag und — was sich als besonders bedeutsam erweisen sollte — in der Einrichtung von Übungen, in denen sich die Studenten im Vortrag üben sollten; neue Inhalte bezogen sich vor allem auf „Elliptische Funktionen“ und „Partielle Differentialgleichungen“.
Vgl. zum Einfluß der „Königsberger Schule“ auf die anderen Universitäten:
Wilhelm Lorey: Das Studium der Mathematik an den deutschen Universitäten seit Anfang des 19. Jahrhunderts. Leipzig und Berlin 1916. (= Abhandlungen über den mathematischen Unterricht in Deutschland. Veranlaßt durch die Internationale Mathematische Unterrichtskommission, hrsg. von F. Klein. Bd. III, Heft 9).
Hier S. 71f.
Zur Einführung von Übungen für die Studenten sei auf FN 1, S. 23 dieser Arbeit und auf S. 28 mit FN 5 verwiesen.
22.4
Zu Heinrich Weber vgl. S. 76-80 dieser Arbeit.
23.1
Die Erinnerungen Heinrich Webers hat W. Lorey in zwei Teilen in seinen Werk über das Studium der Mathematik an deutschen Universitäten abgedruckt. Der erste Teil erzählt von der Heidelberger Zeit. Lorey, Das Studium der Mathematik ..., S. 72-76. Hier S. 74.
Die Angaben Webers über die Vorlesungen Hesses lassen sich nur anhand der Vorlesungsverzeichnisse überprüfen, da keine Quästurakte von Hesse vorhanden ist; demnach stimmen jedoch die Hinweise bei Weber. Cantor, Ferdinand Schweins und Otto Hesse, S. 234, zufolge, schwankte die Hörerzahl Hesses zwischen 10 und 20.
Die von Heinrich Weber zuletzt genannten Übungen waren didaktisch sehr wertvoll und dürften die Grundlage für das „mathematisch-physikalische Seminar“ gewesen sein, das im Sommer 1869 eingerichtet wurde.
Dergleichen Seminare entstanden im Laufe des 19. Jahrhunderts an allen deutschen Univerisitäten, wie Wilhelm Lorey, Das Studium der Mathematik..., S. 112-132, zeigt.
23.2
Vgl. den Ministerialerlaß vom 5.2.1861, UAH Fak.-Akte H-IV-102/58, Nr. 11, fol. 61.
23.3
Nach einer Eingabe des Prof. für Nationalökonomie Karl Rau war der Gymnasialunterricht „sehr häufig mangelhaft“, den Studenten fehle es an „Klarheit, wissenschaftlicher Schärfe, Überblick“.
Vgl. die Eingabe vom 18.2.1861, ebda Nr. 11, fol. 65f.
23.4
So im Entwurf des Antwortschreibens der Fakultät an den Engeren Senat vom 13.3.1861, ebda Nr. 11, fol. 69-72.
23.5
Ebda Nr. 11, fol. 69.
24.1
Ebda Nr. 11, fol. 71.
24.2
Vgl. ebda Nr. 11, fol. 72.
24.3
Vgl. die Vorlesungsverzeichnisse vom WS 1856/57 bis zum SS 1868, UAH.
24.4
So Cantor, Ferdinand Schweins und Otto Hesse, S. 234 und S. 239.
24.5
Die Einteilung in die zwei Schaffensperioden unternahm Cantor, Ferdinand Schweins und Otto Hesse, S. 237f. In der zweiten Periode entstanden so die Abhandlungen „Vorlesungen über analytische Geometrie des Raumes, insbesondere über Oberflächen 2ter Ordnung“, Leipzig 1861, und „Vorlesungen aus der analytischen Geometrie der geraden Linie, des Punktes und des Kreises in der Ebene“, Leipzig 1865.
Zu den Werken Hesses vgl. NDB 9, 1972, S. 22.
Zu Inhalt und Würdigung der wichtigsten Arbeiten vgl. nochmals Cantor, Ferdinand Schweins und Otto Hesse, S. 238-241.
25.1
Vgl. hierzu Kap. IV. dieser Arbeit, insbesondere S. 67-86.
25.2
Vgl. die Eingabe der Phil. Fakultät an das Ministerium vom 5.8.1863, UAH Fak.-Akte H-IV-102/61, Nr. 86, fol. 334-339.
Ruf und Ernennung Rummers zum a.o. Professor erfolgten mit Minsterialerlaß vom 9.11.1863.
Vgl. UAH Fak.-Akte H-IV-102/62, Nr. 13, fol. 28.
Rummers Vorlesungen umfaßten seinem Auftrag gemäß elementare Gebiete der Mathematik wie „Arithmetik und Algebra“, „Politische Arithmetik“, daneben auch geometrische Vorlesungen oder die „Differential- und Integralrechnung“. Bemerkenswert ist, daß in diesem Fall der Antrag von der Fakultät ausging, die sich bei Ludwig Öttinger 30 Jahre zuvor noch heftig gegen die Anstellung eines Lyceallehrers ohne vorherige Habilitation wehrte. Dies hängt sicher auch damit zusammen, daß Schweins selbst nie an einer Schule unterrichtet hatte, während Hesse von 1838 bis 1841 als Lehrer für Physik und Chemie an der Königsberger Gewerbeschule angestellt war.
Vgl. zu Öttinger S. 8 dieser Arbeit, und zu Hesse als Lehrer NDB 9, 1972, S. 21.
Friedrich Rummer, 1815-1882, Lehrer am Lyceum und an der Gewerbeschule Heidelberg.
Vgl. auch Drüll, Gelehrtenlexikon.
25.3
Das Entlassungsgesuch vom 7.8.1868, UAH Fak.-Akte H-IV-102/69, Nr. 82, fol. 196. Die Entlassung erfolgte mit Schreiben des Ministeriums von 3.9.1868, UAH Fak.-Akte H-IV-102/70, Nr. 7, fol. 47.
Cantor, Ferdinand Schweins und Otto Hesse, S. 236, glaubte, daß man Hesse „vielleicht unschwer hätte halten können“. Der Hinweis Heinrich Webers auf das Hesse „sonst so liebe und heimatliche Heidelberg“ bestätigt dies.
Vgl. Webers Erinnerungen, zitiert nach Lorey, Das Studium der Mathematik, S. 75.
25.4
Siegfried Heinrich Aronhold, 1819-1884, lehrte ohne Abschlußprüfung an verschiedenen Berliner Schulen, wie der Bau- und Gewerbeakademie.
Die Vorschläge Hesses gehen dabei nur aus dem Bericht Kirchhoffs hervor, der sich zu Hesses Namensliste äußert; der Bericht Hesses liegt in den Akten nicht vor.
Vgl. den Bericht Kirchhoffs vom 16.10.1868 im Anschluß an das Circular vom 15.10.1868, UAH Fak.-Akte H-IV- 102/70, Nr. 20, fol. 91ff.
26.1
Vgl. das Protokoll der Fakultätssitzung vom 23.10.1868, ebda Nr. 20, fol. 93.
26.2
Vgl. das Schreiben des Ministeriums vom 2.1.1869, ebda Nr. 48, fol. 235.
Hesse lehrte in München noch bis zu seinem Tod am 4.8.1874.
26.3
Vgl. Leo Königsberger: Mein Leben. Heidelberg 1919.
26.4
Obgleich Königsberger in Heidelberg „eine stattliche Reihe ausgezeichneter junger Mathematiker“ antraf — so Paul Du Bois-Reymond, Heinrich Weber, Moritz Cantor und Max Noether, der gerade promoviert worden war — hatten ihn seinen eigenen Angaben zufolge doch die drei großen Persönlichkeiten Bunsen, Kirchhoff und besonders Helmholtz nach Heidelberg gezogen.
Vgl. Königsberger, Mein Leben, S. l00f.
27.1
Während seines zweiten Ordinariats in Heidelberg beschäftigte sich Königsberger verstärkt mit Fragen der Mechanik und damit zusammenhängenden Problemen der Variationsrechnung; 1901 erschien in Leipzig sein Werk „Die Prinzipien der Mechanik“. Nennenswert sind auch Königsbergers Biographien über Helmholtz und Jacobi.
Leo Königsberger: Hermann von Helmholtz. 3 Bde. Braunschweig 1902/03
Leo Königsberger: Carl Gustav Jacob Jacobi. Leipzig 1904
Vgl.zum Forschungsgebiet auch Königsberger, Mein Leben, S. 191, und den Artikel von Eberhard Knobloch, in: NDB 12, 1980, S. 355f.
27.2
Dies geht aus einem Bericht eines seiner Schüler, Otto Rausenberger, hervor, der am 5.1.1875 noch von Königsberger in Heidelberg promoviert wurde.
Vgl. UAH Fak.-Akte H-IV-102/80, Nr. 27, fol. 131-135.
Rausenbergers Bericht zitiert Wilhelm Lorey, Das Studium der Mathematik ..., S. 179.
27.3
Der Bericht Rausenbergers, zitiert nach Lorey, Das Studium der Mathematik ..., S. 179.
27.4
Leo Königsberger: Vorlesungen über elliptische Funktionen. Leipzig 1874.
27.5
Königsberger zitiert in seinen Memoiren, S. 132, einen Brief, den er anläßlich seiner Verlobung von Weierstraß erhielt, worin dieser jedoch vor allem die bevorstehende Hochzeit Königsbergers mit dessen mathematischem Wirken in Verbindung brachte: „Doch was sagen die elliptischen Functionen zu Ihrem raschen Entschluß? Ich könnte, so lieb ich sie habe, in Ihrer Lage mich nicht anhaltend mit ihnen beschäftigen. Indessen Ihnen traue ich manches zu, was andere nicht vermögen, und dann denke ich mir, Sie sind kein Freund von unvollständigen Lösungen bedeutender Aufgaben und werden deshalb die Lebensfrage, die jetzt an Sie herangetreten ist, baldigst einen befriedigenden Abschluß entgegenzuführen sich beeilen. Hoffentlich wird es mir einmal vergönnt sein, mich durch den Augenschein davon zu überzeugen, daß Sie dieselbe ebenso vortrefflich gelöst haben, wie die übrigen, mit denen Sie es bisher zu thun gehabt.“
28.1
Alfred Pringsheim, 1850-1941, ord. Professor in München.
Zu seiner Promotion vgl. UAH Fak.-Akte H-IV-102/74, Nr. 50, fol. 242-247.
28.2
Vgl. auch S. 86-89 dieser Arbeit.
Kurz vor dem Weggang Königsbergers nach Dresden hat sich Krause noch habilitiert.
28.3
Vgl. auch S. 82-86 dieser Arbeit.
28.4
Diese Angabe macht Königsberger in seinen Erinnerungen, S. 103 und S. 111- 117.
Sofia von Kowalewskaja, 1850-1891, seit 1884 als eine der ersten Frauen der Welt ord. Professorin für Mathematik an der Universität Stockholm.
Vgl. „Lexikon bedeutender Mathematiker“, S. 257.
Das Frauenstudium bedurfte zu dieser Zeit noch der besonderen Genehmigung durch die zuständige Fakultät. Auch die erste Promotion einer Frau in Heidelberg mit Mathematik als Hauptfach fällt in die Wirkungsphase Königsbergers. So wurde im Juli 1895 Marie Gernet aus Karlsruhe promoviert — wenn auch unter sehr großen Schwierigkeiten.
Vgl. UAH Akten der naturw.-mathem. Fak. von 1894/95, Nr. A 42, fol. 475-481.
28.5
So gab es schon 1780 in Wittenberg unter dem Mathematiker Ebert mathematische und physikalische Übungen, algebraische Übungen hielt Steinhäuser seit 1805 ab.
Vgl. Lorey, Das Studium der Mathematik ..., S. 112.
Wenn es auch schon Vorläufer für diese Seminare z.B.. in Halle gab, so dürfte doch das von Jacobi in Königsberg eingerichtete mathematische Seminar das erste wirkliche Seminar gewesen sein.
Vgl. ebda S. 112 und S. 114f.
29.1
Zur Gründung des Freiburger Seminars vgl. ebda S. 124.
Laut den Akten läßt sich nicht mit Bestimmtheit sagen, ob nicht sogar der Vorgänger von Königsberger, Otto Hesse, die Errichtung eines solchen Seminars noch angeregt hatte; eines der ersten Mitglieder des Königsberger Seminars von 1834 war nämlich Hesse, und daher kannte er schon die Vorzüge dieser Institution. Lediglich das Circular vom 25.4.1869 weißt auf einen Ministerialerlaß vom 22.4.1869 an den Engeren Senat hin, worin ein mathematisch-physikalisches Seminar angeregt wurde und wozu sich die Phil. Fakultät gutachtlich äußern sollte. Demnach hatte das Ministerium auch den Entwurf eines Statuts für dieses Seminar beigefügt.
Vgl. das Circular vom 25.4.1869, UAH Fak.-Akte H-IV-102/71, Nr. 78, fol. 67.
29.2
Unklar ist, ob mit „mathematisch-physikalisches Seminar“ lediglich der neue Unterrichtsstil der Übungen gemeint ist, oder ob tatsächlich eine eigenständige Institution gegründet wurde. Sowohl die Statuten des Königsberger Seminars als auch die des Heidelberger Seminars lassen jedoch darauf schließen, daß sich die mathematisch-physikalischen Fächer verselbständigt haben. Darauf deuten auch die im Jahr 1900 erfolgte Trennung des einheitlichen Seminars in das mathematische und das physikalische Seminar hin, vgl. S. 42 dieser Arbeit, und die Diskussionen um die Verlegung des mathematischen Instituts entweder in das ehemalige Gasthaus „Zum Riesen“ gegenüber dem Friedrichsbau oder in einen zu errichtenden Neubau vor dem Friedrichsbau, da die Erweiterung dringend notwendig war.
Vgl. hierzu UAH Akten der naturw.-mathem. Fak. von 1896/97, Nr. 29, fol. 93-110.
„Vorläufige Statuten des mathematisch-physikalischen Seminars bei der Universität zu Königsberg. Vom 8. Juni 1834“ bei Johann F. W. Koch (Hrsg.), Die preußischen Universitäten. Eine Sammlung der Verordnungen, welche die Verfassung und Verwaltung dieser Anstalten betreffen. Bd. 2, 2. Abt. Von den Instituten und Sammlungen, von den Stiftungen und Benefizien, von den Unterstützungen der Wittwen und Waisen der Professoren und Beamten, und von dem Vermögen der Universitäten. Berlin - Posen - Bromberg 1840. No. 611, S. 858f.
29.3
So im Brief an den Engeren Senat vom 29.4.1869, ebda Nr. 78, fol. 69-72.
Hier fol. 69.
29.4
Das „Statut für das mathematisch-Physikalische Seminar in Heidelberg“, UAH Fak. -Akte H-IV-102/71, Nr. 78, fol. 75- 76. Hier fol. 75.
Mit diesen Statuten genehmigte das Ministerium die Änderungen, die Kirchhoff und Königsberger am Entwurf des Ministeriums vorgenommen hatten. Die Genehmigung des Ministeriums für das Heidelberger Seminar in einem Schreiben des Engeren Senats an die Philosophische Fakultät vom 5.7.1869, UAH Fak. -Akte H-IV-102/71, Nr. 78, fol. 74.
Die Verbesserungsvorschläge von Kirchhoff und Königsberger im Anschluß an das Circular vom 25.4.1869, ebda Nr. 78, fol. 67.
Der abgeänderte Bericht wurde am 29.4.1869 dem Engeren Senat übergeben, vgl. ebda Nr. 78, fol. 68, ein Schreiben des Engeren Senats an die Phil. Fakultät vom 20.6.1869, ebda Nr. 78, fol. 73, deutet daraufhin, daß in diesem Fall auch der Große Senat der Gründung und den Statuten eines „mathematisch-physikalischen Seminars“ zustimmen mußte.
30.1
Die §§ 2 und 3 des Statuts, ebda Nr. 78, fol. 75.
30.2
Dies regelte der § 4 des Statuts, ebda Nr. 78, fol. 75.
30.3
§ 5 des Statuts, ebda Nr. 78, fol. 75.
Dabei konnte der Direktor diejenigen auch ausschließen, die ihren Verpflichtungen nicht nachkamen.
30.4
Dies enthält der § 7 des Statuts, ebda Nr. 78, fol. 75.
30.5
Vgl. die §§ 8 und 10 des Statuts, ebda Nr. 78, fol. 7Sf.
Für die Prämien stellte die Universitätskasse 300 Gulden als Kredit zur Verfügung. Darüber und über die Übungen und den Zustand des Seminars hatten die Direktoren dem Ministerium Bericht zu erstatten.
Vgl. § 11 des Statuts, ebda Nr. 78, fol. 76.
30.6
Diese scheinen nach dem Protokoll der Sitzung vom 25.2.1884 bestanden zu haben, als bzgl. der Wiederberufung Königsbergers auf das 1875 gespannte Verhältnis verwiesen wurde.
Vgl. UAH Fak.-Akte H-IV-102/103, Nr. 13, fol. 57.
31.1
Vgl. Königsberger, Mein Leben, S. 138.
Nach seiner Heirat hätte Königsberger „eine wesentliche Verbesserung“ seiner Stellung benötigt, doch erschien ihm die Reaktion des Ministeriums eher „etwas kühl“.
31.2
Vgl. das Protokoll der Prüfung vom 7.8.1874, UAH Fak.-Akte H-IV-102/79, Nr. 136, fol. 626, in deren Anschluß die Phil. Fakultät diesen Beschluß faßte.
31.3
Vgl. das Schreiben des Ministeriums vom 18.9.1874, UAH Fak.-Akte H-IV-102/80, Nr. 5, fol. 15.
31.4
Vgl. den Beschluß der Phil. Fakultät vom 23.10.1874, ebda Nr. 5, fol. 19.
Diese Namen sollte der Engere Senat dem Ministerium unterbreiten.
31.5
vgl. das Schreiben des Ministeriums vom 11.1.1875, UAH Fak.-Akte H-IV-102/80, Nr. 34, fol. 159.
Die zwei letztgenannten Vergütungen mußten zurückgezahlt werden, falls Fuchs den badischen Staatsdienst vor Ablauf von fünf Jahren wieder verlassen sollte. Das Schreiben regelte auch die Anrechnung seiner bisherigen Dienstzeit auf die badische.
32.1
Vgl. hierzu den Artikel von Nikolaus Stuloff über Lazarus Fuchs, in: NDB 5,1961, S. 675.
32.2
Dies geht aus dem Studium der Quästurakte Lazarus Fuchs, UAH, hervor. Dabei ist auch ein Anstieg der Hörerzahlen in den siebziger Jahren des 19. Jahrhunderts festzustellen, da einige Vorlesungen von Fuchs von mehr als zwanzig Studenten, ein Großteil von 10 bis 20 Hörern besucht wurden. Wie durch die Statuten für das mathematisch-physikalische Seminar vorgeschrieben, hielt Fuchs auch die Übungen im Seminar ab. Erinnerungen seiner Schüler auch aus der Berliner Zeit von Fuchs bezeichnen ihn als „ausgezeichneten Dozenten, sowohl für Anfänger als für höhere Semester“, seine Vorlesungen sollen „höchst lehrreich“ gewesen sein. Lothar Heffter, einer der Schüler von Fuchs, dem er von Heidelberg nach Berlin gefolgt war, schildert seinen Eindruck, den er schon in Heidelberg über Fuchs gewonnen hatte: „Im behaglchen Tempo verlief sein beständig aus dem Innern reproduzierter, nie aus dem Gedächtnis geschöpfter Vortrag. (...) Fuchs gehörte zu denjenigen Dozenten, die es nicht richtig finden, schon vor den ‚von des Gedankens Blässe noch nicht angekränkelten‘ Anfängern alle tiefer liegenden Schwierigkeiten zu enthüllen. Aber er vermied es trotzdem, unstreng zu werden. (...) Die Vorlesung führte den Anfänger in die Schwierigkeiten ein, warb für die Sache und regte zur Weiterarbeit an.“
Lothar Heffter: Beglückte Rückschau auf neun Jahrzehnte. Ein Professorenleben. Freiburg i. Br. 1952. Hier S. 36.
33.1
So N. Stuloff in: NDB 5, 1961, S. 675.
33.2
Vgl. ebda.
33.3
So in der Einladung zur Fakultätssitzung vom 20.2.1884, UAH Fak.-Akte H-IV-102/103, Nr. 13, fol. 51.
33.4
Beschluß der Fakultätssitzung vom 21.2.1884, ebda Nr. 13, fol. 52.
34.1
Vgl. das Protokoll der Fakultätssitzung vom 25.2.1884, ebda Nr. 13, fol. 57.
Die Mehrheit der Phil. Fakultät nahm den Vorschlag der Kommission an, und so erging der Bericht an den Engeren Senat au 26.2.1884.
Zum Ausscheiden Königsbergers 1874/75 vgl. S. 30f. dieser Arbeit.
34.2
Vgl. das Schreiben des Ministeriums vou 21.4.1884, UAH Fak.-Akte H-IV-102/105, Nr. 2, fol. 3.
Auch hier galt die Klausel, daß die Umzugskosten sowie das Einkaufsgeld in die Witwenkasse rückzuerstatten seien, falls Königsberger vor Ablauf von fünf Jahren den badischen Staatsdienst verlassen sollte.
34.3
Das Schreiben von Fuchs an Rosenbusch vom 26.4.1884, ebda Nr. 2, fol. 7.
34.4
Leo Königsberger, Mein Leben. S. 146.
34.5
So schrieb er in einem Brief an Königsberger von Berlin aus, den ebenfalls Königsberger, Mein Leben, S. 146, zitiert.

  Fortsetzung der Anmerkungen


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