St. Anna, Innenraum |
Der Südrand der Vorstadt zeigte bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts
ein eher ländliches Gepräge.
Hier finden wir mehrere Spitalbauten. Wie im Mittelalter diente ein barockes
Spital primär nicht der Krankenpflege, sondern war eine Wohlfahrtseinrichtung, die
Bedürftigen wie Alten, Erwerbsunfähigen und Waisen eine Heimstatt bot. Die
Bewohner waren gehalten, den zugehörigen großen Garten des Spitals ihren
Kräften entsprechend zu bearbeiten. Deshalb war die Randlage mit großem
Garten für das Spital von Vorteil.
Spital St. Anna im Thesaurus Palatinus
Besaß man Vermögen, konnte man sich als Pfründner in ein Spital einkaufen
/ einmieten. Dann lebte man dort etwa so wie heute in einem Altersheim und war
nicht zur Garten- oder Heimarbeit verpflichtet.
Das aus dem Mittelalter stammende Spital Heidelbergs war im Pfälzischen
Erbfolgekrieg zerstört worden. Nach zeitweiligem Ausweichen auf den Friesenberg
wurde ab 1714 in der Plöck das Annenhospital errichtet.
Die Planung stammte von Johann Adam
Breunig.
Die Ausführung lag in den Händen
Johann Jakob
Rischers.
Ursprünglich waren zwei symmetrisch um die Kirche gruppierten
Flügel, einer für die Armen und der andere für
die Pfründner, vorgesehen.
Im Herbst 1715 konnte das Richtfest gefeiert werden und bald darauf die
ersten Räumlichkeiten bezogen werden. Der weitere Ausbau zog sich bis 1732 hin;
der Schlußstein des seitlichen Torbogens ist auf 1735 datiert.
Letzte Änderung: Oktober 2017 Gabriele Dörflinger
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Historia Mathematica Heidelbergensis
Homo Heidelbergensis
Bismarckplatz — Stadthalle
Quelle: [OECHEL], S. 224