47. | Hauptstr. 102 Gustav R. Kirchhoff |
Gustav R. Kirchhoff 1854
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Hier wohnte der Physiker
Gustav Robert Kirchhoff
(1824-1887) in seinen ersten
fünf Semestern (WS 1854/55 - SS 1857). Der Hausbesitzer war der
Rechnungsrat Friedrich
Christian Muth, der Leiter der Universitätskasse.
Nach seiner
Habilitation 1848 in Berlin war er an die Universität Breslau berufen worden.
Dort traf er den 13 Jahre älteren Bunsen und schloss mit ihm Freundschaft.
Bunsen wechselte 1852 an die Heidelberger Universität und als 1854 der
Physiker
Philipp Jolly nach München ging,
setzte sich Bunsen
erfolgreich für die Berufung des 30-jährigen Kirchhoffs ein.
Boltzmann, Ludwig:
Gustav Robert Kirchhoff :
Festrede zur Feier des 301. Gründungstages der Karl-Franzens-Universität
zu Graz 1887
Helmholtz, Robert von:
Gustav Robert Kirchhoff
Hübner, Klaus: Gustav Robert Kirchhoff : das gewöhnliche Leben eines
außergewöhnlichen Mannes. — Ubstadt-Weiher [u.a.], 2010. — 311 S.
Letzte Änderung: Oktober 2017 Gabriele Dörflinger
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Historia Mathematica Heidelbergensis
Homo Heidelbergensis
Univ.-Platz — Bismarckplatz
Kirchhoff hatte in Königsberg Mathematik und Physik studiert und hatte
dort noch als Student das Gesetz der Stromverzweigung gefunden.
Robert von Helmholtz, ein Sohn Hermann von Helmholtz', beschreibt
Kirchhoffs Heidelberger Anfang.
Man war daher in Heidelberg erstaunt,
als — von Bunsen warm empfohlen — ein zart gebauter, ungewöhnlich
junger, sehr bescheiden, fast schüchtern auftretender, Norddeutscher kam.
Sein feines geistvolles Gespräch, sein liebenswürdiges, gegen Alle gleich
höfliches und freundliches Wesen und sein ausgesprochener Sinn für Humor
und Witz, gewannen ihm aber bald die Herzen derer, die ihm als Menschen
näher traten. Kirchhoff wurde daher ein allbeliebter Theilnehmer an den
heiteren Zusammenkünften jenes Kreises der Häusserschen Freunde.
Im Sommer 1857 heiratete Kirchhoff Clara Richelot (1834-1869),
die Tochter des
Königsbergers Mathematikprofessor Friedrich Julius Richelot
und gab aus diesem Anlass seine Junggesellenwohnung in der Hauptstraße auf.
Literatur:
In: Deutsche Rundschau. — Jahrgang 14, Heft 5 = 54,2
(1887/88), S. 232-245
ISBN 978-3-89735-606-1