29. | (Haspelgasse 12) Artur Rosenthal |
Artur Rosenthal |
Artur Rosenthal
(1887-1959) habilitierte sich 1912 in
München und lehrte dort, bis er 1922 nach Heidelberg
berufen wurde.
In Heidelberg erhielt er 1930 das Ordinariat für
Angewandte Mathematik.
Rosenthal arbeitete über Geometrie, Maßtheorie
und Funktionentheorie.
Literatur:
1933 konnte beide Professoren noch nicht entlassen werden:
Liebmann war bereits vor August 1918 verbeamtet worden und
Rosenthal war im 1. Weltkrieg Frontkämpfer gewesen.
1934 wurde Liebmann anlässlich seines 60. Geburtstages
noch mit einer Festschrift von der Heidelberger Akademie
der Wissenschaften geehrt. Dann begann im Mai 1935 von der
Fachschaft ausgehend, aber von der Universität toleriert
eine Hetzkampagne gegen jüdische Dozenten, die in einem
Vorlesungsboykott gipfelte. Liebmann war zu diesem Zeitpunkt
an Tuberkulose erkrankt; er resignierte, legte ein
ärztliches Attest vor und bat um seine Pensionierung,
die ihm gewährt wurde. Rosenthal dagegen wehrte sich.
Er wandte sich an den Rektor und die zuständigen
Ministerien.
Erst vertröstete man ihn; dann legte man ihm nahe, um
seine Emeritierung zu ersuchen, was er schließlich
unter Protest tat.
Liebmann zog nach seiner Emeritierung nach Müchen um.
Dort warf man ihn 1938 zusammen mit anderen
Kollegen noch aus der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, der
er seit 1917 angehört hatte. Ansonsten lebte er
unbelästigt bis zu seinem krankheitsbedingten Tod 1939.
Rosenthal emigrierte zunächst nach Holland, dann in die
U.S.A. Von 1947 bis 1957 lehrte er als Professor in
Lafayette.
Letzte Änderung: Oktober 2017 Gabriele Dörflinger
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Historia Mathematica Heidelbergensis
Homo Heidelbergensis
Karlsplatz — Univ.-Platz
Drüll, Dagmar:
Rosenthal, Artur
In: Heidelberger Gelehrtenlexikon / Dagmar Drüll. — Heidelberg. —
Bd. 2. 1803-1932. — 1986, S. 223-224