Heidelberg:
Heinrich Kumpf & Carl Wolf

Die Architekten Heinrich Kumpf (* 1875) und Carl Wolf schlossen sich 1896 in Mannheim zusammen. 1902 erwarb Heinrich Kumpf einige Grundstücke westlich des Schlosses an den Straßen Klingenteichstraße und Unter der Schanz, die damals noch völlig unerschlossen waren. Die beiden Architekten bebauten diese Grundstücke mit einer Villenkolonie und verlegten ihre Firma 1904 nach Heidelberg. Die Firma florierte bis zum ersten Weltkrieg. Sie lieferten u.a. die Pläne für die Häuser Friedrich-Ebert-Anlage 9 , 27 und 51 bis 51b.

Das Büro befand sich zunächst (1904/05) in der Hauptstr. 74. Dieses Haus wurde 1901 von Johann Remler (1847-1907) erbaut. 1906 wurde das Büro in die Bienenstr. 3 verlegt und war von 1907 bis 1915 in der Grabengasse 16 zu finden. Die Firma wurde 1917 liquidiert; 1916/17 ist die Schießtorstr. 3 als Firmensitz ausgewiesen.

Heinrich Kumpf wirkte ab 1915 in Ostpreußen, wo er 1919 verstarb. Er wohnte von 1904 bis 1906 in dem von ihm erbauten Haus Klingenteichstr. 17, wechselte 1907 in den Hausackerweg 14 und bewohnte dann das ebenfalls von ihm errichtete Gebäude Schießtorstr. 3. Seine Witwe bewohnte das Haus bis zu ihrem Tod 1937/38. Offensichtlich hatte das Paar keine Kinder, denn 1938 ist die Heimatgemeinde Kumpfs Hetzbach im Odenwald als Hausbesitzer ausgewiesen.

Carl Wolf wohnte 1904/05 in der Hauptstr. 20. Dann bezog er das von ihm errichtete Haus der Klingenteichkolonie Unter der Schanz 2. Dieses wurde 1952 vom Heidelberger Mathematiker Herbert Seifert erworben.

Carl Wolf arbeitete von 1921 bis 1931 in einem eigenen Büro vorwiegend als Bauleiter nach Plänen anderer Architekten. 1947 verstarb Carl Wolf in Heidelberg.

Bauten von Kumpf & Wolf in Heidelberg (Seite von Stadtkreis Heidelberg in Klammern; die Beschreibung der Altstadt befindet sich in Teilband I, die der anderen Stadtteile in Teilband II.):