„Koenigsberger trug bei virtuoser Beherrschung des Stoffes
rasch, klar, den Hörer mitreißend vor. Sein frisches,
selbstbewußtes Wesen, sowie seine Liebenswürdigkeit und
Kulanz sicherten ihm die Zuneigung der akademischen Jugend.“
(Otto Rausenberger, 1916)
1837-1857 Posen |
15.10.1837 | Geboren in Posen |
1857-1863 Berlin |
1857-1860 | Studium der Mathematik in Berlin |
1860 | Promotion bei Carl Weierstrass in Berlin mit der Arbeit
„De motu puncti versus duo fixa central attracti“ | |
1861-1863 | Als Lehrer am Kadettenkorps in Berlin fällt Koenigsberger durch seinen lebendigen Unterricht auf. | |
1863-1869 Greifswald |
1863 | Auf Empfehlung Carl Weierstrass' zum Mathematikprofessor an die Universität Greifswald berufen |
1868 | Die Monographie „Die Transformation, die Multiplication und die Modulargleichungen der elliptischen Functionen“ bewirkt die Berufung nach Heidelberg. Die elliptischen Funktionen bleiben das Forschungsgebiet Koenigsbergers. | |
1869-1875 Heidelberg |
1869-1875 | Ordentlicher Professor der Mathematik an der Universität
Heidelberg als Nachfolger Otto Hesses.
Koenigsberger hat in dieser Zeit 12 Doktoranden. |
1873/74 | Heirat mit Sophie Kappel (1848-1938) und Geburt seines Sohnes Johann | |
1874 | Dem 1. Band seiner „Vorlesungen über die Theorie der elliptischen Functionen“ folgt unmittelbar die Berufung auf das Polytechnikum in Dresden, das zu einer Technischen Hochschule ausgebaut werden soll. | |
1875-1877 Dresden |
1875-1877 | Professor der Mathematik am Polytechnikum Dresden |
1877 | Koenigsberger gründet gemeinsam mit Gustav Zeuner die Referatezeitschrift „Repertorium der literarischen Arbeiten aus dem Gebiete der reinen und angewandten Mathematik“, die aber nur bis 1879 bestehen wird. | |
1877-1884 Wien |
1877-1884 | Professor der Mathematik an der Universität Wien |
1879 | Erste mathematikgeschichtliche Publikation „Zur Geschichte der Theorie der elliptischen Transcendenten in den Jahren 1826-29“ | |
1882 | „Allgemeine Untersuchungen aus der Theorie der Differentialgleichungen“ | |
1884-1921 Heidelberg |
1884 | Rückkehr an die Universität Heidelberg,
obwohl Wien höhere Besoldung anbot.
In seiner 2. Heidelberger Periode betreute Koenigsberger weitere 30 Doktoranden. |
1886 | 500 Jahre Universität Heidelberg. Koenigsberger verfasst aus diesem Anlass „Beweis von der Unmöglichkeit der Existenz eines anderen Functionaltheorems als des Abel'schen“ | |
1889 | „Lehrbuch der Theorie der Differentialgleichungen mit einer unabhängigen Variabeln“ | |
1890 | Abtrennung der Naturwissenschaften aus der Philosophischen Fakultät | |
1895 | Prorektor der Universität Heidelberg. Rektoratsrede „Hermann von Helmholtz's Untersuchungen über die Grundlagen der Mathematik und Mechanik“ | |
1901 | „Die Prinzipien der Mechanik“ | |
1902 | Ehrendoktor der Univ. Kristiania (Oslo) / Norwegen | |
1902-1903 | Die dreibändige Biographie „Hermann von Helmholtz“ ist sein erstes großes mathematikhistorisches Werk. | |
1904 | Beim III. Internationaler Mathematiker-Kongress in Heidelberg hält er die Gedenkrede auf Carl Gustav Jacob Jacobi und legt dessen Biographie vor. | |
1909 | Gründung der Heidelberger Akademie der Wissenschaften:
Koenigsberger wird dreimal Vorsitzender (1909, 1911 und 1913) und verfasst noch zahlreiche Mathematikabhandlungen für die Akademie. | |
1912 | Errichtung des 2. Ordinariats für Mathematik; Koenigsberger hatte dies seit 1890 angestrebt. | |
April 1914 | Emeritierung | |
1914-1918 | Kriegsbedingte Reaktivierung Leo Koenigsbergers | |
1918 | Er zieht sich wegen stark nachlassender Sehkraft endgültig zurück | |
1918 | Ehrendoktor der Universität Frankfurt am Main | |
1919 | Koenigsberger publiziert seine Erinnerungen „Mein Leben“ | |
15.12.1921 | Koenigsberger stirbt in Heidelberg und wird auf dem Bergfriedhof begraben |
„Im jugendlichen Alter von 32 Jahren kam er 1869 als Nachfolger des
berühmten Hesse an die Ruperto-Carola und erwarb sich sofort
durch seine seltene Lehrgabe die Verehrung einer großen
Schar von Schülern, von denen mancher sich einen großen Namen
in der Wissenschaft gemacht hat. Mit unübertrefflicher Klarheit
gelang es ihm in stürmischen Eifer eine unglaubliche Fülle
Lehrstoff in einer Stunde zu bewältigen und seine Zuhörer
durch die Lebendigkeit des Vortrags mitzureißen.“
(Badische Post, 19. Dezember 1921)
Letzte Änderung: 19.02.2011 Gabriele Dörflinger Kontakt
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