Leo Koenigsberger: Hermann von Helmholtz

Personenregister Y

Young, Thomas
britischer Physiker und Arzt,
* Milverton (County Somerset) 13. 6. 1773, † London 10. 5. 1829;
1801–04 »Professor of Natural Philosophy« an der Royal Institution in London, ab 1811 als Internist am Saint George's Hospital tätig, von 1804 an auch Foreign Secretary der Royal Society und ab 1818 Sekretär der Board of Longitude und Superintendent des »Nautical Almanac«. Young leistete grundlegende Beiträge zur Entwicklung der Optik. 1793 führte er die Akkommodation des Auges auf Krümmungsänderungen der Augenlinse zurück, und 1801 erklärte er die Farbempfindung mit der Hypothese dreier farbempfindlicher Elemente im Auge, die später von H. von Helmholtz und J. Maxwell zur Dreifarbentheorie (Young-Helmholtz-Theorie) weiterentwickelt wurde (Farbensehen). In seiner 1802 erschienenen Schrift »On the theory of light and colours« beschäftigte sich Young mit physikalischer Optik. Er fasste Licht als eine sich im Äther fortpflanzende Wellenbewegung auf, belegte dies durch seine Beobachtungen von Interferenzen und formulierte ein Interferenzprinzip, mit dessen Hilfe er Wellenlängen bestimmte und Beugungserscheinungen wie die newtonschen Ringe und die Farben dünner Plättchen erklärte. 1807 beschrieb er seinen berühmten Interferenzversuch am Doppelspalt (youngscher Doppelspalt) und schlug 1817 zur Erklärung aller Interferenzphänomene einen transversalen Wellencharakter des Lichts vor. Young leistete auch wichtige Beiträge zur Mechanik von Festkörpern (Elastizitätsmodul) und Flüssigkeiten (Kontaktwinkel) und arbeitete u. a. an einer Theorie der Gezeiten; darüber hinaus beteiligte er sich an der Entzifferung der Hieroglyphen.
(aus Brockhaus)
      Quellen:
      Brockhaus online (aufgerufen am 2022-01-11)
      //de.wikipedia.org/wiki/Thomas_Young_(Mediziner)
⇒ I: 170, 172, 313, 344, 345, 352, 370.
⇒ III: 59.

Letzte Änderung: März 2022     Gabriele Dörflinger   Kontakt

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