Eröffnungssitzung der Heidelberger Akademie der Wissenschaften

Am 3. Juli 1909 fand vormittags 10 Uhr in der Universitäts-Aula in Anwesenheit Ihrer Königlichen Hoheiten des Großherzogs und der Großherzogin und Seiner Großherzoglichen Hoheit des Prinzen Maximilian von Baden die feierliche Eröffnungssitzung der Akademie statt.


Der geschäftsführende Sekretär Herr KOENIGSBERGER hielt die Eröffnungsrede:

„Allerdurchlauchtigster Großherzog!
Allerdurchlauchtigste Großherzogin!
Durchlauchtigste, hochangesehene Festversammlung!
Vor mehr als 20 Jahren hat Ewr. Königlichen Hoheit unvergeßlicher Vater in seiner unermüdlichen Fürsorge für die geistigen und materiellen Güter seines Volkes dem Gedanken Raum gegeben, seinem Lande eine Akademie der Wissenschaften zu schenken, und Heidelbergs ausgezeichnetem Physiologen KUEHNE und mir selbst einen Einblick in seinen hochherzigen Plan zu gestatten geruht.

Noch sehe ich ihn leuchtenden Auges vor mir stehen, durchgeistigt und beseelt von der ihn beglückenden Idee einer sittlich schönen und reiche Früchte verheißenden Tat, für die sich nur ein Fürst begeistern konnte, der stets die Hochschulen seines Landes als die Kleinodien seines unveräußerlichen Besitzes bewahrte und bewachte.

Aber Zeit, Umstände und Personen waren der Ausführung seines weittragenden Gedankens nicht günstig, und gewiß war es unserem geliebten Fürsten nicht leicht geworden, auf die Realisierung seiner Pläne zu verzichten.

Und heute, nachdem eine Generation dahingegangen, stehen wir vor Ewr. Königlichen Hoheit, dem Sohne jenes edlen und gerechten Herrschers, und nehmen dankerfüllt das Geschenk entgegen, das Ew. Königliche Hoheit uns durch die Versicherung darreichen, der Gründung der Heidelberger Akademie der Wissenschaften Beachtung und Gunst zu schenken und Höchstselbst das Protektorat über diese Vereinigung von Gelehrten übernehmen zu wollen.

Auch heute waren Zeit und Umstände einem so breit angelegten und so große materielle Mittel erheischenden Unternehmen nicht günstig. Aber es hat sich allmählich ein Umschwung vollzogen in unserem deutschen Vaterlande, und zum Glück und zur Ehre unserer Nation treten jetzt groß- und edelgesinnte Männer helfend ein, wo die Mittel des Staates versagen oder zur Abhilfe dringenderer Bedürfnisse notwendig sind. Und so fand auch der Gedanke der Gründung einer Akademie an der Stätte unserer von alters her an Ruhm reichen Universität einen freudigen und begeisterten Widerhall in der edlen Denkweise und der bewährten Freigebigkeit der Witwe und des Sohnes des Mannes, der durch unablässige Arbeit und weiten Blick seinem Namen eine Stelle unter den größten Industriellen unseres deutschen Vaterlandes erobert hat; sie haben uns in hochherziger Weise die Mittel gewährt, welche die materielle Basis der Akademie zu sichern vermögen — die Akademie, geschaffen zur Ehrung von Heinrich Lanz, wird stets der Familie Lanz in unserer reichen und stets opferbereiten Nachbarstadt Mannheim in Verehrung und Dankbarkeit gedenken.

Ew. Königliche Hoheit haben die Gnade gehabt, je einen beständigen Sekretär der mathematisch-naturwissenschaftlichen und der philosophisch-historischen Klasse, sowie je neun ordentliche Mitglieder mit dem Wohnsitz in Heidelberg zu ernennen und haben durch Schaffung der Klasse der außerordentlichen Mitglieder mit dem Wohnsitz in unserem engeren Vaterlande Baden einen innigeren Kontakt zwischen den Gelehrten Ihres Landes und ein vereintes Streben und Arbeiten zum Ruhme Badens ermöglichen wollen. Die Akademie hat bereits in ihrer ersten Gesamtsitzung die Wahl von 36 außerordentlichen Mitgliedern (und zwar 22 in Heidelberg, 10 in Freiburg und 4 in Karlsruhe) vollzogen, und wegen ihrer hervorragenden Verdienste um die Gründung unserer Akademie die Herren KARL LANZ in Mannheim, Ehrendoktor der naturwissenschaftlich-mathematischen Fakultät, und FRIEDRICH ENDEMANN in Heidelberg, Universitätsprofessor, zu ihren ersten Ehrenmitgliedern gewählt.

Bezüglich der von der Akademie zu wählenden, außerhalb Badens wohnenden auswärtigen Mitglieder wird sich die Akademie erst später nach Feststellung ihrer Statuten und nach dem Beginne ihrer wissenschaftlichen Tätigkeit schlüssig zu machen haben.

Gar seltsam spielt der Zufall oder — soll ich im Sinne der modernen Deterministen reden — wunderbar treten oft die Naturgesetze in ihren Ursachen und Wirkungen für uns Menschen in Erscheinung. Am 15. Oktober 1763 gründete KARL THEODOR in Mannheim unter dem Wahrspruch «Veritas suprema lex esto» die pfälzische Akademie der Wissenschaften, der er bald darauf die Deutsche Gesellschaft und die Physikalisch-Ökonomische Gesellschaft in Kaiserslautern angliederte, welche jede in ihrer Art durch die in ihren Denkschriften veröffentlichten wissenschaftlichen Arbeiten, sowie durch ihre Einwirkung auf das politische Leben und die nationale Bildung unter der Führung von Männern wie STENGEL, SCHOEPFLIN, COLLINI, LAMEY und CHRISTIAN MAYER sich dauernden Ruhm erwarben. Aber schon gegen Ende des Jahrhunderts schien sich für Mannheim wie für Heidelberg eine verhängnisvolle Wendung zu vollziehen; das Interesse für Wissenschaft und Kunst, durch welches KARL THEODOR Mannheim zu einer blühenden und reichen Stadt, zum Sitze hohen geistigen Lebens und national-freiheitlichen Strebens gemacht hat, erlahmte; die Akademie, der er im Februar 1794 jegliche Unterstützung entzog, verlor allmählich ihre Bedeutung, Mannheim verarmte, und unmittelbar vor der Abtretung Mannheims und Heidelbergs an den Markgrafen von Baden wandte sich nach all den Kriegswirren im Jahre 1802 der Mannheimer Stadtrat an KARL THEODORS Nachfolger, MAXIMILIAN JOSEPH, mit den Worten: «Aller Wahrscheinlichkeit nach wird der die Pfalz treffende Schlag die hiesige Stadt am meisten treffen, und es ist schwer zu glauben, daß sie sich jemals wieder erholen wird».

Und heute gibt uns einer der ersten Bürger unserer reichen und bürgerstolzen Nachbarstadt die Mittel zur Gründung einer Akademie der Wissenschaften neben der großen und ruhmreichen Hochschule Heidelbergs und bittet den Großherzog des blühenden badischen Landes, den Enkel des ersten Kaisers unseres neu geeinten Deutschlands, als Protektor die Akademie zu beschützen, wie er als Rector magnificentissimus unserer Alma mater Schutz verbürgt und Gedeihen!

Königliche Hoheit! Nachdem kaum vier Wochen verflossen, seitdem es sich erhoffen ließ, den Gedanken der Gründung einer Akademie in Heidelberg aus den idealen Wünschen einiger Kollegen unserer Hochschule in die Wirklichkeit umzusetzen, ziemt es sich heute noch nicht, die Zwecke und Ziele dieser Korporation genauer zu bestimmen und zu beleuchten; erst wollen wir durch emsige Arbeit, geleitet von dem Streben, der Wissenschaft und deren Anwendung zu dienen und diese zu fördern, uns würdig zu erweisen suchen, den anderen deutschen Akademien und gelehrten Gesellschaften ebenbürtig an die Seite zu treten.

Aber Eines erfordert der Ernst und die Würde dieser Stunde — wir müssen die Zweifel und Bedenken zu zerstreuen suchen, die bei der Gründung von Akademien immer wieder laut werden: Ist es denn noch an der Zeit, gelehrte Gesellschaften zu gründen, während doch unser unablässiges Streben dahin geht, unsere Hochschulen zu fördern und auszubauen, für die Vertretung der zu großen selbständigen Disziplinen sich immer mehr auswachsenden Wissenschaftszweige zu sorgen und die Elite der Gelehrtenwelt diesen großen Korporationen zuzuführen?

Diese Zweifel und Bedenken sind nicht neu, und wir könnten uns zu ihrer Beseitigung auf einen der Großen im Reiche der Geisteswissenschaften berufen.

«Die Idee einer Akademie», sagt WILHELM VON HUMBOLDT, «als die höchste und letzte Freistätte der Wissenschaft und die vom Staate am meisten unabhängige Korporation, muß festgehalten werden; man muß es auf die Gefahr ankommen lassen, ob eine solche Korporation durch zu geringe oder einseitige Tätigkeit beweisen wird, daß das Rechte nicht immer am leichtesten unter den günstigsten äußeren Bedingungen zustande kommt. Man muß es darauf ankommen lassen, weil die Idee an sich schön und wohltätig ist, und immer ein Augenblick eintreten kann, wo sie auch auf eine würdige Weise ausgefüllt wird. Akademie, Universität und große wissenschaftliche Einzelinstitute sind drei gleich unabhängige und integrante Teile der wissenschaftlichen Gesamtanstalt des Staates. Akademie und Universität sind beide gleich selbständig, allein insofern verbunden, daß sie gemeinsame Mitglieder haben und daß die Universität alle Akademiker zu dem Rechte, Vorlesungen zu halten, zuläßt.»

Und um wievielmehr behalten jetzt nach hundert Jahren die Ausführungen HUMBOLDTS über Wesen und Bedeutung der Akademien neben den Universitäten ihre Wahrheit und Tiefe!

Wenn wir auch mit Recht den Wunsch hegen und mit allen Kräften dahin wirken sollen, stets solche Männer unsern Hochschulen zuzuführen, welche durch hervorragende Leistungen auf dem Gebiete ihrer Wissenschaft der Fortentwicklung derselben ihre Kräfte widmen, so stehen doch für die Universitäten, ebenso wie für die Technischen Hochschulen, vor allem Lehrzwecke im Vordergrund, und es darf unsere akademische Jugend mit Recht den Anspruch darauf erheben, daß der Dozent vor allem durch anregenden, klaren und von eigener Begeisterung für seine Wissenschaft getragenen Vortrag seinen Zuhörern die Grundlagen derselben zum Verständnis bringt, auf sie seinen eigenen Idealismus überträgt und seine Schüler befähigt, später selbst an der Weiterentwicklung der Wissenschaft zu arbeiten, auf dem Boden stehend, der ihnen auf der Hochschule geebnet worden.

Aber auch von den Lehrzwecken abgesehen, besteht noch ein weiterer, wesentlicher und charakteristischer Unterschied zwischen unseren Hochschulen, der vornehmsten und höchststufigen Vereinigung von Lehrern und Schülern, und den Akademien, welche den Zusammenschluß der Gelehrtenwelt unter sich repräsentieren und dadurch auch wieder segensreich und belebend zurückwirken auf die Fortentwicklung wissenschaftlichen Sinnes und höherer ethischer Betätigung unserer akademischen Jugend.

Die täglich wachsende Differenzierung der einzelnen Wissenschaften macht es dem Gelehrten nur schwer möglich, von den Fortschritten auf den seinem eigenen Arbeitsfelde fernerliegenden Forschungsgebieten Kenntnis zu nehmen und so einen Überblick zu gewinnen über den gesamten, auf der Weiterentwicklung der Wissenschaften begründeten Kulturfortschritt. Daher die vielen an allen Hochschulen bestehenden Vereinigungen älterer und jüngerer Forscher, in denen die Mitglieder ihren auf anderen Gebieten tätigen Kollegen durch möglichst allgemein gehaltene Vorträge ein Bild von den Fortschritten ihrer eigenen Wissenschaft zu geben versuchen, und so eine Fühlung herstellen wollen zwischen den tätigen Mitarbeitern auf den verschiedensten Wissensgebieten. Dies sollen nun die Akademien durch Vereinigung der Gelehrten in Klassen und der Verbindung der Klassen untereinander, in noch höherem Maße erstreben; es soll ihren Mitgliedern durch die Kenntnisnahme der Forschungen auf den verschiedenen, dem Einzelnen fernliegenden Gebieten das Gemeinsame der gewonnenen Resultate zum Bewußtsein gebracht, sie sollen darauf hingeleitet werden, den philosophischen Inhalt in der Fülle der Einzelresultate zu ergründen, den ruhenden Pol zu finden in der Flucht der wissenschaftlichen Ergebnisse, die heute noch scheinbar eine unantastbare Wahrheit, morgen schon die ein wenig unsicher gewordene Basis bilden, von der aus wir erhoffen dürfen, um ein Geringes höher zu der einzigen und wirklichen Wahrheit emporzuklimmen. Wir wollen der Organisation der Gelehrten untereinander ein festeres Gefüge geben, um aus den Forschungen auf anderen Gebieten selbst weitere Anregung zu schöpfen und allgemeinere Gesichtspunkte zu gewinnen, als sie uns die Arbeiten auf dem eigenen fest umschränkten Gebiete liefern können — macht sich doch bei jedem von uns das Bedürfnis geltend, von Zeit zu Zeit den metaphysischen Inhalt des mühsam errungenen geistigen Besitzes herauszuschälen. Wo die Wurzeln allen Denkens und Fühlens liegen, wohin die Eroberungen unseres geistigen Lebens, Forschern und Strebens führen, wird uns ewig unbekannt bleiben, nur unablässige Arbeit läßt uns aus immer potenziertem geistigen Schaffen Anfang und Ende der Dinge suchen und ahnen. Während wir in unserer Forschung, auf das Kausalitätsprinzip uns stützend, auf vielfach verschlungenen Pfaden uns mühselig von Ort zu Ort, von Augenblick zu Augenblick bewegen, erscheint nur der geistigen Potenz Gottes die Welt seiend und nicht werdend in der Zeit.

Unsere Akademie ist die erste, die in diesem Jahrhundert ins Leben tritt, sie soll und wird den modernen Anschauungen gerecht werden, ohne sich jedoch mehr als nötig von den idealen Auffassungen zu entfernen, welche die Männer der Wissenschaft in den früheren Jahrhunderten beherrscht und die Arbeitsrichtung der gelehrten Gesellschaften bestimmt haben. Aber es gibt jetzt keine Mathematik mehr ohne Verknüpfung mit den Problemen der Physik und ohne philosophische Vertiefung jener Formen reiner Anschauung und reinen Denkens, welche wir Raum und Zeit nennen, keine Naturwissenschaft ohne Biologie, keine Medizin ohne Physik und Chemie, keine Philologie ohne Archäologie, keine Geschichte ohne Kenntnis des Wirkens und Schaffens der Völker auf ethischem, geistigem und materiellem Gebiet.

Wie die machtvolle Initiative von höchster Stelle die Berliner Akademie dazu geführt, hervorragende Männer der Technik in den Kreis der vielen ausgezeichneten Forscher zu ziehen, welche dem Aufbau der reinen Wissenschaft sich weihen, so soll jede Akademie der Neuzeit humanistische und realistische Bestrebungen nicht mehr voneinander trennen, sondern sie als Kräfte betrachten, welche, wenn auch verschieden gerichtet, doch nur eine Resultierende haben, die nach dem — wenn auch unerreichbaren — Endziele allen geistigen Schaffens gerichtet ist; nur so wird der Gelehrte nicht mehr fern stehen dem großen Entdecker und Erfinder, nur so der von philosophischer Bildung getragene Forscher dem Manne der Tat sich nähern und sich ihm verbinden. Die verschiedenen Bestrebungen, in denen der menschliche Geist sich kundgibt, als gleichberechtigt anzusehen, das ist ja gerade die Errungenschaft des letzten Jahrhunderts; die Monadenlehre eines LEIBNIZ steht neben der Entwicklung der Arten eines DARWIN, dem starren Determinismus räumen wir eine Stelle ein neben dem kategorischen Imperativ eines KANT, die Spektralanalyse eines BUNSEN und KIRCHHOFF ist ein Hilfsmittel geworden für rein spekulative Forschungen über die Endlichkeit und Unendlichkeit des Raumes, und neben die unbestimmten metaphysischen Spekulationen eines MAUPERTUIS über das Prinzip der kleinsten Wirkung, nach welchem die Natur ihre Erfolge stets mit den einfachsten Mitteln hervorbringe, stellt der kühne und große Denker HELMHOLTZ jenes Prinzip in exakter mathematischer Form mit der Forderung, dieses zum obersten und alleinigen Naturgesetz zu erheben und sucht umgekehrt die empirisch gefundenen Sätze der Elektrodynamik, wie sie in MAXWELLS Gleichungen ausgesprochen sind, in die Form dieses Minimalsatzes zu bringen.

Dieser Geist der Versöhnung zwischen spekulativem Denken und empirischer Forschung, dieses Streben nach Wahrheit und Fortschritt, gleichviel auf welchem Gebiete menschlicher Tätigkeit, soll auch für unsere Akademie der Leitstern sein.

Ewr. Königlichen Hoheit erhabener Großvater, der ruhmreiche Neubegründer unseres großen Deutschen Reiches, nahm im Jahre 1861 die Huldigung der Deputation der Berliner Akademie mit den Worten entgegen, «das in jedem preußischen Könige einwohnende Gefühl für Wissenschaft ist auch in Mir lebendig».

Und wer von uns, die wir an der Jubelfeier der Berliner Akademie im März 1900 teilgenommen, erinnert sich nicht gern der schönen und kraftvollen Worte Sr. Majestät des Kaisers: «In der selbstlosen Hingabe, der die Akademie Großes zu danken hat und die ihr weiterhin den Erfolg ihres Schaffens verbürgt, dient sie zugleich dem gottgewollten Ziele alles Wissens, die Menschheit tiefer in die Erkenntnis der göttlichen Wahrheit einzuführen. Wie die Naturwissenschaften im letzten Ziele den Urgrund alles Seins und Werdens zu erforschen trachten, so bleibt, wie es Goethe ausgesprochen hat, das eigentliche, einzige und tiefste Thema der Welt- und Menschengeschichte, dem alle übrigen untergeordnet sind, der Konflikt des Unglaubens und Glaubens und, wie in seinem Sinne hinzuzufügen ist, die Betätigung Gottes am Menschengeschlecht. So bewährt sich an Ihren Arbeiten, wie es LEIBNIZ wollte, daß durch die Wissenschaften die Ehre Gottes und das Beste des ganzen menschlichen Geschlechts beständig gefördert wird.»

Dies waren die Segenswünsche, welche unser Kaiser der ruhmvollen Berliner Akademie für das beginnende Jahrhundert entgegengebracht — und wir sind dessen gewiß, daß auch Ew. Königl. Hoheit ein gewissenhaftes und erfolgreiches Arbeiten unserer neubegründeten Akademie zur Erweiterung der Wissenschaft, zur Belebung und engeren Verbindung der Hochschulen unseres badischen Landes, zur Förderung aller Interessen, welche eine neue Zeit, neue Aufgaben und neue Hilfsmittel zu deren Lösung erfordern, mit demselben Wohlwollen und derselben Nachsicht begleiten werden, deren Ewr. Königl. Hoheit unvergeßlicher Vater uns gewiß versichert hätte hier an dieser Stelle, an welcher er zur 500jährigen Jubelfeier unserer Alma mater seine herrlichen und denkwürdigen Worte gesprochen!“


Quelle:
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften
Jahresheft : Juni 1909 bis Juni 1910
Heidelberg, 1910. - S. 9-16


Letzte Änderung: 15.01.2010     Gabriele Dörflinger   Kontakt

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