Die Mathematiker der Heidelberger Akademie der Wissenschaften |
Hermann Witting, geb. 1927 in Braunschweig, wurde 1953 in
Freiburg promoviert und habilitierte sich dort 1956/57. Nach
kurzer Arbeit in Karlsruhe, wechselte er 1962 an die
Universität Münster und folgte 1972 einen Ruf der
Universität Freiburg/Br.
Hermann Witting publizierte 1966 ein Lehrbuch der Statistik
„Mathematische Statistik : eine Einf. in Theorie und
Methoden“ dessen 1978 erschienene 3. Auflage immer noch
rege benutzt wird; 1985/95 folgte ein zweibändiges
umfangreiches Kompendium „Mathematische Statistik“.
Literatur:
Wikipedia
Zusammenfassung in: Jahrbuch der Heidelberger Akademie der Wisssenschaften für 1984, S. 88-89
Zunächst werden anhand einer medizinisch-chemischen Fragestellung Begriff und Bedeutung von Varianzkomponenten sowie deren Schätzung vermöge einer Varianzanalyse erläutert. Sodann wird auf Anwendungen in der Tier- bzw. Pflanzenzüchtung eingegangen und gezeigt, wie entsprechend verallgemeinerte Überlegungen zum zentralen Begriff der Heritabilität — einer Maßzahl für die Erblichkeit eines phänotypischen Merkmals — führen. Ihre volle Relevanz erhalten Varianzkomponentenmodelle jedoch erst dann, wenn neben zufälligen auch feste Effekte bei der Modellbildung berücksichtigt werden. Eine typische Anwendung derartiger gemischter linearer Modelle stellt die verbesserte Ausgleichung zufälliger Beobachtungen bei Berücksichtigung unterschiedlicher Fehlerquellen dar, die für Anwendungen in der Astronomie und Geodäsie von Bedeutung ist.Im zweiten Teil des Vertrags wird gezeigt, daß sich die Schätzung von Varianzkomponenten — bei intuitiv naheliegender Beschränkung auf translationsinvariante quadratische Schätzer — mathematisch auf die Schätzung von Mittelwertkomponenten in einem geeigneten linearen Modell zurückführen läßt. Die Tatsache, daß auch die Kovarianzmatrix dieses abgeleiteten Modells noch von den gesuchten Varianzkomponenten abhängt, erklärt die Vielzahl der in der Literatur angegebenen und in den verschiedenen Disziplinen gebräuchlichen Verfahren wie auch das Faktum, daß die Varianzkomponentenschätzer im allgemeinen nur lokal optimal sind. Im Spezialfall, daß die Beobachtungsdaten in geeigneter Weise balanciert sind, fallen die gebräuchlichen Verfahren zusammen und sind überdies gleichmäßig optimal.
Letzte Änderung: 06.09.2011 Gabriele Dörflinger Kontakt
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