Heidelberger Mathematikstudenten des 19. Jahrhunderts

Aufbau der Informationen:

1. Zeile Matrikeldaten
Name | Alter (Geburtsort) Angaben zum Vater {Konfession} Studienfach - vorher besuchte Univ.
2. Zeile
** Matrikelbuch:Seite-Nr. Semester   Adressbuch: Semesterzahl Studienzeit
3. Zeile
[Lebensdaten]

J

Jacobson, Otto | 20 (Berlin) Rentier in Heidelberg {mos.} Math.+Physik - Karlsruhe
** M12:638- 77 1893ws   11 Sem. ws93-ws98
[um 1873]
Abitur; 1892/93 am RG Karlsruhe, Studienwunsch Mathematik. Immatrik. sich im Oktober 1892 am PT Karlsruhe.
Vater Heidelberg 1894-1924: Louis Jacobson, Rentner, Rohrbacherstr. 27

Jaeger, Fritz | 18 (Offenbach) Kaufmann in Offenbach {ev.} Math.+Phys.
** M13:162-158 1899ss   4 Sem. ss99-ws1900
[8.1.1881 - 26.11.1966]
Fritz Jaeger studierte ab 1899 Mathematik, Physik, Geographie und Geologie in Heidelberg, Zürich und Berlin. 1904 legte er das Oberlehrerexamen in Karlsruhe ab und nahm an einer Ostafrika-Expedition ab, bei der der Ngorongoro-Krater entdeckt wurde. Eine weitere Ostafrika-Expedition leitete er 1906/07.
1909 habilitierte er sich in Heidelberg mit der Schrift: „Die Forschungen in den Hochregionen des Kilimandscharo“.
1911 erhielt er in Berlin eine außerord. Professur. 1914-1919 leitete er eine dritte Afrika-Expedition. 1925 (bis 1947) erhielt er die ord. Professur für Geographie in Basel.
→ Wikipedia Fritz Jaeger (Geograph)
Dissertation:
Über Oberflächengestaltung im Odenwald.
Heidelbrg, Phil. Diss. v. 1904

Jäger, Wilhelm | 20 (Frankfurt/M.) Kaufmann Frankfurt/M. {ev.} Naturwiss.+Math.
** M12:260- 34 1882ss   3 Sem. ss82-ss83
[26.1.1862 - 18.5.1937 Berlin]
W. Jaeger studierte von 1882 bis 1887 in Heidelberg und Berlin Mathematik, Physik und Chemie. Nach der Promotion in Berlin wurde er Mitarbeiter der Physikalisch-Technischen Reichsanstalt. Dort stieg er 1897 zum Professor, 1908 zum Geheimen Regierungsrat und 1920 zum Oberregierungsrat auf. Er befasste sich mit Präzisionsmessungen der Elektrotechnik.
→ Wikipedia Wilhelm Ludwig Jaeger

Publikationen:

Jander, Paul | 21 (Berlin) Techniker Neckarau b. Mannheim {ev.} Math.+rer.nat.
** M12:504- 98 1889ws   3 Sem. ws89-ws90
[1868 - 1941]
Abitur 1889 am Realgymn. Mannheim (→ RG MA 1889/90)
Sein Vater Fritz Jander (1843-1919) war Fabrikdirektor der Rheinischen Gummi- und Celloid-Fabrik in Mannheim-Neckarau und führte die Celluloid-Produktion ein. Paul war zunächst seinem Vater zur Stütze unterstellt und wurde nach dem Tod des Vaters selbst Direktor.
→ Probst, Hansjörg: Neckarau. - Bd. 2. 1989, S. 465-468
1941 schied er aus dem Vorstand der Firma aus. (→ Badische Wirtschaftszeitung. 20.7.1941)
Seine Witwe Maria zog 1943 nach Heidelberg in die Zähringerstr. 19 um. 1949 ist sie nicht mehr in Heidelberg nachgewiesen. (→ AB Heidelberg, 1943)

Jodd, George | 18 (London) merchant {pr} Ma.
** T5:174-124 1819ss   1 Sem. ss19
[um 1801]

Jolly, Philipp | 20 (Mannheim, Baden) Kaufmann, Mannheim {ev.} Ma.
** T5:407-403 1829ws   5 Sem. ws29-ws31
[26.9.1809 - 24.12.1884]
Jolly studierte von 1829 bis 1834 in Heidelberg, Wien und Berlin zunächst Mathematik, wandte sich aber dann der Physik zu. Er selbst schreibt in seinen Erinnerungen:
„In der Schule waren mir aber die mathematischen Disciplinen leicht geworden; Lehrer und Schüler sahen in mir den zukünftigen Mathematiker. Es ist aber ein Anderes, ob man die mathematische Sprache sich leicht aneigene, oder ob man sich dazu angethan fühle, die mathematische Sprache zu erweitern. Es erschien mir entscheidend, daß mir in mathematische Vorlesungen und im Studium mathematischer Werke die Auffassung zwar leicht wurde, daß ich mich aber nicht zur Eruirung neuer Lehrsätze angeregt oder befähigt fühlte. Ganz anders war es im Studium der Physik. Mit jedem Fortschritte traten mir neue Fragen, Zweifel und die Begierde, neue Untersuchungsmethoden anzuwenden, entgegen.“
1834 konnte er sich in Heidelberg habilitieren und wurde 1839 zum außerord. Prof. ernannt. 1946 wird er ord. Prof. und Direktor des Physikal. Kabinetts in Heidelberg. Jolly richtete 1846 als Erster in Deutschland ein Laboratorium für Studenten ein. 1854 wird er an die Univ. München berufen, an der er bis 1884 wirkt.
HomoHeid

Publikationen (Auswahl):

Josadrowsky, Jacob | 21 (Hamburg) Vo.: Meyr, Hamburg {lu.} Ma. - Göttingen
** T5:229-188 1822ws   3 Sem. ws22-ws23
[um 1801]
Schulbesuch vermutlich in Braunschweig, Studium der Mathematik ab 4.5.1821 in Göttingen. (→ GÖM 1, 28515)

Jürgens, Enno | 20 (Oberstein) Justizrath, Jever {lu.} Ma.
** T6:643-170 1869ss   9 Sem. ss69-ss73
[30.3.1849 - 5.1.1907]
Studium der Mathematik ab SS 1869; 1873 mit der Promotion abgeschlossen.
Er habilitierte sich 1875 in Halle (Die Form der Integrale der linearen Differentialgleichungen) und lehrte dort bis zu seiner Berufung an die Technische Hochschule Aachen 1883.
→ Prof. Halle → DMV 17, Nachruf

Publikationen:

Junge, Gustav | 18/19 (Ludwigslust) Lehrer in Ludwigslust ... {lu.} Math. - Braunschweig
** M13: 80-114 1897ss   2 Sem. ss97-ws97
[29.4.1879 - 1959]
Studierte ab SS 1896 Architektur in Braunschweig. (→ MBS, S. 194)
Ab SS 1897 studierte er in Heidelberg, München und Berlin Mathematik und Naturwissenschaften und legte 1901 das Staatsexamen für das Lehramt ab. Er unterrichtete Mathematik an Gymnasien in Berlin und Landsberg. Seine Dissertation entstand 1917 an der Univ. Gießen. 1924 trat er in den Ruhestand.
→ K J 121 → NDB

Publikationen:


Letzte Änderung: Jan. 2024     Gabriele Dörflinger   Kontakt

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