> | Heinrich Liebmann
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Anknüpfend an einen Aufsatz von Leonhard Euler
, der
den König von Preußen - Friedrich den Großen - kurz
nach seinem Regierungsantritt über die praktische Bedeutung und
den inneren Kern der Mathematik aufklären sollte, wurde in
Umrissen dargelegt, aus welchen Bedürfnissen die Anregung zu
mathematischen Denken stammt, und wie sich Ziele formen.
Dem Laien leuchten zunächst die großzügigen Anwendungen ein, die in Astronomie, Physik und Technik zutage treten, und auch bescheiden ihrer Tragweite nach, belehrend im Wesen, schon bei Spielen maßgebend sein können. Die hier bereits erforderliche lückenlose Übersicht und diktatorische Regelbildung gab die Wendung, die vollkommene Gewissenhaftigkeit mathematischen Denkens zu erläutern und auf die vielen verborgenen Gefahren hinzuweisen, die seine Wege bedrohen.
Weitere Richtlinien sind die ständige Notwendigkeit neue Abkürzungen zu schaffen - gleichsam neue Naturschriften, die zu neuen Kompositionen reizen - und die schwer zu fassende, unentbehrliche Phantasie, ohne deren Erleuchtungen sich Ziele kaum gestalten können. -
Goethe
, der scheinbar an vielen Stellen ablehnend der
Mathematik gegenübertritt, hat doch ihr tiefstes Wesen
erfaßt, wenn er ,,der Allbeherrscherin Geometrie" seine
Huldigung bringt:
,,Sie schaut das All durch ein Gesetz belebt ...
Sie ordnet streng die Kreise der Natur ...
Sie öffnet geistig grenzenlosen Kreis". -
Soviel über den Inhalt der Darlegungen. Eine erweiterte Wiedergabe ist an anderer Stelle in Aussicht genommen.
Redaktion: Gabriele Dörflinger
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