Lexikon bedeutender Mathematiker — J. G. Rosenhain

Quelle: Lexikon bedeutender Mathematiker / hrsg. von Siegfried Gottwald ... — Thun [u.a.], 1990. — S. 404-405


Rosenhain, Johann Georg: geb. 10. 6. 1816 Königsberg (Kaliningrad), gest. 14.5. 1887 Königsberg. — R. studierte an der Univ. Königsberg, promovierte hier und habilitierte sich 1844 an der Univ. Breslau (Wroclaw), an der er bis 1848 als Privatdozent tätig war. Aufgrund seiner aktiven Beteiligung an den revolutionären Ereignissen von 1848 wurde es ihm von den Behörden verwehrt, weiterhin zu lehren. Er ging nach Österreich und habilitierte sich 1851 an der Univ. in Wien erneut. 1857 konnte er als Privatdozent an die Univ. Königsberg zurückkehren, wo er 1858 eine a. o. Professur erhielt.

R. war nicht nur Schüler JACOBIS, er arbeitete auch auf dessen Forschungsgebiet, der Theorie der elliptischen Funktionen, weiter. Es gelang ihm, das Jacobische Umkehrproblem (für ein abelsches Integral auf einer Kurve von beliebigem Geschlecht p) für den Fall p = 2 zu lösen. Mit dieser Arbeit „Sur les fonctions de deux variables et à quatre périodes, qui sont les inverses des intégrales ultra-elliptiques de la première classe“ erhielt er 1851 den Preis der Pariser Akademie für ihre Aufgabe von 1846. Unabhängig von R. und fast zur selben Zeit hatte A. GÖPEL das Problem auf etwas anderem Weg gelöst.

Poggendorff, Dictionary of Scientific Biography — Annette Vogt

Lit.: Ostwalds Klassiker. Nr. 65 (1895)


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