Mathematiker im Heidelberger Gelehrtenlexikon: |
Lüneschlos, Friedrich Gerhard von
1695-1735 Phil. Fak.
Mathematik
* | 1666 Heidelberg |
† | 1735 ebd. (?)
ref. |
V | Johannes von Leuneschlos (1620-1699) Prof. für Mathematik, Physik, Geographie H |
M | Anna Christina von Portzen/Partz († vor 1699) |
Catharina von Ziernemann († nach 1746) | |
K | 4 S, 1 T |
Vw | Vetter: Anton Clemens von L. (1678-1763) Würzburger Hofmaler s. Schlesinger, Erika: Zur Geschichte der Familie Lüneschloß in: Romerike Berge (1984). |
Lb vor 1686 Stud.; Juni 1695 Johannes von Leuneschlos überträgt mit Genehmigung Kurfürst Johann Wilhelms sein Amt seinem Sohn Friedrich Gerhard von Lüneschlos (erste Erbprofessur an UH); zu diesem Zeitpunkt ist UH nach Frankfurt/M. verlegt (Pfälzer Erbfolgekrieg); Aufnahme in Senat der UH; Aug. 1698 Besoldungsrückstand seitens UH: 543 Gulden; Aug. 1698 an UH in Weinheim; 1700 mit U Rückkehr nach H; 9. Sept. 1734 letzte Erwähnung im Senatsprotokoll der UH; Nov. 1746 Witwe L.s erhält Besoldungsrückstand ihres Mannes von über 800 Gulden seitens UH
1699,1703,1706,1707,1727 Rektor H; Okt-Nov. 1700 Prorektor H (Rektor: Carl Conrad Achenbach); 1696-1699, 1700-1705, 1707, 1711, 1715, 1717, 1720, 1725, 1729, 1733 Dekan der Phil. Fak. H (c.s.); 1728 Dekan der Phil. Fak. H, ref. Abt. (s.s.)
1695 Hofgerichts-Rat
Die „Acta sacrorum secularium“ erwähnen anläßlich der 300-Jahrfeier der Universität Heidelberg 1686 die formale Verleihung des Titels eines Doktors der Philosophie an einige Wissenschaftler. Zu diesen zählt auch L. (Vgl. Acta secularium (l 787) S. 141)
Nach der Zerstörung Heidelbergs (1693) erbaut L. nach 1700 an der jetzigen Hauptstraße Nr. 232/234 ein Wohngebäude, das 1915 durch Legat der Universität Heidelberg zufällt („Haus Buhl“).
Z 1717 fordert Kurfürst Carl Philipp „bericht und guthachten" zur Bittschrift L.s „weg(en) gesuchter Curatur und honorari professur“ an. Ende Nov. 1717 gutachtet der Senat, daß „der Supplicant mit sich selbst genug zu thun [habe] und wegen seiner bekandt schlecht(en) oeconomie, [von] andern, zu einem Curatoren erforderlichen Qualitäten und umbstandt(en) zu geschweig(en), I(hre) C(hurfürst- liche) D(ur)chl(auch)t zu behelligen gantz und gar keine ursach gehabt.“ (UAH A-160/50a, fol. 61v)
Im Universitätsprotokoll vom 26. Apr. 1721 heißt
es:
„Decretum ahn ... [Syndicus] Cloeter, dem ... von
Leüneschlohs wegen nicht haltendter Collegien a
tempore des jüngst ergangenen Decreti und
insolang, biß selbiger denen statutis gemes [=
gemäß] publice dociren und wenigstens im Jahr
einmahl promoviren, auch wegen der empfangenen
geldtere werdte richtigkeit gepflogen haben, keine
besoldung verabfolgen zu lassen.“ (UAH
A-160/54, S. 41 f.)
Protokoll vom 30. Mai 1721:
„Herr P[ro]f[essor]
Leüneschlohs sucht schrifftlich ahn, daß, weilen Er
bereits den anfang gemacht, seine collegia gemes
den Statuten wieder zu halten,
... [das] unterm 26. Apr. ergangene decret
hinwiederumb aufgehoben ... werdten möge."
(UAH A-160/54, S. 53)
E
1686 Dr. phil. H
Qu
UAH A/PA; UAH A-l60/46 [= I, 3, Nr. 64]
fol. 128r,v; UAH A-160/50a [= I, 3, Nr. 67, 249]
fol. 61v; UAH A-160/54 [= I, 3, Nr. 72] S. 41 f., 53;
GLA Abt. 205, Fasz. 635; StadtA H
Contractenbuch Bd. l, S.823, 2 S.2245f.; Acta
secularium (1787) S. 141; Winkelmann l (1886) S.
405 f., 426 f., 2 (1886) S.230 Nr. 1866f., 232f. Nr.
1881, 235 Nr. 1897, 242 Nr. 1958, 243 Nr. 1964,
245 f. Nr. 1985; Toepke 4 (1903) S. 9 Anm. 5;
Ergebnislose Anfrage Ev. Kirchengemeindeamt
Heidelberg; Mitteilungen von Nachfahrin
W -
L
Schwab II (l 790) S. 112 f.; Gothaisches
Genealogisches Taschenbuch der Briefadeligen
Häuser 4. Jg. (1910) Sp. 494; Weisert (1977) S. 52;
ders. (1983) S.51, 66f.; Akaike/Riedl (1985) S.311
f.; Wolgast (1986) S. 65, 68, 77, 80;
Familienchronik. Maschinengeschr. Ex. im UAH.
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