Heidelberg verdankt Sebastian Münster mehrere Abbildungen, die sich vor allem in seiner Cosmographia finden.
Die Cosmographia enthält neben zahlreichen kleinen
Holzschnitten eine Reihe doppelseitiger Stadtabbildungen.
Darin ist das große Panorama
- hier in der deutschen Ausgabe von 1550 -
das wohl als ältestes
Panorama von Heidelberg gelten darf.
Heidelberg, Tafel I (kolorierte Version) |
Etwas östlich von der Heiliggeistkirche - Der hylig geist / S. Spiritus - sehen wir den spitzen Dachreiter des Franziskanerklosters, in dem Sebastian Münster lebte. Münster hat es mit der Beschriftung Barfüßer versehen. Sebastian Münster hielt sich als Klosterschüler von 1506-1507 und als Lehrer und Universitätsdozent von 1621-1629 in dem Kloster auf.
Heidelberg, Tafel I, Ausschnitt | Hepp, S. 29 |
(links) Ebenfalls für die Cosmographia entstand der Holzschnitt Hohe Schul zu Heydelberg. Wenn die Szene überhaupt einen konkreten Raum darstellt, handelt es sich um die ehemalige Synagoge, die Marienkapelle. (Auch Bild-ID 6390 in der Heidelberger Bilddatenbank HeidICON.) (rechts) | ||||
Kettemann, S. 33 | Hepp, Ausschnitt aus Panorama |
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Ein Jahr später, 1528, enstand eine Karte der Umgebung von Heidelberg: von
Mosbach bis Landau und von Bretten bis Oppenheim.
Sie ist bezeichnet als Heydelberger becirck uff 6 meilen
beschriben (1 Meile = ca. 7,5 km) und gilt als älteste
Regionalkarte Heidelbergs.
Sie ist die erste Landkarte, die Sebastian Münster erstellt hat; in seiner Cosmographia sollten noch viele folgen. Die kleinen Orte sind durch Punkte markiert, die größeren durch Gebäudezeichnungen. Berge sind anschaulich eingezeichnet. Sogar die Markierung von Waldgebieten durch stilisierte Bäumchen fehlt nicht. Vgl. Sebastian Münster: Erklerung des newen Jnstruments der Sunnen, nach allen seinen Scheyben vnd Circkeln, insbesondere die Karte http://digi.ub.uni-heidelberg.de/diglit/muenster1528/0029. Sebastian Münster hatte zu dieser Zeit schon den Plan gefasst, Deutschland geographisch zu beschreiben. Er hatte erkannt, dass er dazu der Unterstützung anderer durch Beschreibungen, Ansichten und Karten bedarf. Die Heidelberger Karte sollte als Musterkarte dienen, um seine Mitarbeiter anzuleiten.
Vgl. Oehme, Ruthardt: Sebastian Münster und Heidelberg. -
Braunschweig, 1963
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Bildquellen:
Heidelberg : Geschichte und Gestalt / hrsg. von Elmar Mittler.
- Heidelberg, 1996
ISBN 3-8253-7083-6
UB-Signatur: 96 B 795
Hepp, Frieder:
Matthaeus Merian in Heidelberg : Ansichten einer Stadt. -
Heidelberg, 1993
ISBN 3-89426-064-5
UB-Signatur: 93 B 851
Kettemann, Rudolf:
Heidelberg im Spiegel seiner ältesten Beschreibung. - 2. Aufl. - Mannheim, 1991
ISBN 3-920671-03-1
UB-Signatur: 92 B 1434
Redaktion: Gabriele Dörflinger
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