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16. |
Karlstr. 2
Familie Eisenlohr |
Papyrus Rhind (Quelle: Wikipedia)
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Univ.-Bibliothek — Karlsplatz
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24 Mitglieder
der weitverzeigten badischen Familie Eisenlohr
hatten zwischen 1704 und 1870 an der Heidelberger Universität
studiert. Einige waren nach dem Studium in Heidelberg tätig.
- Adam Eisenlohr (1824-1890) studierte 1844-1847
Kameralistik in Heidelberg. Bereits sein Vater Wilhelm
Friedrich E. (1799-1872) hatte hier bei Ferdinand Schweins
Mathematik studiert und wurde
1840 an das Polytechnikum in Karlsruhe berufen.
- August Eisenlohr
(1832-1902) studierte von 1851 bis
1860 zunächst Theologie und dann Chemie und Mineralogie. Er leitete
von 1860 bis 1865 eine chemische Fabrik. Ab 1865 beschäftigte er sich
mit der chinesischen und der ägyptischen Sprache. Nach seiner Habilitation
1869
war er Dozent für
Ägyptologie in Heidelberg, wo er 1872 zum Professor ernannt wurde.
Eisenlohr erschloss 1877 den
Papyrus Rhind, ein um 1650 v. Chr. geschriebenes
math. Handbuch der alten Ägypter.
Literatur:
Drüll, Dagmar: Eisenlohr, August
In: Heidelberger Gelehrtenlexikon / Dagmar Drüll. — Heidelberg. —
Bd. 2. 1803-1932. — 1986, S. 58
- Sein Bruder Friedrich Eisenlohr
(1831-1904)
studierte von 1849 bis 1852 Mathematik und Physik. Nach weiteren Eigenstudien
habilitierte er sich 1854 in Heidelberg. Dort wurde er wie sein Bruder 1872
zum a.o. Prof. ernannt.
Die Ernennung geschah wegen seiner wissenschaftlichen Publikationen,
nicht wegen seiner Lehrtätigkeit.
Lothar Heffter überliefert eine Anekdote Lazarus Fuchs',
der zufolge die Studenten die Wahl zwischen Eisenlohr und
Rummer (Friedrich Rummer (1815-1882), Gymnasiallehrer ab 1841 und ab 1863 a.o. Prof. der Universität)
hatten, wobei sie meist letzteren nicht mochten, aber der
erstere keine Studenten wollte.
Daneben — oder vielmehr hauptsächlich —
war er Stadtrat in Heidelberg. Nach ihm ist die Eisenlohrstraße in
der Heidelberger Weststadt benannt.
Literatur:
Drüll, Dagmar:
Eisenlohr, Friedrich
In: Heidelberger Gelehrtenlexikon / Dagmar Drüll. — Heidelberg. —
Bd. 2. 1803-1932. — 1986, S. 58
[KERN], S. 64-67
- Der Eisenbahnarchitekt Friedrich Eisenlohr
(1805-1854) baute 1840 den ersten Heidelberger Bahnhof. Nach dem Studium und
einem dreijährigen Italienaufenthalt arbeitete er ab 1832 als Lehrer am
Polytechnikum Karlsruhe. Dort wurde er 1839 zum Professor für
Konstruktionslehre ernannt. Eisenlohr entwarf ab 1839 bis zu seinem
Tod alle Bauwerke der Badischen Bahn.
- Otto Eisenlohr (1806-1853) lehrte ab 1830
Physik und Mathematik in Heidelberg. Krankheitsbedingt
— er war vermutlich Epileptiker — zog er sich
1840 ins Privatleben zurück.
Literatur:
[KERN], S. 9-10
Letzte Änderung: Oktober 2017 Gabriele Dörflinger
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