Unmittelbar am Neckarufer steht das
Versammlungs- und Festgebäude der Stadt.
Bereits 1886 wird zum 500. Universitätsjubiläum
an dieser Stelle ein Vorgängerbau errichtet,
der die Anregung zu dem reichgegliederten
Werksteinbau gibt.
Die Gestaltung der Buntsandsteinfassade
weist Elemente der Frührenaissance auf und
zeigt Parallelen zur Schloßbaurenaissance
des Friedrichsbaus. Auch hier sind verschiedene
Figurenthemen nachweisbar.
Ebenfalls die Gestaltung der Innenräume ist
aufwendig, zumeist mit üppiger Jugendstildekoration.
Der große Saal im Wilhelmischen
Stil mit ca. 1.000 Plätzen liegt quer zur
Längsachse. Um ihn herum gruppieren sich
im Obergeschoß mehrere kleinere Festsäle.
Im halbrunden Kammermusiksaal finden sich
zwei große Historiengemälde von Wilhelm
Trübner, die motivisch als Huldigung an das
Großherzogtum wie gleichermaßen an das
Kaiserreich zu interpretieren sind und in denen
sich eine eher konservative Historienmalerei
mit einer lockeren impressionistischen Malweise
paart.
1979/80 erlebt die Stadthalle unter Leitung
des Architekturbüros Hansjörg Schröder eine
umfangreiche Renovierung, bei der das
Kongreßhaus einerseits konsequent in seinen
Urzustand zurückverwandelt, andererseits
technisch den aktuellen Bedürfnissen angepaßt wird.
1993 wird zudem die von der Fa. Voit und Söhne
zu Anfang des Jh.s geschaffene Konzertorgel
gleichermaßen aufwendig restauriert. Sie gilt
als eine der ganz wenigen erhaltenen spätromantischen
Konzertorgeln in Europa und als
Denkmal von „besonderer nationaler
kultureller Bedeutung“.
Auszug aus:
Müller, Bernd:
Architekturführer Heidelberg : Bauten um 1000 - 2000 / hrsg. im Auftrag
der Stadt Heidelberg von Peter Blum. — Mannheim : Ed. Quadrat, 1998
(Reihe Sonderveröffentlichungen des Stadtarchivs Heidelberg ; 10)
ISBN 3-923003-78-1
Abschrift: 2004 Gabriele Dörflinger Kontakt
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