Bereits im 13. Jh. steht hier die erste Brücke
über den Neckar. Sie wird 1288 durch
Hochwasser zerstört. Weitere sieben hölzerne
Brücken folgen, denen in der Regel durch
Eisgang ein vorzeitiges Ende beschieden ist,
ehe 1786-88 die steinerne, aus rotem
Sandstein zusammengefügte neunte Brücke
errichtet und zu einem Heidelberger Wahrzeichen wird.
Noch bis ins 19. Jh. bildet die Brücke einen
Hauptzugang zur Stadt.
Auf der Brücke stehen zwei Skulpturengruppen
von Konrad Linck aus Speyer. Eine
zeigt Kurfürst Karl Theodor mit den pfälzischen
Hauptflüssen Neckar, Rhein, Main und
Donau. Die andere zeigt Pallas Athene, der
allegorische Frauengestalten zu Füßen liegen,
verkörpernd Gerechtigkeit, Frömmigkeit,
Landbau und Handel. Charakteristisch sind die
zur Mitte hin größer werdenden Bogenöffnungen
und die Aussichtsbalkone in den Pfeilern.
Zwei schlanke Türme flankieren das Brückentor
stadtseitig und verweisen noch auf die
spätgotischen Vorläufer des Tors. Der westliche
Turm birgt drei niedrige Kerkerräume.
Im östlilchen Turm ersteigt man über eine
Wendeltreppe eine über dem Tor gelegene
kleine Wohnung (nach dem Zweiten Weltkrieg
von dem Architekten Rudolf Steinbach
bewohnt).
Das mittelalterliche Brückentor wird 1788
umgestaltet. Dabei ersetzen barocke Turmhelme
die spitzen Kegeldächer.
Am 29. März 1945 wird die Alte Brücke in
einer bereits militärisch sinnlosen Aktion gesprengt.
Dank großem bürgerschaftlichen
Engagements erfolgt aber schon am 26. Juli
1947 ihre feierliche Wiedereröffnung.
Auszug aus:
Müller, Bernd:
Architekturführer Heidelberg : Bauten um 1000 - 2000 / hrsg. im Auftrag
der Stadt Heidelberg von Peter Blum. — Mannheim : Ed. Quadrat, 1998
(Reihe Sonderveröffentlichungen des Stadtarchivs Heidelberg ; 10)
ISBN 3-923003-78-1
Abschrift: 2004 Gabriele Dörflinger Kontakt
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