Architekturführer Heidelberg

Nr. 72,  Seite 79

Kornmarkt-Mariensäule
Kornmarkt
1718
Peter van den Branden

Bereits auf einer Ansicht Walpergens aus dem Jahr 1663 ist auf dem Kornmarkt ein Brunnen abgebildet.
Der Platz in seinem heutigen Zuschnitt entsteht nach 1693. Hier setzt 1718 die Gegenreformation mit der Aufstellung der Kornmarktmadonna ein Zeichen. Eine von Englein getragene Wolkenpyramide trägt eine goldene Erdkugel mit der Muttergottes und dem Jesusknaben. Er tötet mit der Kreuzlanze die zu Füßen lauernde Drachenschlange. Die Inschrift lautet „Noch Stein, noch Bild, noch Säulen hier, das Kind und Mutter ehren wir“. Es handelt sich nicht allein um ein Monument der Marienverehrung (;;Maria vom Siege“), sondern zugleich um eine Provokation gegenüber den Protestanten.
Im 19. Jh. wird die Brunnenanlage wiederholt umgestaltet. Das ursürnglich oktogonale Becken wird dabei durch vier Muschelbecken ersetzt- Erst aus diesem Jh. ist das getreppte Podest mit Kettenpfosten.

Auszug aus:
Müller, Bernd: Architekturführer Heidelberg : Bauten um 1000 - 2000 / hrsg. im Auftrag der Stadt Heidelberg von Peter Blum. — Mannheim : Ed. Quadrat, 1998
(Reihe Sonderveröffentlichungen des Stadtarchivs Heidelberg ; 10)
ISBN 3-923003-78-1


Abschrift: 2004     Gabriele Dörflinger   Kontakt

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