Bereits auf einer Ansicht Walpergens aus dem
Jahr 1663 ist auf dem Kornmarkt ein Brunnen
abgebildet.
Der Platz in seinem heutigen Zuschnitt entsteht
nach 1693. Hier setzt 1718 die Gegenreformation
mit der Aufstellung der Kornmarktmadonna
ein Zeichen. Eine von Englein
getragene Wolkenpyramide trägt eine goldene
Erdkugel mit der Muttergottes und dem
Jesusknaben. Er tötet mit der Kreuzlanze
die zu Füßen lauernde Drachenschlange. Die
Inschrift lautet „Noch Stein, noch Bild, noch
Säulen hier, das Kind und Mutter ehren wir“.
Es handelt sich nicht allein um ein Monument
der Marienverehrung (;;Maria vom Siege“),
sondern zugleich um eine Provokation gegenüber
den Protestanten.
Im 19. Jh. wird die Brunnenanlage wiederholt
umgestaltet. Das ursürnglich oktogonale
Becken wird dabei durch vier Muschelbecken
ersetzt- Erst aus diesem Jh. ist das getreppte
Podest mit Kettenpfosten.
Auszug aus:
Müller, Bernd:
Architekturführer Heidelberg : Bauten um 1000 - 2000 / hrsg. im Auftrag
der Stadt Heidelberg von Peter Blum. — Mannheim : Ed. Quadrat, 1998
(Reihe Sonderveröffentlichungen des Stadtarchivs Heidelberg ; 10)
ISBN 3-923003-78-1
Abschrift: 2004 Gabriele Dörflinger Kontakt
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