Auf dem Gelände eines ehemaligen Tanz- und Kaufhauses errichtet der kurpfälzische Münzwart Anton Cajeth sein Wohnhaus. In der Fassadenmitte des reich gegliederten Zeilenhauses befindet sich das auf beiden Seiten mit Hermen verzierte Eingangsportal, das sich mit dem volutenumrahmten Obergeschoßfenster verbindet. Die Fassade wird begrenzt von den beiden Eckpilastern mit Band- und Blumenornamenten. Dem Regence-Stil zuzurechnen sind auch die Gußbaluster im Treppenhaus. Das Haus erinnert stark an Häuser, die Hofarchitekt Alessandro Galli da Bibiena in Mannheim baut, der sich damit auch hier als möglicher Architekt aufdrängt. Die Portalskulpturen verweisen dagegen auf die Umgebung des Hofbildhauers Paul Egell. Anfang des 19. Jh.s werden die Erdgeschoßfenster für eine Ladennutzung nach unten verlängert. Heute befinden sich in dem schmucken Barockhaus mit seinem Innenhof und den umlaufenden Galerien eine Buchhandlung und ein Museum.
Auszug aus:
Müller, Bernd:
Architekturführer Heidelberg : Bauten um 1000 - 2000 / hrsg. im Auftrag
der Stadt Heidelberg von Peter Blum. — Mannheim : Ed. Quadrat, 1998
(Reihe Sonderveröffentlichungen des Stadtarchivs Heidelberg ; 10)
ISBN 3-923003-78-1
Abschrift: 2004 Gabriele Dörflinger Kontakt
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