Architekturführer Heidelberg

Nr. 56,  Seite 70

Palais Graimberg
Kornmarkt 5
1. Hälfte 18. Jh.

Die Kernanlage entsteht Anfang des 18. Jh.s. Vier Flügel mit einem großen Walmdach umschließen eine fast quadratischen Innenhof mit Brunnen. 1839 baut es der französische Graf — und Retter der Schloßruine — Charles de Graimberg zu seinem Wohnhaus und zum Museum seiner Altertümersammlung um. Die nach seinen Tod durch die Stadt erworbene Sammlung bildet später den Grundstock des Kurpfälzischen Museums. Ungewöhnlich ist das gotisierende Maßwerk in den Balkongeländern und in den Rundbogenöffnungen (mit goldener Inschrift) im Erdgeschoß aus der Zeit der Romantik.
Hier eröffnet 1911 Charles' Enkelin Maria von Graimberg die erste Katholische Soziale Frauenschule im Deutschen Reich, in der über 1.000 angehende Sozialarbeiterinnen ihre Ausbildung absolvieren.
Seit 1978 ist das Palais Dienstsitz städtischer Baudezernenten und Ersten Bürgermeisters der Stadt.

Auszug aus:
Müller, Bernd: Architekturführer Heidelberg : Bauten um 1000 - 2000 / hrsg. im Auftrag der Stadt Heidelberg von Peter Blum. — Mannheim : Ed. Quadrat, 1998
(Reihe Sonderveröffentlichungen des Stadtarchivs Heidelberg ; 10)
ISBN 3-923003-78-1


Abschrift: 2004     Gabriele Dörflinger   Kontakt

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