Das Stadthaus der Wormser Bischöfe wird
1409 erstmals urkundlich erwähnt.
Am spätgotischen Erker an der Gebäudeecke
(Mitte des 16. Jh.s) sind erste Renaissancemotive
zu erkennen. 1610 erwirbt Kurfürst
Friedrich IV. das Anwesen. Es entsteht das
repräsentative Renaissanceportal. Ein breiter
Bogen wird von jeweils zwei Doppelsäulen
flankiert. In den Nischen dazwischen stehen
kleine Ritterfiguren. Es ist anzuehmen, daß
den großen Giebel einst ein Wappen ziert.
Lord Craven, der Sohn von Kurfürstin Elisabeth
(aus dem Hause Stuart), ist nach dem Dreißigjährigen
Krieg der Besitzer. Seit dieser Zeit
führt das Gebäude den Namen „Englisches Haus“.
Beim Abriß des westlichen Flügels
entsteht die verbreiterte Straßeneinmündung
der Theaterstraße. Im Zuge dieser Baumaßnahme
findet das Portal seinen heutigen Standort.
Im 19. Jh. ist das Anwesen im Besitz
der Bürgergesellschaft Harmonie, dessen
Name das nunmehr darin untergebrachte
Kino-Center noch trägt.
Auszug aus:
Müller, Bernd:
Architekturführer Heidelberg : Bauten um 1000 - 2000 / hrsg. im Auftrag
der Stadt Heidelberg von Peter Blum. — Mannheim : Ed. Quadrat, 1998
(Reihe Sonderveröffentlichungen des Stadtarchivs Heidelberg ; 10)
ISBN 3-923003-78-1
Abschrift: 2004 Gabriele Dörflinger Kontakt
Zur Inhaltsübersicht Historia Mathematica Heidelbergensis Homo Heidelbergensis