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Der Friedhof diente primär als Grabstätte für Arme und Fremde. Hier wurde 1806 Sophie Mereau die Frau des Dichters Clemens Brentano gemeinsam mit ihrem totgeborenen Kind begraben. Später fand hier der Homer-Übersetzer Johann Heinrich Voß († 1826) gemeinsam mit seinem Sohn († 1822) sein Grab. Auch der Jurist und Leiter des Heidelberger Singkreises Anton Friedrich Justus Thibaut wurde 1840 hier begraben.
1831 wurde in der Mitte des Friedhofs ein Bereich für Familiengräber als Kaufgräber eingerichtet. Jedoch bereits 1844 wurde der Friedhof mit Eröffnung des Heidelberger Bergfriedhofs geschlossen, auf den auch prominente Tote wie Voß und Thibaut überführt wurden. Das Areal wurde in eine Anlage verwandelt; ab 1858 wurde der alte Friedhof abgeräumt und der Grund und Boden verkauft.
Literatur:
Vierneisel, Emil J.: Der Heidelberger St. Annenkirchhof und seine Stifterin Anna.
In: Ruperto-Carola : Zeitschrift der Vereinigung der Freunde der Studentenschaft der Universität Heidelberg e.V.
— 45 (1968), S. 54–69
Redaktion:
Gabriele Dörflinger Mai 2018
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